Tipps zum Clickertraining / zeigen und benennen gesucht

Generell finde ich, sie machen das alle drei gar nicht schlecht. Man darf dabei ja nicht vergessen, dass auch Hunde erst mal lernen müssen, eigenständig etwas anzubieten - bzw. dass das überhaupt gewollt ist! Denn meist sind sie es von klein auf ja eher gewohnt, dass der Mensch etwas vorgibt und sie nur reagieren sollen. Von sich aus Initiative zu zeigen wird ihnen eher abgewöhnt als gefördert. Von daher ist die ganze Situation zunächst ungewohnt, und es braucht einen Moment, bis sie auch vom Kopf her wirklich anfangen frei zu agieren. (Hat man das aber erst mal geschafft, dann führt das meist zu einem ganz anderen Engagement beim Hund, was mir persönlich sehr gefällt. Ist aber auch Geschmackssache.)

Ganz ehrlich möchte ich, vor allem bei Balou, nicht dass er lernt von sich aus Initiative zu zeigen denn das führt zu nichts Gutem. Hermann ist bei mir der einzige Hund der sich in meiner Nähe hinsetzt wenn ich irgendwo sitze oder stehe. Besonders Balou fängt (früher in der Hundeschule) an zu buddeln oder Stöckchen zu knabbern wenn er sich langweilt. Wenn ich bei Hunderunden Pause mache scannt er die Umgebung ab, entfernt sich (zu) weit, sucht Spuren und ist dann auch nicht abrufbar. All das möchte ich nicht also Balou soll ganz klar nicht lernen von sich aus Initiative zu zeigen, der braucht eher mehr Grenzen. Mogli würde die Möglichkeit eigenständig etwas zeigen zu dürfen gut tun aber Hermann möchte ich auf keinen Fall ändern.
 
Du kennst deine Hunde am besten, also würde ich diese Bedenken absolut ernst nehmen. Und wie gesagt, wenn das für euch nicht der richtige Weg ist dann gibt es bestimmt einen passenderen. Ich persönlich finde es halt sehr schön, wenn mein Hund aktiv mitdenkt. Und da das beim Shaping im Miteinander stattfindet ist meine bisherige Erfahrung, dass es eher zu einer engeren Zusammenarbeit führt als zu einer Verselbstständigung. Zumindest bei meinen Hunden und denen, die ich in den Gruppen hatte. Kann aber gut sein, dass es bei anderen anders ist, da würde ich mich im Zweifel immer auf die Einschätzung der jeweiligen Halter verlassen. Immerhin müssen die auch mit dem Ergebnis leben.
 
Erstmal ein großes Danke an euch.
Durch deine Videos und @Silkies Erklärungen bekommt man einen ganz anderen Blick darauf.
Ich hätte, glaub ich, ein ganz anderes Problem dabei. Und zwar mich selbst.:oops:
Ich weiß nicht, ob ich mich regelmäßig so lange beherrschen könnte, ohne zu versuchen, Einfluss zu nehmen. Also besonders, wenn man auf ein bestimmtes Ergebnis hin arbeitet.
Nur mal zum Verständnis: Fangt ihr mit einem bestimmten Signal die Übungseinheit an? Also, woher weiß der Hund, dass ihr wollt, dass er irgend was macht? Andy würde sich wahrscheinlich schwanzwedelnd vor mich setzen und wenn nichts passiert, würde er sich wieder trollen.
So ähnlich sieht es nämlich aus, wenn er "anfragt", ob er aufs Sofa darf oder ob Fütterungszeit ist. Wenn ich nicht reagiere, geht er wieder. Im Alltag ist diese Situation auch sehr angenehm.
 
@Lesko das kommt ganz von alleine ;) da wächst man rein, der Hund ja ebenso.

Bei mir ist der Clicker quasi das Startsignal. Ich benutze ihn im Alltag nicht sondern nur für Trainingssituationen. Also heißt für Ace Clicker in der Hand --> Training.

@Silkies danke für deine Ausführungen :) würde ich alles so unterschreiben :D
Ich finde shaping ist deutlich einfacher wenn man es unter Anleitung macht. Also jemand daneben steht der weiß was zu tun ist. Wenn dann fragen aufkommen oder Stagnation oder sogar Frust, ist das meist schnell behoben wenn man ein paar Kleinigkeiten ändert. Das kann derjenige dann direkt mitteilen.
 
Nur mal zum Verständnis: Fangt ihr mit einem bestimmten Signal die Übungseinheit an? Also, woher weiß der Hund, dass ihr wollt, dass er irgend was macht? Andy würde sich wahrscheinlich schwanzwedelnd vor mich setzen und wenn nichts passiert, würde er sich wieder trollen.
Bei mir ist, wie bei @Skjoni, letztlich der Clicker das Startsignal. Mein Hund hat ja den Clicker mit Leckerchen, bzw. mit dem Shaping, verknüpft, ergo kann er sich ungefähr denken, was jetzt kommt, wenn ich das Ding in die Hand nehme.
Zudem bemühe ich mich am Anfang, für eine bestimmte Übung immer denselben Ort bzw. dieselbe Situation zu nutzen. Das hilft vor allem, wenn man parallel mehrere Signale trainiert, die der Hund alle noch nicht so sicher beherrscht. So habe ich z. B. das "Schäm dich" am Anfang immer in meinem Zimmer geübt, wobei ich im Schneidersitz auf dem Boden saß. Das "Kopf ablegen" dagegen übte ich in der Küche, wobei ich auf einem Stuhl saß. Der gleichbleibende Ort und meine gleichbleibende Körperhaltung über mehrere Übungseinheiten hinweg können dem Hund einen Hinweis geben, welches Verhalten nun gerade gewünscht ist. Natürlich muss man, wenn der Hund verstanden hat, was er tun soll, relativ schnell anfangen, das Signal auch an anderen Orten oder in anderen Situationen abzurufen, damit der Hund generalisieren kann. Aber für die ersten Schritte finde ich die gleichbleibende Situation sehr hilfreich.

Liebe Grüße
Amica
 
Erstmal ein großes Danke an euch.
Durch deine Videos und @Silkies Erklärungen bekommt man einen ganz anderen Blick darauf.
Ich hätte, glaub ich, ein ganz anderes Problem dabei. Und zwar mich selbst.:oops:
Ich weiß nicht, ob ich mich regelmäßig so lange beherrschen könnte, ohne zu versuchen, Einfluss zu nehmen. Also besonders, wenn man auf ein bestimmtes Ergebnis hin arbeitet.
Nur mal zum Verständnis: Fangt ihr mit einem bestimmten Signal die Übungseinheit an? Also, woher weiß der Hund, dass ihr wollt, dass er irgend was macht? Andy würde sich wahrscheinlich schwanzwedelnd vor mich setzen und wenn nichts passiert, würde er sich wieder trollen.
So ähnlich sieht es nämlich aus, wenn er "anfragt", ob er aufs Sofa darf oder ob Fütterungszeit ist. Wenn ich nicht reagiere, geht er wieder. Im Alltag ist diese Situation auch sehr angenehm.

Deshalb hab ich den Clickern nur für Tricks benutzt. Weil da hab ich kein Ziel wo ich hin möchte sondern kann gänzlich frei entscheiden was Luke eben anbietet und manchmal war ich sicher wir landen bei diesem Trick und plötzlich schlug Luke einen Haken und wir machten was ganz anderes draus. :p
 
Deshalb hab ich den Clickern nur für Tricks benutzt. Weil da hab ich kein Ziel wo ich hin möchte sondern kann gänzlich frei entscheiden was Luke eben anbietet und manchmal war ich sicher wir landen bei diesem Trick und plötzlich schlug Luke einen Haken und wir machten was ganz anderes draus. :p
Ich verstehe worauf du hinaus willst, aber zielführend ist das nicht. Wenn du vorher nicht weißt, was du haben willst, kannst du dem Hund auch nicht sagen wann er sich in die Richtung bewegt hat und wann nicht. Ich denke nicht, dass Luke so eine klare Richtung erkennen kann und dementsprechend wird er die dann auch nicht im weiteren Training suchen. Es geht ja darum einen Weg zu weisen und dem Hund zu zeigen, wann er richtig ist. Wie "Heiß Kalt" oder so. Aber wenn du einfach irgendwas klickst, ist das ja nie mehr als n Zufallstreffer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar manchmal gibt man ein Ziel vor. Handtarget oder eine Fläche wo er rauf soll.

Manchmal hab ich verschiedene Dinge hingestellt. Wäschekorb, Stuhl und was weiß ich was.

Aber es funktioniert durchaus auch einfach mal zu warten was passiert.
 
Das sind schlicht zwei verschiedene Trainingsziele: Einmal eine bestimmte Übung, und einmal Kreativitätstraining. Hat beides seine Berechtigung, nur sollte man m.E. vorher überlegen, welches von beidem es in der jeweiligen Trainingssitzung sein soll.
 
Ich versteh, was @Crime meint, ging mir auch schon mal so mit Lucky. Ich wusste noch nicht so recht, wo wollen wir jetzt hin. Da hat er mir was angeboten, das war in Richtung seitwärts rollen (weil Kinn und Pfötchen wollte ich nun grad nicht, das sind aber seine Standards, die er immer erst mal zeigt). Dann hab ich natürlich alles was Richtung Seitwärtsrolle ging, engmaschig geklickt. Ich saß aber auch erst da und wartete, was er mir mal Anderes zeigt um darauf aufzubauen. Lucky macht das großen Spass, dieses freie Formen.
 



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