Unkastrierte Rüden bei Kastraten überdreht

Erster Hund
Tibbers / ZP (3)
Zweiter Hund
Phineas / ZP (1)
Hallo zusammen,
ich hab mal eine Frage und zwar hab ich ein "Problem" bzw. brauche Mal eure Tipps und Ratschläge. Ich wollte das Thema schon länger Mal ansprechen, hab es aber immer vergessen...

Und zwar ist es so, dass eine Freundin von uns zwei kastrierte Segugio aus dem Tierschutz hat, der eine 10 Jahre, der andere 7 Jahre alt. Die beiden stehen nicht so auf fremde Hunde (der eine Leinenpöbler, der andere verfällt bei Sichtung in Jagdgeheul). Mit meinen beiden kamen sie aber sofort gut klar.
Nun ist es aber so, dass meine beiden total überdreht, beinahe hysterisch reagieren, wenn wir gemeinsam spazieren laufen. Zu Beginn geht es noch, aber im Laufe des Spaziergangs wird das Verhalten meiner Jungs immer schlimmer. Sie hecheln, jaulen, Maulwinkel hochgezogen, Ohren nach hinten. Phineas fängt dann oftmals an zu bellen und Tibbers jammert (das Geräusch klingt wie von einem Kapuzineräffchen oder so). Der Erregungszustand ist so hoch, dass die beiden kein Leckerli mehr fressen können. Sie sind ansprechbar, reagieren auch auf mich, sind aber völlig von der Rolle. Tibbers lässt sich besser davon abhalten zu den beiden hinzugehen, auch wenn er frei ist, aber er will am liebsten ununterbrochen an den beiden hängen. Phineas springt immer wieder vollkommen aufgedreht in die Leine. Frei geht gar nicht, weil er dann komplett an den beiden Hunden klebt! Er versteht zwar, dass ich das nicht will, nutzt aber jede kleine Chance es doch zu tun. Und er ist klein und verdammt schnell...

Wir haben noch keinen anderen Hund getroffen, bei dem das so extrem ist! Wir waren auch schon mit zwei läufige Hündinnen spazieren, selbst da war es nicht sooo schlimm. Auch schlimm, aber sie haben sich besser kontrollieren lassen...

Jetzt meine Frage: Was glaubt ihr ist der Grund für dieses extreme Verhalten? Glaubt ihr die beiden Hunde riechen für meine Jungs wirklich so extrem gut? Habt ihr Tipps oder Ratschläge wie wir das handhaben können oder sollten?
Wir wohnen im gleichen Ort, sind fast Nachbarn, wir treffen uns auch öfter mal einfach beim Gassigehen, laufen die gleichen Strecken...

Ach und: Hat jemand von euch vielleicht schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
Ja. Das kenne ich von Hermes sehr gut. Das tritt auch meistens bei Tierschutzhunden auf.
Er kann sich da gefühlt auch schlechter kontrollieren als bei Hündinnen.
Was wir tun?
Kontakt nur wohl dosiert, so lange er es halt aushält und ansprechbar ist.
 
Bei uns im Hundepark läuft immer jemand mit einem kastrierten Rüden...Alle unkastrierten Rüden sind seeeehr interessiert und hinter her wie der Teufel hinter der Seele 🙈
 
Was wir tun?
Kontakt nur wohl dosiert, so lange er es halt aushält und ansprechbar ist.

Es gibt Tage, da können wir ziemlich entspannt ganze Spaziergänge machen und dann gibt es Tage, da benimmt sich vor allem Phineas wie eine kleine Furie... Ansprechbar sind beide, reagieren auch, aber Phineas versucht dann wirklich dauerhaft doch den direkten Kontakt zu schaffen, indem er versucht hinter mir vorbei zu springen... Ich korrigier ihn dann, also abblocken und zurückschicken und für die nächsten paar Meter ist auch wieder gut, dann geht sein Gehopse aber von vorn los 🙄

Ich weiß auch nicht ob es richtig ist ihn zu korrigieren oder ich sein Verhalten dann besser ignorieren sollte, damit er merkt dass er dadurch nichts erreicht?

Beobachtest du auch, dass es an manchen Tagen besser und an anderen Tagen schlimmer ist?


Bei uns im Hundepark läuft immer jemand mit einem kastrierten Rüden...Alle unkastrierten Rüden sind seeeehr interessiert und hinter her wie der Teufel hinter der Seele 🙈

Würde mich ja schon echt interessieren warum das bei manchen so extrem ist! Für mich aber definitiv ein Grund mehr, warum ich meine Jungs niemals kastrieren lassen würde, solange es nicht erforderlich ist! Wobei zumindest der ältere Hund der Freundin erst mit 7 kastriert wurde, weil es medizinisch erforderlich war, beim anderen weiß ich es nicht...
 
Ich glaube häufig tritt das bei Frühkastraten auf.
Bei Hündinnen sagt man ja, man soll sie im Anöstrus kastrierten. Vielleicht gibt es bei Rüden auch Hormonschwankungen die so einen Geruch verursachen, wenn sie im falschen Status kastriert werden? 🤷‍♀️

Und ja. Meine Buben schwanken in ihrem Verhalten je nach Tagesform. (Oder Hormonstatus)
 
Ich weiß es nicht, aber das könnte ich mir vorstellen. An irgendwas muss es ja liegen 🤷‍♀️
 
Mir ist das ganz extrem mal bei einem Tierschutzhund passiert. Balou hat auf den Rüden so reagiert wie auf eine zu einem ungünstigen Zeitpunkt kastrierte Hündin. Ich war damals auf der Suche nach einem Dritthund und es war klar: Dieser Hund wird es nicht. 😉

Die Hündin treffen wir ab und zu und Balou hat immer Herzchen in den Augen und stalkt sie. Da ist also nichts mit Gewöhnung. So extrem reagiert aber nur Balou obwohl alle drei bei mir intakt sind.

Meine Drei reagieren auf Kastraten sonst eher neutral und wollen sie eventuell in der Bewegung einschränken durch seitlich aufreiten aber jammern und Pipi schlecken gab es bis jetzt nur bei diesem einen Kastraten.
 
Meine machen sowas sonst ja gar nicht. Entweder wird mit anderen Hunden gespielt, nur gemeinsam gelaufen und geschnüffelt oder ignoriert. Kein aufreiten, kein Versuch sie einzuschränken... Auch auf Kastraten reagieren sie sonst nicht anders. Ich hab mich da ja auch schon des öfteren quasi blamiert, weil ich meinte, dass der stattliche Rüde eine hübsche Hündin sei 😅
Aber die beiden Segugios haben es meinen Jungs echt angetan... Krass find ich, dass meine beiden eben gleichermaßen extrem auf die beiden reagieren.

@Wautzi wie reagierst du dann auf solches Verhalten? Situation vermeiden, korrigieren oder ignorieren?
 
Ich versuche es mit korrigieren, wenn das nicht funktioniert wird angeleint. Wenn es sich um Zufallsbegegnungen handelt gibt es beim nächsten Treffen keinen Kontakt bzw. sofern sich nur Balou so verhält bleibt er bei der nächsten Begegnung angeleint und nur Mogli und Hermann dürfen frei laufen.
 



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