Also meinst du der Hund soll sich von sich aus dazu entscheiden das ausgelegte Futter liegen zu lassen?
Sozusagen, anfangs natürlich mit sanfter Nachhilfe. Die ersten Erfahrungen damit lasse ich meinen Hund immer mit irgendeiner Form von Sicherung machen. Sei es dass er angeleint ist, oder das Futter durch ein festgestecktes Sieb abgedeckt, oder jemand dabeisteht der immer im passenden Moment den Fuß drauf stellen kann... Wie auch immer, der Hund hat keine Möglichkeit dran zu kommen - und, ganz wichtig, ich kann mich dabei total passiv verhalten! Das bedeutet bei der Leinenvariante, dass ich den Hund nur bis kurz vor dem Keks dranlasse und dann zum Baum werde. Also nicht zurückziehen, nicht zuppeln, nix sagen, gar nix! Ok, Wölkchen beobachten geht...
Wichtig ist, dass ich rein gar nix damit zu tun habe, mich auch nicht dafür interessiere. Je nach Hartnäckigkeit des Hundes braucht man da anfangs manchmal einiges an Geduld bis er bemerkt, so geht das irgendwie nicht. Und auf diesen Moment warte ich. Sobald mein Hund sich in irgendeiner Form zurücknimmt, und sei es nur um kurz nachzudenken, tauche ich aus meiner Wölkchenwelt wieder auf und finde ihn ganz toll! Genial, prima, heldenhaft! Was natürlich mit einem richtig tollen Keks bei mir gefeiert wird, der möglichst noch viel besser ist als der ausgelegte Köder. Und unsere Feier führt uns sinnvollerweise natürlich noch ein ganzes Stück weiter vom Köder weg. Dann beruhigen wir uns kurz, und nähern uns dem Köder erneut, gleiches Spiel. Bis ich merke, es fällt meinem Hund leicht sich davon abzuwenden, das ist Ende des Spiels. Auch wichtig: Der Hund bekommt niemals den ausgelegten Köder. Und wenn irgend möglich sieht er auch nicht, wie ich diesen wegräume. Geht das nicht, dann sind schauspielerische Talente gefragt. Denn dann gilt es, den Köder möglichst beiläufig und desinteressiert aufzuheben und im nächsten Müll zu entsorgen. Wer richtig gut ist schafft das auch noch mit Ekel im Ausdruck. Dann erleichtert vom Müll abwenden, und den Hund noch mal belohnen. Wichtig!
Tja, und diese Geschichte wiederholen. Oft, so oft wie möglich. Dabei immer schön variieren in der Art der Sicherung, dem Ort, der Tageszeit, der Art des Köders... Das einzige was immer gleich bleibt ist das Prinzip, du kommst eh nicht ran, aber wenn du dich abwendest gibt es eh was viel besseres. Und dieses doofe Teil will eh keiner so wirklich haben wenn es doch ganz andere Köstlichkeiten gibt.
Ergänzend dazu sehe ich natürlich auch daheim und sonstwo zu, dass ich niemals in Futterkonkurrenz gehe. Und dass das normale Futter was ganz unspektakuläres, zuverlässiges ist.
Ich hoffe, das war so weit verständlich erklärt? (Übrigens war Sandor als ich ihn bekommen habe so was von futtergierig, das war einfach nicht zu fassen. Er hat geschlungen, das hab ich selbst bei Beagles, Labbis & Co noch kaum in dieser Heftigkeit erlebt, und er hat alles inhaliert was auch nur annähernd fressbar war. Es ist also nicht so als würde ich da von reiner Theorie mit einem entspannten Hund ausgehen.)