Spritze danach

Wie ist es eigentlich mit der "Spritze danach"? Ein ungewollter Deckakt und dann? Ab wann und bis wann kann man eigentlich die Spritze danach geben lassen? Was gibt es für Nachteile und Risiken für die Hündin? Sicher, jeder kann auf seine Hündin achten. Was aber, wenn es dann trotz aller Vorsicht diesen einen Moment gab und die Hündin war plötzlich weg? Oder der eigene Rüde (gemischt Haltung, noch zu jung zur Kastra oder Hitze zu früh) ist doch zur Hündin gelangt? :eek:Ja, dumm gelaufen und dann?
 
Also tatsächlich kann ich da gar nicht so viel zu beitragen, weil ich nie in so eine Situation gekommen bin.
Ich weiß nur, dass die Nebenwirkungen schon heftig sein können, aber nicht müssen. Welche das genau sind kann ich gar nict sagen, ich glaube Übelkeit und Erbrechen gehört dazu.
Geben kann man so eine Spritze wohl in den ersten 3 Wochen, sogar bis zu Beginn des letzten Drittels der Trächtigkeit, dann allerdings wirkt sie nur noch bedingt.
Am schonensten ist aber eine Gabe innerhalb der ersten 3 Tage, am Besten am selben Tag. Denn dann wirkt das Mittel indem es verhindert, dass sich die Eizellen überhaupt erst in der Gebärmutter einisten. Alles was danach kommt führt dann eher zum Abort und ist auch nicht mehr 100% sicher.

Warum ich so wenig darüber weiß?
Mir war es immer ein sehr großes Anliegen, meinen Mädels so eine Erfahrung zu ersparen, daher passe ich eben extrem auf. Denn wie soll ich meinem Hund erklären, dass ich bei ihm einen Trächtigkeitsabbruch durchführe? Die sind doch nicht doof, die wissen oft instinktiv, dass sie trächtig sind.
Für mich wäre das Mittel der allerletzte Ausweg, aufpassen finde ich besser.
 
Für mich wäre das Mittel der allerletzte Ausweg, aufpassen finde ich besser.

Ich kenne nur eine Hündin, die die Spritze bekam. Da kam es jahrelang nicht zu so einem Vorfall, bis ein Bekannter, der auf die Hunde für eine Stunde aufpassen sollte, die Tür nicht richtig zugemacht hat und zack ist es passiert.
Da es sich dabei um verwandte Hunde handelte, die Hündin auch noch keine Untersuchungen hatte usw. musste die Spritze gegeben werden. Da gab es aber soweit ich weiß keine Nebenwirkungen.
 
Erfahrungen habe ich keine, nur theoretisches Wissen (wie so oft ;) ).

Das ist das Medikament der Wahl: Alizin. Das kann sofort nach dem ungewollten Deckakt gegeben werden (besser ist eventuell die Anwendung am Ende der Läufigkeit, denn ich habe irgendwo gelesen, dass dadurch direkt eine neue Läufigkeit ausgelöst wird). Es kann aber auch dann noch gegeben werden, wenn die Trächtigkeit nachgewiesen ist.

Risikolos ist natürlich kein Eingriff ins Hormonsystem, aber Alizin gilt als ziemlich sicher.
 
Ich hab meinen Tierarzt neulich gefragt, ob es so was wirklich gibt und er die im Falle des Falles geben kann. Er meinte nur ja und, dass man so schnell wie möglich kommen sollte. Weiter habe ich nicht nachgefragt.

Ich möchte aber mal die Gelegenheit nutzen um zu sagen, dass bei aller Vorsicht und bei allem Aufpassen es doch zu einem Deckakt kommen kann. Das Leben ist voller Unberechenbarkeiten und wir Menschen machen Fehler. Dann aber auf den Leuten rumzuhacken wenn's passiert- find ich nicht in Ordnung. So alla' bist du zu doof um auf deinen Hund aufzupassen?
 
Ich persönlich habe mit der "Spritze danach" (sofern sie zu spät gegeben wird) ein moralisches Problem. Dahinter steckt die Kernfrage: Wann beginnt neues Leben? Ich weiß, dass man darüber geteilter Meinung sein kann, aber ich finde, genau genommen beginnt das neue Leben im Moment der Befruchtung. Und es wird immer schützenswerter, je weiter man es sich entwickeln lässt. Bis wann darf man also noch sagen, eine Tötung dieses neuen Lebens ist okay? Ist es vor der Einnistung in die Gebärmutter okay, dieses Leben noch zu töten, weil es sich vielleicht ohnehin nicht eingenistet hätte? Ist es in der ersten Trächtigkeitshälfte noch okay, dieses Leben zu töten, weil es noch nicht so richtig weit entwickelt ist? Oder ist ein Welpe tatsächlich erst ab der Geburt ein schützenswertes kleines Leben?
Ich würde die "Spritze danach" nicht prinzipiell ablehnen (genau wie ich auch die "Pille danach" bzw. unter bestimmten Umständen auch einen Schwangerschaftsabbruch beim Menschen nicht grundsätzlich ablehne). Aber ich finde es unendlich schwierig, einen Zeitpunkt zu bestimmen, bis wann die Spritze für mich moralisch unproblematisch ist. Deswegen würde ICH, wenn es mit meiner Hündin zu einem ungewollten Deckakt käme, auch nicht zwangsläufig die "Spritze danach" geben. Sondern in der konkreten Situation genau abwägen - wer ist der Vater? Gibt es ein signifikantes Risiko für bestimmte Erbkrankheiten? Gibt es ein deutlich erhöhtes Risiko für die Mutterhündin (weil sie vielleicht schon alt ist oder der Rüde einer viel größeren Rasse angehört)? Ich würde das sehr sorgfältig im Einzelfall entscheiden, dann aber im Fall der Fälle die Spritze so früh wie möglich geben wollen.

Und ich würde mich @wildblume anschließen, dass so ein Fehler passieren kann (auch wenn er nicht leichtfertig riskiert werden sollte!) und dass ich es ggf. durchaus nachvollziehbar finde, dass man sich für den "Ups-Wurf" und gegen die Spritze entscheidet.

Liebe Grüße
Amica
 
Das sehe ich ähnlich.

Ich würde beim eigenen Tier immer individuell entscheiden, bezogen auf die Gesamtsituation.
Und niemals nicht pauschal, weil Ups Wurf darf ja grundsätzlich nicht sein.:rolleyes:

Bei den Katzen ist das ein hochemotionales Thema, bei dem die Fetzen fliegen.
Da passiert es ja auch wesentlich öfter als bei Hunden, nehme ich zumindest mal an.

Ich war und bin der Ansicht, dass ich persönlich nur dann abbrechen lasse, wenn wirklich triftige Gründe vorliegen.
Und für mich ist die pauschale Ablehnung von Ups würfen allein kein triftiger Grund.
Weder bei der Katze noch beim Hund.

Im Katzenforum habe ich mit dieser Einstellung immer ziemlich allein da gestanden und einiges zu hören bekommen.;)
Aber, wie meist, juckt mich nicht.:D

Und nein, bei mir hat bisher noch kein Tier Nachwuchs bekommen, auch wenn mir öfter mal anderes unterstellt wurde.;)
 
Also diese Spritze die man sofort gibt gibt es soweit ich weis nicht mehr, bzw wird nicht mehr verwendet.
Jetzt spritzt man 10 oder 14 Tage später im Abstand von 2 Tagen und gut ist es.
Nebenwirkungen sind keine bekannt. Auch am Hund ist keine Veränderung zu sehen/zu bemerken.
Es gibt auch keinen Abgang (also irgendwas was man sehen würde, zumindest nicht beim Kleinhund)

Ja, sicher kann immer mal etwas ungewolltes passieren. Man muß halt abwägen was die bessere Wahl ist.
Deshalb wird bei mir alles was aus der Zucht ist kastriert, Möglichkeiten minimieren den ein Rudel ist eben doch etwas anderes

Ein "Kind" (erste Läufigkeit) Kinder bekommen lassen? Dann spritze ich lieber ab
Gesundheitliche Probleme (z.B. zu klein/zu alt/krank)? Dann weg damit
Ganztags berufstätig? Weg
Geld knapp (z.B. arbeitslos)? Weg (was tun bei Kaiserschnitt?)


Wobei das beim Züchter ja nochmal eine andere Nummer ist da ja auch Sanktionen (Geldbuße/Zwingersperre drohen)
 
Und ich würde mich @wildblume anschließen, dass so ein Fehler passieren kann (auch wenn er nicht leichtfertig riskiert werden sollte!) und dass ich es ggf. durchaus nachvollziehbar finde, dass man sich für den "Ups-Wurf" und gegen die Spritze entscheidet.

Liebe Grüße
Amica

Ich weiß, dass meine Überlegungen nur einen Teil deiner Aussagen hier treffen, es geht mehr um die Entwicklung des Gedankenguts im Gesamten. Ich fasse sie dir in Kombination mit deiner Aussage - die ich nun auch schon öfter in dieser Form hörte - mal zusammen. Also bitte nicht zu persönlich nehmen...

Kastrieren = das Böse an sich, man kann ja aufpassen
Aufpassen = naja, man macht halt Fehler - kann eben mal passieren, gibt ja die Spritze danach
Spritze danach = ethisch nicht vertretbar und Nebenwirkungen hat sie auch noch, evlt. eben doch mal ein Ups-Wurf

und... mein Highlight, kürzlich von einer (sonst sehr netten und verantwortungsbewussten) Dame gehört, die von ihrem Ups-Wurf 3 Hunde behalten hat, weil sie keiner wollte

Ups-Wurf = es ist ja wirklich furchtbar, dass Tieren aus dem Tierschutz der Vorzug gegeben wird. Da bleibt man ja auf den Welpen sitzen.

Bei aller Liebe zu ethischen Überlegungen und Co. aber irgendwo ist dann auch mal Schluss. So nebenbei sollte man Welpen auch aufziehen und vermitteln können. Der dazu gehörige Aufwand ist kein Pappenstiel und wird gerne unterschätzt. Irgendwo darf man als Mensch dann auch mal seiner Verantwortung gerecht werden, zu der für mich gehört, dafür zu sorgen, dass es nicht passiert, dass sich die eigenen Tiere unkontrolliert vermehren.
 
Deshalb wird bei mir alles was aus der Zucht ist kastriert, Möglichkeiten minimieren den ein Rudel ist eben doch etwas anderes

Das kann ich gut verstehen, da ständig zu kontrollieren ist sicher schwierig.

Meine Katzen/Kater hatten keinen Freigang, bevor ich sie mit 6-8 Monaten kastrieren ließ.
Ausnahmslos und immer.
Mit Ivan und Paula hatte ich ja ein gemischtes Pärchen und habe genau auf erste Anzeichen geachtet.
Weil ich (nächstes Streitthema im Katzenforum:rolleyes:) gegen Frühkastra bin.
Hätte ich nun Anzeichen übersehen und Paula wäre mit 6 Monaten gedeckt worden, hätte ich ebenfalls abbrechen lassen.

Ist aber nicht passiert und beide wurden zusammen kastriert, Ivan mit 8 Monaten, Paula mit 6 Monaten.
Viiiel zu spät, nach Meinung der "Experten", für mich der frühest mögliche Kompromiss.

Ein "Kind" (erste Läufigkeit) Kinder bekommen lassen? Dann spritze ich lieber ab
Gesundheitliche Probleme (z.B. zu klein/zu alt/krank)? Dann weg damit
Ganztags berufstätig? Weg
Geld knapp (z.B. arbeitslos)? Weg (was tun bei Kaiserschnitt?)


Wobei das beim Züchter ja nochmal eine andere Nummer ist da ja auch Sanktionen (Geldbuße/Zwingersperre drohen)

Alle diese Gründe sind nachvollziehbar.

Aber nehme ich nun, z.B., die Familienhündin, 3 Jahre alt, die vom nicht verwandten Nachbarhund in einem Moment der Unachtsamkeit gedeckt wird, Platz, Geld, Zeit, der Wille, sich mit Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht zu befassen und sich zu informieren sind da, dann kann ich verstehen, wenn nicht abgebrochen wird.
 



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