Über die "Überbeschäftigung" unserer Hunde...

Ich hab immer nach dem Motto: "Alles kann-nichts muss" meine Tage mit Lupo verbracht.
Stundenplan gab´s nie, Hundeverein/ Hundeschule gab´s nie, Regelmäßigkeit gab´s nie.

Schreibe in der Vergangenheit, da Auslastung und Co beim 15 jährigen nun nicht mehr soo präsent sind wie früher, über bisschen Entertainment freut er sich aber immer noch. :)

Pro Tag waren wir in der Regel 3 Std unterwegs, was da an Action passierte, war von meiner - und seiner- Laune abhängig.
Bisschen Suche & Dummyapport, bisschen UO, bisschen Tricksen, Fährte, Wald- Agi - oder auch mal gar nix außer Laufen, Schnüffeln, Kontakte knüpfen. Ab und zu Treffen mit Kumpels, einfach nur durch die Gegend stromern.

Ich habe nie Übungsstunden abgehalten, 5-20 Minuten üben und aufhören wenn Hund noch Spaß hat, danach kann er wieder "sein Ding" machen.
Hatte ich mal keine Lust -oder war eben mal krank, kam er mit heftig reduziertem Programm wunderbar zurecht. 1-2 Wochen nur 3x 20-30 Minuten Gassi ohne Programm, zu Hause nur Gammeln machte er problemlos mit. Zu Hause war eh, nach Gassi und Fressen, zu 99% Ruhe halten angesagt.

Ich käme gar nicht auf die Idee, meinem Hund einen Stundenplan zu schreiben. Ich habe ihn ja rein für meinen Spaß angeschafft, habe keine Ziele im Sport oder irgendeinen Arbeitseinsatz geplant. Hätte gar keine Lust, mich selbst täglich so zu stressen (mit Wechselschicht VZ, als Single), weil mein Hund einen straffen Arbeitsplan einhalten muss um nicht abzudrehen. :eek:o_O

Ich kenne allerdings auch eher unterbeschäftigte Hunde, einigen in meinem Bekanntenkreis würde ETWAS Arbeit sehr gut tun. Die machen halt nichts außer Gassigehen, hin und wieder fliegt mal ein Ball. Dafür braucht´s dann aber den Labrador oder den Aussie, was will man schon mit nem "Begleithund".. :rolleyes:
 
Ich kannte zwar diesen Artikel nicht, aber ähnliche.

Und in vielem hat die Autorin recht. Wie mit manchen Kindern, wird auch mit vielen Hund von Welpenbeinen an viel zu viel gemacht.

Ich hab das nie gemacht, mit keinem meiner Hunde. Und die waren, wie bei Beaglefan, immer ausgeglichen und zufrieden.

Meine "Sofasitzer" nehmen es bspw. als Aufgabe, ihr Revier abzugehen. Langsam und mit intensivem schnuffeln (und markieren). Da nehme ich mir dann auch Zeit, damit sie das in aller Ruhe tun können.
Andere Hundebesitzer halten das für sinnlos, der Hund muß laufen und laufen und laufen und braucht außerdem noch Action in Form von Hundesport, zig Übungen am Tag, 1 Std. spielen usw.

Wir machen auch manchmal "Action". Aber nicht täglich in ausgeprägter Form. Und wir machen auch nicht planmäßig jeden Tag Übungsstunde. Sondern einfach mal eine kurze Sequenz zwischendurch, wenn grad paßt.
Und manchen Tag auch garnicht. Grad auch bei Welpen nicht. Die brauchen ja auch Zeit, alles überhaupt zu verarbeiten.

Und nicht umsonst sind Hunde, die wirklich viel intensiv arbeiten, auch relativ schnell "verbraucht".
 
Danke für eure zahlreichen Meinungen!:)

Ich finde, der Artikel hat einen wahren Kern. Sicherlich gibt es sie, diese total überdrehten, durch zu viel Action völlig aufgeputschten Hunde. Aber ich finde den Artikel dann doch etwas undifferenziert und halte einige Schlussfolgerungen auch schlicht für falsch.

Zum Beispiel:

Dabei ist – egal, welcher Rasse angehörig – ein Hund nichts anderes, als eben ein Hund.
Eine sehr vielsagende Feststellung.:rolleyes: Aber nein, den Gedanken, den sie hier eigentlich vermitteln möchte, teile ich nicht. Ich hatte bisher drei unterschiedliche Rassen und alle drei Hunde zeigten unterschiedliche Eigenschaften, die man in ihren jeweiligen Rassebeschreibungen lesen kann bzw. die sich für mich logisch aus dem ursprünglichen Verwendungszweck dieser Rassen ergeben. Daraus ergaben/ergeben sich auch unterschiedliche Bedürfnisse, was die Auslastung angeht. Den Malteser und den Husky, den Frenchie und den Border Collie über ein und denselben Kamm zu scheren finde ich doch ziemlich unseriös.

Man sollte sich vor Augen führen, dass ein Hund – abstammend vom Wolf – ein Jagdraubtier ist. Ein Jagdraubtier hat keinerlei Ambitionen, sich geistig oder körperlich auszulasten. Dies wird schlicht als Energieverschwendung angesehen. Was gibt es denn auch Schöneres, als sich nach erfolgreicher Jagd mit vollgeschlagenem Magen irgendwo unter einen Baum zu legen und zu dösen.
Eine vollkommen falsche Schlussfolgerung. Wölfe haben keine Ambitionen, sich zusätzlich körperlich & geistig auszulasten, weil die Jagd (ein hoch komplexes und hoch schwieriges Unterfangen) sie zur Genüge körperlich und geistig herausfordert. Für unsere Haushunde fällt diese tagtägliche Herausforderung weg. Schaffen wir keinen Ersatz, leiden sie fürchterliche Langeweile, weil ihre Körper und auch ihre Köpfe von Natur aus für viel mehr gedacht sind als nur dösen und ab und zu mal durch den Garten trödeln.
Ist bei uns Menschen, nebenbei bemerkt, ja auch nicht anders. Früher waren wir Jäger und Sammler, sodass unser Körperbau darauf ausgelegt ist, täglich zehn Kilometer und mehr zu Fuß zurückzulegen. Heute sitzen wir mehr, als dass wir laufen, und das ist ein wichtiger Grund für die ganzen "Zivilisationskrankheiten", die uns heute plagen. Und wer kennt es nicht, dieses Gefühl, zwar vor lauter Bequemlichkeit den Hintern nicht vom Sofa hoch zu bekommen, aber sich letztlich gerade in dieser Bequemlichkeit total unausgeglichen zu fühlen? Das einzige, was in dieser Situation wirklich hilft, um sich besser zu fühlen, ist, sich aufzuraffen und sich zu bewegen. Warum sollte das bei Hunden anders sein...?

Als die Dame nach zwei Wochen wiederkam, bot sich ein völlig anderes Bild: Ein gelassener und entspannter Hund an der Leine. Leicht abgehetzt entschuldigte sich die Hundehalterin bei mir, dass sie nicht ins Training kommen konnte, sie war mit Grippe komplett flach gelegen. „Das Schlimmste ist, dass ich rein gar nichts mit meiner armen Maus machen konnte. Ich habe so ein schlechtes Gewissen!“, jammerte sie und sah dabei ihren Hund mitleidig an.
Grundsätzlich glaube ich der Autorin ja, dass es diesen überdrehten Aussie wirklich gibt. Aber das hier glaube ich ehrlich gesagt nicht so wirklich. Ein Hund, der monate- oder gar jahrelang durch zu viel bzw. falsche Auslastung hochgeputscht wurde, der nie gelernt hat, dass zwischendurch auch einfach mal Ruhe ist, wird zwei Wochen lang, quasi "gewaltsam", von 100 auf Null heruntergefahren, und schon ist er tiefenentspannt? Wenn es denn so einfach wäre... Es mag ja sein, dass eine Reduktion des Auslastungsprogramms diesem Hund geholfen hat, aber ihre Darstellung hier halte ich doch für etwas "glattgeschmirgelt."

Die restlichen 8 Stunden würde er nicht auf irgendwelchen Spielwiesen verbringen oder sich mit seinen Hundekumpels zwecks Auslastung zum „Joggertreffen“ oder zum Lösen kniffeliger Intelligenzspielchen. Nein, er würde faul in der Gegend liegen, dösen, ab und an auf Streifzug gehen. Mehr nicht.
Damit sagt sie letztendlich aus, dass ein Hund vollkommen zufrieden damit sei, "ab und an" einen Kontrollgang durch den eigenen Garten oder den Wohnblock zu machen. Und das setzt sie für ALLE Hunde, unabhängig von Rasse und Alter, fest. Das kann doch nicht ihr Ernst sein??

Natürlich spricht nichts dagegen, den Hund körperlich auszulasten, indem man ihn mit zum Joggen nimmt – im wohlüberlegten Maße. Man sollte nur bedenken, dass der Hund das nicht wirklich braucht, sondern vielmehr weil es uns Mensch Freude macht, gemeinsam mit unserem vierbeinigen Freund etwas zu unternehmen.
Auch hier - das mag auf manche Hunde zutreffen, auf andere aber auch nicht. ICH bin, wie ich hier schon mehrfach erwähnt habe, nicht gerade die begeisterte Radfahrerin.:p Aber Rico liebt es, und er ist herrlich entspannt und ausgeglichen, wenn wir von einer Radrunde zurückkehren. Lasse ich das Fahrrad weg und schränke zusätzlich noch die Spaziergänge ein, ist er merklich unausgeglichener. Helft mir, wenn ich jetzt ein Brett vor dem Kopf habe, aber ich kann daraus keine andere Schlussfolgerung ziehen als die, dass er ein gewisses Maß an Auslastung benötigt und sein Wohlbefinden beeinträchtigt ist, wenn er diese nicht bekommt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er der einzige Hund auf der Welt ist, für den das gilt...

Ich kenne mehr unter- als überbeschäftigte Hunde.
Ich auch - mit allen gruseligen Folgen, die diese Langeweile hat. Die Weimaraner-Goldie-Mixhündin, die mit aller Vehemenz "ihr" Grundstück bewacht, weil sie nichts anderes zu tun hat. Die Schäfer-Mixhündin, die den ganzen Tag im Garten stand und monoton vor sich hinwuffte, bis sie "in gute Hände" abgegeben wurde, weil es den Besitzern zu nervig wurde.... Ich denke, gesamtgesellschaftlich ist die Unterbeschäftigung von Hunden - insbesondere auch von Arbeitsrassen, die nur angeschafft werden, weil sie "was hermachen" - immer noch ein größeres Problem als die Überbeschäftigung.

Außerdem glaube ich, dass weniger das Wieviel, sondern das Was das Problem ist. Ein BC ist nun mal nicht fürs Agility gezüchtet worden. Er ist nicht dafür gemacht, in Hochgeschwindigkeit durch einen Parcours gehetzt zu werden, sondern für präzises, zuverlässiges und überlegtes Arbeiten. Anstatt weniger mit den Arbeitshunden zu machen, sollte man vielleicht genauer überlegen, was die richtige Beschäftigung für sie ist. Was ja noch nicht einmal heißt, dass man so etwas wie Agi gar nicht machen kann, aber das dann vielleicht wirklich nicht öfter als einmal pro Woche, und vielleicht nicht mit dem Schneller-Höher-Weiter-Gedanken im Hinterkopf....

Übrigens tritt in meinem Hundehalter-Bekanntenkreis gerade genau das ein, was @Lesko befürchtet: Gerade die Hundebesitzer, deren Hunde fast jeden Tag nur in den eigenen vier Wänden verbringen, loben den Artikel über den Klee und beweihräuchern sich selbst, dass sie es ja schon lange gewusst haben...o_O:confused:

Liebe Grüße
Amica
 
Wölfe haben keine Ambitionen, sich zusätzlich körperlich & geistig auszulasten, weil die Jagd (ein hoch komplexes und hoch schwieriges Unterfangen) sie zur Genüge körperlich und geistig herausfordert.

So ist es.
Und nicht nur das, sie müssen ihr Revier - etwas größer als ein Garten - regelmäßig kontrollieren und wahrnehmen, wo sich die lebenswichtige Beute gerade befindet.
Darüber hinaus müssen sie auch kleinste Veränderungen erkennen, bewerten und ihr Verhalten darauf einstellen, auch und insbesondere, was konkurrierende fremde Artgenossen angeht.
Ich denke, gerade das Erkennen kleinster Veränderungen hat bislang dazu geführt, dass weder der Pinneberger noch der Rodewalder Wolf erlegt werden konnte. Die merken die Unruhe durch die Schützen - so vorsichtig können die sich garnicht bewegen, dass es für die Wölfe nicht fast einem Rock-Konzert nahe käme -, stellen sich darauf ein und ziehen sich zurück.geringste Defizit, ausgelastet zu sein, allein durch den Lebenskampf als solchem.
Und dazu im Vergleich unsere Haushunde...…

Sie müssen ihre Jungen aufziehen, diese erziehen und somit sozial interagieren.

Wölfe haben nicht das geringste Problem, ausgelastet zu sein. Allen durch den Lebenskampf an sich.

Und im Vergleich dazu unsere Haushunde...

Da hat eine Hundetrainerin einen in weiten Teilen zumindest angreifbaren Artikel geschrieben, zu dem ist bereits alles gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als die Dame nach zwei Wochen wiederkam, bot sich ein völlig anderes Bild: Ein gelassener und entspannter Hund an der Leine. Leicht abgehetzt entschuldigte sich die Hundehalterin bei mir, dass sie nicht ins Training kommen konnte, sie war mit Grippe komplett flach gelegen. „Das Schlimmste ist, dass ich rein gar nichts mit meiner armen Maus machen konnte. Ich habe so ein schlechtes Gewissen!“, jammerte sie und sah dabei ihren Hund mitleidig an.
Grundsätzlich glaube ich der Autorin ja, dass es diesen überdrehten Aussie wirklich gibt. Aber das hier glaube ich ehrlich gesagt nicht so wirklich. Ein Hund, der monate- oder gar jahrelang durch zu viel bzw. falsche Auslastung hochgeputscht wurde, der nie gelernt hat, dass zwischendurch auch einfach mal Ruhe ist, wird zwei Wochen lang, quasi "gewaltsam", von 100 auf Null heruntergefahren, und schon ist er tiefenentspannt? Wenn es denn so einfach wäre...
Liebe Grüße
Amica
Vorallem hoffe ich, dass eine Hundetrainerin der Kundenim von sich aus den Tipp gibt mal weniger mit dem Hund zu machen, anstatt auf eine zufällige "Zwangspause" zu warten/hoffen :confused:

Und Menschen die versuchen etwas an einer Situation die nicht gut ist zu ändern sind immer 1000 Mal besser, als die, die sich damit abfinden, den Hund einfach nicht mehr mitnehmen oder weggeben.


Ich habe mal den Satz gehört wenn du dir denkst: "Scheiße der Hund muss ja schon wieder raus", dann brauchst du erst gar nicht Spazieren gehen.
Und ich glaube da ist viel wahres dran, wenn du Freude mit deinem Tier hast, dann ist vieles schon gut.
 
Zuletzt bearbeitet:

Da hat eine Hundetrainerin einen in weiten Teilen zumindest angreifbaren Artikel geschrieben, zu dem ist bereits alles gesagt.


Der Artikel ist ganz sichergut gemeint, aber nicht gut formuliert. Deswegen halt angreifbar.

Denn grad bei bestimmten Rassen ist diese Überbeschäftigung, dieses ständige "es muß was gemacht werden, um den Hund auch ja auszulasten", ein Problem.

Mit einem Molosser hätte man das Problem garnicht, der macht einfach nicht, wenn er nicht will. Rassen, die gezüchtet wurden, um direkt mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, die diesen sog. will to please haben, die kann man dann halt auch schnell überfordern.
Und da grad die Hüter durch in meinen Augen zweifelhafte Zuchtziele oft eh schon ein schwaches Nervenkostüm haben, schnell "überdrehen, sehr reaktiv sind, kann da auch viel schief gehen.

Da hätte sie sicher klarer formulieren sollen.
 
Mir gefallen Teile des Artikels. Aber an anderen Stellen konnte ich nur mit den Augen rollen. ...

;)
Mir ging es ähnlich. Zum Teil sind es ja ganz vernünftige Gedankengänge, zum anderen völlig blauäugig und nicht durchdachte Einstellungen bei der Hundehaltung. Das richtige Maß ist wichtig und zwar individuell auf jeden einzelnen Hund abgestimmt. Der eine Hund benötigt mehr, der andere weniger Bewegung/Beschäftigung. Begleithunderassen brauchen weniger Beschäftigungen als Arbeitshundrassen. Dafür wurden sie viele Jahre gezüchtet. Der eine um in Königshäuser zu gefallen (Kinder und den Damen) oder zu jagen (zur Freude der Herren), der andere um mit für den Unterhalt der Bevölkerung zu sorgen (jagen, wildern,wachen,hüten, Ungeziefer fern halten). Begleithunderassen hatten nun mal keine direkte Aufgabe zu erfüllen, Arbeitshundrassen mußten sich ihren Unterhalt verdienen. Taten sie dass nicht, wurden sie gnadenlos selektiert. Schon daraus ergibt sich doch der Unterschied zwischen Begleithund und Arbeitshund. Sie wollen unterschiedlich ausgelastet werden. Daran ändert sich auch bei den heutigen Hunden nichts. Ein Border will arbeiten, ein Bolonka will spielen und schmusen. Ein DSH wachen , beschützen und hüten, ein Podenco jagen u.s.w.. Das wurde ihnen doch schon in die Wiege gelegt. Nun ist es die Aufgabe des Menschen (HH), die Anlagen seines Hundes im richtigen Maße zu fördern. Einen sportlichen Hund werde ich nicht aufs Sofa verbannen und einen Sofahund werde ich nicht zum Leistungssportler machen. Deshalb wurden doch die vielen unterschiedlichen Rassen gezüchtet. Es ist für jeden etwas dabei. Weshalb soll ich da eine hochmotivierte Arbeitshundrasse (Border u.s.w.) zum nichtstun verurteilen? Ich hatte bei meiner Arbeit als Problemhundtherapeutin viele Problemhunde, deren Probleme erst durch zu wenig b.z.w. zu viel Auslastung entstanden sind. Dazu kam dann noch mangelnde oder keine Erziehung. Auf richtige Erziehung b.z.w. Erziehung überhaupt ,auf Rasseeigenschaften oder Auslastung der Arbeitshunde wird hier von der Autorin kein Wert gelegt. Aber, ein Hund, der nicht abrufbar ist ,nicht erzogen wird, wird nun mal zur Gefahr seiner Umwelt. TK, es gibt ja einige, die daran glauben. Schicke mir ein Bild von deinem Tier, und ich sage dir, was es denkt und unterhalte mich mal mit ihm, damit es zwischen euch wieder klappen wird. Blödsinn, auf den leider immer wieder leichtgläubige reinfallen. Eine Hundeschule, in der man nicht lernt, wie man seinen Hund die wichtigsten Grundkommandos gewaltfrei beibringt oder seinen Hund einfach nur richtig erzieht, ist für mich keine Hundeschule. Auch die HP dieser HS ist für mich einfach nur unterste Schublade. Wieder Hundetrainer, die keiner brauch.
 
Ich hab das ja schon mal irgendwo geschrieben, momenan scheint das bei manchen Trainern auch schon richtiggehend "Trend" zu sein, Hundesport und Beschäftigung außerhalb der normalen Spaziergänge komplett abzulehnen. Eine Hundetrainerin auf Facebook postet(e) dazu immer wieder Texte à la "Hunde brauchen keine Auslastung, keine Kommandos, es reicht JEDEM Hund aus einfach durch die Natur zu schlendern und zu schnüffeln" etc. :rolleyes: Die Dame hat u.a. Chihuahuas, klar sind die anpassungsfähig und brauchen jetzt nicht unbedingt Hundeplatz-Programm. Aber wenn solche Trainer dann meinen, dies sei auf alle Hunde übertragbar, auchauf Spezialisten, gruselt es mich doch o_O Sicher ist es wichtig gerade in der heutigen Zeit - viel Stress, Termindruck etc. - darauf hinzuweisen, wie wichtig Ruhephasen für unsere Vierbeiner sind. Aber ausschließlich Ruhe, Ruhe, Ruhe zu predigen, finde ich eben auch verkehrt. Hunde verkümmern doch geistig, wenn sie nie das Köpfchen anstrengen dürfen bzw. keiner Aufgabe nachgehen.
 
Ich denke, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt.
Ich kenne "Vertreter" beider Seiten und denke ebenfalls, dass einfach vielen der Realitätssinn und das Bauchgefühl abhanden gekommen ist.
 
Neulich hatte ich wieder mal Hundefreunde aus meinem Stadtteil beim Gassi getroffen. Die treffen sich regelmäßig, gehen gemeinsam Gassi und trainieren die eine oder andere Übung zusammen.Man kennt sich meistens untereinander und ist dadurch auch öfter Gesprächsthema im Stadtteil. Wenn sie mich fragen, gebe ich gern Hinweise, wie sie es besser machen können. Sie fragten mich u.a., wie ich es mache, dass meine Hunde alle so gut hören, selbst der Kleine? Ob ich wieder in einen Hundeverein bin? Bin ich nicht. Bei mir läuft die Erziehung fast nebenher. Liebevoll, konsequent und rund um die Uhr. Eine Ausbildung meiner Hunde mache ich schon lange nicht mehr. Zur Erziehung gehört bei mir allerdings auch das tägliche Gehorsam wie auf ranrufen, kommen, ordentlich an der Leine laufen, nicht stänkern,nein und nicht kläffen. Das tägliche Programm also, was ein Hund können muss. Leckerchen unterwegs mag ich nicht. Ich erziehe lieber mit viel Lob. Da kommt die Frage "hat Frauchen Leckerlis dabei, dann werde ich mal hören, wenn nicht, dann höre ich eben nicht" bei meinen Hunden garnicht erst auf. Die ersten Monate hatte ich voll zu tun um den Kleinen sauber zu bekommen, das Kotfressen (was bei ihm ganz extrem war) abzugewöhnen,nicht zu jaulen und zu schreien, wenn ich das Zimmer, die Wohnung verlassen musste. Für Welpenstunden war da kaum Zeit. Und mir fehlte wieder mal mein Auto ( das ich ja verkauft hatte) ,um überhaupt auf einen HP fahren zu können. Nein, Welpenstunde oder Junghundstunde ist da nicht möglich. Was ich mache sind aktive Gassirunden und auch ausgiebige Ruhephasen danach. Ich baue also die Erziehung in den Alltag ein.Ohne Erziehung geht heute in der Hundehaltung nichts mehr (m.M.).
Sicher, es ist nicht gerade viel, was ich da mit meinen Hunden an Erziehung und Auslastung mache, aber, es reicht meiner alten Hündin und meinem Junghund voll aus. Ich habe 2 ausgeglichene, zufriedene Hunde an meiner Seite. Der Bolonka ist ein Hund, der sich überall gut anpassen kann. Bei sportlichen Menschen genau so wie beim älteren Menschen. Dafür wurde er ja auch gezüchtet.
Meine beiden DSH aus der Arbeitslinie dagegen wären ohne Arbeit/Ausbildung nicht zufrieden gewesen. Die haben eine Aufgabe gefordert. Sonst wären sie nicht glücklich gewesen. Es ist m.M. nach wichtig, Hunde nach ihrer Rasse (Gebrauchseigenschaften) zu fordern und fördern ohne sie zu überfordern. Dass ist garnicht so schwierig. Mit meinen DSH war ich 2-3 mal die Woche zum Training ( für 10 Minuten pro Trainingstag) auf dem Hundeplatz und hin und wieder (meistens 1x die Woche oder alle 14 Tage) zum Fährten auf dem Acker oder Wiese. Vor Wettkämpfen gab es kein Training.Eigentlich hatte ich immer sehr ausgeglichene und ruhige Hunde. Ich denke, dass liegt daran, dass ich für jeden meiner Hunde ein angepasstes Trainingsprogamm hatte.
 



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