Ich habe mit behinderten Kindern und Erwachsenen gearbeitet, alle mit unterschiedlichen Erkrankungen bzw Ausprägungen und alle sind damit unterschiedlich umgegangen. Die meisten der Menschen waren im Großen und Ganzen glücklich, und da waren welche bei, die nicht reden konnten und kaum etwas von sich oder ihrer Umwelt wirklich wahrnehmen konnten. Aber das, was ihr Hirn erreicht hat und verarbeitet werden konnte, und die Möglichkeiten der Kommunikation die sie hatten, hat vollkommen genügt, um zu zeigen, dass sie keineswegs unglücklich sind. Es gab nur ein einziges Mädchen, bei dem ich tatsächlich fand, dass diese alles andere zufrieden wirkt.
Was aber auch immer fraglich ist: wie viel nehmen diese Menschen wirklich wahr? Und wie empfinden sie dieses Leben?
Wir kennen es anders, wir finden vielleicht auch die Vorstellung schrecklich, blind zu sein. Aber ich kenne einen von Geburt an Blinden der sagt, dass er gar nicht sehen können will, weil dies sein Weltbild zerstören könnte. Er ist glücklich so, wie es ist. Und das kann man sicherlich auch auf zig andere Erkrankungen, Behinderungen, etc übertragen.
Ich kann nachvollziehen wenn jemand sagt, dass das Leben so und so sicherlich nicht lebenswert ist und dass friedlich einzuschlafen besser wäre. Möglicherweise ist das in manchen Fällen auch so. Aber meistens wird bei solchen Aussagen von der eigenen Wahrnehmung bzw dem eigenen Empfinden ausgegangen, und dies ist oftmals gar nicht übertragbar. Wer weiß, ob nicht sogar ein an Maschinen abgeschlossener Mensch gerne lebt?
Natürlich hoffe ich trotzdem, dass alles gut ausgeht. Aber selbst wenn größere Schäden zurück bleiben, kann das Kind glücklich werden. Und das hoffe ich, ganz egal, wie es weiter geht.