Umgang mit Angst

Zum Anfang sollte ein Training immer mit wenig Ablenkung erfolgen .
Häufig ist es auch so , das Hunde in einem Trainingsmodus besser reagieren ,
als wenn sie irgendwann plötzlich ein Kommando bekommen .

Wenn Du jetzt Giardien bedingt keine Hundekontakte haben kannst ,
sollte diese Zeit genutzt werden , um den Hund gut auf seine Kommandos zu konditionieren,
damit es später, in belebten Bereichen, unter Ablenkung , auch schon gut vorbereitet ist .
 
Wobei es schon so ist, dass, wenn etwas neu ist, er sich da schon rausnimmt, schnüffeln zu gehen und halt auch mal nicht beim ersten Mal hört, wenn ich ihn rufe. Vielleicht sollte ich das erstmal probieren, wo weniger Verkehr ist.
Wenn du mit Verkehr Autos und Radfahrer (oder wildgewordene Skateboarder, oder Sonstiges, was Balu überfahren könnte) meinst - dann lässt du den Hund natürlich nur da laufen, wo gar kein Verkehr ist.

Und willst du wirklich sagen, dass Balu heute nicht am Wegesrand schnüffelt, wenn er da gestern schon langgegangen ist? Rika schnüffelt immer, egal wie gut sie einen Weg kennt. Die Gerüche ändern sich ja ständig.
 
sollte diese Zeit genutzt werden , um den Hund gut auf seine Kommandos zu konditionieren
Bin ich dran.
Wenn du mit Verkehr Autos und Radfahrer (oder wildgewordene Skateboarder, oder Sonstiges, was Balu überfahren könnte) meinst
Ich meine auch Menschen und Hunde, die von Balu überrannt werden könnten.
Und willst du wirklich sagen, dass Balu heute nicht am Wegesrand schnüffelt, wenn er da gestern schon langgegangen ist?
Klar, geht er da auch schnüffeln, aber er schnüffelt sich nicht so fest.
 
Ich habe einen sog. "Angsthund", auf den plus seine Problematik ich in keiner Weise vorbereitet war.
Details gehören hier nun nicht hin, denn es ist der Thread der TE.
Ich möchte dir, TE, nur insofern Mut machen, als dass ich heute von meinem Hund sagen kann: Er ist und bleibt ein Angsthund, alles Neue verunsichert ihn komplett.
Doch er ist nun bald 14 - und aufgeschlossen, fröhlich und vor allem komplett lieb und verträglich mit allen Lebewesen.
Er ist das, was man einen "Seelenhund" nennt!
 
Ich schreib hier noch mal, da akute Situation.

Mein Nachbar hat gestern am späten Abend zwei Silvesterböller gezündet. Der ist n ziemlicher Pyromane... die Dinger sind nicht aus Deutschland und echt wahnsinnig laut.
Der Hund war gestern mächtig verschreckt und hat sich bis heute Nachmittag ziemlich unsicher Zuhause gefühlt. Auch bereits bekannte Geräusche haben ihn nervös gemacht, die ihn sonst nicht stören.

Jetzt knallt es heute nochmal, konnte den Hund da beim ersten Mal aber gut auffangen. Habe ihn zum Spielen animieren können und es gab einen kleinen Kausnack.
Nun hat ne Stunde später ein Nachbar ein wenig Holz gehackt und das ähnlich knallig klingende Geräusch hat meinen Wuff wieder in Panik versetzt. Er zittert, er hechelt, er fiept, er flitzt unruhig hin und her, er sucht Schutz bei uns. Das ganze Programm. Er will kein Spiel und Futter interessiert ihn auch nicht.

Wir versuchen einfach normal weiter zu machen, lassen Kontakt zu, schauen, dass er sich den Stress ein wenig runterlaufen kann, versuchen aber ihn da nicht in seiner Angst zu bestätigen. Wir sind wirklich ALLE im Ruhepuls, der Hund nimmt das aber gar nicht wahr. Da können drei Katzen neben ihm schlafen, er regt sich trotzdem auf.
Es dauert sehr lange bis er runterfährt.

Jetzt aktuell hat er sich wieder gefangen und schläft unter meinem Tisch. Ich hoffe, es knallt heute nicht nochmal...

Kann ich sonst etwas tun, wenn es unverhofft wieder zu dieser Situation kommt?
 
Wenn du sagst drin Nachbar startet öfter solche Aktionen, ist das Geknalle vermutlich auch mal wieder etwas was du aktiv üben musst.
Mir tut es irgendwie total leid, dass ihr da so viele Baustellen habt. Balu scheint insgesamt ein nervöses Hemd zu sein und eher unsicher. Und dann halt spitztypisch eher reaktiv.
Ist das so oder ist das nur der Eindruck der hier entsteht weil du eben von euren Problemen berichtest?

Mein Welpe ist jetzt 16 Wochen alt. Gestern haben wir alte Bilderrahmen entsorgt und dafür klein gemacht. Grade das durchbrechen der Rückwände hat laut geknallt. Beim ersten Mal habe ich mich selbst erschrocken weil ich damit nicht gerechnet hab.
Er flitzte dann unter den Tisch und damit zwar in Deckung aber auch näher an die mich und die Geräuschquelle heran.
Ich hab dann weitergemacht und er hat unterm Tisch vorgelinst.
Leicht unsicher aber nicht ängstlich und null gestresst. Hab ihm dann die Bruchstücke hingelegt, er hat sie angeschnüffelt und damit war das Thema durch.

Könnt ihr selber im Garten Holz hacken? Als Gewöhnungsmaßnahme?
 
Wenn du sagst drin Nachbar startet öfter solche Aktionen
Seit Silvester gabs hier kein Böllerknallen mehr, öfter kommt es so gesehen daher eigentlich nicht vor.

Mir tut es irgendwie total leid, dass ihr da so viele Baustellen habt. Balu scheint insgesamt ein nervöses Hemd zu sein und eher unsicher. Und dann halt spitztypisch eher reaktiv.
Ist das so oder ist das nur der Eindruck der hier entsteht weil du eben von euren Problemen berichtest?
Das erscheint wohl nur so, ich berichte hier eher selten von den Dingen, die gut klappen.
Balu ist schon ein sensibler Hund, aber eigentlich gar nicht großartig ängstlich oder nervös. Wenn ich so drüber nachdenke, hat er diese Schwierigkeiten nur Zuhause. Es ist manchmal als ob er sein Zuhause gar nicht gewöhnt wäre, dabei habe ich die ersten Woche fast überwiegend in und um unser Zuhause mit ihm verbracht.

An der Arbeit können den ganzen Tag lang tonnenschwere LKW mit großem Geknalle der Ladeklappen Sand abladen. Das kann direkt hinter ihm knallen und ich kann da lustig drumherum spazieren gehen, das juckt ihn gar nicht.
Hier Zuhause knallt ein Böller und er verliert völlig die Fassung. Ich verstehe es ja selbst nicht...

Auch das Gebelle mit anderen Hunden oder Menschen macht er so nur Zuhause. Auf dem Hundeplatz mal ein wenig aufgeregtes Gekläffe, wenn er seine hündischen und menschlichen Freunde trifft, das lässt sich aber mit stetiger Übung immer besser händeln.
Heute sind gefühlt tausend Radfahrer den berg runter an uns vorbei geballert. Er hat weder gebellt, noch hat er sich erschrocken oder sonst irgendwas.
Hier geht mal Jemand zu schnell am Garten vorbei und der Hund ist not amused.

Wird wohl der Wachhund in ihm sein? Zuhause muss er aufpassen....?

Könnt ihr selber im Garten Holz hacken? Als Gewöhnungsmaßnahme?
Nein, haben nichts zum Hacken. Ich kann halt irgendwo drauf rum kloppen, dass es laut ist, wenns denn hilft...?
 
Okay, dann ist es ja besonders komisch dass er im häuslichen Umfeld so gestresst ist, wenn mit diesem lauten Krach auf der Arbeit so easy klar kommt.
Vllt ist es dann eine besonders starke Ausprägung von Ortsgebundenem Lernen?
Ähnlich wie bei Hunden die auf dem Hundeplatz absolute Streber sind und alles können, im Alltag aber ne Vollkatastrophe, so tun als hätten sie noch nie ein Kommando gehört und ziehen wie irre.
 
Ich glaube ja, auf der Arbeit ist er es vom ersten Tag an gewöhnt, dass es laut ist.
In seinem Revier war es ja noch nicht so, dazu kommt, es war überraschend.
 



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