Springen, Bellen, Fiepen, sobald wir zu zweit mit Hund unterwegs sind

Meine süße Maus ist sicherlich ein „Vorderer Wächter“ 😊. Rennt immer gerne vor, schaut, checkt Leute aus, rennt zurück, kontrolliert die Lage … das ist für mich aber vollkommen okay. Mittlerweile läuft sie oft auch sehr entspannt neben und hinter mir. Mit und ohne Leine. Das Problem tritt auf, wenn mein Partner, mit dem ich nicht zusammenwohne, bei dem sie aber auch häufig mehrere Tage ist, dazu kommt. Sobald wir zu dritt unterwegs sind, bellt und fiept die Kleine, kann nicht mehr geradeaus gehen, springt uns an – das schafft die auch eine volle Stunde. Wenn sich einer die Jacke anzieht, wird er schon angesprungen und panisch angebellt. Wenn ich sie auf den Arm nehme, ist sie relativ ruhig – dreht aber auch den Kopf nach der „fehlenden“ Person, winselt und fiept. Wenn einer von uns sie allein hat, ist das natürlich nicht so. Als Ursache sehe ich, dass sie kontrollieren will, dass nicht einer von uns geht. Sie schaut immer zu dem, der die Leine gerade NICHT hat, der weiter weg ist. Dreht vollkommen durch, wenn einer von uns einem Poller ausweicht und 30 cm weiter weg geht. Sie will uns unbedingt zusammenhalten. Sie regt sich maximal auf, ist vollkommen im Stress. Wir haben schon Vieles probiert. So lange warten, bis sie sich beruhigt … das macht sie halt nicht, wenn sie checkt, dass es los geht. Stehen bleiben. Ermahnen. Was manchmal hilft ist, wenn sie zwischen uns geht, wir sie kaum durchlassen und eine Tasche vor dem Kopf hat 😉 Da ist sie irgendwie zwischen uns eingequetscht, aber entspannt. Aber das kann’s ja net sein 😉!? Was fällt Euch zu Ursache und Lösung ein? Bin sehr gespannt! Danke!
 
Meine süße Maus ist sicherlich ein „Vorderer Wächter“ 😊. Rennt immer gerne vor, schaut, checkt Leute aus, rennt zurück, kontrolliert die Lage … das ist für mich aber vollkommen okay.
Hallo, Ich glaube in diesen drei Sätzen ist schon das ganze Problem erklärt.
1. Nein, sie ist kein vorderer Laternenzwerg. Vergiss diese Kategorien bitte ganz schnell wieder. Das ist höchst unseriös und die Dame, die dahinter steht, über die wollen wir garnicht erst reden.
2. Nein, ich glaube nicht, dass sie diese Aufgabe gerne übernimmt. Sie glaubt, sie übernehmen zu müssne und verantwortlich zu sein. Aber sie ist damit vermutlich massiv überfordert.
3. Und indem du das toll findest, bürdest du ihr noch mehr Verantwortung auf und überforderst sie noch mehr.

Die Lösung,.. kurz gesagt: Verantwortung abnehmen. Jede Verantwortung. Konsequent. Und natürlich die entsprechende Verantwortung selbst auch übernehmen.
Ist nicht so einfach wie es klingt. Klar.
 
Hallo, Ich glaube in diesen drei Sätzen ist schon das ganze Problem erklärt.
1. Nein, sie ist kein vorderer Laternenzwerg. Vergiss diese Kategorien bitte ganz schnell wieder. Das ist höchst unseriös und die Dame, die dahinter steht, über die wollen wir garnicht erst reden.
2. Nein, ich glaube nicht, dass sie diese Aufgabe gerne übernimmt. Sie glaubt, sie übernehmen zu müssne und verantwortlich zu sein. Aber sie ist damit vermutlich massiv überfordert.
3. Und indem du das toll findest, bürdest du ihr noch mehr Verantwortung auf und überforderst sie noch mehr.

Die Lösung,.. kurz gesagt: Verantwortung abnehmen. Jede Verantwortung. Konsequent. Und natürlich die entsprechende Verantwortung selbst auch übernehmen.
Ist nicht so einfach wie es klingt. Klar.

Dass sie das stresst ist mir auch vollkommen einsichtig. Deswegen melde ich mich ja auch hier. Das Problem ist für mich nicht, dass sie im Freilauf vorläuft, neugierig ist - da wüsste ich auch nicht, wie ich ihr das abgewöhnen soll. Sie wird nie ein Hund sein, der dröge hinterhertrottet. Wie ich ja schrieb, hält sie sich auch im Freilauf mittlerweile öfter hinter mir, was ich auch als Entspannung deute. Aber sie soll auch rumschnüffeln etc. Aber dieses Durchticken, sobald wir zu Zweit sind - das macht sie eben sonst nicht. Wenn mein Partner oder ich mit ihr alleine gehen, ist ja alles fein. Verantwortung übernehmen tue ich dann wie? Ich frage ganz ernsthaft.
 
Man muss halt genau unterscheiden. Ist sie im Freilauf neugierig, oder kontrolliert sie?
Jetzt schreibst du neugierig, in deinem ersten Beitrag hast du schon sehr darauf hingewiesen, dass sie ein ausgemachter Kontrolletti ist.
Auch wenn das jetzt augenscheinlich weniger wird, hat sie vielleicht auch einfach nur verstanden, dass du auf den normalen Wegen in normaler Konstellation nicht in Gefahr bist.

Auch wenn das, wenn du alleine Bist, kein Problem für dich darstellt, so gibt es doch zwei gute Gründe, Kontrollverhalten trotzdem auch in diesen Situationen zu unterbinden.
1. stresst sie auch unterschwelliges Kontrollieren. Wenn es immer ihre Aufgabe ist zu kontrollieren, dann wird sie das halt auch immer tun. Sonst tut es ja keiner.
2. Wenn sie in einfachen Situationen nicht lernt, nicht zu kontrollieren, wirst du sie auch in schwierigen Situationen nicht davon abhalten können.

Wenn ihr also zu zweit seid, und einer zieht die Jacke an, dann sorgt der andere dafür, dass sie nicht hinrennt, nicht bellt und schon garnicht anspringt und maßregelt. Punkt. Ist nicht ihre Aufgabe.
Wenn ihr spazieren geht und einer von euch driftet ab, sorgt der Leinenhalter dafür, dass sie trotzdem anständig bei ihm weiter läuft und den abdriftenden nicht maßregelt.

Anfangen würde ich ganz einfach mit:
Du bist mit ihr spazieren. Sie läuft vorne weg auf eine Kurve zu. Du holst sie zu dir und gehst mit ihr gemeinsam um die Kurve. Bevor sie wieder nach vorne darf.
Oder euch kommt jemand entgegen. Du holst sie zu dir und sie bleibt an deiner, dem Gegenverkehr abgewandten Seite, bis ihr passiert habt.
Soll ein Kontakt stattfinden, behältst du sie bei dir, bis du sie frei gibst.
Idealerweise geht das alles ohne Leine....

Da gibt es natürlich noch viele viele Kleinigkeiten und Situationen, die du vorher demonstrativ abchecken kannst, einfach um ihr zu signalisieren: Du brauchst Dich um nichts zu kümmern, ich hab alles sorgfältig im Blick.

So lernt sie schritt für Schritt, dass du die Kontrolle hast und deine Verantwortung für die Gruppe übernimmst.

Wenn sie das verstanden und verinnerlicht hat und die Probleme weg sind, kannst du ja auch langsam die Zügel wieder schleifen lassen.
 
Man muss halt genau unterscheiden. Ist sie im Freilauf neugierig, oder kontrolliert sie?
Jetzt schreibst du neugierig, in deinem ersten Beitrag hast du schon sehr darauf hingewiesen, dass sie ein ausgemachter Kontrolletti ist.
Auch wenn das jetzt augenscheinlich weniger wird, hat sie vielleicht auch einfach nur verstanden, dass du auf den normalen Wegen in normaler Konstellation nicht in Gefahr bist.

Auch wenn das, wenn du alleine Bist, kein Problem für dich darstellt, so gibt es doch zwei gute Gründe, Kontrollverhalten trotzdem auch in diesen Situationen zu unterbinden.
1. stresst sie auch unterschwelliges Kontrollieren. Wenn es immer ihre Aufgabe ist zu kontrollieren, dann wird sie das halt auch immer tun. Sonst tut es ja keiner.
2. Wenn sie in einfachen Situationen nicht lernt, nicht zu kontrollieren, wirst du sie auch in schwierigen Situationen nicht davon abhalten können.

Wenn ihr also zu zweit seid, und einer zieht die Jacke an, dann sorgt der andere dafür, dass sie nicht hinrennt, nicht bellt und schon garnicht anspringt und maßregelt. Punkt. Ist nicht ihre Aufgabe.
Wenn ihr spazieren geht und einer von euch driftet ab, sorgt der Leinenhalter dafür, dass sie trotzdem anständig bei ihm weiter läuft und den abdriftenden nicht maßregelt.

Anfangen würde ich ganz einfach mit:
Du bist mit ihr spazieren. Sie läuft vorne weg auf eine Kurve zu. Du holst sie zu dir und gehst mit ihr gemeinsam um die Kurve. Bevor sie wieder nach vorne darf.
Oder euch kommt jemand entgegen. Du holst sie zu dir und sie bleibt an deiner, dem Gegenverkehr abgewandten Seite, bis ihr passiert habt.
Soll ein Kontakt stattfinden, behältst du sie bei dir, bis du sie frei gibst.
Idealerweise geht das alles ohne Leine....

Da gibt es natürlich noch viele viele Kleinigkeiten und Situationen, die du vorher demonstrativ abchecken kannst, einfach um ihr zu signalisieren: Du brauchst Dich um nichts zu kümmern, ich hab alles sorgfältig im Blick.

So lernt sie schritt für Schritt, dass du die Kontrolle hast und deine Verantwortung für die Gruppe übernimmst.

Wenn sie das verstanden und verinnerlicht hat und die Probleme weg sind, kannst du ja auch langsam die Zügel wieder schleifen lassen.
Danke! damit kann ich was anfangen - zwischen Neugier und Kontrolle ... verschwimmt bestimmt. Das relative bisschen kontrollieren eskaliert eben, wenn ihr die Sache über den Kopf wächst und sie sich gefühlt um 2 Leute "kümmern" muss. Die macht mega Theater, wenn wir nur die Straße entlang gehen. Aber immer nur zu "Dritt" (sie und wir beide). Dass der 2. Mann dazwischen geht, wenn der andere angesprungen wird, machen wir schon, aber sicherlich noch nicht konsequent - weil mir auch nicht so klar ist/war, ob wir damit richtig liegen. Sie gibt aber auch dann auch keine Ruhe. Probiert haben wir ja schon vieles, aber die Analyse hier hilft mir schon mal sehr! Wie Du schreibst, muss ich wohl bei einigen Dingen nochmal ganz von vorne anfangen. Obwohl sie diese Dinge ja nicht veranstaltet, wenn ich mit ihr alleine bin. Da muss ich wachsamer sein und öfter die Signale sehen. z.B. quengelt die schon ab und zu, wenn viele Leute aus der U-Bahn aussteigen - das habe ich auch schon als "Kontrolle" gedeutet. Kannste nich glauben ;)) Dann wird auch mein Ansatz richtig sein, sie richtig zu platzieren, wenn ich mit ihr irgendwo sitze: hinter mir, unter mir aber nicht vorweg, wo sie alles im Blick hat.

Es stimmt auch - auf den gewohnten Wegen ist sie ruhig hinter mir, aber neue Wege und Hauptstraßen --- da zieht die echt vor.
 



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