Der größte Fehler, der immer wieder (unbewußt) bei solchen Hunden (Hundebegegnungen) gemacht wird ist folgender.
1.Ein bekannter Hund, den der eigene Hund mag kommt vorbei. Man denkt: Oh, schön, die vertragen sich prima. Man ist entspannt und freut sich auf die Begegnung, redet mit dem Besitzer und dessen Hund freundlich und mit einem lächeln im Gesicht. Mensch hat Spaß und Hund noch mehr. Die Begegnung verlief freundlich und ruhig.
2. Ein anderer (sehr selbstbewußter oder unsicherer) Hund kommt vorbei. Man denkt, gleich gibt es wieder Ärger. Warum denn der schon wieder? Der könnte ruhig den Weg ändern. Ich kann es ja nicht mehr. Man verspannt und ist innerlich frustriert. Das Gesicht ist unfreundlich oder angespannt. Die Körperhaltung natürlich auch. Man selbst behält den anderen Hund im Auge oder fixiert ihn sogar. Das Verhalten spiegelt sich natürlich im Hund wieder. Frauchen /Herrchen ist angespannt und unfreundlich, da bin ich es eben auch. Da geht sicher eine Gefahr vom anderen Hund aus. Dass ganze drum rum, wie vor dem Hund stellen, ihm die Sicht nehmen, laute Komandos, verstärkte, angespannte Aufmerksamkeit u.s.w. verstärken das Gefühl von "Gefahr" im Hund noch. Man trägt also selbst mit seinem eigenen Verhalten dazu bei.Das wichtigste ist da erst mal die Selbstkontrolle.
3. Der andere, selbstbewußte (meistens Rüde)Hund auf der anderen Seite. Beide signalisieren ihrem Gegenüber, dass sie selbst hier in der Gegend der Chef sind. Der andere soll sich aus dem Staub machen. Eben Machtkampf unter den Rüden.
4. der unsichere Hund gegenüber. Dem muss man erst mal zeigen, dass er nichts zu sagen hat. Den buttert man erst mal unter. Er wird zum "Prügelknaben".Jedes Revier hat seinen "Prügelknaben".Also, den Hund, der nichts zu sagen hat.
Ich hatte auch lange in dieser Beziehung an meinem Terrier gearbeitet. Habe alle Register gezogen, aber eben die Aggression gegen verschiedene , wenn auch wenige Hunde nicht raus bekommen.Mein Rüde war ja, als ich ihn mit 3-5 Jahren übernommen hatte hoch aggressiv, nicht nur Hunden gegenüber. Irgendwann kam da auch der Tag, an dem mir so ziemlich alles egal war. Bis auf die Aggression einzelner Hunde gegenüber hatte ich ihn ja gut im Griff.Nur eben den wenigen unangenehmen Begegnungen (spricht sich ja schnell rum) war einfach nicht beizukommen. Ich dachte, da habe ich nun meinen "Meister" gefunden und war doch ziemlich enttäuscht oder frustriert.An dem Tag war mir alles egal.Ich hatte einfach keine Lust mehr, weiter an dem Hund zu arbeiten.Dann ist er eben mit den einen oder anderen Hund unverträglich! Ich bin dann ziemlich gleichgültig mit meinen Hunden nach hause gegangen.Vorbei an seinen "Feinden". Die habe ich einfach nicht sehen wollen, habe sie voll ignoriert. Sollen die anderen doch denken, was sie wollen! Unterwegs noch mit 2-3 Freunden "Erfahrungen" untereinander ausgetauscht und schon waren wir zuhause. Was war denn nun los? Wir sind doch nicht nur an den Freunden vorbei gekommen? Der Hund war doch völlig ruhig (und mir war alles egal)!Ja, an dem Tag ist bei mir der Knoten geplatzt. Selbstkontrolle war das Zauberwort! Dabei dachte ich, ich habe alles unter Kontrolle. Aber scheinbar hatte ich mir viel zu viel Gedanken gemacht. Manchmal muss man einfach nur viel gelassener werden. Sicher, es gibt auch heute mal ein Hund, der meinen anbellt und dann bellt meiner auch mal zurück. Kommt aber selten vor. Na und? Ich kann auch nicht jeden leiden. Heute kommt dann in solchen Fällen eine kurze Ermahnung und gut ist.