Unerklärliches Bellen und Beißen / Hund greift Tanne an...

Erster Hund
Asti (mit 12 verstorben)
Zweiter Hund
Balu (1,5)
Hallo zusammen,

die Überschrift klingt gefährlicher als die Sache ist, aber mir fiel keine passende Überschrift ein. Nun zu meinem eigentlichen Problem:

Mein Schäferhundrüde ist 1,5 Jahre alt und bringt fast 40kg auf die Waage. Das ist ja nicht das Problem. Nur weiß ich nicht was er für ein Problem mit meiner Tanne im Vorgarten hat.
Wir wohnen in einem Einfamilienhaus mit Garten dran. Da steht eine schöne große gerade gewachsene Nordmanntanne. Bis vor 2 Monate war das für meinen Schweinebraten auch kein Problem, aber jetzt tickt er völlig aus, sobald er in die Nähe der Tanne kommt. Zwischen der Tanne und der Haustür ist noch sowas wie ein Zaun mit Gartentor, was vor Blicke vor Neugierigen in den Garten nach hinten schützen soll. Sobald ich auch nur einen Schritt in Richtung des Tores mache, flippt er aus und springt mit Wucht gegen das Tor. So wie ich es öffne rast er zur Tanne und macht einen Satz hinein und beißt in die Äste und reißt sie ab. Dann stürmt er auf mich zu und beißt mir in Hose, Ärmel, Hand oder was er zu greifen bekommt, zeigt Zähne, bellt und rennt zur Tanne und macht wieder einen Satz hinein. Und das wiederholt er solange bis ich ihn abrufe und das Tor zu mache. Aber dann springt er wieder dagegen und das Spielchen beginnt von vorne. Ich hab die Tanne untersucht, ob da zufällig ein Ball oder Stöckchen drin hängt was er unbedingt haben will, aber es ist nichts ungewöhnliches an dem Baum zu erkennen. Ich habe es mit Leckerlies, mit Ball und mit klaren Kommandos versucht, aber sobald er die Tanne sieht, ist ein vollkommen anderer Hund.
Ich muss dazu sagen, wenn wir unterwegs sind, interessiert er sich für keine andere Tanne oder Baum. Auch sonst zeigt er kein Auffälliges Verhalten. Im Rudel mit anderen Hunden, geht er Streitigkeiten aus dem Weg und wenn ihn einer Unterwerfen will, dann entfernt er sich von demjenigen und ignoriert das Geschehen. Also er ist absolut nicht streitsüchtig oder aggressiv.
Ich hoffe irgendjemand kann mir helfen oder mir versuchen zu erklären was in seinem Kopf vorgeht. Ich hoffe ich habe es ausführlich genug erklärt.
Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie die Tanne mittlerweile aussieht. Und fällen kann und will ich sie nicht, da wir sie brauchen um Grundwasser "aufzusaugen"

Wer weiß eventuell einen Rat?
Vielen Dank im Vorraus.

LG Borstel
 
Vielleicht Eichhörnchen :denken3::denken3:

Sammybi
 
Ich weiß es leider auch nicht, weil jedesmal wenn er es macht, schau ich nach und es nichts erkennbares zu sehen, was sein Verhalten erklären könnte.

LG
 
komisch...macht er es auch wenn er alleine beim Baum, also du nicht dabei bist??? bzw. wenn ihr zum Baum raus geht, geht ihr danach spazieren oder so??
 
Zuletzt bearbeitet:
eine sehr kuriose Geschichte...

Ob sich da andere Tiere drin aufhalten oder aufgehalten haben kann man ja so schlecht im Nachhinein feststellen. aber irgendwas mus ja noch in diesem Baum stecken (Geruch, Fell oder Federreste...) Bin mir fast sicher das intensives abspritzen auch nicht reichen wird.

Ich denke genaues Beobachten des Hundes könnte irgendwann eine Idee liefern. Vielleicht sieht er in dem Baum ja auch einen Eindringling, warum auch immer.

Ein vergleichbarer Fall wurde letztens im TV gezeigt (ok, kein Baum sondern Pferde im allgemeinen). Aber auch dort war es eine "grundlose" Aversion gegen Pferde. Für die passionierte Reiterin natürlich suboptimal :zwinkern2:

Die entwicklung der Aversion hat man nicht ergründen können weil es ein importierter Hund war aber die Lösung war in diesem Fall fast zu einfach.

Die neue Besitzerin hatte es versäumt ihrem neuen Schützling "rechtzeitig" zu vermitteln das Sie es nicht möchte das er Pferde anbellt.

Eine kurze "Maßregelung" und der Hund war ruhig... Natürlich nicht für die ewigkeit aber es war ein ansatzpunkt. Auch wenn sich der begriff Maßregelung fürchterlich anhört und wir hier nicht von Prügeln oder anbrüllen sprechen... mach deinem Hund klar das du, als "Chef", es nicht möchtest das er die arme Tanne angeht.

Den Grund wirst du wahrscheinlich nicht herausfinden aber das spielt ja auch nur eine Nebenrolle.

In dem Beispielfall reichte es aus den Hund einmal kräftig von den Pferden wegzureissen, natürlich nicht ruckartig das man den Hals abbricht... Stabile Leine mit breitem Halsband oder vielleicht besser Geschirr, auf spannung halten und dann "starkes wegziehen". Ggfs. mit einem Kommando verbinden...

Wie gesagt, ist nur so eine Idee. Schön vorsichtig. Aber DU bist das Leittier.

Viel Erfolg :zustimmung:
 
also das mit den Pferden und das hier kann man ja wirklich nicht vergleichen, abgesehen davon ist es ja nur diese eine Tanne.

Geht er die Tanne wirklich aggressiv an?
Vor allem dass er dann zu dir läuft und dich zwicken will, hört sich für mich an als ob er einfach mega aufgeregt oder so ist und seinen Frust oder Aufregung an dem Baum auslässt!
Deshalb auch meine Frage ob ihr danach immer etwas ganz tolles macht und wie er sich verhält wenn er ganz alleine draußen ist und das Gatter zum Baum offen ist!
 
also das mit den Pferden und das hier kann man ja wirklich nicht vergleichen, abgesehen davon ist es ja nur diese eine Tanne.

Die arme Tanne :zwinkern2:


Das "Objekt" ist in diesem Fall nicht das ausschlaggebende sondern unser Umgang mit einer solchen Situation!


Vielleicht hat ja mal was in der Tanne "geraschelt" und der Hund hat sich erschrocken und seitdem mag er den armen Baum nicht mehr...
 
Hallo,

Croulants, grundsätzlich nicht falsch, was Du sagst.

Ich wäre aber mehr als vorsichtig, im Fernsehen gezeigte Methoden auf jeden x-beliebigen Hund zu übertragen. Zumal Du auch vergessen hast, daß es für diesen Hund bei Martin Rütter nach der EINMALIGEN Maßregelung ein Alternativverhalten gab...nämlich Futterbeutel-Training und Apportieren im Beisein der Pferde.

Ich mußte zugegebenermaßen etwas schmunzeln als ich den Thread hier las. Ich hab versucht, mir bildlich vorzustellen wie dieser junge Schäferhund die Tanne angreift.

Ich hätte ja als Lösung jetzt einfach vorgeschlagen, die eh schon gerupfte Tanne zu entfernen, aber das kommt ja nicht in Frage.

Irgendetwas verknüpft er mit der Tanne, was vielleicht schon in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht hat er mal ein Eichhörnchen hineingejagd, oder hat sich vor irgendetwas erschrocken, was aus der Tanne oder hinter der Tanne hervor kam.

Ich würde erstmal herausfinden, wo der Wohlfühlabstand zur Tanne ist. An diesem Punkt würde ich Füttern und jeden Blick zur Tanne belohnen. Probt er wieder den Aufstand, Abstand verringern. Bleibt er ruhig und frißt...weiter annähern...das ist evtl. ein langer Weg...je nachdem wie stark das nun schon ritualisiert ist, könnte aber erfolgreich sein.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo
vielen Dank für die vielen Antworten.

Mir ist keine schlechte Erfahrung mit der Tanne bekannt. Er machte es mit einem Mal von einem Tag auf den anderen. Als Welpe ist er immer schön drum herum oder unten drunter gerannt. Da hat es ihm nichts ausgemacht.

Die lustige Vorstellung, wie er sich in die Tanne stürzt, kommt auch in etwa hin. Er springt mit vollem Körpereinsatz so hoch wie er nur kann, hinein. Dann beißt er sehr aggressiv in die Äste.

Er macht es auch wenn ich nicht dabei bin. Er stürzt sich ja sofort mit seinen 40 kg gegen das Tor und wenn ich es nicht öffne dann wählt er den Weg ums Haus drum herum und hängt sofort in der Tanne. Nur wenn ich mich ihm oder der Tanne nähere, dann zwickt er auch mich, so nach dem Motto "Frauchen komm mal mit"
Ich bekomme ihn nur da weg, wenn ihn animiere zum Ball spielen oder Gassi gehen. Aber ich muss da schon vorne weg gehen, sonst hat die Tanne seine volle Aufmerksamkeit.
Die ganze Aktion begleitet er mit einem hellen Bellen und in die Luft schnappen. Dies wiederum deute ich als Angsbellen, bin mir dessen aber nicht sicher.

Ich werde euren Vorschlag mal probieren, mit Leine und Geschirr und Leckerlis zu arbeiten, um ihm zu zeigen, dass die Tanne ihm nichts tut. Bzw versuche ihm damit zu erklären, dass die Tanne auch bei uns "wohnt"

Über Erfolg oder Misserfolg werde ich berichten.

LG Borstel und Balu
 
Ich würde erstmal herausfinden, wo der Wohlfühlabstand zur Tanne ist. An diesem Punkt würde ich Füttern und jeden Blick zur Tanne belohnen. Probt er wieder den Aufstand, Abstand verringern. Bleibt er ruhig und frißt...weiter annähern...das ist evtl. ein langer Weg...je nachdem wie stark das nun schon ritualisiert ist, könnte aber erfolgreich sein.

Ich vermute hier handelt es sich um einen kleinen Tippfehler - bei Aufstand Abstand wieder vergrößern. :)

Helles Bellen, fast mit Jaultönen unterlegt kann auch Aufregung, Jagdambition, etc. bedeuten - hast du schon einmal Hunde gehört, die mit Spurlaut jagen?

Vielleicht ist da mal vor ihm eine Katze rein, ein Eichhörnchen oder irgendwelche Vögel, Marder oder dergleichen. Meisenringe oder anderes Vogelfutter hängt nicht an/in der Tanne, oder?

Sollte das mit dem Blick und Füttern nicht funktionieren, würde ich eventuell (natürlich Hund an der Leine) Futter ausstreuen, ihn suchen lassen und mich so langsam wieder der Tanne nähern, dann wieder Distanz vergrößern und dann auf Blickkontakt gehen.
Die meisten Hunde lernen sehr schnell, dass Ruhigbleiben und sich dem Besitzer zuwenden mit Belohnung, Bestätigung und Aufmerksamkeit verbunden ist. Du benötigst nur eine Bestätigung, die höherwertig ist, als das in der armen Tanne Herumspringen. ;)

Ganz wichtig ist auch, dass du, sobald du merkst, er wird gleich wieder den Aufstand proben - viele Hunde zeigen das mit starrem Blickkontakt zu dem Objekt und kurzem Einfrieren/Anspannen des Körpers an - dich bewegst - rückwärts gehst, ihn zu dir rufst, Kreise gehst, ihn beschäftigst und bei Reaktion bestätigst. Gehen, laufen, denken lenkt ab und baut Stress ab - stehenbleiben lässt ihn noch länger auf das Objekt fokussieren und nur wenige Hunde lassen sich dann noch aus der Situation rufen. Das dauert etwas, bis man diesen Trainingsstand erreicht hat. :)

Liebe Grüße
Birgit
 
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