Sollen/können wir barfen?

Erster Hund
Jimmy - Mischling
Hallo zusammen,
mein Jimmy hat stäääändig Durchfall und zudem eine Futtermittelallergie, ich achte wirklich sehr drauf, dass er nix bekommt, gegen das er allergisch ist..
wir haben schon einige Untersuchungen gemacht... Blut ok, Verdauung ist ok, Bauchspeicheldrüse und Oragne auch.. die Ärzte können einfach nichts finden, als nächstes käme eine Darmspiegelung...
allgemein wirkt er fit und er hat richtig Apettit.
Ich vermute, dass sein Vorbesitzer, bei dem er fast 2 Jahre lebte, nichts von dieser Allergie wusste, er hat mir zumindest nichts davon erzählt und von daher der Darm sehr angeschlagen ist...
Seit Tagen bekommt Jimmy CaniKurPro ( da ist Soyaöl drin, solle es ihm aber trotzdem geben, da sein Soyawert nur 1 ist), bis Freitag bekam er Antibiotika, wegen einer Darmentzündung, seit dem ist aber nichts besser geworden mit seinem Durchfall.
Wir verzweifeln noch... wir rennen ständig zum Tierarzt, weil diese Phasen manchmal 2-3 Wochen gehen.. das kanns doch nicht sein...

Jetzt überlege ich, ob ich (teil-)barfen sollte?( zu Anne schiel :D )
Am Anfang zumindest Teilbarf, bis ich mich sicher fühle... obwohl es mich ja echt anekelt, aber hauptsache es hilft..
Etwas habe ich mich schon durchgelesen, aber richtig durchblicken tu ich noch nicht, habe das Gefühl, dass es Monate dauert, bis ich mich da sicher fühle..

Jimmy darf laut Allergietest kein Rind, kein Schwein, kein Lamm und kein Weizen, keine Milchprodukte und kein Soya essen.. allerdings war beim Test nicht Wild, Pferd, Kaninchen und co dabei.. (boaah hilfe, ich habe Pferde, das geht mir ja noch näher wie alles andere)

Hierzu ein paar Fragen:
- könnte ich trotz Teilbarf den ganzen Nährwertbedarf abdecken?mit abends Trockenfutter von Platinum
- Kann man das Fleisch auch etwas garen oder bringt das dann alles nichts?
- Wie groß sollten die Fleischstücke sein?
- Soll man wirklich nur einmal wöchentlich Gemüse + Flocken geben?Den Rest der Woche Fleisch, macht ihr das auch so?
- Ich habe nicht wirklich großes Vertrauen an die Frostfleisch- Anbieter, was ist mit Gammelfleisch oder so?Wo bestellt ihr?
- Im Falle einer Entgiftung nach der Umstellung, wie kann ich das unterstützen?Homöopathisch?
- Wie mache ich am besten ein Ausschlussverfahren, damit ich weiß, was Hundi verträgt und was nicht?
- Muss ich einen Wochenplan erstellen oder reicht es wenn ich mich an:
morgens: Gemüse+Obst+ reines Fleisch
abends: Gemüse+Obst+reines Fleisch + Kräuter plus alle paar Tage Innerein
halte?
- Wenn ich zu Beginn auf Knochen verzichte, reicht es, wenn ich Fleischknochenmehl zur reinen Fleischration gebe oder was soll ich dann machen?


Ich weiß, dass sich da die Geister streiten und das jeder am Besten für sich selbst und seinen Hund vereinbart, aber ich als Laie brauche doch noch irgendwelche Anhaltspunkte :) man liest so viel unterschiedliches, dass ich einfach verunsichert bin.
Kann ich dann einfach mal anfangen, oder was muss ich noch beachten?
Zum jetzigen Stand würde ich mal mit Gefügelfleisch anfangen.. zusätzlich würde ich noch Borretsch- und Nachtkerzenöl, Hagebuttenschalen, Spirulina, Quinoaflocken, Amaranthflocken und Fleischknochenmehl bestellen.. mit der Knochenfütterung wollt ich noch bissl warten?
Was meint ihr? :)
 
Was fütterst du gerade bzw. was hast du bisher gefüttert?

Unterstützend für den Darm ist Bierhefe, Heilerde, Morosche Karottensuppe, Propolis, Symbiopet.

Wenn du das Futter umstellen willst, fang mit möglichst wenig Komponenten an. Wenn du sicher bist, dass er Geflügel verträgt, dann koch ihm Hühnchen, dazu oben erwähnte Karottensuppe und schau, ob sich seine Verdauung reguliert. Dann kannst du langsam auf anderes Futter umstellen.

Von Teilbarfen halte ich bei einem kranken Hund nichts.
 
Dank dir.. Bis jetzt gabs Trockenfutter von Platinum. Also Pute und Hähnchen hab ich ihm schon öfters abgekocht, verträgt er sehr gut. Kann ich ihm dass dann nicht gleich roh geben?soll ich weiter kochen?
 
Huhu,

ich kann Dir empfehlen, Dich direkt mal an FrauGrimm zu wenden (per PN)...

Wenn Du ihr den Fall schilderst, kann sie Dir sicher einen Futterplan erstellen, der für Deinen Hund am geeignetsten ist!

Teilbarfen würde ich bei so einem empfindlichen und anfälligen Hund nicht!
Der Magen- und Darmtrakt ist umhin schon angegriffen und auf Krawall gebürstet - ihm dann soviel "Arbeit" aufzuhalsen, ist mehr schlecht als recht...

LG
 
Hallo Nina,
ich würde auch nicht noch mit teilbarfen umhereiern. Anfangs würde ich mit dem Fleisch eines Tieres anfangen, Hühnchen wäre bei euch perfekt (also das Muskelfleisch, Hühnerherzen, Hühnermägen und ab und an auch Hühnerleber).

Anfangs kochst Du es noch und lässt es mit der Zeit immer roher werden. Dazu würde ich maximal 2 Gemüse geben, bspw. Karotte und Salatgurke. Wichtig ist dass Du das Gemüse so fein wie möglich pürierst da es nur so für den Hund verwertbar ist. Einen kleinen Schuss Öl nicht vergessen. :)

Wenn der Hund das rohe Fleisch gut verträgt kannst Du Dich auch langsam an andere Fleischsorten rantasten.

Knochen würde ich anfangs noch nicht füttern, der Hund muss sich erstmal verdauungstechnisch an den rohen Kram gewöhnen.

Ist dein bestelltes Barfbuch schon angekommen? Das würde ich mir nämlich an Deiner Stelle auch nochmal zu Gemüte führen bevors richtig losgeht. :jawoll:

Liebste Grüße...
 
Huhu,

ein Danke an euch... gut, dann lass ich das teilbarfen.

Also er hat schon öfters mal zwischendurch und die letzten 2 Tage immer gekochte Pute+ Huhn, dazu Reis und Karotten und Kartoffel, da ist auch immer eins mehr dazu gekommen und das verträgt er prima.. dem kann ich mich ja dann einfach anschließen oder? Hähnchen+Putenfleisch hab ich schonmal bestellt, dann koche ich das wie gesagt am Anfang noch etwas ab..
Die Quinoa- und Amaranthflocken sind ok? Nach einiger Zeit würd ich die erst dazugeben, aber mal grundsätzlich?
Ich habe noch Spirulina bestellt, kann ich das am Anfang dazugeben oder auch noch warten?Das stärkt ja angeblich den Darm
 
Was du von jetzt auf heute mal machen kannst - auch ohne nähere Informationen - ist, ihm mal Putenhack pur und roh zu füttern.

Wie wurden die Allergien getestet?


Hierzu ein paar Fragen:
- könnte ich trotz Teilbarf den ganzen Nährwertbedarf abdecken?mit abends Trockenfutter von Platinum

Teilbarf ist u.U. zu anstrengend für einen empfindlichen Darm, aber du kannst es probieren.
Was ich schwierig finde, ist das Rumgerechne, wenn du teilbarfst.
Einfacher - berechnungstechnisch - ist es, wenn du komplett auf frische Nahrung umstellst. Wenn du den Nährwertbedarf mit dem Trofu abdeckst, brauchst du kein Frischfutter mehr füttern ;)



- Kann man das Fleisch auch etwas garen oder bringt das dann alles nichts?

Ich wüsste nicht, warum man es garen sollte. Durchs Garen gehen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Wasser verloren.


- Wie groß sollten die Fleischstücke sein?

Für den Magen ist es anfangs einfacher, Hack zu nehmen.
Mit der Zeit ist es aber für die Proteinversorgung sogar sinnvoll, mindestens goulaschgroße Stücke zu verfüttern, damit das Fleisch etwas länger im Magen ist.

- Soll man wirklich nur einmal wöchentlich Gemüse + Flocken geben?Den Rest der Woche Fleisch, macht ihr das auch so?

Nein... wo hast du das gelesen?
Pflanzliches kann ruhig täglich im Napf landen. Das ist vor allem für die Darmtätigkeit wichtig. Pflanzliches liefert nämlich Ballaststoffe, die wichtig sind!!! Meine Hündin bekommt morgens einen Mix aus Pflanzlichem mit etwas Fleisch und abends den Rest Fleisch und Knochen nach dem Arbeiten.



- Ich habe nicht wirklich großes Vertrauen an die Frostfleisch- Anbieter, was ist mit Gammelfleisch oder so?Wo bestellt ihr?

Ich hab gute Erfahrungen mit Frostfleischanbietern gemacht.
Canis Doggi, Futterfleisch Sachsen, Futterfundgrube, Karnivor-Shop, Das Tierhotel, McWuff... alles super und bedenkenlos ausprobierbar. Da es sich eben um Frischware handelt, KANN es immer mal sein, dass die Lieferung Mängel aufweist, wenn die Post zu lahm war... aber eigentlich - vor allem bei momentanen Temperaturen, kann man da vollstes Vertrauen haben
.


- Im Falle einer Entgiftung nach der Umstellung, wie kann ich das unterstützen?Homöopathisch?

Ich würde maximal in den ersten Wochen Chlorella mit ins Futter geben.
Spirulina ist nur Geldschneiderei.


- Wie mache ich am besten ein Ausschlussverfahren, damit ich weiß, was Hundi verträgt und was nicht?

Das sollte schon ziemlich strukturiert ablaufen.

In der Humanmedizin arbeitet man da in Wochenschritten.
Also Woche eins: Rind
Montag Hack pur.
Dienstag Hack pur.
Mittwoch Hack pur
Donnerstag Goulasch pur
Freitag Rind in Stücken pur
Samstag Innereien vom Rind mit Muskel und
Sonntag Bindegewebe vom Rind mit Muskel

Woche zwei: Rind und Möhre

Woche drei Rind und Möhre und Huhn

usw

Aber warum willst du eine Ausschlussdiät?


- Muss ich einen Wochenplan erstellen oder reicht es wenn ich mich an:
morgens: Gemüse+Obst+ reines Fleisch
abends: Gemüse+Obst+reines Fleisch + Kräuter plus alle paar Tage Innerein
halte?

Ich würde gerade zu Anfang einen Plan erstellen, an den du dich orientieren kannst, denn man hat das mit den Verhältnissen anfangs noch nicht "im Urin"... da muss man sich erstmal reinfuchsen. Mit der Zeit gehen die Mengen in einen über und dann kann man auch mal variieren.

- Wenn ich zu Beginn auf Knochen verzichte, reicht es, wenn ich Fleischknochenmehl zur reinen Fleischration gebe oder was soll ich dann machen?

Bitte achte beim Knochenmehl auf ausreichend Phosphor. Ich würde dir das DHN- Knochenmehl empfehlen...
Und ja, Knochenmehl reicht aus, um den Calciumbedarf zu decken...sofern man es denn in der richtigen Menge füttert ;)



Bezüglich des Plans, würde ich vorschlagen, du machst den ganz allein und stellst ihn hier rein, dann können wir schauen, was fehlt.

Du berechnest die Fleischmenge folgendermaßen:

2% seines Gewichts ergibt die Gesamtfuttermenge.

Also Gewicht in Gramm mal 0,02

Von dieser Gesamtfuttermenge sollten 70% Fleisch sein.

Also Gesamtfuttermenge geteilt durch 100 mal 70.

Jetzt weißt du schonmal die tägliche Futtermenge, die dein Hund ohne Knochen braucht.

Wenn er das rohe Hack gut vertragen hat, kannst du in den nächsten Tagen Stück für Stück anfangen, alles einzubauen, was der Hund im Endeffekt brauchen wird.

Von der täglichen Gesamtfleischmenge sollten

65% Muskelfleisch
20% Bindegewebsreiches, wie Pansen, Blättermagen, Schlund, Kehle, Euter, Kopffleisch
und 15% Innereien, also mindestens Herz und Leber und wenns geht auch noch Niere
sein.

Weil das nicht täglich alles im Napf landen muss, kannst du es dir einfacher machen, indem du die Gesamtfleischmenge für eine Woche nimmst und dann ausrechnest, wie viel er von was pro Woche braucht.

Also Gesamtfleischmenge mal 7
Ergebnis geteilt durch 100 mal 65
Ergebnis geteilt durch 100 mal 20
Ergebnis geteilt durch 100 mal 15

:)

Das wars auch schon, da du ja mit Knochenmehl ergänzt.

Der Calciumbedarf des Hundes liegt bei 80mg/ kg Körpergewicht.

Also 80 mal Gewicht des Hundes = mg Calcium, die dein Hund täglich (!!!) braucht.
Je nach dem, wie viel Ca im Knochenmehl ist, musst du entsprechende Mengen ins Futter geben.

Dann bastel mal :)
 
Wow, vielen vielen Dank FrauGrimm :)

Wie wurden die Allergien getestet?
Es wurde ein Blutbild gemacht


- Soll man wirklich nur einmal wöchentlich Gemüse + Flocken geben?Den Rest der Woche Fleisch, macht ihr das auch so?
Das habe ich auf einer barf-Seite gelesen, dachte mir aber, dass das nicht so stimmt..




Aber warum willst du eine Ausschlussdiät?[/B]
Ich dachte, das wäre vielleicht sinnvoll, weil manche schrieben, dass sie die Allergiefleische roh gut vertragen.. würd ich nach dem Allergietest gehen, könnte ich ja wirklich fast nur Geflügel füttern...oder ist das unrealistisch?


Ich poste den Plan später
 
Okay... also Rind und Milcprodukte wären vielleicht wirklich ausprobierenswert, wenn man zwei Tiere füttern kann (zb Rind und Huhn), dann reicht das auch.

Dann würd ich das mit dem Austesten von Dingen, die der Hund vermeintlich nicht verträgt, erst angehen, wenn der Hund ne Weile umgestellt ist.

So lange kannst du ja hauptsächlich Geflügel und etwas Pferd oder so füttern.
 



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