Ich denke eher, es macht aufmerksam und ein Ruf kommt besser "durch". Wenn man es bei tauben/blinden Hunden behutsam angewöhnen und anwenden kann (die versinken ja auch mal in einer Geruchsspur oder sind stark abgelenkt),kann man das zu Antijagdzwecken auch.
Das kann man ganz bestimmt. Ich denke, die Frage ist, zu welchem Zweck man das Vibrationshalsband beim Antijagdtraining einsetzt: Will man den Hund einfach nur aufmerksam machen, oder will man den Hund tatsächlich durch einen Schreckreiz bestrafen bzw. ihm das Jagen verleiden (und wählt ein Vibrationshalsband, weil Elektroschocker einem zu heftig sind)? Ersteres finde ich okay, weil man in diesem Fall den Hund im Voraus an das Halsband gewöhnen würde. Letzteres fände ich zwar nicht tierschutzrelevant und gegebenenfalls (wenn die Jagdproblematik extrem genug ist) vielleicht sogar gerechtfertigt. Es würde für mich aber schon in Richtung aversive Trainingsmethode gehen.
So nehme ich auf die Entfernung Discs. Das habe ich so konditioniert, dass es bei klappern was besonders Feines gibt.
Ich könnte auch pfeifen (wenn ichs könnte
).
Die Discs sind für mich auch so ein Grenzfall. Ich habe mal eine Hundehalterin getroffen, deren Hund wahnsinnig versessen auf Pflaumen war und die mitsamt Kernen verschlang. Diese Dame hielt ihren Hund mithilfe des Discs davon ab, Pflaumen zu fressen. Anfangs, so berichtete sie, hat sie die Discs in Richtung des Hundes geworfen, inzwischen klappert sie nur noch in der Hand damit. Der Hund bekommt dabei eindeutig einen Schreck; beim Klappern der Discs geht sofort die Rute runter und er nimmt eine beschwichtigende Haltung an. Das ist für mich schon eine eher aversive Methode. Ob sie nicht evtl. gerechtfertigt ist, um den Hund davon abzuhalten, giftige Pflaumenkerne zu fressen, ist ja eine andere Frage, und die lasse ich jetzt mal dahingestellt.
Bei dir, RosAli, ist die Situation eine ganz andere, weil du das Geräusch der Discs positiv aufgebaut hast.
Ich finde, viele Erziehungsmittel sind nicht unbedingt per se aversiv oder nicht, sondern die Art, wie man sie einsetzt, ist aversiv, oder auch nicht. Auch ein Clicker kann aversiv verwendet werden, wenn man den Hund so konditioniert, dass auf den Click etwas Unangenehmes folgt.
Und dann gibt es davon unabhängig noch die Streitfrage, ob aversive Erziehungsmethoden in bestimmten Einzelfällen eingesetzt werden dürfen, oder ob sie grundsätzlich abzulehnen sind.
Was aversiv ist oder nicht, entscheidet üblicherweise der Hund...
So kann man es wohl auch ausdrücken.
Liebe Grüße
Amica