Trancing

Wie geht es Oskar? Der Artikel ist ja schon von 2013.
 
Wie geht es Oskar? Der Artikel ist ja schon von 2013.


Dem geht es im Großen und Ganzen gut. Er wird nie ein normaler Hund sein, aber Charlotte gibt sich große Mühe mit ihm.
Leider sehen wir uns nicht so oft. Daisy mag Oskar absolut nicht leiden - sie findet ihn aufdringlich, distanzlos und nervig :( sonst würden wir uns viel öfters sehen.

Ossi hat ne eigene Facebook Seite. Bulli Oskar heißt die, meine ich.
 
Gibt es denn überhaupt irgendwas dazu? Ich hab gerade zwar gegooglet, aber wirklich gar nichts ernsthaftes gefunden, abgesehen von Videos und Forenbeiträgen. Weiß man, dass das was neurologisches ist? Stimmt irgendwas mit dem Rücken nicht oder so?

Bisher nur im englischsprachigen Raum.
Es wurden z.B. Zusammenhänge zwischen Trancing und anderen neurologischen Störungen untersucht, aber bisher scheinbar nichts eindeutiges gefunden: http://www.btneuro.org/btneuro-old/trancing_poll.htm
Bei Abby geht es jedoch, wie bei vielen anderen Hunden, mit weiteren Auffälligkeiten unklarer Herkunft einher. Abby "starrt" z.B. manchmal (selten, aber es kommt vor). Dabei steht sie vor einer Wand oder Heizung, den Kopf leicht gesenkt (manchmal berührt sie mit der Stirn die Wand), hat die Augen dabei geöffnet, aber ist nur bedignt ansprechbar. Sie wirkt wie beim Trancing, nur dass sie sich nicht bewegt, sondern regungslos dasteht.

Auch gibt es offenbar Fälle wo Hunde sowohl vom Trancing als auch vom Cocker Rage Syndrom (Sudden Onset Aggression) betroffen sind: http://www.btneuro.org/?page_id=60

Auch sind Fälle bekannt, bei denen Hunden Trancing und Schwanzjagen zeigen, wobei Schwanzjagen mit Auffälligkeiten im EEG einher geht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8617623
Ob sich auch beim Trancing anfallsartige Muster im EEG ergeben weiß ich jedoch nicht.
In einer Untersuchung aus 2011 geht hervor, dass Hunde die schwanzjagen (mit den genannten messbaren Auffälligkeiten im EEG beim schwanzjagen) häuriger unter Trancing leiden als Hunde die kein schwanzjagen zeigen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21453176

Es stellt sich auch immer wieder die Frage (ebenfalls ohne klare Antwort), ob Trancing ähnlich einzuordnen ist, wie Störungen wie beispielsweise das Head Bobbing oder ob es unter einem epileptischen Anfall einzuordnen ist.

Hier werden übrigens noch andere Rassen genannt, bei denen es bereits beobachtet wurde: https://www.petcha.com/what-is-trancing/

Am häufigsten sind jedoch Bullterrier betroffen. Wenn man über Trancing spricht, kommt man um Bullterrier quasi nicht umhin.
Meine Tierärztin hält Bullterrier beispielsweise für eine Rasse, die neurologisch absolut nicht gesund ist. Was zu ihrem Entsetzen aber keinerlei Bedeutung in der Zucht findet und von vielen Bullihaltern extrem verharmlost wird. Teilweise wird es sogar zur lustigen, typischen Rasseeigenart stilisiert.
 
Ich wäre sehr erschrocken wenn sich meine Hunde so verhalten. Bei einem alten Hund würde ich an Alzheimer denken, bei einem jungen (bzw. meinen Hunden im besten Alter) an eine Erkrankung im Gehirn.

Ich habe dazu etwas gefunden: http://markertraining.de/immer-im-kreis-herum-abnormales-repetetives-verhalten/ Der Bullterrier zeigt aber noch andere Verhaltensweisen außer dem "trancen".

Oscar ist ein sehr schlimmer Fall und einer von den vielen Fällen, wie das Trancing gemeinsam mit anderen Auffälligkeiten auftritt.
Die Ausprägung dieser Auffälligkeit unterscheidet sich stark. Ich las bereits von Fällen bei denen Hunde 1 oder 2 mal in ihrem Leben Trancing zeigten und dann nie wieder.
 
Abby "starrt" z.B. manchmal (selten, aber es kommt vor). Dabei steht sie vor einer Wand oder Heizung, den Kopf leicht gesenkt (manchmal berührt sie mit der Stirn die Wand), hat die Augen dabei geöffnet, aber ist nur bedignt ansprechbar. Sie wirkt wie beim Trancing, nur dass sie sich nicht bewegt, sondern regungslos dasteht.

Bei demenzkranken Hunden kommt dieses Verhalten leider auch oft vor ...
 
...danke für die Infos Lichterflug...eine wirklich ernste Sache... .
Bei Google habe ich auch nichts über Ursachen usw.gefunden...jetzt weiss ich warum...was ich aber gefunden habe,dass es unheimlich viele Hundebesitzer wohl wirklich für lustig halten...ob denen nicht bewust ist,dass mit ihrem Hund etwas nicht in Ordnung ist?
 
Bei demenzkranken Hunden kommt dieses Verhalten leider auch oft vor ...
Mein vorheriger Hund zeigte dieses Verhalten kurz bevor sein Hirntumor diagnostiziert wurde...teilweise hat er wirklich lange,bewegungslos starr an die Decke gestarrt,den Kopf immer etwas eingezogen,als würde gleich die Decke runter kommen.Er war zwar ansprechbar,aber es wirkte immer,als ob man ihn aus einem Tagtraum gerissen hätte...daraufhin haben wir ihn auch untersuchen lassen....
 
...danke für die Infos Lichterflug...eine wirklich ernste Sache... .
Bei Google habe ich auch nichts über Ursachen usw.gefunden...jetzt weiss ich warum...was ich aber gefunden habe,dass es unheimlich viele Hundebesitzer wohl wirklich für lustig halten...ob denen nicht bewust ist,dass mit ihrem Hund etwas nicht in Ordnung ist?

Der einzige der wirklich intensiv dazu zu forschen scheint ist Dr. Dodman. Er zieht auch ganz interessante Zusammenhänge zwischen Trancing und Autismus bei Hunden, speziell bei Bullterriern.

Wenn es wirklich nur bei leichten Fällen bleibt, gelegentlich Trancing, selten mal starren und ähnliches, dann scheint der Hund nicht darunter zu leiden. Das führt vermutlich dazu, dass Besitzer es verharmlosen oder gar lustig finden.
Mir hat es hingegen Anfangs riesige Angst gemacht. Ich war mit Abby deswegen in der Tierklinik Posthausen bei Bremen und habe mit denen verschiedene Untersuchungsoptionen abgeklärt. Laut den Ärzten dort zählt es jedoch zu den "nicht schädlichen Verhaltensauffälligkeiten" und bedarf daher keiner kostspieligen und aufwendigen Tests wie EEG und Co.. Dabei würde ohnehin nichts rauskommen, sagte man mir. Bzw. man wüsste zum heutigen Zeitpunkt gar nicht wonach man bei einem EEG suchen müssen und darum würde ein EEG bei einem einzelnen Hund überhaupt nichts bringen.
Meine aktuelle Tierärztin kann mir auch nichts näheres dazu sagen, nur dass sie große Defizite in Sachen Forschung, Zucht, etc. unter Hinblick dieser neurologischen Auffälligkeiten bei Rassen wie dem Bullterrier sieht.

Was ich bei Abby merke ist, dass es bei ihr stark mit einer Berührung am Rücken zu tun hat. Sie macht es besonders gerne dort, wo etwas ihren Rücken entlang streichelt. Z.B. bei ausladend gewachsenen Pflanzen. Sie hat es auch schon mal unter so einem Fadenvorhang gemacht.

Hab grad auch gegrübelt allerdings noch nicht gegoogelt.

Es gibt bei der Epi ja diese Auren die ganz verschiedene Ausprägungen haben. Leute sehen, schmecken, riechen, hören oder fühlen Sachen die gar nicht da sind (da ein Hund das nicht mitteilen kann ist man sich nicht sicher in wie weit diese Symptome auch beim Hund vorkommen). Manche Epileptiker haben solche Auren auch vor Krampfanfällen, quasi als Frühwarnsystem, andere haben wohl nur diese Auren.

Da gibts auch die Psychische Aura. Dabei fühlt sich der Patient "grundlos" glücklich aber es gibt auch Gefühle von merkwürdiger Vertrautheit zu (fremden) Personen, Dingen (wie Pflanzen?), Orten. Die Zeitwahrnehmung kann ebenfalls beeinflusst sein (schnelle Dinge werden langsamer wahr genommen oder langsame Dinge als schnell) sowie das auch das denken an sich anders wahr genommen wird.

Es gibt wohl eine neuere Studie aus München/2015, die aber nichts genaues herausgefunden hat. Dabei wurde untersucht, ob es eine Form der Epilepsie ist oder eher eine Verhaltensstörung. Hunde die Trancing zeigten wurden mit Phenobarbital behandelt, was jedoch keinerlei Veränderungen am Verhalten zeigte. In der Studie gingen sie daher davon aus, dass es keine Form der Epilepsie ist.
 



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