Silvester-Horror für Wiener Tierschutzverein

Sagt mal einer Mutter, deren Kind schon am 29.12. mit einem Böller beworfen wurde, das ist die natürliche Auslese. Nachdem diese Mutter diejenigen darauf hinwies es zu lassen, flog noch ein Böller.
Mein Fazit daraus ist, auf die Vernunft seiner Mitbürger kann man sich nicht verlassen.
 
Bei dem Artikel im Eingapost dachte ich: schlimm
Beim Threadverlauf dachte ich: schlimmer

Eine einzige Nacht im Jahr und alle heulen sie rum. Uuuuh Feuerwerk soll verboten werden, das ist so laut, mein Hund hat Angst und ich kenne jemanden, der kennt jemanden, dessen Neffe hat einen Finger verloren, mimimi.

Wir hatten ein schoenes Silvester. Die Federtiere blieben in ihren Staellen, sie waren etwas unruhig, aber es ging. Die Baeren haben gegrummelt. Feuerwerk, unerhoert! Die Baeren sind genauso konservative Stinkstiefel wie manch ein Mensch. ;) :p

Der Mann war am Neujahr Morgen im Revier. Alles gut. Kein Anruf an niemanden, keine Wildunfaelle, keine panischen Rehe die auf Straßen rennen. Dort wo Reh, Biber und Fuchs leben ist Silvester weit genug weg und macht den Tieren nichts. Die verkruemeln sich in Dickungen und warten das "Unwetter" ab.

Meine geliebten Himmelslaternen sind schon lange verboten. Das kann man verstehen. Fliegenge Grillanzuenger sind ziemlich ungut. Aber das bisschen Geknalle und Lichteffekte an Silvester?
 
Eine einzige Nacht im Jahr

Und wenn es nur eine einzige Nacht wäre, wäre das auch rein gar kein Thema.

Aber wie schon gesagt, dieses Forum hier regt mich deutlich dazu an, vieles zu überdenken. Ich hab schon recht gut gelernt, von meinem Hund nicht mehr als Krümelchen zu sprechen, sondern als kleiner Köter - da sollte man sich nicht so anstellen. Und den gleichen Tenor lese ich auch in diesem Thema hier: Stellt euch doch nicht so an! Was wohl Sinn macht, das auch mehr in den Alltag zu übernehmen. Wieso sich damit belasten, dass man andere Leute belästigen, einschränken, gefährden könnte? Wenn ich auf was Bock habe sollte ich das einfach tun!
 
Sagt mal einer Mutter, deren Kind schon am 29.12. mit einem Böller beworfen wurde, das ist die natürliche Auslese. Nachdem diese Mutter diejenigen darauf hinwies es zu lassen, flog noch ein Böller.
Mein Fazit daraus ist, auf die Vernunft seiner Mitbürger kann man sich nicht verlassen.

Und? Was hat die Mutter gemacht?

Mein Hund wurde von Kindern als Mutprobe schwerst misshandelt. Als ich dazwischen gegangen bin, ist es weiter gegangen.
Ich fordere Kinder zu verbieten! Und Stöcke!

Gewalttätige Idioten gibt es immer.
 
Ich habe darüber mit ein paar Jägern und Co gesprochen. Sie meinten, dass die Waldtiere da eigentlich (wohl laut Beobachtungen) gar keine großen Probleme haben.
Die Knallerei ist im Wald gar nicht so exrem laut, weil in der Regel etwas entfernt und die Tiere würden sich wenn überhaupt, einfach etwas weiter zurückziehen. Sie wären durch Forstfahrzeuge, Waldarbeiten, Wanderer, heftige Unwetter, Düsenjets,....ganz andere Dinge gewöhnt.
Die Vögel in den Städten hätten es da schwieriger.
Dazu würde ich gern die Meinung von @DieterI noch hören.
Wenn die Wildtiere doch arge Probleme haben, bleibt doch eigentlich kaum eine Ausweichmöglichkeit.

Nach meinen Beobachtungen ändern Wildtiere ihr Verhalten, im einzelnen:

1. ich hab heute morgen die ersten Vögel an meiner Futterstelle gesehen, am 1. und 2. Januar war da gähnende Leere. Und bei bestimmten Vögeln (Buntspechte, Eichelhäher und 1 Paar Türkentauben) kann ich fast die Uhr danach stellen, wann die kommen.

2. Vor der Arbeit laufe ich mit Milan immer bei den Angelteichen. Das sind 2 Gewässer mit etwa 7 Hektar Wasserfläche und umliegenden feuchten Wiesen. Ein Eldorado für Vögel, so sind da auch immer massenweise verschiedene Enten, Kanada- und Graugänse, derzeit ca. 20 Mittelsäger und immer um die 5 Grau- und Silberreiher. Derzeit ist da nichts, garnichts.

3. Die Wildwechsel, bei denen ich mit Milan vorsichtig und hellwach sein muss, kenne ich. Und auch die Stellen im Wald und in der Feldmark, wo ich nicht sooo aufmerksam sein muss. Das ist derzeit alles anders, der Hund will an Wechseln "los", wo bisher nichts war und umgekehrt. Das Wild - hier vor allem Reh-, Dam- und Schwarzwild - hat also sein Verhalten und sein Bewegungsmuster verändert. In der Mittagspause war ich in einem Wald, in dem viel Rehwild steht und wir das an sich auch immer sehen. Gähnende Leere, das Wild hat seine Einstände gewechselt.

Ich weiss nicht, ob man das Verhalten der freilebende Tiere mit panischem Verhalten von Haustieren vergleichen kann. Aber ich denke nicht, dass die panisch durch den Wald rennen. Sie werden unruhig umherziehen, vielleicht mal einige hundert Meter fliehen und sich dann neue Einstände suchen.
Es kommt sich auch darauf an, ob der Wald direkt hinter irgendeinem Wohngebiet liegt. Das haben wir hier ja viel, da stehen die Rehe morgens auf der anderen Seite vom Gartenzaun. Die Tiere werden durch das Geböller/Feuerwerk da sicher anders beunruhigt als in abgelegenen Wäldern.

Als dramatischer sehe ich das Verhalten von kleinen Wildvögeln an, die aufgeschreckt werden. Die leben ja im Bereich der Hausgärten und Parkanlagen, werden panisch und finden über Stunden keine Ruhe, weil ja überall geböllert und gefeuerwerkt wird. Die Zeiten haben wir derzeit nicht, aber in frostigen Zeiten mit kalten Nächten und wenig Nahrung können viele Kleinvögel dadurch energetisch auszehren und sterben. Was hat eine kleine Blaumeise denn schon zuzusetzen?
Derzeit höre ich auch in der Nacht viele Wildgänse schreien, also ziehen die da umher. Wenn die auf einmal in so ein "Flakfeuer" geraten, weiss ich nicht, was dann passiert.

Ich denke, auf Dauer wird Feuerwerk durch Privatleute - also wie jetzt zum Jahreswechsel - verboten werden. Zwar ist es jedes Jahr "business as usual, dass nach Silvester medial geklagt wird über die Schäden etc. - aber das war es bislang auch. Dann noch dieser oder jener Politiker, der reflexhaft nach gesetzlichen Verboten ruft. Wie gesagt, wie immer.
Künftig wird Feuerwerk als öffentliche Veranstaltung kanalisiert und vermarktet werden, ähnlich wie das Event am Brandenburger Tor.
Zunächst wird der Staat versuchen, privates Feuerwerk dirigistisch zu kanalisieren, es mit einer besonderen Steuer belegen, Verkaufsbeschränkungen erlassen (z.B. nicht in Supermärkten) oder sog. pyrotechnische Gegenstände über die Wirkung zu entschärfen, also weniger Schwarzpulver pro Böller und sowas.

Die Ereignisse in Berlin gaben erstmals den Dingen um Geböller und Feuerwerk eine neue und besondere miese Qualität. Daran sieht man, was entfesselte und betrunkene Horden anrichten können (sah man ja auch beim G20-Gipfel in Hamburg).
Wir kriegen eine neue Form von Massengewalt ohne persönliche Betroffenheit oder Beteiligung des Einzelnen. Die machen mit, weil alle mitmachen, weil Mechanismen der Massensuggestion entstehen und hauen halt alles kaputt. Oder werfen Böller gezielt auf Menschen. Oder in Kinderwagen.
Bislang gibt es dafür keine vernünftigen Antworten und je nach Brille reichen die "Lösungen" von "Polizei, draufhauen, alle in den Knast" bis "Aufklärung und Sozialarbeiter auf die Strasse".

Milan hat übrigens Silvester unter Zuhilfenahme von 10 Milliliter 14%igem Eierlikör in etwas Rinderhack um 23.00 Uhr mit großer Gelassenheit überstanden. Ich denke nicht, dass er ohne Alk Probleme bekommen hätte, wollte aber im ersten Jahr auf Nummer sicher gehen. Den Willi hat das noch nie gekratzt.

Im übrigen mangelt es nicht an Verboten, die gesetzliche Lage ist eindeutig. Sprengstoffgesetz und I. Verordnung zum Sprengstoffgesetz.

http://www.gesetze-im-internet.de/sprengv_1/__23.html

http://www.gesetze-im-internet.de/sprengv_1/__24.html

Die staatliche Überwachung und die Kontrolle findet praktisch nicht statt, das ist das Problem. Will - und kann - man aber an jede Hausecke ein Hundertschaft Polizei stellen? Allein um in meinem 500-Seelen-Dorf halbwegs eine Kontrolle zu gewährleisten, müssten da 20 Polizisten rumfahren oder Posten stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Karojaro Darum geht es nicht. Aber ich kann die Vernunft der Menschen schulen. Nicht jede Unvernunft kann mit Verboten ausgemerzt werden. Würde das funktionieren, gäbe es kein Böllermissbrauch oder Hunde prügelnde Kinder. Denn beides IST verboten.
 
Und wenn es nur eine einzige Nacht wäre, wäre das auch rein gar kein Thema.

Aber wie schon gesagt, dieses Forum hier regt mich deutlich dazu an, vieles zu überdenken. Ich hab schon recht gut gelernt, von meinem Hund nicht mehr als Krümelchen zu sprechen, sondern als kleiner Köter - da sollte man sich nicht so anstellen. Und den gleichen Tenor lese ich auch in diesem Thema hier: Stellt euch doch nicht so an! Was wohl Sinn macht, das auch mehr in den Alltag zu übernehmen. Wieso sich damit belasten, dass man andere Leute belästigen, einschränken, gefährden könnte? Wenn ich auf was Bock habe sollte ich das einfach tun!

Wobei das in einem Forum halt fast jedem aktiven User mal passiert, dass er sich mit seiner Meinung in der Minderheit wiederfindet und der allgemeine Tenor eher in eine andere Richtung geht. Wäre man sich immer einig, bräuchte man ja gar keine Foren mehr um zu diskutieren und sich auszutauschen :D

Die Frage ist doch eher, ob sachlich diskutiert wird und die User einfach nur ihre persònliche Meinung äußern - oder ob hämische, böse gemeinte Kommentare geäußert werden und man sich persönlich angegriffen fühlt. Ich finde die Diskussion hier eigtl sehr spannend, da ich die Argumente bislang eigtl alle sachlich und gut begründet finde - auf beiden Seiten.

Ich selbst "schwanke" noch, was meine Meinung zu einem Feuerwerksverbot betrifft. Allerdings lässt sich für mich nicht von der Hand weisen, dass zu viele Verbote auch Risiken bergen - und dass man genauso wie gegen Feuerwerke oder Ähnliches letztlich auch für die Abschaffungen vom Haushunden argumentieren könnte. Gar nicht so einfach...
 
Braucht man in der modernen Zeit wirklich noch alte Bräuche? Dämonen vertreiben? Sind wir doch drüber raus. Hexenverbrennungen sind ja schließlich auch nicht mehr zeitgemäß.

Schaffen wir dann Weihnachten und Ostern auch ab?
Die vielen schönen Tannen, nur "geboren" um in unseren Häusern zu verdorren. Dazu gibt es die ganze Adventszeit lang immer wieder Wohnungsbrände durch Kerzen, vertrocknendes Tannengrün.
Dann mitten in der Nacht Kirchenglocken.
Kann ja kein Mensch schlafen. können die Gläubigen nicht über Tag in die Kirche gehen?
Vor allem, einige Autofahrer auf dem Weg zur Christmesse sind da auch nicht mehr ganz nüchtern. Ist dieses Mitternachtsgedöns dann nicht eine Gefährdung?

Ostern.
Unendlich viele Familien latschen in den Wald um die Eier für die Kinder im Dickicht zu verstecken. Damit beunruhigen sie das Wild.
Dazu wird mehrere Tage früh morgens und abends, manchmal auch zur Mittagszeit, mit den Klappern durch den Ort gelaufen.
Das nervt, man kann nicht schlafen, es macht nervös, tut in den Ohren weh.
Dann auch noch Osterfeuer. Die Funken stieben, es qualmt und stinkt. Immer wieder passiert es das Kinder zu nah ans Feuer gehen und sich verbrennen.


Und wenn ich um Mitternacht hätte schlafen müssen weil am nächsten morgen früh der Wecker geht. Hätte ich das einfach gemacht. Gehör aber auch nicht zu den Menschen die sich einreden sie könnten nicht schlafen weil Vollmond ist, der Mars grad im Saturn steht oder die Luftfeuchtigkeit zur Raumtemperatur ein unheiliges Gleichgewicht hat oder so.:rolleyes:

Mein Mann hat laufend das Pech Silvester Nacht- oder Frühschicht zu haben.
Er hat sich noch nie beschwert. Mein Vater damals zu seiner Zeit auch nicht.

1. ich hab heute morgen die ersten Vögel an meiner Futterstelle gesehen, am 1. und 2. Januar war da gähnende Leere. Und bei bestimmten Vögeln (Buntspechte, Eichelhäher und 1 Paar Türkentauben) kann ich fast die Uhr danach stellen, wann die kommen.

2. Vor der Arbeit laufe ich mit Milan immer bei den Angelteichen. Das sind 2 Gewässer mit etwa 7 Hektar Wasserfläche und umliegenden feuchten Wiesen. Ein Eldorado für Vögel, so sind da auch immer massenweise verschiedene Enten, Kanada- und Graugänse, derzeit ca. 20 Mittelsäger und immer um die 5 Grau- und Silberreiher. Derzeit ist da nichts, garnichts.

Hier an den Angelteichen und dem Flüßchen blieb was die Vögel betrifft alles beim alten. Und gerade an den Stellen wurde gut geböllert.
Ist wohl Regional unterschiedlich.

3. Die Wildwechsel, bei denen ich mit Milan vorsichtig und hellwach sein muss, kenne ich. Und auch die Stellen im Wald und in der Feldmark, wo ich nicht sooo aufmerksam sein muss. Das ist derzeit alles anders, der Hund will an Wechseln "los", wo bisher nichts war und umgekehrt. Das Wild - hier vor allem Reh-, Dam- und Schwarzwild - hat also sein Verhalten und sein Bewegungsmuster verändert. In der Mittagspause war ich in einem Wald, in dem viel Rehwild steht und wir das an sich auch immer sehen. Gähnende Leere, das Wild hat seine Einstände gewechselt.

Hier war am Silvestermorgen noch Treibjagdt.
Ob die Wildtiere das beruhigender fanden?
Im Jahr zuvor während der Silvestertreibjagdt lief eine Rotte panischer Wildschweine durch den Ort. Sie nahmen Gartenzäune mit, demolierten Autos. Bei drei fahrenden Autos gab es Blechschäden, die Insassen kamen mit leichten Blessuren davon.
Silvester habe ich persönlich das noch nicht erlebt.

Mir könnte das alles eh egal sein.
Ich böllere nicht. Da ist mir mein schwerverdientes Geld zu schade für.
Trotzdem schaue ich mir um Mitternacht, mit einem Glas Sekt in der Hand, gerne den bunten Sternenregen an.
 
Das Thema Kirchenglocken wird definitiv eines Tages ein größeres werden schätz ich. In Zeiten wo immer mehr Menschen Atheisten sind oder anderen Weltreligionen angehören die ihren Praktiken auch nicht ohne weiteres nachkommen können.
 



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