Treffen auf aggressivem Hund

Ich bin ja nun erst seit einem Jahr Besitzerin einer Hündin. Sie hat früher auf der Straße gelebt und zeigt Angst vor größeren Hunden. Ich schätze, dass sie vorher so einige schlechte Erfahrungen machen musste.

Heute gingen wir mit ihr Gassi. Sie hat eine etwas längere Leine, 7,5 m. Auf einmal kommt ein größerer Hund um die Ecke wie wild am Kläffen und auf sie los. Hat sie angegriffen. Sie kläffte dann zurück. Ich konnte sie gerade noch rechtzeitig zurückziehen, mein Mann hat sich davor gestellt und nach und nach ist der andere Hund dann abgezogen.

Jetzt habe ich Bedenken, was passiert, wenn mein Mann jetzt nicht dabei gewesen wäre und ich alleine mit ihr unterwegs. Es kann ja sein, dass dieser Hund wieder auftaucht. Er trug kein Halsband und auch keine Steuermarke, sah aber eigentlich zu gepflegt für einen Streuner aus. Aber weit und breit niemand in der Nähe, zu dem der Hund gehören könnte.

Wie reagiert man am besten in solchen Situationen, damit dem eigenen Tier nichts passiert?
 
Ich nehme an, du wohnst in Deutschland und ich wage mal zu behaupten, hier gibt es KEINE Streuner ;)

Davon ab, wenn dein Mann nicht mit ist, bist DU diejenige, die sich schützend vor deinen Hund stellen und ihn abschirmen muss.
 
Ich nehme an, du wohnst in Deutschland und ich wage mal zu behaupten, hier gibt es KEINE Streuner ;)

Davon ab, wenn dein Mann nicht mit ist, bist DU diejenige, die sich schützend vor deinen Hund stellen und ihn abschirmen muss.

Kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es hier wirklich Hunde gibt, die auf der Straße leben. Aber irgendwie komisch ist es schon, dass da ein Hund ohne Halsband frei herumgelaufen war. Vielleicht von zu Hause abgehauen.
Meine kleine kommt ja ursprünglich aus dem Ausland, und ich gehe einmal davon aus dass sie sich da auf der Straße zur Wehr setzen musste. In ihrem Verhalten ist halt auffällig, dass sie Angst vor größeren Hunden hat.

Wie trete ich dem anderen Hund denn am besten entgegen, ohne dass der noch aggressiver wird? Wie kann ich das Risiko gering halten, dass der andere Hund mich dann beißt?

Ich habe ja gerade schon alle Hände zu tun gehabt, meine Kleine zurückzuhalten, sie wollte sich ja in der Situation zur Wehr setzen und hat den andere dann auch angekläfft und sprang da herum.
 
Bei mir im Dorf gibt es auch zwei Streuner die sich von ihrem Hof einige 100 m entfernen. Natürlich ohne Halsband.

Ich mache die entweder mit Wasser nass (dafür habe ich einen Honigspender dabei) oder ich rufe "nein", "ab" o.ä. und mache einen Schritt auf die Hunde zu. Am effektivsten ist aber Wasser.
 
Danke. Das mit dem Wasser hört sich gut an. Werde ich auf alle Fälle ausprobieren, sollte nochmals so eine Situation eintreten.
 
Wasser find ich persönlich nicht effektiv. Das schreckt nur die wenigsten Hunde ab, insbesondere seitdem der Rütter damit anfing - da sind doch viele Hunde abgestumpft.

Ich hab Wurfschellen dabei. Die kriegt der andere Hund im Notfall eben voll vor den Kopf geknallt. Hat bis jetzt bei jedem Hund gezogen (bis auf den HSH, aber der ist auch ne andere Hausnummer).
 
Wasser find ich persönlich nicht effektiv. Das schreckt nur die wenigsten Hunde ab, insbesondere seitdem der Rütter damit anfing - da sind doch viele Hunde abgestumpft.

Ich hab Wurfschellen dabei. Die kriegt der andere Hund im Notfall eben voll vor den Kopf geknallt. Hat bis jetzt bei jedem Hund gezogen (bis auf den HSH, aber der ist auch ne andere Hausnummer).
Aber wird dann der Hund nicht noch aggressiver, wenn man mit so einer Wurfschelle hantiert?
 
Nö. Der Schock sitzt so tief, dass die erstmal abhauen. Ich werf die Dinger aber grundsätzlich auf jeden Hund, egal ob der aggressiv oder nur distanzlos anhänglich ist.
 
Ich glaube ich werde mir auch mal eine Wurfdisc kaufen. Die ist schön klein und passt im Sommer selbst in die kleinste Gürteltasche. Meine Honigflasche ist dagegen ziemlich groß und nimmt im Vergleich dazu viel Platz weg.
 
Kira ist an anderen Hunden in der Regel nicht interessiert, insbesondere dann nicht, wenn der andere lautstark auf sie zu sprintet.
Sie ist mein erster Hund, kommt ebenfalls aus dem Ausland und hat dort wohl schon entsprechende Erfahrungen gemacht.
In der Anfangszeit sind viele Hunde auf sie zugestürmt und wollten sie bedrängen, irgendwie hatte sie wohl eine andere Körpersprache, keine Ahnung.

Daher musste ich recht schnell lernen, sie abzuschirmen. Wenn sie an der Leine ist und uns kommt ein Hund entgegen, dann nehme ich generell die Leine kurz und sie läuft neben oder hinter mir. Ich bin in jedem Fall immer die Erste, die auf den Hund trifft, egal ob der freiläuft oder angeleint ist.

Ist ein Herrchen/Frauchen dabei, dann sage ich, dass Kira vorsichtig ist und nicht unbedingt Kontakt haben will. Meistens nehmen sie dann ihre Hunde zur Seite, wenn die angeleint sind.
Viele laufen aber frei, oft sind Herrchen/Frauchen etwas weiter entfernt. Dann stelle ich mich breitbeinig vor Kira, die angeleint hinter mir sitzt und mache mich so groß wie möglich. Ich sage laut und sehr deutlich nein und blocke den Hund mit der ausgestreckten Hand, viele scheinen dieses Signal zu kennen.
Das mache ich schon, sofern ich die Möglichkeit habe, wenn der Hund noch einige Meter entfernt ist.

Dreht er nicht ab, dann gehe ich laut rufend auf den Hund zu, meist bin ich dann so sauer, dass der meine Stimmung mitbekommt und von selber abdreht.
Die Hunde müssen halt erkennen können, dass du es ernst meinst und keine Angst hast.

Ein paar wenige wollen es dann immer noch wissen, die blocke ich mit meinem Körper ab, in der Regel versuchen sie, an einem vorbei zu Kira zu kommen.
Da habe ich dann auch kein Problem damit, meinen Fuß einzusetzen.

Bisher hat das in gut 5 Jahren in allen Fällen funktioniert, bis auf ein einziges Mal.
Das war ein Husky, dem alles egal war und der sichtbar sofort mit der Absicht losgestürmt ist, Kira zu beschädigen.
Ich habe trotzdem vor meinem Hund gestanden, laut brüllend, während der Husky im Sprung auf uns war. Seine Halterin ist im letzten Moment dazugekommen und hat ihn mit einem Tritt in die Flanke in die Böschung befördert.

Aber bei diesem Hund hätte mir gar nichts etwas genützt. Egal was ich gemacht hätte, er hätte sich auf Kira gestürzt.
Aber nach meiner Erfahrung gibt es das nur sehr selten. Ich habe mich schon einem Schäferhund, Border Collies, einem Golden Retriever (der richtig eklig drauf ist), mehreren Labradoren und regelmäßig einem Berner Sennen Mix in den Weg gestellt.
Außerdem vielen Mischlingen.

Der Berner Sennenhund ist nie allein unterwegs, immer in Begleitung von einem kleinen Jagdhund. Das macht die Sache dann komplizierter und da komme ich ohne den Einsatz meiner Füße nicht aus.
Wobei der Berner Senne sich dann tatsächlich an mir aufgestellt hat, Pfoten auf meinen Schultern und ich ihn ordentlich zurück geschubst habe.

Du wirst es einfach lernen müssen, deinen Hund zu schützen, normalerweise sind die anderen Hunde recht schnell zu überzeugen, von einem abzulassen, wenn sie merken, dass du es ernst meinst und sie an dir nicht vorbeikommen.
 



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