Trainingsleine von Cesar Millan

Nach den Ausführungen hier arbeite ich wohl auch aversiv mit den Hunden.

Heißt, Kira bekommt ab und an einen "Brüller", wenn sie durchgestartet ist und das muss wohl nicht so toll für sie sein, denn in 3 von 4 Fällen kehrt sie dann um.

Ebenso blockiere ich die Hunde körperlich, wenn eine vorherige Ansage nichts gebracht hat.
Momentan z.B. wenn Amy trotz deutlichem "Nein" im Übermut eine der Katzen jagen will.
Das "Nein" gebrauche ich dafür auch nur, wenn ich in der Lage bin körperlich einzuschreiten, falls sie nicht hört.
Und es funktioniert immer besser (heißt ich muss nur noch selten einschreiten), scheint also auch nicht so angenehm für sie zu sein.

Kira betreffend habe ich durch körperliches Zurückdrängen auch die Situation "Begrüßung an der Haustür" geregelt.
Brauchte nur 2 bis 3 Mal, dann hatte sie es verstanden und das sitzt bombenfest bis heute.

In all diesen Fällen habe ich kein schlechtes Gewissen, ich halte das für vertretbar.
Ich arbeite durchaus auch mit Leckerchen und ganz viel mit Spiel und Ablenken, aber eben nicht in jeder Situation.

Würge- bzw Stachelhalsbänder, Teletakt und Schläge, das sind allerdings Mittel, die für mich nicht anwendbar wären, weil ich persönlich das komplett ablehne. Und darunter fällt ganz sicher auch CM's Halsband und seine Leine.
 
Egal ob Mensch oder Hund,was für den einen schon arversiv ist,ist für den anderen nicht im geringsten beeindruckend...

Absolut richtig. Was genau für einen Hund aversiv wirkt ist ungefähr ebenso gut zu verallgemeinern wie die Frage, was lecker ist, oder was (zu) kalt oder heiß. Dennoch kann man durchaus über die Grundsatzfrage nachdenken: Befürworte ich das Konzept, auf meinen Hund in einer Art einzuwirken, die dieser als aversiv empfindet, oder lehne ich das ab?

Einfaches Beispiel: Für mein Hundeverständnis lehne ich den Gedanken, geplant aversiv vorzugehen, ab. (Unbeabsichtigt kann es natürlich trotzdem mal passieren, shit happens.) Das bedeutet aber nicht, dass ich mit allen gleich umgegangen wäre. Kaya zum Beispiel war manchmal sehr in ihrer lustigen Welt versunken, vor allem wenn es um Bewegungsspiele ging. Das ging dann so: "Kaya!" - nix. "KAYA!" - immer noch nicht mal ein Ohrzucken. "KAYA!!!" - verblüffter Blick unter den Fransen hervor, "wieso in aller Welt schreist du denn so?!?" o_O Das war nicht aversiv, weil sie es überhaupt nicht so aufgefasst hat. Andere Situation: Sandor hatte beim Spielen voller Übermut nach dem Spieli geschnappt und mich dabei versehentlich am Finger erwischt, das gab ein richtiges kleines Loch. Autsch! Und in diesem Moment hab ich noch nicht mal laut, aber einfach irgendwo zwischen Verblüffung und Empörung zu ihm gesagt, "pass doch auf wo du deine Zähne lässt!" Was ihn so beeindruckt hat, dass er das Spieli gar nicht mehr nehmen wollte, und es einige Überredung gebraucht hat bis er es zumindest wieder geholt hat. Selbst dann hat er es mir in ausreichendem Abstand vor die Füße gespuckt, und erst nach einer längeren Pause konnten wir wieder normal spielen. Da war ich also völlig ungewollt aversiv gewesen, in einer Tonlage, bei der Kaya nicht mal weiter geguckt hätte... Ändert aber nix an meiner Grundeinstellung!
 
Dennoch kann man durchaus über die Grundsatzfrage nachdenken: Befürworte ich das Konzept, auf meinen Hund in einer Art einzuwirken, die dieser als aversiv empfindet, oder lehne ich das ab?
Natürlich,das kann,und sollte man sogar grundsätzlich tun,um sich darüber bewusst zu sein,wie man mit seinem Hund umgeht.
Ich persönlich kann es für mich eindeutig beantworten,ich lehne es defenetiv ab,mit meinem Hund auf eine Art umzugehen,die er als aversiv empfindet.
 
Wenn ich jetzt anfangen würde, aversiv mit unseren Hunden umzugehen, würden die mir auf dem Kopf rumtanzen, weil ich das schon gefühlsmäßig nicht kann- ich wär für sie nicht fürvollnehmbar.
 
Was ihn so beeindruckt hat, dass er das Spieli gar nicht mehr nehmen wollte, und es einige Überredung gebraucht hat bis er es zumindest wieder geholt hat.

Entschuldige, aber ich muss schmunzeln. Sowas ähnliches ist mir am Mittwoch passiert. Da kam eine junge Münserländerin auf uns zugerannt, ich wollte sie abblocken, Daisy war hinter mir in der Ablage. Dann ging die Junghündin aber in den Jagdmodus über, was Daisy total missfiel und sie schoß ein Stück nach vorne, worauf ich mein typisches "FRÄULEIN STOPP!!!" brüllte, was Daisy mit einer Handbremse und einen Mauler in meine Richtung kommentierte, während die Junghündin so dermaßen eingeschüchtert war von meinem Brüller, dass sie freiwillig sofort das Weite suchte.
 
Das kann ich mir lebhaft vorstellen! So verschieden sind sie... Deshalb finde ich es auch schwierig zu fassen, was genau aversiv ist und was nicht. Klar, es gibt eindeutige Dinge - wie die Verwendung der Leine hier im Ausgangsbeitrag. Das ist und bleibt aversiv, egal bei welchem Hund, da gibt es nix schönzureden. Aber vieles andere, da kann man echt nur individuell gucken.
 
Da hab ich auch was, aber unabsichtlich meinerseits. Aslan, 7 Monate alt, mir von hinten voll in die Beine gerannt. Ich geflogen und so erschrocken. Da hab ich so was gerufen wie- du spinnst wohl- ist nie wieder passiert. Aber da war ich auch glaubwürdig- weil echt sauer.
 



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