Treffen auf aggressivem Hund

Beim Clickern kommt es auf's Timing an - dann lässt sich jeder Hund darauf ein. Letztendlich ist der Clicker ja nur eine Bestätigung, dass der Hund etwas richtig gemacht hat - wie ein Lob, aber eben neutral und daher immer gleich belohnend für den Hund.
Deswegen sollte jeder sich erstmal intensiv auf das Thema einlassen und sich belesen, bevor er einfach blind damit anfängt.
 
Das wollte ich auch grade fragen....
@Zufallsprodukt danke für deine Antwort. Andy kennt inzwischen ein Zungenschnalzen als Aufmerksamkeitssignal, eher für Richtungsänderungen oder wenn er sich festgeschnüffelt hat. Vielleicht könnte ich das ausbauen? Wenn ich schnell genug bin... :p


Du könntest es als Umorientierungssignal einbauen und dem Hund dann eine gewünschte Alternative anbieten, was er machen soll.
 
Unbewusst hab ich das anscheinend schon gemacht. Ich werde mal drauf achten, eher zu agieren, statt nur zu reagieren. Zumindest, wenn der Abstand groß genug ist. Ansonsten "Augen zu und durch"?
 
Naja, wenn der Hund vom Erregungslevel her so hoch ist, dass er nicht mehr ansprechbar ist und du keine Möglichkeit hast der Situation auszuweichen, hilft wohl nur Augen zu und Durch.
Deswegen mag ich das Clickern so gerne. Es hat mir geholfen den Hund länger ansprechbar zu machen, weil meine Hündin an ihrem Frustlevel arbeiten konnte.
 
Der größte Fehler, der immer wieder (unbewußt) bei solchen Hunden (Hundebegegnungen) gemacht wird ist folgender.
1.Ein bekannter Hund, den der eigene Hund mag kommt vorbei. Man denkt: Oh, schön, die vertragen sich prima. Man ist entspannt und freut sich auf die Begegnung, redet mit dem Besitzer und dessen Hund freundlich und mit einem lächeln im Gesicht. Mensch hat Spaß und Hund noch mehr. Die Begegnung verlief freundlich und ruhig.
2. Ein anderer (sehr selbstbewußter oder unsicherer) Hund kommt vorbei. Man denkt, gleich gibt es wieder Ärger. Warum denn der schon wieder? Der könnte ruhig den Weg ändern. Ich kann es ja nicht mehr. Man verspannt und ist innerlich frustriert. Das Gesicht ist unfreundlich oder angespannt. Die Körperhaltung natürlich auch. Man selbst behält den anderen Hund im Auge oder fixiert ihn sogar. Das Verhalten spiegelt sich natürlich im Hund wieder. Frauchen /Herrchen ist angespannt und unfreundlich, da bin ich es eben auch. Da geht sicher eine Gefahr vom anderen Hund aus. Dass ganze drum rum, wie vor dem Hund stellen, ihm die Sicht nehmen, laute Komandos, verstärkte, angespannte Aufmerksamkeit u.s.w. verstärken das Gefühl von "Gefahr" im Hund noch. Man trägt also selbst mit seinem eigenen Verhalten dazu bei.Das wichtigste ist da erst mal die Selbstkontrolle.

3. Der andere, selbstbewußte (meistens Rüde)Hund auf der anderen Seite. Beide signalisieren ihrem Gegenüber, dass sie selbst hier in der Gegend der Chef sind. Der andere soll sich aus dem Staub machen. Eben Machtkampf unter den Rüden.
4. der unsichere Hund gegenüber. Dem muss man erst mal zeigen, dass er nichts zu sagen hat. Den buttert man erst mal unter. Er wird zum "Prügelknaben".Jedes Revier hat seinen "Prügelknaben".Also, den Hund, der nichts zu sagen hat.

Ich hatte auch lange in dieser Beziehung an meinem Terrier gearbeitet. Habe alle Register gezogen, aber eben die Aggression gegen verschiedene , wenn auch wenige Hunde nicht raus bekommen.Mein Rüde war ja, als ich ihn mit 3-5 Jahren übernommen hatte hoch aggressiv, nicht nur Hunden gegenüber. Irgendwann kam da auch der Tag, an dem mir so ziemlich alles egal war. Bis auf die Aggression einzelner Hunde gegenüber hatte ich ihn ja gut im Griff.Nur eben den wenigen unangenehmen Begegnungen (spricht sich ja schnell rum) war einfach nicht beizukommen. Ich dachte, da habe ich nun meinen "Meister" gefunden und war doch ziemlich enttäuscht oder frustriert.An dem Tag war mir alles egal.Ich hatte einfach keine Lust mehr, weiter an dem Hund zu arbeiten.Dann ist er eben mit den einen oder anderen Hund unverträglich! Ich bin dann ziemlich gleichgültig mit meinen Hunden nach hause gegangen.Vorbei an seinen "Feinden". Die habe ich einfach nicht sehen wollen, habe sie voll ignoriert. Sollen die anderen doch denken, was sie wollen! Unterwegs noch mit 2-3 Freunden "Erfahrungen" untereinander ausgetauscht und schon waren wir zuhause. Was war denn nun los? Wir sind doch nicht nur an den Freunden vorbei gekommen? Der Hund war doch völlig ruhig (und mir war alles egal)!Ja, an dem Tag ist bei mir der Knoten geplatzt. Selbstkontrolle war das Zauberwort! Dabei dachte ich, ich habe alles unter Kontrolle. Aber scheinbar hatte ich mir viel zu viel Gedanken gemacht. Manchmal muss man einfach nur viel gelassener werden. Sicher, es gibt auch heute mal ein Hund, der meinen anbellt und dann bellt meiner auch mal zurück. Kommt aber selten vor. Na und? Ich kann auch nicht jeden leiden. Heute kommt dann in solchen Fällen eine kurze Ermahnung und gut ist.
 
Liest sich gut und ist auch logisch. Hat bei meinen vorherigen Hunden auch so gut funktioniert, die Sache mit der Selbstkontrolle.

Nur bei "Don Brüllo" nicht. Ali war ja auch schon 6 Jahre, als ich ihn vor 2 Jahren übernommen habe. Seine frühere Beisitzerin hat ein wenig mit ihm daran gearbeitet, dass er nicht an der Leine jeden Hund anbrüllt. Mit eher weniger Erfolg.
Alis Impulskontrolle ist ziemlich unterentwickelt, hat sich etwas verbessert bei uns, aber nicht grundlegend.
Der regt sich halt schnell auf, nicht nur bei Hundebegegnungen. Allerdings regt er sich eben so schnell wieder ab.
Er ist grundsätzlich relativ schnell überfordert und neigt dann zu wüstem Getöse.

Ich bin ja nun der eher ruhige Typ. Die nicht bei jeder Hundesichtung schon von weitem "oh Sch..." denkt. Ich bin auch mit Ali einfach drauf los gelatscht. In Brüllsituatonen, die sich nicht vermeiden ließen, Augen zu und zügig durch. Ansprechbar ist er dann nämlich nicht.

Wir haben ein "schau hier" etabliert. Was aber, wenn die Begegnung zu eng ist (schmaler Weg oder so) nicht mehr funktioniert. Dabei habe ich bei ihm den Eindruck, er würde eigentlich gern tun was ich möchte, steht sich aber selbst im Weg.
Sobald wir bspw. raus sind auch der Situation kommt das "schau".

Im grunde vermeide ich zu enge Begegnungen. Wechsel die Straßenseite, dann klappts auch ohne Gebrüll. Wenn er nur ruhig schaut, große Belohnung. Geht ausweichen nicht, halte ich ihn in Bewegung. Jedes stationäre Kommando, wie Sitz oder Platz verschlimmert die Sache.
 



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