Temperamentvoller junger Hund immer nur an der Leine?

Ich habe aber auch noch in keinem Forum gefunden, dass jemand mit dem Begriff "Tierquäler" in Verbindung gebracht wurde, weil er seinen Hund an der Leine Gassi führt und ihn einmal täglich eine Stunde lang mit anderen Hunden spielen lässt - und weil der Hund an der Leine zieht. :happy33:

Und genau das wurde hier in diesem Thread auch nicht gemacht. Da wurden unabhängig vom Ausgangsposting weitere (krassere) Fälle aufgezählt und als die Diskussion nichts mehr mit dem Ursprungsbeitrag zu tun hatte, kam der Begriff "Tierquälerei" auf den Tisch. Hatte aber tatsächlich nichts mehr mit dem Hund zu tun, der lediglich an der Leine zieht und für das Empfinden des TE ggf. zu wenig Auslauf hat.

Das menschliche Gehirn ist Meister im Erkennen von Zusammenhängen, auch da wo es gar keine gibt. Bei manchen Menschen mehr, bei anderen weniger.

Dieses Verhalten von Hund und Herrchen wurde hier sogar von einem User mit "Tat oder Vergehen" in Zusammenhang gebracht, die von "Fachleuten" untersucht werden sollte.

Stimmt, und das Posting, das von "Tat und Vergehen" spricht, beginnt mit der Schilderung eines Hauses, in dessen Keller man 10 Drahtkäfige mit eingepferchten Hunden gefunden hat.
Korrigiere mich, aber ich würde da von einem Vergehen gegen das Tierschutzgesetz und von Tierquälerei sprechen. Du nicht?

Das alles nur, weil jemand seinen Hund an der Leine führt? :nachdenklich1:

Nein, wenn du richtig lesen würdest, hätte es viele Beiträge in diesem Thread nicht gegeben.
 
Es besteht ja immer ein Spannungsfeld zwischen "berechtigtem Hinschauen/Maßnahmen ergreifen" und "Oberverdachtschöpferei".
Die Maßstäbe dazu sind individuell verschieden und auch die Schwelle des Einschreitens (hier im Sinne von Frage im Forum) ist unterschiedlich.

In einer Gesellschaft, in der allseits Desinteresse und Wegschauen beklagt wird, halte ich sowohl eine solche Frage in einem Forum (in dem niemand auch nur ansatzweise den in Rede stehenden Hundehalter zuordnen kann) für zulässig als auch ein vorsichtiges "Ausforschen durch Gespräch" der Situation, falls nach den Antworten noch Zweifel bleiben sollten.
Das ist schon insoweit legitim und in Ordnung, als es zum gesellschaftlichen und sozialen Zusammenleben von uns Menschen gehört, andere Menschen mehr oder weniger nett oder mehr oder weniger offen und deutlich nach Dingen zu fragen, die uns bei eben jenen interessieren, seien es Nachbarn, Arbeitskollegen oder Vereinsmitglieder.

Es kommt auf die Art und Weise, die (empathische) Gesprächsführung und die sozialen Kompetenzen des Fragenden an, wie der jeweils Andere reagiert.

Beispiel:

Ich habe viele Jahrzehnte Pferde in Eigenregie in Offenstallhaltung besessen. Und wer Robustpferde kennt, weiss, dass die trotz Regen auf der Weide stehen, den Hintern in den Wind drehen, Kopf und Hals senken und oft nicht daran denken, in den Offenstall zu laufen.
Für laienhafte Beobachter kann das durchaus ein jämmerlicher Anblick sein.

An einem späten Nachmittag bei solcher Wetterlage klingelte es bei mir an der Haustür und zwei durch - deutliche unsichere - Frauen standen dort. Sie fragten, ob sie den Pferdebesitzer - also mich - sprechen könnten. Sie hätten gesehen, wie ein Haflinger (meiner), ein Fjordpferd (meiner Frau) und ein Isländer (Ehrenhafer) so nass und irgendwie traurig auf der Weide stünden.

Ich hab sie hereingebeten, ihnen meine Anlage und den Offenstall (den man von der Weide aus nicht sehen konnte) gezeigt und ihnen die Offenstallhaltung erklärt.

Nach ein paar Kaffee gingen sie dann zufrieden weg. Und ich hab mich über den Mut und die Courage gefreut, den die jungen Damen an den Tag gelegt haben.
Sicher, ich hätte sie anblaffen können. Meine Anlage und meine Pferde waren jederzeit in einem Zustand, dass ein Landstallmeister sie hätte inspizieren können und ich hätte mir auch bei einem Behördenbesuch keinerlei Sorgen machen müssen.

Aber vielleicht hätten sie dann aufgrund schlechter Erfahrungen beim nächsten berechtigten Fall weggeschaut.
 
Nach seitenlangem mitlesen frage ich mich, wo das Problem mancher Leute liegt.

Freundliches ansprechen anderer Menschen halte ich im übrigen keineswegs für "übergriffig" oder was hier sonst noch so gesagt wurde.

Ich habe hier auch jemanden angesprochen, warum sein Hund immer einen MK trägt. Man sieht sich ja oft, geht die gleichen Strecken und kommt auch mal ins Gespräch.
Der HH war keineswegs so angepißt, wie hier anscheinend manche reagieren würden. Er hats einfach erklärt und gut. Wir gehen auch öfter zusammen, also hat er das nicht persönlich genommen.

Aber das fällt mir grundsätzlich bei vielen Themen (freilaufende Hunde, Hunde von Fremden anfassen lassen, Fragen anderer Leute zum eigenen Hund usw.) auf, das anscheinend manche HH innerhalb ihrer eigenen Art ziemlich unsozial sind. Man verzichtet auf Menschenkontakte, fühlt sich belästigt, will in Ruhe gelassen werden.

Mich beschleicht gelegentlich der Gedanke, manche Menschen haben Hunde, um andere Menschen meiden zu können.
 
@DieterI

Ich spare mir mal alle Zitate, denn deinen Ausführungen kann man nur vollinhaltlich zustimmen. An diesem Punkt der Diskussion waren wir aber schon einige Male in diesem Thread, aber während du dich über die Courage der Mitmenschen freust, fühlen sich andere schon angepisst, wenn man ihnen von Hundehalter zu Hundehalter einen guten Tag wünscht und freundlich fragt, wie es geht. Da hat man für mindestens zwei Damen hier im Thread schon mehrere niederträchtige und böswillige Taten begangen, hat angefangen sie auszuspionieren und das nur mit dem Ziel sie zu maßregeln.

Dass es, wie du schreibst, durchaus zum gesellschaftlichen Zusammenleben gehört, Interesse für den Mitmenschen (und Mithund) zu zeigen, wird hier in diesem Thread mehrfach bestritten. Danach hat gefälligst jeder nur vor seiner Tür zu kehren und jeder Gedanke über das Verhalten anderer ist eine unzulässige Einmischung in deren Angelegenheiten. Deshalb wird hier unnötigerweise seit 9 Seiten über einen harmlosen Eingangsfall und ebenso harmlose Antworten zum Thema diskutiert.

- - - Aktualisiert - - -

Nach seitenlangem mitlesen frage ich mich, wo das Problem mancher Leute liegt.

Freundliches ansprechen anderer Menschen halte ich im übrigen keineswegs für "übergriffig" oder was hier sonst noch so gesagt wurde.

(...)

Aber das fällt mir grundsätzlich bei vielen Themen (freilaufende Hunde, Hunde von Fremden anfassen lassen, Fragen anderer Leute zum eigenen Hund usw.) auf, das anscheinend manche HH innerhalb ihrer eigenen Art ziemlich unsozial sind. Man verzichtet auf Menschenkontakte, fühlt sich belästigt, will in Ruhe gelassen werden.

Mich beschleicht gelegentlich der Gedanke, manche Menschen haben Hunde, um andere Menschen meiden zu können.

Treffender kann man das alles nicht ausdrücken. :zustimmung:
Wurde zwar allles schon mal hier geschrieben, aber nicht in dieser komprimierten Zusammenfassung.
 
Es besteht ja immer ein Spannungsfeld zwischen "berechtigtem Hinschauen/Maßnahmen ergreifen" und "Oberverdachtschöpferei".
Die Maßstäbe dazu sind individuell verschieden und auch die Schwelle des Einschreitens (hier im Sinne von Frage im Forum) ist unterschiedlich.

In einer Gesellschaft, in der allseits Desinteresse und Wegschauen beklagt wird, halte ich sowohl eine solche Frage in einem Forum (in dem niemand auch nur ansatzweise den in Rede stehenden Hundehalter zuordnen kann) für zulässig als auch ein vorsichtiges "Ausforschen durch Gespräch" der Situation, falls nach den Antworten noch Zweifel bleiben sollten.
Das ist schon insoweit legitim und in Ordnung, als es zum gesellschaftlichen und sozialen Zusammenleben von uns Menschen gehört, andere Menschen mehr oder weniger nett oder mehr oder weniger offen und deutlich nach Dingen zu fragen, die uns bei eben jenen interessieren, seien es Nachbarn, Arbeitskollegen oder Vereinsmitglieder.

Es kommt auf die Art und Weise, die (empathische) Gesprächsführung und die sozialen Kompetenzen des Fragenden an, wie der jeweils Andere reagiert.

Beispiel:

Ich habe viele Jahrzehnte Pferde in Eigenregie in Offenstallhaltung besessen. Und wer Robustpferde kennt, weiss, dass die trotz Regen auf der Weide stehen, den Hintern in den Wind drehen, Kopf und Hals senken und oft nicht daran denken, in den Offenstall zu laufen.
Für laienhafte Beobachter kann das durchaus ein jämmerlicher Anblick sein.

An einem späten Nachmittag bei solcher Wetterlage klingelte es bei mir an der Haustür und zwei durch - deutliche unsichere - Frauen standen dort. Sie fragten, ob sie den Pferdebesitzer - also mich - sprechen könnten. Sie hätten gesehen, wie ein Haflinger (meiner), ein Fjordpferd (meiner Frau) und ein Isländer (Ehrenhafer) so nass und irgendwie traurig auf der Weide stünden.

Ich hab sie hereingebeten, ihnen meine Anlage und den Offenstall (den man von der Weide aus nicht sehen konnte) gezeigt und ihnen die Offenstallhaltung erklärt.

Nach ein paar Kaffee gingen sie dann zufrieden weg. Und ich hab mich über den Mut und die Courage gefreut, den die jungen Damen an den Tag gelegt haben.
Sicher, ich hätte sie anblaffen können. Meine Anlage und meine Pferde waren jederzeit in einem Zustand, dass ein Landstallmeister sie hätte inspizieren können und ich hätte mir auch bei einem Behördenbesuch keinerlei Sorgen machen müssen.

Aber vielleicht hätten sie dann aufgrund schlechter Erfahrungen beim nächsten berechtigten Fall weggeschaut.

Hier muss ich doch noch mal kurz was dazu sagen.
Das ist genau die Reaktion, die ich toll finde. Sich die Mühe machen auf die Leute zugehen und sie einladen, sich konkret mit der Situation vertraut zu machen. Dieter hatte nichts zu verbergen, also hat er dementsprechend reagiert. Toll!
Ich habe Leute schon IT-Adressen oder Schlagworte bei Google aufgeschrieben, weil sie etwas nicht galuben wollten. Das ist der kürzere Weg, wer sich die Mühe nicht machen möchte alles zu erklären, was fachlich belegt ist. Das ist ganz schnell erledigt und beim nächsten Treffen gab es eine Entschuldigung von der Person. Fand ich auch nicht nötig, aber o.k.
 
So ein Palaver um einen Hund, der nur an der Leine geführt wird und angeblich zu wenig Auslauf bekommt, hab ich noch in keinem Forum erlebt!
Man könnte meinen, hier wird ein Tier mißhandelt und gequält, dabei ist in den meisten deutschen Städten sogar Leinenpflicht gefordert.
Da könnte ich mich eher über die Hunde aufregen, die ein Leben lang nur an der Schleppleine geführt werden, weil deren Halter nicht den Mut haben, sie mal abzuleinen.


...das sehe ich genauso!!!

Der TO hat seine Frage(n) gestellt, hat viele Antworten bekommen und was jetzt daraus gemacht wird, ist irgendwie "Korinthen-Kackerei"

Wenn ICH meine: ...der ARME Hund... - dann sollte ICH auch einschätzen können, ob da vielleicht überhaupt jemand Rat und Hilfe wünscht...

Mit Tierquälerei hat das was der TO da beschrieben hat überhaupt nichts zu tun!

Etwas befremdlich finde ich schon, dass manche user meinen, sie müßten andere Antwortgeber "überflügeln" und deren Ausdrucksweise in den Beiträgen korrigieren usw.

Leute.... Nun kommt mal alle wieder runter und findet zum thema zurück!!!

Fühlt sich jemand gekränkt und/oder beleidigt, dann bleibt immer noch die Möglichkeit, das gewisse Dreieck anzuklicken...

...meint die
Ulla
 
Alles sehr schön und treffend geschrieben. :zustimmung:
Es geht bei dieser Diskussion aber weder um Hunde, die im Keller vegetieren noch um Pferde im Offenstall. :denken24:
Es geht um einen Hund, dessen Halter sich anscheinend falsch verhält, weil er ihn an der Leine führt.




Die Fragen, die sich für mich bei diesem Thema auftun, sind folgende:

Wie sieht DIE optimale Hundehaltung aus?

Was genau muss der Hundehalter tun, damit er alles richtig macht?

Futter, Impfungen, etc... meine ich damit jetzt nicht. Es geht rein um den Tagesablauf des Hundes, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass manche Leute Geld verdienen müssen, eine Familie haben, in vielen Gegenden Anleinpflicht herrscht, viele Leute Listenhunde oder Hunde aus dem Ausland haben, die problematisch sind und deshalb einer besonderen Haltung bedürfen, in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im dritten Stock wohnen oder sich in Gegenden bewegen, wo Autos fahren. Die Liste könnte man jetzt noch fortführen.


Ich frage mich, was muss man dem Hund bieten, damit man auf der Strasse nicht angesprochen wird, weil man in den Augen anderer etwas verkehrt macht? :nachdenklich1:

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass man auch angemacht wird, wenn der Hund frei läuft oder Hundesport macht oder einfach die falsche Rasse hat. Es gibt IMMER etwas, das jemandem mißfällt.

Und ich denke, dass man nicht immer alles, was einem selbst negativ auffällt, gleich kritisieren sollte.
Auch wenn das jetzt als Korinthen-Kackerei ausgelegt wird - ich finde die Diskussion und die unterschiedlichen Ansichten hier trotzdem interessant. :zustimmung:

Wen es nervt, dass hier über sowas diskutiert wird, der kann ja statt dessen ein gutes Buch lesen. :denken24:
 
Ich mache mir meine "Freunde" lieber persönlich. :zwinkern2:
Nur weil jemand nicht lesen kann oder will und Aussagen absichtlich oder aus Dummheit fehlinterpretiert, muss man das nicht melden.



Würde ich tun, wenn ich dafür einen Beleg hätte. Habe aber auch gerade beim Googlen keinen Hinweis darauf gefunden, im Gegenteil, die Uni Mainz führt das Zitat als "Ausspruch unbekannten Ursprungs" und ich gehe davon aus, dass es sich bis da hin rumgesprochen hätte, wenn es von Mark Twain wäre.
Du da hast du Recht und ich bin " erschüttert",habe ich doch Mark Twain als Verfasser im Kopf (vlt.beginnende Demenz von zu viel Foren lesen ? )
Er hat ähnliches gesagt. Das bringe ich aber nicht ein.

Zum ersten Abschnitt seiner Antwort.
Du sagst das, was hier immer wieder ,Widerspruch findet, man schreibt Seiten darüber " verfeindet sich" usw.:denken24:
Aber es kann nicht sein was nicht sein darf." Ironie"
Meine Smilies gehen nicht alle.:verlegen1:

Zum Thema sage ich nichts mehr.
Ist schon lange alles gesagt.

:denken24:
Geht doch mal welche raus, herrliches Wetter, sonst gibts Ärger mit den Nachbarn die Strichliste führen.
Smilie such sich jeder selber einen aus.
Sagt der liebe Rudi.
 
Es geht bei dieser Diskussion aber weder um Hunde, die im Keller vegetieren noch um Pferde im Offenstall. :denken24:

Stimmt, Doris.
Es geht aber zumindest auch um Reaktionen von Menschen - und zwar von beiden Seiten. Die der Menschen, die nicht wegschauen, sich Gedanken machen und nachfragen (wollen), was ja durchaus kein kritisieren ist.

Und um die der Menschen, die "gefragt" werden.

Als ich den Dackel bekam, war der überfett. Für jemanden, der (ist so passiert) sagt "booaah, eyh, ist der Dackel fett, eyh" bleib ich nichtmal stehen.
Einer Dame, die mich nach einer kurzen Unterhaltung (über die Hunde, worüber sonst:zwinkern2:) spitzbübisch anlächelt, derweil die Hunde umeinander wuseln und sagt: "na, der Dackel darf aber nicht mehr essen, nicht wahr?" habe ich gerne die Zusammenhänge erklärt.
Auch wenn ich genau wusste, dass sie mich aushorchen wollte.
 
Glaube nicht, daß die dich aushorchen wollte?
OK ich kann die nicht.
Aber ich würde es auch so handhaben, ins Gespräch kommen um dann irgendwann zu sagen .
Vlt. beim Abschied zum Dackel.
" Aber friss nicht mehr so viel, sonst siehste bald aus wie ich "!
 
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