Silvester-Horror für Wiener Tierschutzverein

Halte ich für Unfug. Wie Menschen auch sind Hunde Individuen. Einige nervöser, andere entspannter. Deshalb reagieren sie auch individuell.
Dazu kommen noch Erlebnisse und Erfahrungen.

Ein gewisser Typ Mensch wird immer einen gewissen Typ Hund bevorzugen. Wer einen unkomplizierten Labbimix hat und ähnliche Kandidaten, der wird zu Silvester entspannte Hunde haben. Denn die sind halt so.
Wer derartig öde Hunde nicht mag, oder Tierschutzhunde hat, oder ähnliches, der wird zu Silvester eher Stress in der Butze haben.

Ich hatte schon alles. Von entspannten Lichterguckern bis ****end unterm Bett. Und ich werde mich nicht verändert haben. Wohl aber waren die Hundecharaktere sehr unterschiedlich.
Nenn Labbimix noch mal öde!:mad:
Geb ich dir meinen mal mit.;)
Lies mein Post mal im Zusammenhang von Tina H Post.
Hätte das genau so gut kopieren können / sollen.
 
Aber wie schon gesagt, dieses Forum hier regt mich deutlich dazu an, vieles zu überdenken. Ich hab schon recht gut gelernt, von meinem Hund nicht mehr als Krümelchen zu sprechen, sondern als kleiner Köter - da sollte man sich nicht so anstellen. Und den gleichen Tenor lese ich auch in diesem Thema hier: Stellt euch doch nicht so an! Was wohl Sinn macht, das auch mehr in den Alltag zu übernehmen. Wieso sich damit belasten, dass man andere Leute belästigen, einschränken, gefährden könnte? Wenn ich auf was Bock habe sollte ich das einfach tun!

Ich gebe zu, wann immer ich so eine Reaktion von dir lese (ist ja nun nicht das erste Mal), stellt sich mir kurz die Frage, ob du nun allgemeinen Zuspruch möchtest, so quasi als Trotz-Reaktion oder ob du das wirklich so meinst. Bei den meisten Menschen würde ich eine Trotz-Reaktion vermuten - so wie ich dich über das Forum hier einschätze, kann ich mir aber gut vorstellen, dass du das wirklich so meinst.

Zum Einen... ich weiß nicht genau wo diese Sache mit "Krümelchen" oder "Köter" so herkommt, aber ich denke auch, dass du hier überreagierst. Ich nenne meine Hunde auch mal "das Getier" ebenso wie ich meinen Lebensgefährten "der Mann" nenne - deshalb schätze ich sie doch nicht geringer...


Zum Anderen... Was die Rücksichtnahme angeht finde ich deine Interpretationen völlig in die falsche Richtung gehend.

Erstens: Wenn ich möchte, dass sich ein Verhaltensmuster in der Gesellschaft durchsetzt erreicht man das nur mäßig durch übertriebene Verbote. Regeln kann man nämlich brechen und genau jene Menschen, die ohnehin schon keine Rücksicht nehmen oder sich verantwortungslos verhalten, haben oft einen Hang dazu regeln zu brechen. Die Verbote werden also gerade jene, die das wirkliche Problem sind, nicht davon abhalten zu tun, was immer sie tun. Je mehr Regeln und je einengender die Regeln, umso mehr Leute werden sich dagegen auflehnen.

Zweitens: Viel erfolgsversprechender ist die Aufklärung der Menschen UND das Vorleben des gewünschten Verhaltens. Es wird also überhaupt keinen Sinn machen dich nun weniger rücksichtsvoll zu verhalten. Weder für dich, weil du dich damit nicht wohler fühlen wirst, noch für die anderen, die in einer zunehmend rücksichtslosen Welt leben. Die Dinge werden sich nur ändern, wenn man sich in einer Umwelt, in der viele anders denken und handeln als man selbst, nicht umkrempeln lässt und/oder davon läuft, sondern mit gutem Beispiel voran geht und zeigt, dass es auch anders geht. Egal in welchem Bereich. Deshalb finde ich die Leute, die sagen "na in diese Hundeschule gehe ich nicht, weil da hat mal jemand an einer Leine geruckt" immer recht amüsant. Das macht schon Sinn, um seinen Hund zu schützen und ist natürlich auch ok, wenn man Anfänger ist und wirklich viel lernen möchte und muss, aber je nach Trainingsziel wäre es doch viel schöner sich dort hinzustellen, klar nach Außen zu kommunizieren, dass man das nicht macht und allen Anwesenden über lange Sicht zu zeigen, dass man auch ohne Leine rucken genauso gute Erfolge erzielen kann. Wäre ich damals bei den Trainingspraktiken meiner Beginn-Rettungshundestaffel (berechtigterweise) schreiend davongelaufen, würde das wahrscheinlich immer noch so gehen.
Mit gutem Beispiel voranzugehen ist aber nicht immer leicht. Es braucht Überzeugung, Leidenschaft und Rückgrat ;)

Drittens: Es ist ebenso Rücksichtnahme wenn man bereit ist zu erkennen, dass für viele Menschen Feuerwerk und Böller KEIN Teufelszeug sondern etwas Tolles ist und das auch so akzeptieren zu können. TinaH hat das schon schön beschrieben. Ich persönlich habe als Kind Feuerwerke geliebt. Silvester war für mich der Höhepunkt des Jahres und ich wollte immer bis Mitternacht aufbleiben, einfach um gemeinsam mit meinem Vater Raketen schießen zu dürfen. Nur geböllert haben wir nie. Ich bin aber auch in einer Jägerfamilie groß geworden und alle Hunde in meinem direkten Umfeld waren schussfest. Nur der Hund meines Opas hatte ein Problem damit, der reagierte aber mit Verbellen und wollte hinter den Raketen hinterher. Mein Opa hat ihn immer angefeuert, das fand ich schrecklich und ich erinnere mich, wie ich ihn einmal direkt an Mitternacht anschrie, er solle doch den Hund endlich in Ruhe lassen und ins Haus geben - hatte der damals nicht nachvollziehen können. In seinen Augen hatte der Hund eine Freude. Heute brauche ich Feuerwerk auch nicht mehr, kann die Faszination, die das Ganze für viele Menschen darstellt, aber gut nachvollziehen.


Tatsächlich glaube ich gar nicht, dass man alles auf panische Auslandshunde und schlechte Prägung schieben kann sondern ich denke, dass ein ganzer Teil aus anderen Fraktionen besteht. Nicht jede Angst kommt durch ein schlechtes Erlebnis.
1. Etliche Menschen (natürlich nicht alle) machen ihren Hunden auch unbewusst zu einer Schissbüchse. Wenn von einem sensiblen Hund gesprochen wird meinen alle heute, dass wären dann welche, die nur mit Samthandschuhen anzufassen sind und die werden betüddelt, vermenschlicht und sonstwas. Dem Hund bei Angst Schutz bieten nehmen viele zum Anlass, mit ihm unter die Decke zu kriechen und ihn mit Grabesstimme zu trösten und zu bemitleiden (so eine Tonart prägt sich auch ganz schnell ein), anstatt ihm Schutz zu bieten und gleichzeitig als anleitende Person vorzuführen, dass trotzdem alles soweit in Ordnung ist.
2. Einige Ängste scheinen einfach da zu sein, genau wie einige Menschen Angst vor Spinnen oder Schlangen haben. Da kann man prägen was das Zeug hält. Nicht umsonst gibt es auch bei Jagdhunden Vertreter, die aber mal gar nicht schussfest sind, obwohl der Züchter das volle Prägungsprogramm diesbezüglich abgefahren hat. Und ich vermute, dass da auch teilweise ein Stück Vererbung mitmischt - manche Welpen erben das halt einfach nicht, so wie der erste Deutsch Kurzhaar meiner Schwiegereltern, der aus Leistungslinie stammte und der der Einzige im Wurf war, der Schüsse voll blöd fand, trotz Prägungsversuche des Züchters. Oder eben Neo, der jeden Böller sofort würde apportieren wollen - seine eine Tochter wollte das jetzt auch. Beide finden aber Trecker und laute Bikes an der Straße doof.
3. Und dann gibt es natürlich immer noch den Eigencharakter des Hundes, weshalb eine Prägung auch von Welpe zu Welpe unterschiedlich verläuft, weshalb nicht alle Hunde gleich sind und auch nicht alle Geschwister.

Ich denke, dass viele Dinge eine Rolle spielen können bzw. oft mehrere Faktoren zusammenspielen. Was ich aber durchaus auch erlebe sind Menschen, die Hunde unbewusst aktiv in die Schussangst treiben. Für unsere Einsatzhunde ist Schussangst tatsächlich ein Ausschlussgrund - Hunde die nicht schussfest sind gehen nicht in den Einsatz. Das führt zu entsprechender Angst davor bei einigen Hundeführern und wir haben hier in der Staffel eine Hündin, die derart schussängstlich ist, dass sie nicht mehr einsatztauglich ist, weil man es ihr (damals noch mit einem schlechtem Trainer) eintrainiert hat. Zwei Hunde haben wir aktuell, wo es Schwerstarbeit ist, den nervösen Haltern halbwegs Gelassenheit mitzugeben, dass sie aus den früher schussfesten und mittlerweile ziemlich nervösen Hunden keine untauglichen Hunde machen. Das fängt damit an, dass man da schnell mit dem Hund wegfahren muss, wenn geschossen wird und dort aufpassen muss, weil geschossen wird und weiß Gott was. Diese Halter haben primär Angst davor, dass ihr Hund Angst vor dem Schuss hat, spannen sich entsprechend an und die Hunde bekommen das mit. Wer dagegen ein Rezept hat - immer her damit. Ich rede mir den Mund fusselig, versuche es beim Collie vorzuleben und wir verbuchen bei der ersten Hündin (die die verständigste Halterin hat, nur einen schlechten vorherigen Trainer) gut Trainingserfolge. Aber die beiden, die sich aktiv einreden, ihr Hund könnte ein Problem bekommen, krieg ich aus dem Denken nicht raus. Und solange die so denken, werden die Hunde nicht entspannter.



In meiner Idealwelt braucht es übrigens keine alleinigen öffentlichen Feuerwerke und Verbote für Privatgebrauch. Mir würde es reichen, wenn die Menschen rücksichtsvoll und verantwortungsvoll damit umgehen und primär an zwei relevanten Tagen (31.12. & 01.01.) schießen würden - auch in der Stadt. Ich denke damit könnten viele Menschen (und deren Hunde) gut leben. Das sind dann 2 Tage Lärm, ist blöd aber denke ich für jeden verkraftbar. Die Probleme kommen ja nicht vom Feuerwerk per se, sondern weil die Dinger nach Menschen, Hunden, etc. geschossen werden und weil man dem Ganzen vor allem in der Stadt wochenlang nicht entfliehen kann. Zumindest zu meiner Zeit war Wien von Mitte Dezember bis Ende Jänner Dauerkriegsgebiet. Mir wurde allerdings gesagt, dass sich das in den letzten Jahren deutlich gebessert hat.
 
Da bist du auf dem Holzweg @Yacco
Ich hab keine Angst bei Gewitter, Feuerwerk oder vor Überschallfliegern. Nehmen wir mal die Überschallflieger- ehe Lucky bei uns einzog, hab ich die nicht mal wahrgenommen und nicht gewusst, dass Hunde da Angst haben könnten. Da hätte ich gar nicht meine Ängste übertragen können- ich musste erst mal überhaupt erkennen, welches Problem er in dem Moment hat.
Frage was hast du unternommen um ihm die Angst zu nehmen?
Vlt. sind wir beide auf dem Holzweg?
Beispiel:
Meine Schwester hatte zeitgleich mit mir einen Cocki, aus demselben Wurf.
Silvester bei mir zu Hause.
Meine Schwester das reinste Nervenbündel, hat ihre Anca zugequasselt und meinen Asco damit auch. Bis mir der Kragen platzte " jetzt halt endlich mal die Klappe, du machst meinen ja mit verrückt' Schwester ist daraufhin in einen anderen Raum mit Hund.
Gegen 12 zum Anstoßen kamen sie wieder, irgendwo knallte es Anca rannte quietschend durch die Wohnung , Schwester jammernd hinterher. Asco saß derweil auf dem Sofa, schaute sich das Fernsehballet an.
Meine Schwester hat und hatte nie Angst vor der Knallerei, aber jeder ihrer Hunde.
 
Zweitens: Viel erfolgsversprechender ist die Aufklärung der Menschen UND das Vorleben des gewünschten Verhaltens. Es wird also überhaupt keinen Sinn machen dich nun weniger rücksichtsvoll zu verhalten. Weder für dich, weil du dich damit nicht wohler fühlen wirst, noch für die anderen, die in einer zunehmend rücksichtslosen Welt leben. Die Dinge werden sich nur ändern, wenn man sich in einer Umwelt, in der viele anders denken und handeln als man selbst, nicht umkrempeln lässt und/oder davon läuft, sondern mit gutem Beispiel voran geht und zeigt, dass es auch anders geht. Egal in welchem Bereich. Deshalb finde ich die Leute, die sagen "na in diese Hundeschule gehe ich nicht, weil da hat mal jemand an einer Leine geruckt" immer recht amüsant. Das macht schon Sinn, um seinen Hund zu schützen und ist natürlich auch ok, wenn man Anfänger ist und wirklich viel lernen möchte und muss, aber je nach Trainingsziel wäre es doch viel schöner sich dort hinzustellen, klar nach Außen zu kommunizieren, dass man das nicht macht und allen Anwesenden über lange Sicht zu zeigen, dass man auch ohne Leine rucken genauso gute Erfolge erzielen kann. Wäre ich damals bei den Trainingspraktiken meiner Beginn-Rettungshundestaffel (berechtigterweise) schreiend davongelaufen, würde das wahrscheinlich immer noch so gehen.
Mit gutem Beispiel voranzugehen ist aber nicht immer leicht. Es braucht Überzeugung, Leidenschaft und Rückgrat ;)


Kannst Du da mal ganz konkret sagen, wie das in der Praxis aussieht?

Wie lebe ich den Menschen rücksichtsvolles Verhalten an Silvester vor?
 
Bei den Überschallfliegern hab ich es schon gut hinbekommen. Ich hab ihn bewegt.
 
Kannst Du da mal ganz konkret sagen, wie das in der Praxis aussieht?

Wie lebe ich den Menschen rücksichtsvolles Verhalten an Silvester vor?

Rücksichtsvolles Verhalten lebt man doch nicht nur an Silvester vor - das tut man jeden Tag :)

Konkret macht es mehr Sinn, als man denkt, mit den Leuten einfach mal zu sprechen und ihn zu erklären, welche Probleme das Geballere macht. Und damit meine ich nicht, sie lautstark und wütend zusammenzuschreien, dass sie das gefälligst lassen sollen.

Ich hatte zu Beginn meiner Pflegehundezeit eine sehr ängstliche Hündin und mit dieser ungünstigerweise auch in der Stadt gelebt - ich habe vor Kurzem, auch zum Thema Böller, schon im Gedankenthread über sie geschrieben. Da sie mit sehr vielen Dingen ein Problem hatte, ging ich mit ihr bevorzugt in der Nacht große Runden auf der Donauinsel. Das war gut möglich, ich war Studentin, schon immer eine Nachteule und lebte direkt neben der Donauinsel. Unser größtes Problem im Frühjahr war, dass in mehr oder minder regelmäßigen Abständen von 2 Wochen jemand mitten in der Nacht mitten auf der Insel ein Feuerwerk steigen lies - keine Böller, sondern ein schönes, liebevoll gemachtes Feuerwerk. Anfangs hielt ich das für Zufall, doch es kam mit einer überraschenden Regelmäßigkeit. Baghira fürchtete sich davor immer dermaßen, dass wir wieder gut ein bis zwei Wochen brauchten, bis sie wieder entspannt dort laufen konnte - in den ersten Tagen/Nächten danach ging sie kaum mit und drehte sich ständig hektisch um. Wann immer wir das hinter uns hatten, kam das nächsten Feuerwerk. Man kann sich denken, dass ich von diesen Feuerwerken alles andere als begeistert war. Nachdem uns das einige Zeit lang begleitet hatte, hatte ich kurz nachdem wieder geschossen wurde und mich Baghira hysterisch nach Hause zog, das Glück einen jungen Mann zu treffen, etwa in meinem Alter, der mit Kübel und Feuerwerkskörpern gerade in den entgegengesetze Richtung unterwegs war. Ich sprach ihn an, ob das Feuerwerk sein Verdienst war. Er war eher der Nerdtyp, allein unterwegs und freute sich sichtlich, dass ich ihn ansprach. Er bestätigte mir stolz, dass das Feuerwerk von ihm kam und er das regelmäßig machte. Ich war nicht ganz so entspannt, hatte immerhin einen panischen Hund in der Leine hängen und hätte sicher mehr Freundlichkeit in meine Stimme legen können, erklärte ihm dennoch deutlich und ruhig, was für Probleme seine Feuerwerke mir und meinem Hund machen, ich Feuerwerke zwar auch schön finde und sicher kein Spielverderber bin, das so aber nicht geht. Im Nachhinein tut er mir heute noch leid - er ist richtig in sich zusammengefallen. Danach gab es nie wieder ein Feuerwerk - zumindest habe ich keines mehr mitbekommen.

Natürlich werden sich auf diese Weise nicht alle Probleme in Luft auflösen. Große Dinge ändern sich nicht über Nacht. Aber ich denke, dass wir in einer Welt mit weniger Nörglern, mehr Rücksichtnahme, mehr Aufkärung und mehr gegenseitigem Verständnis alle wesentlich entspannter leben könnten. Und ich denke nicht, dass eine solche Welt auf einem Haufen Einschränkungen und Verboten gebaut werden kann.
 
Nun ich bin in einer Welt aufgewachsen in der es Rücksichtnahme gab, auch gegenseitiges Verständnis, ja man half sich sogar gegenseitig obwohl man kaum Zeit für sich hatte.
Und ja es lebte sich in dieser Welt entspannter, obwohl diese Welt von Einschränkungen und Verboten geradezu geprägt wurde.
 
Und genau so sehe ich das auch.
Keiner meiner Hunde hatte Angst vor Knallerei oder sonst etwas, weil ich einfach NICHTS gemacht habe.
Oja, ich hätte sie dahingehend erziehen können, einfache Worte im richtigen Tonfall und schon hast du was du brauchst.
@TinaH hat das alles sehr gut beschrieben.

Ich sehe das so, diese Menschen projezieren ihre eigenen Ängste auf die Hunde.

Ihr macht Euch das etwas sehr einfach.

Ich habe bspw. nie großes Buhei um Silvester gemacht, völlig normal mit den Hunden gegangen. Und meine Kinder haben auch Knaller bekommen, weil sie Spaß dran hatten. Obwohl ich der Knallerei noch nie was abgewinnen konnte. Schöne Raketen (ohne Töne) ja, warum nicht.
Meine Hunde waren keine Auslandshunde, die waren auch alle schußfest und ich hab mir da überhaupt keine Gedanken gemacht und nichts irgendwohin projiziert.

Und dann hatte eine der Hündinnen mit 5 Jahren ein einschneidendes schlechtes Erlebnis und das Thema "Schußfestigkeit" und Angstfreiheit war für den Rest ihres Lebens gelaufen.

Seitdem mache ich mir mehr Gedanken über sowas und über Sinn oder eher Unsinn solcher Bräuche.
 
Ich kannte schon als Kind viele Hunde, die Silvester Angst hatten mehr oder weniger ausgeprägt. Für mich war das sowas wie der Normalzustand. Da war es normal, dass sogar die ausschließlichen Hofhunde wenigstens in den Hausflur durften.
 
Unser Rüde damals war auch eigentlich schussfest, aber im Alter von 7-8 Jahren fing er an, Silvester doof zu finden. Ganz ohne einschneidendes Erlebnis.
Übertragung menschlicher Ängste war das sicher nicht.

Kannst Du da mal ganz konkret sagen, wie das in der Praxis aussieht?

Wie lebe ich den Menschen rücksichtsvolles Verhalten an Silvester vor?

Zuerst mal im eigenen Umfeld. Mit Jugendlichen kann man erstaunlich gut reden, wenn man sie als vollwertige Gesprächspartner akzeptiert. Und zumindest unsere Kinder haben gelernt, dass man weder Mensch noch Tier erschreckt oder ängstigt. Das macht die Welt vielleicht nicht besser, aber wenigstens nicht schlechter. Und wir ziehen nicht die A****Löcher der nächsten Generation groß.

Was soll denn die Alternative sein? Selbst rücksichtslos durchs Leben gehen, wie @Silkies vorschlägt?
Nach immer mehr Verboten schreien, um dadurch das Gehirn zu ersetzen?
 



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