Sie frisst jeden Mist von der Straße

Würde ich jetzt so nicht unterschreiben.

Alle meine Hunde sind oder waren wandelnde Biotonnen. Und ich habe es nie richtig raus bekommen. Ali ist aber ganz extrem.
Die andern konnte ich wenigstens stoppen, mit einem deutlichen "nein". Ali nimmt es trotzdem, den muß ich wegziehen oder abdrängen.

Und nein, sie haben keine Parasiten und bekommen ausreichend gutes Futter. Ich füttere auch 2mal täglich, damit die nicht so ein Hungergefühl haben.
So ist es auch bei meinen Welpen (4 Monate alt). Es ist bei ihm, wie eine Sucht. Bis jetzt konnte ich es mit Verboten und wegziehen etwas einschränken. Ganz schlimm ist es beim eigenen Kot und den Kot meiner Hündin. Da hilft nur sofortiges wegziehen mit "NEIN". Bei meiner Hündin stellt er sich so zu sagen hinter ihr an, um noch im fallen seine "Beute" zu bekommen. Beim eigenen Kot dreht er sich noch beim machen rum, um ran zu kommen. Fremder Kot ist ihm fast egal. Gestern hatten wir das erste "Kräftemessen". Es ging um Kaugummi. Da hatte er gekämpft, als geht es um sein Leben.
Er ist völlig gesund, hat keine Würmer, ist immer satt und bekommt auch bestes Futter. Er ist auch für sein Alter genügend ausgelastet. So "Kotsüchtig" hatte ich ihn schon übernommen. Ich dachte auch erst, dass er beim "Züchter" nicht satt geworden ist. Übrigens sind alle beiden Brüder, die hier im Ort geblieben sind genau so. Ich bin ja nun kein Neuling auf dem Hundegebiet, aber, ob ich dass in den Griff bekomme und abstellen kann, wage ich langsam zu bezweifeln. Also heißt es weiter genaustens zu beobachten und zu unterbinden. Maulkorb wäre lustig. So kleine gibt es nur eben nicht.
 
So ist es auch bei meinen Welpen (4 Monate alt). Es ist bei ihm, wie eine Sucht.
Bei Enzo war das anfangs auch so, da habe ich es aber mit Training hin bekommen. Dauert natürlich. Bis er mir Kadaver angeschleppt hat (über was man sich alles für die Erziehung freut) habe ich lange trainiert - war bisher das aufwendigste Training und wird immer wieder "aufgefrischt".

Ich glaube nicht, das man das bei jedem Hund zu 100% trainieren kann (die habe ich auch nicht). Aber mit ausreichend Zeit wird es bei den meisten Hunden kontrollierbar. Die Augen sollte man ja eh immer offen halten.
 
Maulkorb wäre lustig. So kleine gibt es nur eben nicht.

Doch die gibt es :) sowohl von der Stange als auch eben Maßangefertigt. Hermann hat auch einen und es hätte sogar ne Nummer kleiner gegeben.
 
Grundsätzlich finde ich es völlig normal, dass ein Hund versucht, zu fressen, was er bekommen kann. ;) Es kann natürlich an einem Futterdefizit oder einer Erkrankung liegen, aber es kann auch sein, dass es einfach nur lecker ist.

Meine Dina ist genauso. Ich habe mich anfangs gewundert, WO die überall Fressbares findet. Hier im Park weiß ich ja das ständig was rumliegt, denn der Park ist umgeben von Stadion, Schule und 2 Kindergärten, und selbst die Sachen, die brav in die Mülleimer geworfen werden, werden anschließend von den Krähen wieder schön über die Wiesen verteilt. :eek: Aber auch im Wald findet Dina immer was; ich bin ziemlich sicher, dass sie dort überwiegend Kot frisst. Aber ich werde besser. Ich kann schon zu 80% am Schnüffeln erkennen, ob sie jetzt einfach nur schnüffelt oder ob sie was "Fressbares" in der Nase hat. Und wenn ich rechtzeitig reagiere, dann funktioniert das mit dem Liegenlassen schon sehr gut. Was sie allerdings in der Schnauze hat...

Ansonsten hilft nur: geduldig weiterüben. Auch das Tauschen muss geübt werden und bis das mit selbstgefundenem klappt ist ein längerer Weg, denn selbstgefundenes herzugeben kostet einen Hund echt Überwindung. Also: fleißig weiterüben und inzwischen ggf. einen fresssicheren Maulkorb drauf.

In einem anderen Forum hat mal jemand beschrieben, wie sie das Fressen vom Boden komplett tabuisiert: Leckerchen werfen und der Hund darf nur die Leckerchen fressen, die er aus der Luft fängt. Dabei muss man sicherstellen, dass er niemals ein zu Boden gefallenes Leckerchen erreichen kann und ab Beginn der Übung auch sonst nichts vom Boden frisst. Für mich ist das nichts, denn ich mache auch gern Suchspiele mit Leckerchen, das ginge dann natürlich nicht mehr. Aber wenn man das "vom Boden fressen" wirklich komplett abstellen will, dürfte das ziemlich gut funktionieren.
 
Grundsätzlich finde ich es völlig normal, dass ein Hund versucht, zu fressen, was er bekommen kann. ;) Es kann natürlich an einem Futterdefizit oder einer Erkrankung liegen, aber es kann auch sein, dass es einfach nur lecker ist.
Das sehe ich auch so. Wenn meine Hunde ein Wurstbrot am Wegesrand finden - oder auch nur kleingeschnittenes Toastbrot für die Enten - dann fressen die das auch. Schmeckt schließlich lecker, ist was anderes als das übliche Futter, was man zuhause so kriegt - rein damit! Unnormal finde ich das erst mal nicht. Unnormal wird es, finde ich, wenn der Hund draußen einzig und allein mit Nahrungssuche beschäftigt zu sein scheint und ihn nichts anderes mehr interessiert. Das las sich für mich bei Raja aber jetzt nicht so....

Ich finde, ein gut funktionierendes "Aus" würde schon viel helfen. Leider ist "Aus" meiner Erfahrung nach gar nicht so einfach zuverlässig beizubringen, da die Hunde schnell merken, ob es sich um eine gestellte Trainingssituation handelt oder um eine Alltagssituation. Bei meinen Hunden helfen zwei Dinge:
1) Ich muss ruhig bleiben. Wenn ich anfange, hysterisch "Aus, aus, aus, aus, AUS!!!" zu kreischen oder zu meinem Hund hinhechte, schluckt er es meist erst recht schnell herunter. Also, wie @Bubuka bereits sagte, ruhig und freundlich mit dem Hund sprechen - auch wenn es, je nachdem, was der Hund gerade fressen will, vielleicht schwerfällt.
2) Meine Hunde bekommen zur Belohnung für ein "Aus" immer das gleiche Superleckerchen, aber dieses bekommen sie NUR für das "Aus", für nichts sonst. Ich benutze dafür Trockenpansen. Den finden meine Hunde unwiderstehlich und er ist auch nicht sofort "inhaliert", sodass sie das Gefühl haben, von ihrer Belohnung richtig etwas zu haben. Außerdem habe ich, während sie ihren Pansen verspeisen, ggf. Zeit, das, was sie ursprünglich fressen wollten, zu entsorgen. Falls es sich um etwas völlig Harmloses handelt, mache ich es übrigens oft wie Bubuka und gebe es dem Hund hinterher wieder. So lernt er: Nur weil ich etwas ausspucken soll, heißt das noch lange nicht, dass Frauchen es mir dann spielverderberisch wegnimmt.

Viele Grüße
Amica
 
Unsere Hunde trainieren uns ziemlich gut.:D

Ja, kann ich bestätigen.

Bruno ist leider auch ein Sch++++-Fresser, wenn sie den richtigen "Garungsgrad" erreicht hat. Heißt: wir können drei Tage an einem haufen vorbeigehen, der ihn nicht interessiert, am vieten Tag ist er dann lecker!!:eek:
Es gibt einen kurzen Moment, wo er mich anguckt ,quasi sich das o.k. einholt --- manchmal ist es nur ein Schielen in meine Richtung. Wenn ich diesen Moment verpasse, wird inhaliert:(

Konsequenz für mich: ich beobachte meinen Hund sehr gut---meistens klappt´s:rolleyes:
 
Hallo zusammen,
danke für eure Antworten.
Ein Maulkorb... ich seh die Leute schon mit dem Finger auf mich gerichtet (agressiver Hund, Kampfhund. tralala) Ich lach mich jetzt schon kaputt darüber.

Könnte das vielleicht was damit zu tun haben dass Raja aus Rumänien kommt und als Welpe auf der Straße war? Die suchen doch alles fressbares auf der Straße.

Wäre jetzt mal so eine Vermutung.

Futter bekommt sie eigentlich genug. Ich füttere immer mal was anderes. Trockenfutter oder auch etwas selber gemachtes. Hühnchen und sie frisst auch jedes Obst und Gemüse. Gestern hab ich ihr eine kleine Möhre gegeben die sie aufgefuttert hat.
 
Könnte das vielleicht was damit zu tun haben dass Raja aus Rumänien kommt und als Welpe auf der Straße war? Die suchen doch alles fressbares auf der Straße.

Nein. Keine meiner wandlenden Biotonnen kam aus dem Ausland oder aus schlechter Haltung. Die mußten nie hungern oder sich selbst versorgen. Trotzdem ist die Suche nach Eßbarem ganz tief verankert.
 
Ich denke schon, dass wirklich "fieberhafte" Nahrungssuche auf der Straße mit der Vergangenheit des Hundes zu tun haben kann. Ist natürlich nicht immer so - manche Hunde sind einfach verfressen.

Aber wenn ich mir meine Hunde so ansehe - da ist Jassi in Sachen Essbares auf der Straße deutlich "frenetischer" am Werk und auch weniger wählerisch. Die würde auch Zeugs aufnehmen, das wirklich nicht sonderlich attraktiv ist und dem mein Rüde keinerlei Beachtung schenkt. Im Vergleich zu ihm hat sie eine schlechte Vorgeschichte.

Aber ob da nun ein Zusammenhang besteht, ist ja letztlich egal ;)

Dass man keinen Maulkorb aufziehen mòchte, kann ich zwar verstehen, würde aber zumindest an Orten wo sehr viel Müll liegt, darüber nachdenken. Trainingstechnisch wird es ohne MK schwieriger, weil der Hund dann meist immer wieder Erfolgserlebnisse hat.

Vorausschauend Gassi zu gehen kann aber zumindest etwas helfen.
 



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