Überfordert - wie erkennt man seriöse Auslandsvermittler?

Erster Hund
Groenendael (7)
Zweiter Hund
Groenendael (5)
Dritter Hund
Malinois/Husky (4)
Vierter Hund
Malinois 16 (R.I.P)
Hallo liebe Hundefreunde,

wie bereits in der Vorstellung geschrieben, suchen wir ein neues Familienmitglied für uns.

Nachdem wir uns erst über Welpen von seriösen Züchtern informiert haben, sind wir über Umwege zum Auslandstierschutz gekommen.
Mir kam es irgendwie "komisch" vor, einen Welpen für viel Geld zu kaufen, wo doch in unseren Tierheimen und im Ausland so viele Tiere auf ein gutes neues Zuhause warten.

Eventuell haben wir bereits eine heimliche Favoritin aus Spanien.

Nun ist es so, dass mir der Kopf raucht.

Ich habe hin und her gegoogelt, mich mit einer Freundin unterhalten, die einen Hund aus Rumänien hat, mit einer anderen diskutiert, die mir eine Homepage genannt hat, wo deutsche Adoptanten durch den vermeintlichen "Tierschutz" im Ausland getäuscht wurden.

Das Ende vom Lied waren zig Erfahrungsberichte rund um Leishmaniose und gefälschte Impfpässe, sowie gefälschte "Mittelmeercheck"-Blutergebnisse.

Ganz ganz übel. :(

Woran kann ich seriöse Vermittler/Institutionen erkennen?

Hat wer von euch einen Hund aus dem "Mittelmeergebiet"?

Generell mache ich mir nun auch Gedanken darum, ob es so sinnvoll ist ein Tier aus diesen Ländern zu kaufen. Denn: Wenn Krankheiten eingeschleppt werden, dann gefährden sie schließlich nicht-infizierte Tiere.

Ich danke euch für eure unverblümten und ehrlichen Meinungen.

Viele Grüße,

eine Manu, die nicht mal mehr schlafen kann, da sie heute soooo unendlich viel zum Thema gelesen hat... ;)
 
Hmmm, ich finde, das ist schwierig.

Bei einem Züchter würde ich sagen: Hinfahren, ein Bild von den erwachsenen Hunden machen, von der Aufzucht,....
Hinter einer Orga stecken halt viele Menschen, keine Person in einem Wohnhaus.

Ich würde darauf achten, dass nicht hauptsächlich Welpen und Junghunde angeboten, sondern jedes Alter zu finden ist. Auch manche Orgas haben sich schon dem "Welpenhandel" angeschlossen.
Wenn unter jeder Beschreibung steht: Kinderlieb, Katzenverträglich, für Anfänger geeignet, für Senioren geeignet,......da würde ich die Finger von lassen. Das hört sich für mich nicht ehrlich an.

Ich selbst würde wahrscheinlich (hätte ich nicht teure Züchterhunde :zwinkern2:) in die umliegenden Tierheime gehen, um die Kandidaten selbst kennenzulernen und die Tierheimmitarbeiter persönlich zu sprechen.
Meine Überlegung dabei ist:
Ich möchte einen vierbeinigen Partner, der mich viele Jahre (vielleicht 10 oder sogar 15) begleiten soll. Da möchte ich meine Auswahl nicht auf ein Foto und die Beschreibung von völlig fremden Menschen beschränken.
Mir ist das zu unpersönlich.

Und ich habe auch in meinem Umfeld schon einige Dinge mit Auslandshunden erlebt - von eigentlich harmlosen Dingen (Hund mit wölfischem Aussehen mit 60 cm angegeben, der bei der Reise dann auf 36 cm geschrumpft ist), über nicht ganz so nette Dinge (Jagdtrieb verschwiegen, der so stark ist, dass der Hund nie von der Leine kann; eine angeblich negativ getestete Krankheit, die doch positiv ist), bis hin zu dem letzten Fall, der mit den Auslandstierschutz echt madig gemacht....

....Frau mit Tochter und Welpen kommt völlig verstört aus der Praxis meines Tierarztes. Der Hund, der ihnen als 6 Monate alter, kastrierter (!) Dackelmix angepriesen wurde ist in Wahrheit allerhöchstens, aber wirklich allerhöchstens 3 Monate alt - da war der Hund schon 1 Monat bei ihnen.
Das heißt, die Orga hat einen richtigen kleinen Welpen einfach kastriert und dann älter gemacht UND den Welpen viel zu früh Tollwut geimpft, um das neue Einreisegesetz zu umgehen (nach dem dürfen Welpen nur mit einer gültigen Tollwutimpfung + 21 Tage einreisen - geimpft wird frühestens ab der 12. Woche).
Ich vermute, dass das eine Orga ist, die sich mit Wepen eine goldene Nase verdient. Auf der Homepage waren aber auch ältere Hunde zu finden, sagte die Frau - waren vielleicht Pseudohunde.

Daher für mich nur Tierheim, selbst ein Bild machen, Kennenlernen, beraten lassen.
 
Ich denke da hilft nur sorgfältges Recherschieren.

Wichtige Punkte hatte TinaH ja schon gesagt. Dem schließe ich mich an.

Wir haben uns damals zuerst für die Organisation entschieden und dann für einen Hund dieser Orga.

Mir war wichtig:
- ehrlichkeit (uns wurde klipp und klar gesagt dass sie über Arek nicht viel sagen können da sie ihn kaum kennen)
- zeitnaher kontakt und kein drängen (wir wurden oft angerufen um dinge zu klären und noch mal nach zu fragen. Auch ich konntd immer noch mal anrufen und hatte sofort jemanden kompetenten am telefon)

Wir hatten die option den hund früh zu holen. Dann wären wir aber schon in der 2. Woche mit hund in den urlaub gefahren. Die erste orga meinte "das wird schon" - und das bei einem als unsicher beschriebenen hund.
Die orga für die wir uns letzendlich entschieden hatten, hat uns den hund erst nach dem urlaub gegeben, weil es für den hund mehr stress bedeutet hätte.

Im urlaub war ich sehr froh über diese entscheidung weil ein unbekannter hund in der eingewöhnung echt schwierig hätte werden können.

- wichtig ist aich dass die orga den interessenten gut überprüft
(als ich sagte dass ich vollzeit arbeite und mein mann derzeit studiert, wurde gleich gefragt wie es dann in 3 Jahren aussieht.) auch eine vorkontroole wurde bei uns gemacht.

- wichtig finde ich auch dass nicht alle hunde schnell schnell nach deuzschland gekarrt werden, sondern dass auch viel vor ort getan wird.
Unsere Orga hatte kastrationsprojekte, verbesserte das TH vor Ort, mit Krankenstation usw. Und half auch den Armen Dorfbewohnern durch Materielle Unterstützung.
Denn Tierschutz und Tierliebe ist ein Luxus, den sich jemand der nicht weiß was er morgen essen soll, nicht leisten kann.
Es wird auch aufgeklärt bei den menschen. Meine orga arbeitet mit einem polnischen TH zusammen, da ist das Thema Kettenhunde oft präsent.

De Website unseres Vefeins hat ein Forum, da habe ich viel gelesen. Viel von den Vereinsleuten und viel von den neuen Haltern die ihre adoptierten Hunde vorgestellt und berichtet haben.

So hab ich einen recht guten Eindruck "hinter den Kulissen" bekommen.

Etwas was ich gut und wichtig finde: nach der Vermittlung bestand immer noch reges Interesse und guter Kontakt.

Nach der 1. Nacht "sollte" ich anrufen und erzählen wie es war.
Ein halbes jahr später schrieb ich in einem "wie es uns geht"-bericht kurz, dass ich wegen einer medizinischen behandlung nicht sicher war.
Noch am selben abend bekam ich einen anruf von dem verein mit guten tips und erfahrungen zu dem thema.

Bis heute haben wir kontakt.
Aber so was kann man halt erst im nachhinein feststellen, es liegt aber auch daran dass es ein kleiner verein ist der nich jeden monat 50 Hunde vermittelt. "klasse statt masse"

Wir sind das risiko eingegangen einen hund nur vom bild zu nehmen und es war die beste entscheidung für uns. Man sollte sich aber bewusst sein dass es ein höheres risiko ist als einen welpen vom seriösen züchter zu wählen. aBer auch beim züchter muss man gut recharchieren.
Auch da gibt es massig Berichte von Leuten die sich kundig gemacht haben und trotzdem auf Vermehrer reingefallen sind.
 
Der Hund meiner Mutter ist ebenfalls aus Spanien.
 
Hallo ihr!

Lieben Dank für eure super ausführlichen Antworten! :)

Oh, ich mache mir sooo viele Gedanken und spiele alle Szenarien durch.

Ganz schrecklich.

Was ich positiv anmerken muss:

Ich fülle seit gestern eine "Selbstauskunft" aus und da wird wirklich alllles gefragt, was geht.

Zu erst war ich erschrocken, aber es macht schon Sinn. Nur so kann die Vermittlerin sich ein Bild von uns machen.

Am Wochenende möchte sie dann mit mir telefonieren.

Mache mir gerade eine Liste, welche Fragen usw. ich habe.

Die Selbstauskunft ist umfangreicher, als die unserer Tierheime vor Ort. Ich habe somit also das Gefühl, dass es diesen Leuten schon drum geht, die Tiere an gute Menschen zu vermitteln.

Hach, ich bin so aufgeregt und auch wirklich chaotisch im Kopf. Ich kenne die Orga dahinter auch noch gar nicht. Im Inserat stand nur der Name der ersten Ansprechpartnerin.

Wir mögen hier einfach nichts falsch machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Selbstauskunft ist umfangreicher, als die unserer Tierheime vor Ort. Ich habe somit also das Gefühl, dass es diesen Leuten schon drum geht, die Tiere an gute Menschen zu vermitteln.


Das ist kein Beweis dafür, dass der Verein seriös arbeitet.

Ich kenne viele Hundehalter, die einen Hund aus dem Süden haben und hatte selbst einige Hunde in Pflege für verschiedene Organisationen. Ich persönlich würde keinen Hund aus dem Süden mehr nehmen.
Die Mittelmeerkrankheiten sind sehr verbreitet. Circa die Hälfte aller Hunde hat eine dieser Krankheiten.

Ich kann Dir nur diese Erfahrungsberichte ans Herz legen. Da bekommt man einen Eindruck, wie schwerwiegend diese Krankheiten sein können und wieviel Geld man unter Umständen beim Tierarzt lässt.

http://www.inselhunde.de/erfahrungen.htm


Alleine die Leishmaniose ist schon sehr verbreitet. Zudem gibt es noch etliche andere Krankheiten.


Ein Zitat von einem Fachmann:

"In Südeuropa ist Leishmaniose heute ein sehr ernst zu nehmendes Problem.
Die Leishmaniose-Situation hat im mediterranen Raum in den letzten 20 Jahren dramatisch zugenommen.

Regionale hohe Prozentzahlen infizierter Hunde sind bekannt:

Frankreich (Provence) 66 %
Italien (Sizilien) 60 %
Griechenland (Peloponnes) 22 %
Portugal 20 %
Spanien (Andalusien) 42 %
Spanien (Mallorca) 52 %

Diese Prozentzahlen infizierter Hunde sprechen für sich, daher soll Leishmaniose hier an erster Stelle stehen und ausgiebig behandelt werden. Denn die Leishmaniose gilt auch heute noch als nicht heilbar bei Hunden, die Sterblichkeitsrate erkrankter Hunde ist sehr hoch."

http://parasitosen.de/images/downloads/traumhund/traumhund.pdf
 
Meinen Rüden habe ich aus Spanien. Das war ein ganz normal wirkendes Tierheim. Da wüsste ich erstmal nicht, was daran hätte unseriös sein können.

Meine Hündin kam über den BMT aus Ungarn nach Deutschland ins Tierheim. Der BMT ist für mich schon eine sehr seriöse Institution. Die gibt es auch schon lange und sie betreiben mehrere große Tierheime in Deutschland. Schau doch mal auf die HP vom BMT, da siehst du wo die Tierheime in Deutschland haben.
 
Hallo Bubuka, Hallo HellerHengel,


ich habe jeden einzelnen dieser Berichte gelesen. Das war eine der "Contra-Seiten" meiner Freundin, die meinte, dass wir uns das mit dem spanischen Hund nicht "antun" sollten.

Manche Ausgänge waren echt so unendlich übel... :(

Was ich diesbezüglich aber noch gedacht habe:

Leishmaniose u.Co sind auch hier in DE auf dem Vormarsch. Wegen der scheinbar eingeführten Sandmücken, wenn ich mich richtig informiert habe.

Das macht meine Gedanken nicht besser.

Ich bin am WE nochmal im Tierheim hier vor Ort und werde die Hundeleute dort auch nochmal genauer befragen.

Ich habe wirklich Angst, nachher echt die "Katze im Sack" zu kaufen.

Auf der Homepage der Vermittlerin gibt es irgendwie keinen Rückschluss auf die Organisation. Nur zwei Namen einer spanischen Damen. Eine leitet wohl ein Tierheim, die andere nimmt die Tiere privat aus Tötnungsstationen. Hierzu finde ich aber nur eine weitere Anzeige wo auch der Name der Vermittlerin nochmals genannt wird, vielleicht bin ich auch zu doof zum googeln.

Ein paar positive Vermittlungsberichte gibt es auf der Page auch zu lesen.

Dennoch. Bei anderen Orgas/Pages steht zum Beispiel direkt dabei, dass sie den Mittelmeercheck komplett machen und empfehlen das nachtesten und so weiter...

Wir haben uns aber so sehr in diese eine Hündin verliebt... seufz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leishmaniose u.Co sind auch hier in DE auf dem Vormarsch. Wegen der scheinbar eingeführten Sandmücken, wenn ich mich richtig informiert habe.

Es gibt hier vereinzelt Fälle von Leishmaniose, das habe ich auch gelesen.
Das wäre für mich kein Grund mir einen Hund aus dem Süden kommen zu lassen, bei dem die Chancen, dass er krank ist 50 : 50 stehen.

Eine Pflegehündin von mir ist nur wenige Tage nach der Vermittlung an ihre neue Familie fast an der Ehrlichiose gestorben. Sie hat von jetzt auf gleich nur noch Blut gekackt und erbrochen, musste in die Tierklinik.
Gleich die erste Woche haben die neuen Hundehalter 2000 Euro Tierarztkosten gezahlt, von den Ängsten und dem Leid ganz abgesehen.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben