Ulv Philipper - Stop Training!

Ich denke auch, dass der Thread besser im Anhang des anderen Themas aufgehoben gewesen wäre.

Ansonsten finde ich den Artikel eine nette Zusammenfassung des Buches. Allerdings finde ich den untertanenhaften, lobpreisenden Stil von einer Politik- und Wirtschaftsredakteurin schon dezent verstörend.

Auch hier erfährt man wieder nichts darüber, WIE eigentlich trainiert wird, aber es soll ja wohl auch hier nur um die zu Grunde liegende Philosophie gehen.

In der verlinkten Diskussion erfährt man ja leider auch nicht, wie wirklich trainiert wird. Keine Berichte aus erster Hand, eigentlich alles nur Spekulationen. Wie die beschriebenen Methoden mit der Philosophie in Einklang zu bringen wären, und ob sie nun wirklich angewandt werden, wollte mir leider bisher auch noch niemand erklären, was sehr schade ist, denn aufgrund der Philosophischen Nähe zu meiner eigenen Sicht auf Hunde, hätte ich mich wirklich gerne damit auseinandergesetzt.

Mein Fazit bisher: Die Philosophie finde ich gut, da sollte sich auch jeder mal damit auseinandersetzen. Offensichtlich hapert es allerdings in der Umsetzung, weswegen ich dem Herrn eher raten würde, weiter brav an seinem Tisch sitzen zu bleiben, seine theoretische Philosophie zum Besten zu geben und am Besten einfach die Finger von den echten Hunden zu lassen.
(ich finde auch das Verhalten der Hündin irritierend,...)
 
@Hermelin, magst du ein bisschen was zum Buch erzählen? Gerne auch per PN, möchte wissen, ob sich ein Kauf lohnt.
 
Ich finde den Bericht peinlich rosarot eingefärbt, da fehlt nur noch das Foto von ihm mit einem Einhorn und einem Regenbogen im Hintergrund!
 
Ansonsten finde ich den Artikel eine nette Zusammenfassung des Buches. Allerdings finde ich den untertanenhaften, lobpreisenden Stil von einer Politik- und Wirtschaftsredakteurin schon dezent verstörend.

A

Ich finde den Bericht peinlich rosarot eingefärbt, da fehlt nur noch das Foto von ihm mit einem Einhorn und einem Regenbogen im Hintergrund!

Geht mir genausol. Der Artikel liest sich ja fast schon "kriecherisch". Zudem gibt es nur sehr wenige konkrete Infos. Ist eher wieder so ein nichtssagendes Blablubb, versehen mit etlichen Modewörtern, wie das, was seine Anhänger gewöhnlich von sich geben. Irgendwie schon komisch, diese Lobhudelei.
 
Na - dann wollen wir doch mal dahinterschauen:

Der von Frau Deckstein verfasste Artikel erschien in der PWCnet, dem Magazin für Vorausdenker.
Sozusagen die Hauspostille der PWC Österreich GmbH, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, aus Wien.

http://next.pwc.at/2016-02/impressum.html

Die hier also:

http://www.pwc.at/

Dort liest man, dass PwC die weltweite Nr. 1 bei M&A-Beratung sei.

M&A bedeutet Mergers & Acquisitions und beinhaltet Unternehmensfusionen und -käufe. Ein Super-Spielwiese für Manager, Wirtschaftsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Banken.
Vor allem die Mitarbeiter der betroffenen Firmen profitieren von solchen Fusionen, die keineswegs immer von sog. Heuschrecken vorgenommen werden.

Sowas macht PwC also, weltweit führend.

Was braucht man für Fusionen etc.? Manager, Anwälte etc.

Was noch? Mitarbeiter

Was sollen die? Möglichst viel arbeiten bei möglichst wenig Gehalt.

Wie geht das? Man muss ihnen Vertrauen vermitteln und Wärme.

Wie macht man das? Indem man sie so schnell über den Tisch zieht, dass die dabei entstehende Reibungshitze als tolles Betriebsklima empfunden wird.

Sowas kann man lernen. Seltsamerweise lesen sich die dazu erforderlichen theoretischen Überbau-Konzepte immer fast gleich.
Ist so ähnlich wie dieses Bindungs-Geseier beim Hund. Stimmt die Bindung, folgt der Köter überall hin. Stimmt sie nicht, ist der Hundehalter schuld. Bindung entsteht durch Nähe, Vertrauen, Verzicht auf herkömmliche Dominanz-Strukturen und so weiter.

Sowas kann man lernen, beim Hundetrainer oder beim Management-Training.

Nach meiner Auffassung zielt der Artikel in diese Richtung. Es geht nicht um Hunde, die sind lediglich Medium und könnten ersetzt werden durch Pferde oder Wellensittiche. Behandelt man die ordentlich, laufen oder fliegen sie auch nicht weg.

Und wenn P. schon eher Menschentrainer ist und eh viel lieber im Seminarraum arbeitet.........

Es ist Geschäft, meine Lieben. Nix als Geschäft. Immerhin nett verpackt.

Ich nehme mal nicht an, dass PwC viel mit Hunden am Hut hat. Dafür aber die Ehefrauen der zu beratenden Manager, die ja 24/7/52 Firmen kaufen und Mitarbeiter mit vertrauensbildenden Maßnahmen beschmeissen. Jedenfalls sind die nie zu Hause und ersatzweise befasst sich die gelangweilte Ehefrau mit ihrem Golden und fährt mit dem im SUV zu Dummy-Training in den Wald.
Das geht nicht ohne Trainer, man kann nicht ohne Trainer Dummys in den Wald pfeffern und erwarten, dass Fifi die holt.
Der Trainer erzählt was von Vertrauen, Gehorsam durch Bindung und.....siehe oben.

Es ist Geschäft. Und ein Kreis, der sich schliesst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sowas kann man lernen, beim Hundetrainer oder beim Management-Training.
Was ich bisher über die Philosophie vom Philipper gelesen habe und von ihm selbst beim Marketing seines Buches gehört habe geht genau in diese Richtung. Das Buch heißt ja auch so: Dog-Management.

Im verlinkten Text wird dieser Ansatz bestätigt: Es werden Ideen aus dem Management-Training aufgegriffen und auf Hunde übertragen. Soweit ist das gar nicht mal schlecht, jedenfalls nicht für Menschen, denen solche Ideen entgegenkommen. Den Hund als "Mitarbeiter" zu sehen, den man "managen" kann und muss, und den man über diverse Techniken dazu bringt, möglichst freiwillig und am besten auch noch gerne das zu tun was der "Manager" (also Hundehalter) will, kann für viele Menschen ein gut nachvollziehbarer Ansatz sein. Aber der nächste Schritt ist eben die Methodik - mit welchen Mitteln wird diese Idee tatsächlich umgesetzt. Und da herrscht Schweigen.

Ich möchte zufügen, dass ich persönlich zwar aus verschiedenen Richtungen mit diversen Management-Strategien vertraut bin, diese aber nur ungern auf die 1:1-Situation zwischen mir und meinem Hund anwenden möchte. Ich möchte sie überhaupt nicht auf Lebewesen anwenden, mit denen ich zusammen lebe. Ich behandel die Kinder in meiner Familie nicht wie die Kinder in der Schule. Ich behandel meine Freunde nicht wie Projektmitarbeiter. Ich möchte von meiner Famile und von meinen Freunden auch weder als Lehrer noch als Projektleiter gesehen werden. Dasselbe gilt für den Hund. Aber es kann gut sein, dass Menschen diesen Ansatz besser verstehen können als die für mich passenden psychologischen Konzepte. Der Ansatz kann also hilfreich sein. An den Methoden zweifel ich immer noch.

Immerhin wissen wir nun, was das geschmähte "klassische Hundetraining" ist: ein rein auf Gehorsam basierender Umgang mit dem Hund. Ich bin nicht sicher ob es den mal gab, aber wer sein Konzept gegen ein solches Vorgehen stellt, hat mindestens 20 Jahre Kynologie (und 40 Jahre Verhaltensbiologie) verschlafen.
 
Irgendwie interessant, wie schnell jemand zerrissen wird, weil man selbst mit seiner Meinung nichts anfangen kann.
Ich kenne Ulv Philipper nicht, ich habe keine Ahnung, ob er mit einem Stromhalsband arbeitet. Aber solange ich das nicht weiß, muss ich doch seine Theorie nicht in der Luft zerfetzen.

Die Theorie ist für mich auf jeden Fall schlüssig.
Damit ein Hund sich einem Menschen anschließt und folgt, ist Vertrauen nötig.
Vertrauen setzt voraus, dass der Hund den Menschen als kompetent und authentisch einschätzt.

Ein Hund spürt, ob man ihm Wertschätzung, ehrliches Interesse und Vertrauen entgegenbringt.
Genauso spürt er, wenn er in seinen Bedürfnissen und seinem Wesen unverstanden bleibt.

Es macht einen Unterschied, ob man die Erwartung hat, dass der Hund gehorsam und unkompliziert zu sein hat oder ob man den Hund wertschätzt, mit allem, was ihn ausmacht. Dazu gehören auch seine Unzulänglichkeiten und typischen hündischen Verhaltensweisen.
Ein Hund ist immer das Ergebnis seiner Gene, Prägung und Sozialisierung, er kann sich das nicht aussuchen.

Die mangelnde Wertschätzung erkennt man doch an den diversen Hilfegesuchen in Foren. Die Frage lautet immer: Wie kann ich dem Hund dieses oder jenes austreiben, wie bekomme ich es in den Griff, wie gewöhne ich es ab? Funktioniert der Hund nicht, werden die Probleme als Baustelle bezeichnet, an denen man arbeitet.

Ist ein Hund z. B. in der Pubertät gar nicht mehr ansprechbar, wird er mal eben kastriert. Irgendwie muss man das Problem ja "in den Griff bekommen". Die wenigsten Hundehalter stellen sich selbst und ihre Fähigkeiten in Frage. Immer ist es der Hund, der "falsch" ist, weil er nicht so funktioniert, wie er es soll.

Wenn man einen Hund wertschätzt, dann ist der Focus nicht darauf gerichtet, was an dem Hund alles "falsch" ist.
Man erkennt das Wesen des Hundes und versteht was er braucht, um anders sein zu können.

- - - Aktualisiert - - -

Aber, ziemlich "erfrischend" die Beiträge:zwinkern2:, vor allem der von Dieter.


Nee, finde ich nicht. Voll das Thema verfehlt.
 



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