Unausgelastet???

Leine beißen - haben einige meiner Hunde auch im jugendlichen Alter mal gemacht.

Ist doch auch interessant, da baumelt was rum. Und jeder Versuch, das irgendwie zu beeinflussen, macht die potentielle Beute noch interessanter für den Hund.

Mein Weg - alte Leine nehmen (oder nen Strick) irgendwas, was man als Verlust abbuchen kann. Und wenn der Hund anfing da rumzuzerren, hab ich einfach losgelassen. Völlig desinteressiert, mach doch. Ich (der Mensch) spiel jetzt da nicht mit.
Das wurde relativ schnell langweilig für den Hund. Und er hat es gelassen. Dann gabs bei mir und mit mir ja auch andere Spiele, viel besser als Leine beißen.

Aber Dein Grundproblem ist halt, das Du einfach zuviel Angst hast, der Hund würde Dir irgendwann auf der Nase rumtanzen, gefährlich werden oder sowas. Tun aber Hunde im allgemeinen nicht. Es gibt ganz wenige Hunde, die wirklich "Alpha" sind. Die wirklich gegenüber dem Menschen die "Führungsfrage" stellen und ernsthaft ihren Anspruch durchsetzen wollen.
Allerdings tun die das dann auch erst im Erwachsenenalter.

Bei Deinem Hund sind es pubertäre Flegelphasen. Das darfst Du nicht überbewerten. Bei vielen anderen bissigen oder angeblich dominanten Hunden kommt das Verhalten durch falsche Reaktionen des Menschen zustande.
Mangelnde Führung, fehlendes Vertrauen, es gibt soviel Ursachen.
Auch bspw. wenn Menschen nicht authentisch sind, ihrem Hund gegenüber.

Grad beim beliebten Thema "Grenzen setzen". Ich kann einem Hund durchaus im energischen Ton klar machen, das er grad eine Grenze überschritten hat, wenn er mich kneift. Das muß aber aus dem Bauch raus kommen. Wahr und direkt. Wenn ich mich erst überwinden muß und überlegen, ob ich jetzt laut werde, was als Reaktion angebracht ist, merkt es der Hund und der Mensch ist nicht glaubwürdig. Auf Dauer funktioniert das dann nicht. Und der Mensch sollte sich was anderes überlegen. Tips gabs ja hier schon einige.
 
Hast du den Trainer über den Link gefunden den ich eingestellt hatte, also "Trainieren statt dominieren"? Die arbeiten auf jeden Fall positiv. Ich würde vor dem Termin mit dem Trainer auch nicht mehr rumexperimentieren denn bis Dienstag musste du ja nicht mehr lange "durchhalten".

Und das Rammeln ist absolut keine dominantes Verhalten. Theo kann dich einfach nicht einschätzen und weiß nicht wie er reagieren soll.

Das Leine beißen hat mein Balou als Junghund auch gemacht. Ich hatte ihn einfach überfordert. Ich habe das ignoriert und es hat von allein aufgehört.
 
Was mir so im Nachhinein noch einfällt, wenn Aslan manchmal zu Hause zu ochsig war, bin ich in einen anderen Raum gegangen einfach so, hab bis 10 gezählt und gut war. Hab nicht geschubst, bin ruhig gegangen.
 
Sicher?? Also ich habe wirklich schön von Zigtausende Übersprungshandlungen gehört aber wenn es ums Gammeln ging hieß es bisher immer ausnahmslos bei jedem (und auch jedem Hundetrainer), dass das Dominanzverhalten ist... :eek: ich versteh gar nichts mehr. ich hab das Gefühl ich bin Grad nur noch verwirrt :confused:

Wie schon von anderen geschrieben, ja, das ist Übersprungsverhalten. Und es ist wirklich traurig, dass immer noch so viele Trainer da draußen rumlaufen, die behaupten, das hätte was mit Dominanz zu tun.

@Wautzi Nein da habe ich leider keinen gefunden :( die waren alle zubweit weg und ich hab keinen Führerschein..... :oops:

Das ist natürlich schade. Allerdings denke ich auch gar nicht, dass es so viel Sinn machen würde, wenn du den Hund einpackst und zur Hundeschule fährst. Sinnvoller wäre es in eurem Fall wahrscheinlich, wenn ein Trainer mal zu euch kommt, sich den Alltag vor Ort sowie den Umgang mit deinem Hund anguckt.
Da müsstest du halt nachfragen, ob es Trainer gibt, die auch eine gewisse Anfahrtszeit in Kauf nehmen - du bezahlst da halt dann etwas mehr, aber wenn es ein wirklich qualifizierter Trainer ist, wirst du dafür ja auch nicht ständig Stunden nehmen müssen. Da können schon ein paar wenige Hausbesuche helfen, dir sehr viel Input zu geben ;)
 
Das erste woran du erkennst das du den Trainer auch gleich wieder vor die Tür setzen kannst ist wenn er anfängt über Dominanz zu faseln.
Auch wenn Empfehlungen kommen für Bestrafungen aller Art.
Perfekt wäre er wenn er anfängt mit dir zu arbeiten, dir Tipps gibt wie du genauer und ruhiger mit ihm umgehen kannst, wie du ihm mit Alternativen helfen kannst um aus seiner Unsicherheit raus zu kommen!
Lass dir keine neuen Kommandos, Regeln und Beschränkungen für deinen Hund aufquatschen, er braucht jetzt schnell souveräne Hilfe!
 
Wie war dein Termin mit dem Trainer? Vielleicht magst du hier noch mal darüber berichten.
 
Hab mich entschieden doch noch was zu schreiben.

Zuerst zur Trainerin die deinen Hund anschreit.

Lautstärke ist immer das letzte Argument der Dummen. Schreien ist der ultimative Beweis wenn jemand an seinem geistigen Limit angekommen ist.

Dabei ist es irrelevant ob es um Erziehung von Kindern, Hunden oder um einen Dialog zwischen Erwachsenen geht. Wer laut werden muss hat schon verloren.
Ein Trainer der ein Hundebaby anschreien muss um sich respekt zu verschaffen ist bei mir schneller unten durch als ein Trainer der mal körperlich wird.

Theo ist 7 Monate alt (in Menschenjahren körperlich ungefähr 8-9 Jahre alt und das ist übrigens vermutlich noch nicht die Pubertät. Das dürfte jetzt eher das Flegelalter sein. Nur damit du dich noch auf was freuen kannst. ;)) wenn er rennt dann ist das keine boshafte Raserei. Das ist Lebensfreude, Spaß, die wilden 5min. Jeder Hundehalter kennt die wilden 5 Minuten seines Hundes und diejenigen mit etwas Hundeverstand erzählen davon immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Mit den Datschern ins Gesicht. Geh mal auf einen Grundschulpausenhof und beobachte dort die Jungs in diesem Alter. 8-9 Jahre. Naja gut heute weiß ich nicht ob das noch so ist, heute darf das ja vermutlich nicht mehr :rolleyes:
Als Kinder noch Kinder und Jungs noch Jungs sein durften, da wurde gerangelt, geboxt, geschubst und was Jungs eben noch alles machen. Für einen Hund ersetzt das Maul die Hände. Er kann also nicht boxen oder datschen, er kann nur schnappen. Das ist unangenehm aber nur natürlich.

Beides, das rennen und das schnappen ist in diesem Alter eine Art Training. (Tier-)Kinder üben und trainieren damit ihre körperlichen Fähigkeiten. Das ist enorm wichtig. Auch für seine spätere Gesundheit.
Da solltest du dir wirklich etwas überlegen wie du einen regelmäßigen Kontakt zu anderen, gleichaltrigen Hunden mit ähnlichem Bewegungsbedürfnis herstellst weil auf die eine oder andere Art muss der Druck ab und zu abgelassen werden und du findest es offensichtlich nicht prickelnd als Ventil herzuhalten. ;)


Okay soweit habe ich es jetzt verstanden. Aber man hört ja auch überall dass wenn man den Hund einfach machen lässt und ihm keine Regeln setzt dass er dann später auch einfach macht was er will :oops:

Das ist oft eine, wie ich finde, schlicht falsche Sichtweise.

Du willst nicht das er später nicht macht was er will sondern du willst das das was er machen will das richtige ist.
Du willst nicht das er keine eigenen Entscheidungen mehr trifft sondern das er die richtigen Entscheidungen trifft.

Du hast irgendwo selber geschrieben das du glaubst das ein Hund lieber zurück kommt wenn er dafür gelobt wird als dafür bestraft wird das er weggerannt ist.
Das ist genau der richtige Gedanke.
Umso mehr du ihm zeigst was richtig ist umso weniger musst du ihm verbieten was er falsch macht.
 
Hallo, tut mir leid, dass wir uns erst jetzt melden.

War viel los die letzte Woche :oops:

Also, die Hundetrainerin am Dienstag war super. Sie meinte eigentlich am Ende noch, dass sie von Theo total begeistert sei, weil sie noch nie so einen ruhigen Border Collie kennengelernt hat. Sie sagte, dass sie normalerweise viel unruhiger sind und ständig alles beobachten etc (weil Theo sich, wenn wir stehen geblieben sind, halt einfach zu meinen Füßen gelegt hat und entspannt abgewartet hat)... Naja die Rückmeldung tat irgendwie eeeeeeecht gut, weil man selbst - finde ich - sieht keine Fortschritte. Ich habe immer das Gefühl ich mach alles falsch, was man falsch machen kann, aber die Trainerin war total zufrieden mit ihm und meinte, man müsse gar nicht so viel "verbessern". Also er sei alles, aber kein Problemhund. Unser Ziel ist jetzt eigentlich bloß in Zukunft ein entspanntes Zusammenleben gemeinsam hinzukriegen.

Wir haben an dem Tag auch die Leinenführigkeit geübt. Ihre Methode wirkte nach einer Stunde mehr als die von der letzten Trainerin nach vier Monaten. Sie arbeitet halt etwas mehr mit Leckerlies. Aber dafür auch völlig ohne Körperkontakt (also "Gewalt"anwendung) und benutzt auch eher weniger die Stimme. Sie arbeitet extrem viel mit Körperarbeit und das erleichtert mich ein bisschen, weil mich das ein wenig an die Arbeit mit Pferden erinnert und da habe ich dann doch schon etwas Wissen. Klar ist die Körpersprache von Hudnen anders, aber die Logik mit Körpersprache zu arbeiten fällt mir einfach viel viel leichter. Ich bin nämlich eh kein Mensch der großen Worte und genieße Stille... also für mich ist diese Trainerin irgendwie total optimal.

Ich habe halt auch darauf geachtet, extreeeeem runter zu fahren mit Theo. Seitdem jagt er fast gar nicht mehr seinen Schwanz. Habe ihn ehrlich gesagt nur noch einmal dabei erwischt (sonst ja mehrmals am Tag). Dafür ist er aber auch etwas dicker geworden jetzt :eek: (????) Was jetzt? Wieder mehr bewegen?! Aber das war ja das, was eigentlich nicht sollte? Bin jetzt bisschen überfragt.

Naja am Mittwoch in der Nacht um 2 Uhr hat er angefangen sind zu übergeben. Erst dachte ich mir nichts dabei, aber ich schlief dann selber nihct mehr ruhig, weil ich gemerkt habe, dass er nicht schlafen kann. Um halb 4 erbrach er wieder- Zwei Mal. Da war dann so ein richtiger Schleimfaden dabei, sah fast aus wie durchsichtige Hühnerhaut mit bisschen Blut. Aber war mir nicht sicher, ob es Blut war. Meine EC Karte war zwei Wochen gesperrt, ich hatte also bloß 20 Euro Bargeld, damit hätte mich kein Taxi der Welt bis zur Tierklinik gefahren (die Fahrt dahin kostet 60 Euro - bin ich schonmal gefahren bei einem Notfall). Also war ich voll im Stress. Habe versucht mich bisschen zu beruhigen. dann hat er um 5 aber wieder erbrochen. Diesmal richtig dunkelrotes Blut. Und ich natürlich total Panik, habe nur noch geweint und wusste nicht, was ich tun soll, weil ich dachte, vielleicht hat er Gift erwischt und da zählt ja jede Sekunde... Mir blieb einfach keine Wahl als bis halb 8 zu warten, bis unser Tierarzt auf dem Notfallhandy erreichbar ist. Bei dem haben wir sofrot einen Termin bekommen und mit dem Taxi hingefahren.
Dort hat er eine Spritze gegen das Erbrechen bekommen. Eine weiße PAste (sah aus wie Wandfarbe) für die Magenschleimhaut und ein schwarzes Pulver, das Giftstoffe aussucht uns absorbiert.

Naja... Ende der Geschichte war, dass er eigentlich "bloß" etwas mit der Magenschleimhaut hatte. Denn sonst war er total fit, hatte auch noch Appetit und schon am selben Abend war er wieder ganz der Alte. Dann hat MICH die Grippe erwischt. Und jaaa. So ging eben unsere Woche rum. Morgen kommt die Trainerin wieder.

Liebe Grüße
 
Ein Glück, dass alles so glimpflich ausging.
Was mich auch sehr freut, dass du zur neuen Trainerin einen so guten Draht hast.
 



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