Unser erster Hund , ein Problemkind

Hallo liebes Forum,

Ich poste meinen ersten Beitrag und erhoffe mir etwas Anregungen.
Wir haben seit 3 Tagen eine Hündin, die fast 1 Jahr alt ist.
Sie kommt aus dem Tierheim und ist sehr unsicher.

Da sie erst 3 Tage hier ist ist es ja verständlich.
Man merkt dass sie sehr lernfähig ist. Beim Gassi Gehen zog sie wie wild an der Leine. Nach 3 Tagen versteht sie schon, dass wir stehen bleiben, wenn sie zieht. Dann kommt sie kurz zurück ehe sie wieder zieht. Es ist ein Anfang.
Allerdings gibt es ein Problem, dass für uns "schlimm" ist.
Sie will einfach nicht zurück ins Haus wenn sie spazieren war.
Dann wehrt sie sich vehement. Nicht mal Futter lockt sie an. Sie windet sich. Einmal hat sie sich sogar aus dem Geschirr gewindet. Dann standen wir blöd da. -.-

Die Frage ist:
Wieso will sie nicht und was können wir tun?

Wir waren bis jetzt ausgiebig mit ihr spazieren.
Rennen lassen können wir sie nicht, da sie fremde bedrohlich anbellt und auch noch nicht auf Befehle hört. Sie kennt scheinbar das richtige Gassi gehen gar nicht. Zumindest macht es den Eindruck. Sie ist danach immer platt und schläft viel kämpft richtig dagegen an einzuschlafen.

Zu ihrer Vorgeschichte: Sie war zusammen mit ihrer Schwester Meister im Verbellen. Ihre Besitzer waren überfordert und gaben sie ab. Beide. Mehr weiß man nicht.

Nächste Woche melde ich sie in der Hundeschule an.
Bis dahin:
Habt ihr Tipps wie wir sie besser ins Haus bekommen?
Ich will sie nicht zwingen. Oftmals klappte es nur mit viel Ansporn und viel Geduld.

Liebe Grüße,
Elevenmoons
 
Hi,

war das "Ins haus kommen"-Problem von Anfang an?

Oder kann es einen "Auslüser" gegeben haben - vielleicht am 2. tag oder so?

Wie sieht euer Hauseingang aus? Gibt es Treppen/Stufen?
Habe bereits öfter gehört dass Tiershcutz-Hunde vor Treppen Angst haben

Ich glaube kaum dass es an mangelnder Auslastung liegt.
Ein Hund der gerade umgezogen ist - hat erstmal genug neue Eindrücke zu verarbeiten.

Ich denke es ist Wahrscheinlicher, dass der Hund vor irgendwas Angst haben könnte - was gnau diese "Heimkehrsituation" betrifft.
Vielleicht fällt dir etwas ein? Dunkler Hausflur? komischer Teppich?
Vielleicht sind es auch Erfahrungen aus der Vergangenheit - man kann ja nicht in den Hund reinschauen.

Ich hatte mit Arek zu beginn ein ganz umgekehrtes problem.
Er wollte unbedingt, immer als erster durch eine Tür - hat gezogen, gefiept. Wenn er zuerst in ein Auto gehüpft ist - auf den falschen Platz - und ich ihn rausheben wollte - hat er geknurrt.
Von Anfang an - ohne großes training, konnte ich ihn ins "Bleib" schicken udn mich 20 meter entfernen ohne dass er aufgestanden ist.
Es hat jedoch sehr lange gedauert, dass er vor der Haustür sitzen blieb und ich 2 schritte reinmachen konnte, ohne dass er aufstand.
Ich denke er wird - auch heute noch - große Angst haben "zurückgelassen" zu werden - vielleicht hat er da mal schlechte erfahrungen gemacht.

Dass nur mal als kleine Geschichte zu den "gemachten erfahrungen" - sry dass es so lang wurde -.-


Womit lockst du den Hund?
Vielleicht klappt es mit etwas hochwertigerem? Käse? Leberwurst aus der Tube?
Wenn es nichts ist, was ihr "manuell" beseitigen könnt (z.B. einfach Licht im Flur anmachen) hilft wohl nur viel viel geduld und positive Verknüpfung.

Lange Leine ans Geschirr - in den hausflur setzen - dem Hudn die zeit geben selber zu kommen - in seinem tempo - ohne ziehen und zerren.
Wenn er mag, ein richtig tolles leckerle immer ein stück weiter Richtugn Hausflur schmeißen - oder eine Käsespur legen.

Vielleicht mag der Hund Quitschis? (mein Hund fährt da voll drauf ab ;) )
lange Leine ans Geschirr - ind en hausflur setzen udn quitschen - vielleicht lockt das den Hudn rein.
Wenn er drinn eist,d arf er das Quitschie haben udn spielen.
Sollte das klappen, kann man das ein paar mal machen udn das Quitschie immer an der selben stelle im hausflur lassen - so dass der Hund durch den hausflur auf das Quitschie stürmt =)

Sidn nur ein paar ideen - vielleicht hiflt davon etwas.
Falls du es mit was super Tollem versuchen willst (Spielzeug, Käse, ...) iste s gut wenn es die erste Zeit NUR in der Heimkehr-Situation dieses tolle Teil gibt.


Aus dem geschirr winden ist gar nicht gut ...
Ein Ausbruchsicheres Geschirr halte ich für sinnvoll.

Ein letztes:
Wie verhält sich der Hund im Haus? Ist er unsicher? ängstlich? versteckt er sich? zeigt er Angst vor euch oder bestimmten Situationen?

LG
 
Zu ihrer Vorgeschichte: Sie war zusammen mit ihrer Schwester Meister im Verbellen. Ihre Besitzer waren überfordert und gaben sie ab. Beide. Mehr weiß man nicht.


Und warum glaubst Du, dass ihr die richtigen Halter für diesen Hund seid?
Das ist eine Frage, die ihr euch ehrlich beantworten solltet.

Bei einem Hund, der evtl. auf nichts geprägt worden ist, sollte man hundeerfahren sein.
Das Rauswinden aus dem Halsband hätte schon tödlich enden können für die Hündin.
Kauft bitte unbedingt ein ausbruchsicheres Geschirr.


Nächste Woche melde ich sie in der Hundeschule an.

Bitte nicht in die Hundeschule, das ist viel zu früh.
Ein Hund der Angst hat, kann nicht lernen.

Bis dahin:
Habt ihr Tipps wie wir sie besser ins Haus bekommen?
Ich will sie nicht zwingen. Oftmals klappte es nur mit viel Ansporn und viel Geduld.

Vielleicht hat sie nie im Haus gelebt.
Es hilft nur viel Geduld weiterhin. Sie sollte möglichst den "unheimlichen" Hauseingang in Ruhe ansehen können und als ungefährlich abspeichern können.

- - - Aktualisiert - - -

Wir waren bis jetzt ausgiebig mit ihr spazieren.
Rennen lassen können wir sie nicht, da sie fremde bedrohlich anbellt und auch noch nicht auf Befehle hört. Sie kennt scheinbar das richtige Gassi gehen gar nicht. Zumindest macht es den Eindruck. Sie ist danach immer platt und schläft viel kämpft richtig dagegen an einzuschlafen.

Wenn ein Hund das Spazierengehen nicht kennt, dann ist das höchster Stress für den Hund.
Sie ist so angespannt, dass sie sich sogar gegen das Einschlafen wehrt. Das bedeutet, sie fühlt sich regelrecht bedroht!!!!

Ausgiebige Spaziergänge sind genau das Falsche für solch einen Hund.
 
Danke für Eure Antworten.

Zuhause zeigt sie sich überhaupt nicht ängstlich.
Wie kommt von alleine immer wieder zu uns, will Aufmerksamkeit.
Verlässt man den Raum kommt sie eifrig hinterher.
In gewisser Weise scheint es so als denkt sie sie müsste uns beschützen.

Im Flur muss sie ein paar Stufen runter zur Wohnung. Möglicherweise sollte ich sie wirklich mal den Flur komplett erkunden lassen.

Dass sie aus dem Geschirr kam verstehe ich nicht. Beim Kauf habe ich extra nach einem "Ausbruch sicheren" Geschirr gefragt.
Ich denke es war etwas zu locker eingestellt.

Natürlich braucht sie auch erst Mal Zeit.
Wir geben ihr die Zeit.

Die Hundeschule hilft vielleicht eher uns erst Mal richtig auf sie einzugehen. Wir müssen ja nicht gleich Befehle trainieren oder sie mit den anderen Menschen und Hunden konfrontieren.

Wir haben uns für sie entschieden, weil wir ihr helfen möchten. Und ich bin zuversichtlich dass wir das hinbekommen. Wir sind uns bewusst dass es nicht einfach wird. Aber wir haben sie im Gesamtpaket geholt und das ist auch gut so.
 
Das Hinterherkommen kann auch aus Unsicherheit/Ängstlichkeit geschehen.
Sie fühlt sich bei euch sicherer als alleine udn tappelt euch desshalb immer hinterher.

Würde ihr das gestatten udn viel Zeit geben und Ruhe austrahlen. Sturktur und wiederkehrender Alltag helfen ihr auch.
Ansonsten eben zeit udn geduld ;)

was sind das für Stufen?
Sie die aus Glas oder hinten offen oder so? Sehr viele (auch sichere) Hunde haben angst oder zumindest bedenken bei solchen Treppen.
Geduld. geduld. Geduld.

Und so angenehm wir möglich machen - ohne zerren usw.
Und auch meib vorangegange Tipp mit dem Quitschi - könnte eher stressend sein.
Musst du entscheiden wie deine Hündin auf was reagiert.

MEINEN Hund könnte ich damit locken - einen anderen hudn würde ich durch ein lockendes Quitschdings vielleicht so panisch machen, dass er nicht mehr klar kommt ...
 
Die Hundeschule hilft vielleicht eher uns erst Mal richtig auf sie einzugehen. Wir müssen ja nicht gleich Befehle trainieren oder sie mit den anderen Menschen und Hunden konfrontieren.

Wenn ihr mit ihr in die Hundeschule gehen möchtet dann würde ich nicht in eine „normale“ Gruppenstunde gehen.

Letztes Jahr im August ist Hermann bei mir eingezogen. Er hat anfangs völlig hysterisch bei jedem Hund gebellt. Ich hatte erst mehrere Einzelstunden und habe mit ihm als „Satelittenhund“ (ich bin wie ein Satellit um die Gruppe gekreist immer in Hermanns „Wohlfühlabstand“) angefangen und nachdem er ca. zwei Monate bei mir war konnte ich an der normalen Gruppe teilnehmen.
 
Für Gruppentraining ist es definitiv noch zu früh. Einzelstunden können euch hingegen sehr zu gute kommen. Allerdings gibt es sehr viele schlechte Trainer auf der Welt. Einen Trainerschein zu erlangen geht recht schnell ohne wirklich Erfahrungen zu haben.
Man muss halt genau hinsehen und hinterfragen.
 
Ich sage es immer wieder und auch nicht allzu gern:
Mitleid ist ein schlechter Berater

Der Hund braucht kein Mitleid, der braucht Sicherheit, Geduld, Verständnis und eine erfahrene Bezugsperson.
Der Hund ist augenscheinlich nicht für Anfänger geeignet, das ist für alle Seiten überhaupt keine gute Idee gewesen, ihr hättet den Hund als Ersthund von mir nicht vermittelt bekommen...

So, jetzt aber zum positiven:
Erstmal herzlich Willkommen :winken5:
und wenn ihr genug Zeit, Geduld, Geld und Opferbereitschaft für diesen Hund mitgebracht habt, dann KANN das was werden.

Nach 3 Tagen muss der Hund erstmal gar nichts können und erwarten solltet ihr auch nichts.
Der muss erstmal ankommen dürfen, kennen lernen, rum schnüffeln und sich bei euch aufgehoben fühlen, dann könnt ihr vielleicht so nach 3-6 Monaten mal darüber nachdenken so Gassi zu gehen, wie ihr euch das vorgestellt habt.
Da ist erstmal nichts mit spielen oder gar von der Leine lassen, schraubt mal all eure Träume ein ganzes Stück zurück, erwartet NICHTS...und Alles schlechte :D

Nein, ich bin nicht böse, aber ehrlich ;)

Das hier wäre zum Beispiel ein Sicherheitsgeschirr von dem ich absolut begeistert bin:
http://annyx-shop.de/Geschirr-Safety-L-schwarz-tuerkis
 
Beim Geschirr sollte, wenn es richtig eingestellt ist, noch gut eine flache Hand zwischen Hund und Geschirr passen.

Ein ausbruchssicheres Geschirr sollte in etwa so aussehen.

http://www.brustgeschirr.com/hundegeschirre/feltmann-noexit/

Gibt da aber sicher Unterschiede da bin ich aber der falsche Ansprechpartner. Hab sowas nicht gebraucht bislang und mich daher damit auch nicht beschäftigt.

Wenn die Hündin euch zuhause hinterherläuft ist das eher ein anzeichen von Unsicherheit und aktuell noch völlig normal. Ich meine 3 Tage das ist noch gar nichts. Sie hat grad ihre ganze Welt verloren und wurde in eine völlig fremde geworfen die ihr keiner erklären kann. Sie muss das jetzt erstmal alles herausfinden, mit eurer Hilfe.

Deshalb wäre ein Hundetrainer (nur einer der positiv arbeitet, wenn bei so einer Hündin einer mit Dominanzgeschwaffel kommt werft ihn bitte hochkant raus!) hier sicher nicht verkehrt. Hundeschule, also Gruppenkurs, wäre wie Bubuka sagt sicher noch zu früh.

Die Hündin zu holen weil ihr ihr helfen wolltet ist leider der völlig falsche Grund. Aber hier rauf braucht man finde ich jetzt nicht rumreiten weil das Kind liegt eh schon im Brunnen. Es würde nicht zur Lösung des Problems beitragen.
 
Wir haben uns für sie entschieden, weil wir ihr helfen möchten. Und ich bin zuversichtlich dass wir das hinbekommen. Wir sind uns bewusst dass es nicht einfach wird. Aber wir haben sie im Gesamtpaket geholt und das ist auch gut so.

Und das ist auch gut so und sehr löblich von euch.
Hier im Forum sind leider viele der Ansicht, dass brave und unproblematische Hund überall aus der Erde wachsen und die man problematischeren Hund doch besser im Tierheim sitzen lassen sollte. Weil es ja so viele hundeerfahrene Menschen / Experten gibt, die diese Hunde dann eh aus dem Tierheim holen.

Bullshit.
Ihr habt euch für sie entschieden und nun macht das beste daraus.

Als unser Hund bei uns angekommen ist, hatte er auch Angst vor Stufen und Aufzug (haha, wir wohnen im 4.Stock). Auf Leckerlies reagiert er nicht und an uns konnte er sich auch nicht orientieren. Wir sind dann eine zeitlang einfach mit ihm unten vorm Aufzug gesessen/gestanden und haben ihn alles beschnüffeln und ansehen lassen. Aufzugtüre mal auf, dann wieder zu und einfach nur dasitzen und schauen.

Nach kurzer Zeit ging er dann schon mal einen Schritt rein, dann zwei und so weiter - irgendwann war er drin, als der Aufzug losfuhr bekam er Angst, aber man ist ja schnell oben und so schlimm wars dann nicht. Nach 2 Tagen ist er dann schon freiwillig und ohne Zögern eingestiegen. Von Angst keine Spur mehr.

Wenns bei euch eh nur ein paar Stufen sind, dann sollte es nicht so lang dauern, bis sie merkt, dass Stufen nicht gefährlich sind.

Eine Spur mit Leberwurst legen hat bei unserem Hund die ersten Tage auch geholfen. Schleppleine.

Wie oft pro Tag gehst du mit ihr raus und wieder rein?
 



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