Stress beim Autofahren

Unser Westi Jimmy hat zur Zeit immer öfter Stress beim Autofahren.
Erst war es nur so, dass er sich aufgeregt hat, wenn wir gehalten haben. Er hat dann gejault, und uns angetrieben, ihn aus den Auto zu lassen.
Als die anderen dann irgendwann auch unruhig wurden, beim Halten, dachte ich mir, ich muss mit Jimbo alleine trainieren.
Also bin ich mit ihm rumgefahren, und habe gehalten. Ich bin erst ausgestiegen, wenn er ruhig war. Was wirklich lange dauert. Sobald er angetrieben hat, hab ich mich wieder ins Auto gesetzt und die Tür wieder geschlossen. Das habe ich über Tage hinweg mit ihm geübt. Das ich mich nur bewege, wenn er ruhig ist. Wirklich erfolgreich war das nicht. Er dreht immer noch genauso durch wie zuvor.
Nur jetzt ist es leider so, dass er nicht mehr in das Auto will. Und wenn ich ihn einfach reinhebe hechelt er die ganze Fahrt total gestresst durch.
Also hab ich genau das Gegenteil durch mein Training erreicht, obwohl ich ihn nie geschimpft habe, verknüpft er es jetzt negativ.
Ich habe versucht ihm das Auto wieder positiv zu machen. Er ist sehr verfressen. Also habe ich ihn Leckerlies im Auto geben wollen. Er ist darin jetzt so gestresst, dass er nichts darin frisst.

Irgendwelche Tipps, wie ich es ihm wieder schmackhaft mache? Und wie ich gleichzeitig sein durchdrehen abtrainieren kann?
 
Hier wäre wichtig zu wissen, warum Jimmy so gestresst ist. Also z.B. weil er Angst vor dem Autofahren an sich hat, da er das noch nicht so kennt? Oder hat er einen Unfall miterlebt? Denkt er, dass ihr wo hin fahrt, wo er gar nicht hin will, etwa Tierarzt? Oder fällt dir eine andere mögliche Erklärung für sein gestresstes Verhalten ein?

Ist er denn bis dato freiwillig ins Auto gesprungen? Wie fährt Jimmy im Auto mit (also in einer Box, angeschnallt auf der Rückbank, frei im Kofferraum)?

Wie hast du denn dafür gesorgt, dass Jimmy beim Anhalten ruhig wird? Hast du einfach nur abgewartet oder kennt er ein "Entspannungskommando"? Falls nicht, könnte man dies ggf. trainieren. Erst wenn das sitzt, kann man versuchen, es auch im Auto anzuwenden.
 
Evtl. erst mal wieder die Zeit im Auto verkürzen?
Einfach im stehen ins Auto, bisschen drin rumwischen und werkeln, wieder aussteigen, solange bis das kein Thema mehr ist.
Dann nur ganz kurze Strecken, quasi wie allein bleiben neu aufbauen?
Das stelle ich mir echt sehr schwierig vor, wir brauchen das Auto jeden Tag, zum Glück hatte da bisher keiner meiner Pelznasen Probleme mit, bis auf das Jammern wenn man an der Lieblingsgassistrecke vorbeifährt :verlegen1:
 
Hier wäre wichtig zu wissen, warum Jimmy so gestresst ist. Also z.B. weil er Angst vor dem Autofahren an sich hat, da er das noch nicht so kennt? Oder hat er einen Unfall miterlebt? Denkt er, dass ihr wo hin fahrt, wo er gar nicht hin will, etwa Tierarzt? Oder fällt dir eine andere mögliche Erklärung für sein gestresstes Verhalten ein?

Ist er denn bis dato freiwillig ins Auto gesprungen? Wie fährt Jimmy im Auto mit (also in einer Box, angeschnallt auf der Rückbank, frei im Kofferraum)?

Wie hast du denn dafür gesorgt, dass Jimmy beim Anhalten ruhig wird? Hast du einfach nur abgewartet oder kennt er ein "Entspannungskommando"? Falls nicht, könnte man dies ggf. trainieren. Erst wenn das sitzt, kann man versuchen, es auch im Auto anzuwenden.
Er hatte bisher keine Probleme damit, und auch nie irgendetwas schlimmes darin erlebt. Das Gequängel an dem Ziel war eindeutiges antreiben, weil er es nicht erwarten konnte auszusteigen.
Da er damit die anderen Hunde angesteckt hat, und die auch schon unruhig wurden, habe ich eben mit ihm Einzeltraining gemacht. Scheinbar hat er das aber falsch verknüpft. Also das "du wartest bis du ruhig bist" nicht mit seinem Verhalten verknüpft, sondern mit dem Auto.

Die Hunde sind alle gemeinsam im Kofferraum, zwischen dem Kofferraum und der Rücksitzbank ist ein Abtrenner, und nach dem Kofferraumdeckel ist noch eine Maßanfertigung, eine Boxentür sozusagen.

Ich habe auf ihn ruhig eingeredet, und ihn immer wieder ins Sitz geschickt. Da ist er dann ruhig. Sobald ich mich aber bewege, meine Hand in Richtung der Tür geht, oder ich mich abschnalle geht das Theater wieder los. Ich schicke ihn dann wieder ins Sitz, bis er ruhig ist, und bewege mich kleinschrittig.
Am Anfang hat das aussteigen eine Stunde gedauert, bei dem Vorgehen. Inzwischen klappt es in 15 Minuten.
Evtl. erst mal wieder die Zeit im Auto verkürzen?
Einfach im stehen ins Auto, bisschen drin rumwischen und werkeln, wieder aussteigen, solange bis das kein Thema mehr ist.
Dann nur ganz kurze Strecken, quasi wie allein bleiben neu aufbauen?
Das stelle ich mir echt sehr schwierig vor, wir brauchen das Auto jeden Tag, zum Glück hatte da bisher keiner meiner Pelznasen Probleme mit, bis auf das Jammern wenn man an der Lieblingsgassistrecke vorbeifährt :verlegen1:

Sein Problem mit dem Auto fängt leider nicht erst im Auto an, sondern sobald er merkt, dass es in Richtung des Autos geht. Da legt er schon die Bremse ein, und fängt an zu hecheln.

Für uns ist es auch ein großes Problem. Wir haben einen Hundeplatz, und ich gehe da gerne hin. So natürlich mit ihm unmöglich.
Momentan gehe ich dort hin nur mit den anderen, und schaue dass bei ihm jemand bleiben kann.
Ich will nicht dass er die anderen ansteckt, und ich dann vier Hunde mit Autoproblem habe.
Auch im Urlaub muss ich jetzt schauen, dass er bei meinen Eltern bleiben kann. Die Hunde meiner Eltern kennt und liebt er zum Glück.
 
Oh je...
Also noch vorher ansetzen, Richtung Auto bis zu dem Punkt wo er Stress bekommt und wieder zurück, in Minischritten mit allem was man als Belohnung auffahren kann...
Ich drücke feste die Daumen das du da noch was gerettet bekommst!
 
Ist er ruhiger, wenn er davor gelaufen ist? Weil wenn ihr mit dem Auto zum Hundeplatz fahrt, hat er vielleicht noch viel zu viel Energie, die er endlich raus lassen muss und will?

Dann also in kleinen Schritten dem Auto näher kommen, mit Leckerlis schön reden, wenn er unruhig wird umdrehen, ein paar Meter zurück und wieder vor gen Auto. Das ruhig jeden Tag ein paar mal machen, bis er gerne und locker zum Auto geht. Wenn das sitzt, ihn ins Auto springen lassen und direkt wieder raus. Auch öfters wiederholen. Dann rein springen lassen, Tür zu, sofort Tür wieder auf und Hund raus. Weiter geht es, indem die Tür immer etwas länger zu bleibt. Dann auch mal kurz fahren, wirklich nur ein paar Meter. Diese Strecke langsam verlängern. Das muss langsam gesteigert werden, je nach dem wie schnell Jimmy lernt, kann das wenige Tage dauern oder sich über Wochen ziehen.

Ist er ruhiger, wenn er z.B. ins Sitz geschickt wird und dann eine Kaustange bekommt?
Du könntest ihm ein supertolles Leckerli ab jetzt ausschließlich im Auto geben, damit dies verlockender wird.
Statt "Sitz" würde ich es mit einem "Entspannungskommando" versuchen. Suche mal nach konditionierter Entspannung, dann kannst du dir überlegen, ob und wenn ja wie genau du dies bei deinem Hund aufbauen möchtest.
 
Ist er ruhiger, wenn er davor gelaufen ist? Weil wenn ihr mit dem Auto zum Hundeplatz fahrt, hat er vielleicht noch viel zu viel Energie, die er endlich raus lassen muss und will?

Dann also in kleinen Schritten dem Auto näher kommen, mit Leckerlis schön reden, wenn er unruhig wird umdrehen, ein paar Meter zurück und wieder vor gen Auto. Das ruhig jeden Tag ein paar mal machen, bis er gerne und locker zum Auto geht. Wenn das sitzt, ihn ins Auto springen lassen und direkt wieder raus. Auch öfters wiederholen. Dann rein springen lassen, Tür zu, sofort Tür wieder auf und Hund raus. Weiter geht es, indem die Tür immer etwas länger zu bleibt. Dann auch mal kurz fahren, wirklich nur ein paar Meter. Diese Strecke langsam verlängern. Das muss langsam gesteigert werden, je nach dem wie schnell Jimmy lernt, kann das wenige Tage dauern oder sich über Wochen ziehen.

Ist er ruhiger, wenn er z.B. ins Sitz geschickt wird und dann eine Kaustange bekommt?
Du könntest ihm ein supertolles Leckerli ab jetzt ausschließlich im Auto geben, damit dies verlockender wird.
Statt "Sitz" würde ich es mit einem "Entspannungskommando" versuchen. Suche mal nach konditionierter Entspannung, dann kannst du dir überlegen, ob und wenn ja wie genau du dies bei deinem Hund aufbauen möchtest.

Dieses kleinschrittige Vorgehen halte ich auch für absolut sinnvoll! Hat Ayoka auch super beschrieben, finde ich.:jawoll:
Meine erste Idee wäre auch die Kaustange gewesen. Rico hat anfangs im Auto auch immer eine bekommen (ohne Sitz oder irgendwas, sondern einfach rein in die Transportbox und Bitteschön!), und zwar nicht nur den "langweiligen" Büffelhautknochen, den er von zuhause kennt, sondern eine attraktivere Kaustange, die es nur im Auto gab. Das ist zum einen eine Belohnung (wie ein Leckerli, nur dass der Effekt länger anhält), zum anderen beruhigt Kauen und Lecken ja auch, sodass der Stresspegel des Hundes vielleicht etwas runtergefahren wird.
... alles vorausgesetzt, er nimmt im Auto eine Kaustange....

Was du auch probieren könntest, wäre, den Transport im Auto anders zu gestalten. Also statt dass du ihn in den Kofferraum setzt, wie bisher, machst du ihm eine Transportbox schmackhaft, die du auf der Rückbank befestigst. Oder er darf erst mal eine Zeit lang angeschnallt auf dem Rücksitz fahren, wenn ihm das angenehmer ist. Auch, wenn du diese Art des Transports auf Dauer nicht willst: Auf diese Weise wärt ihr weiterhin mobil, und das gibt dir Ruhe und Zeit, ihn gaaanz laaangsam wieder an das Fahren im Kofferraum zu gewöhnen.

Liebe Grüße,
Amica
 
Ich würde auch erst einmal sagen, dass ihr mit dem hund kurze Strecken fahrt und dann nach einiger Zeit immer längere Strecken fahrt
 
Das Kleinschrittige aufbauen hilft bei ihm so leider nicht.
Das habe ich auch schon seit ein paar Tagen probiert. Er fängt immer weiter vorne an dicht zu machen, und fühlt sich scheinbar bestätigt, dass dieses "Ding" komisch ist.
Sobald ich mit ihm alleine raus will, macht er schon dicht, und weiß das es wieder um das dumme Auto geht. Er ist extrem schlau.
Das Problem ist nur, wenn ich die anderen zum Üben mitnehmen würde, gäbe es zwei Situationen vor denen ich Angst habe.
1. er kommt irgendwann gar nicht mehr mit, weil er befürchtet, dass es Richtung Auto geht.
2. die anderen schauen sich dieses Verhalten ab.

Er ist kein normaler Westi.
Seine Züchterin hat schon von Welpenbeinen an gesagt, dass er schwierig wird, und dass sie ihn niemanden geben kann, weil er ein harter Brocken wird. Doch wir haben ihn uns zugetraut, und trauen ihn uns auch noch zu.
Man muss bei ihm aber immer einen Schritt voraus sein.
Er verknüpft enorm schnell. Man muss bei den ersten Ansätzen von schlechten Verhalten sofort umlenken, weil er sich extrem schnell unangenehme Verhaltensweisen aneignet.
Wenn ihm etwas nicht passt, macht er dicht, und geht weg, oder fängt mit den andren an zu raufen, um Frust abzubauen.
Leider habe ich das mit dem Auto fahren nicht sofort unterbunden.
Aber war für mich unmöglich, sofort bei dem ersten Anzeichen, dass er uns antreiben will, einzugreifen, weil die Mädchen meistens mit im Auto saßen, und quengelten, dass sie auch raus wollen. Ich könnte mich Ohrfeigen, dass ich es damals nicht sofort in Angriff genommen habe, sondern es sich festigen lassen habe, und erst jetzt eingeschritten bin, als die anderen Hunde auch angefangen haben unruhig zu werden.

Was mich aber so stutzig macht ist, dass er wirklichen Stress hat zu fahren.
Vor dem Üben, dass man aus den Auto ruhig aussteigt, hatte er keinen Stress, und ist gerne und freiwillig rein gegangen.
Das "still sein, bis Frauchen aufmacht" scheint für ihn also wirklich schlimm zu sein.
Früher hatte er auch kein Problem im Auto zu fressen.
Jetzt würde er nicht mal seine Leberwurst anrühren.
 
Das Gequängel an dem Ziel war eindeutiges antreiben...

Also das "du wartest bis du ruhig bist".....

...dass es in Richtung des Autos geht. Da legt er schon die Bremse ein, und fängt an zu hecheln.

Wenn ihm etwas nicht passt, macht er dicht, und geht weg, oder fängt mit den andren an zu raufen, um Frust abzubauen.

Das "still sein, bis Frauchen aufmacht" scheint für ihn also wirklich schlimm zu sein.

Ich denke, es geht bei ihm in die Richtung "wenn nicht so wie ich will, dann garnicht mehr" (im Sinne einer Totalverweigerung).
Es gibt - wenngleich selten - Hunde, die so sind oder bei bestimmten Dingen sein können. Das macht es schwierig, aber Du hast ihn ja schon so beschrieben.

Auf den ersten Blick ist man versucht, solches Verhalten als eine Art Bockigkeit abzutun, aber es geht wesentlich tiefer.

Meist ist sowas über Futter - er wird immer näher am Auto gefüttert - mehr oder weniger schnell behoben, aber das scheint bei ihm nicht der Fall zu sein.

Ist bei Euch in der Gegend jemand, der sich mit den "Ecken und Kanten-Hunden" auskennt und mehr auf der Pfanne hat als das 08/15-Vorgehen?
 



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