Seit 6 Wochen ca. alle 4 Tage schlimme Durchfälle, schon 500 € Tierarztkosten und keine Besserung

Ich hatte mal einen Hund mit extremen Hautproblemen. Er wurde 9 Monate lang mit AB und Cortison in immer höheren Doseierungen behandelt., und ein paar Mal mussten Abszesse operativ behandelt werden.
Die Sache hat uns in dem Dreivierteljahr insgesamt 2500 Euro gekostet. Dann war Toni austherapiert, und der TA sprach von Einschläfern, weil alles nur noch Quälerei war.

Ich habe dann als allerletzte Möglichkeit eine Tierärztin ausprobiert, die auch klassisch-homöopathisch behandelt hat.
Sie hat in der Praxis eine Anamnese gemacht, die eine Stunde gedauert hat, und kam am nächsten Tag noch zu uns nach Hause, um sich das häusliche Umfeld und unseren Umgang mit den Hunden anzusehen. Das hat insgesamt rd. 100 Euro gekostet.
Nach einer Woche hat sie Toni ein Konstitutionsmittel gegeben - das waren ein paar Cent.
Sie meinte, das würden wir jetzt mal ausprobieren....sie sei sich aber noch nicht ganz sicher, ob es wirklich auf Anhieb das richtige Mittel sei. Schlecht war in unserem Fall wohl auch, dass Toni schon extrem viele Medikamente bekommen hatte und in einem sehr schlechten Zustand war.

Der Erfolg war schon bei der ersten Gabe durchschlagend.
In den nächsten Jahren hat er immer so im Abstand von ca. 7 Monaten eine Einmalgabe bekommen. Die Kosten waren minimal im Gegensatz zu dem, was wir zuvor gezahlt hatten, und Toni hatte dadurch ein wirklich gutes, nahezu beschwerdefreies Leben.

Also über Wochen oder gar Monate werde ich ihm auf keinen Fall Cortison geben lassen. Er hat heute den 3. Tag 10 mg Prednisolon bekommen (inkl. 1 x Injektion). Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass sich jetzt innerhalb der nächsten 2 Wochen alles reguliert bzw. die richtige Therapie angesetzt wird. Falls beim Kotprofil jetzt rauskommt, dass keine Bakterien / Parasiten o.Ä. verantwortlich sind, hätte er das Cortison wohl eh gebraucht.

Bzgl. der Kosten, mir war immer bewusst, dass die meisten Hunde"besitzer" irgendwann im Hundeleben mal richtig doll zahlen müssen, spätestens, wenn der Hund alt ist. Ich bin darauf vorbereitet, auch wenn es natürlich schlecht, v.a. für den Hund ist, wenn das Ersparte in Behandlungen fließt, die und habe mich auch nie vor irgendwelchen Kosten gescheut. 4 Monate nachdem ich ihn hatte, brauchte er z. B. eine OP zur Behebung eines Nabelbruchs. Die Ausbeulung war rel. groß und zwei TÄ haben mir unabhängig voneinander dazu geraten. Ich hätte sonst jedes Mal, wenn er spielt oder rauft (und das hat er damals noch viel intensiver gemacht), Angst gehabt, dass Darmschlingen reinrutschen.

Ich versuche auch immer noch das Positive in der jetzigen Sache zu sehen. Er hat nichts Lebensbedrohliches und hat sich zwischen den Schüben immer recht schnell wieder erholt und wirkt dann völlig normal / fröhlich etc (und er ist erfahrungsgemäß kein Hund, der es überspielt, wenn es ihm nicht gut geht, im Gegenteil).
 
Hallo nochmal, mein Hund ist heute den 10. Tag symptomfrei. Er bekommt ja jetzt seit 10 Tagen Cortison, erst 10 mg, dann 7,5 mg, inzwischen 5 mg pro Tag. Sein Kot ist äußerlich ganz normal, allerdings muss er deutlich öfter als sonst. Alle 3-4 Stunden macht er ein Häufchen, und seine Urinmenge ist trotz gleicher Trinkmenge auch deutlich erhöht. Nachts schläft er allerdings problemlos durch.

Insgesamt macht er einen sehr zufriedenen, normalen Eindruck und hat unglaublich viel Lust auf sein Essen - er bekommt seit 14 Tagen ja nur Morowsche Möhrensuppe und Gastro Intestinal.

Seit heute habe ich jetzt auch den kompletten Befund vom Kotprofil: Bakterien, Pilze, Hefen war alles negativ.

Aber: Die Clostridien sind laut Labor "erhöht" (Clostridium perfringens: Keimzahl: 10E10 / g Kot) Die TÄ meinte, wir müssen jetzt wieder ein AB geben. Ich meinte daraufhin, ob das nicht wieder mehr Schaden anrichten wurde, immerhin geht es ihm zzt. gut, und er hat bereits 2 AB ohne Erfolg hinter sich. Außerdem kann man für Clostridien (anoerob) kein Antibiogramm erstellen und müsste wieder was auf gut Glück geben.

Ob die Clostridien nur leicht oder stark erhöht sind, konnte sie mir nicht sagen. Habe sie dann gebeten, sich zu erkundigen, und das Labor hat uns glücklicherweise telefonisch mitgeteilt, dass wir KEIN AB geben sollen. Wenn er keine Symptome mehr zeigt, dann seien die Clostridien auch schon wieder auf einem normalen Wert.

Ich hoffe einfach, dass das stimmt ... und vielleicht ist es ja ganz positiv, dass er so viele Häufchen macht, aweil dann auch mehr von den Clostridien ausgeschieden werden kann? Ich mache ihm auch fast immer eine ganz kleine Prise Flohsamenschalen übers Futter. Die sind ja auch im Gastro Intestinal drin. Mit Slippery Elm werde ich auch anfangen.

Kaustangen etc. bekommt er weiterhin eine Weile nicht. DIe TÄ meinte, es könne sein, dass er eine plötzliche Nahrungsmittelallergie entwickelt hätte. Ich glaube das aber eher nicht, sondern dass sein Darm generell noch so gereizt und entzündet war, dass er in den letzten Wochen nach ein paar Tagen ohne Symptome unabhängig vom Futter immer wieder zusammengebrochen ist. Denn er hat ja nur sehr wenige Snacks bekommen und auch ganz leichte Sachen. Rinderhautstangen isst er eh nie auf, sondern nagt nur die "Hähnchenhülle" ab, wobei das ja sicher auch nicht das beste "Fleisch" ist. Aber ganz damit aufhören? Barf hat ihm ja auch nicht gut getan. Und ein Leben ohne Snacks kann mein Hundi sich nur schwerlich vorstellen ;) Aber bis auf Weiteres muss es so sein...

Das Cortison muss jetzt ausgeschlichen werden, und hoffentlich kommen wir danach ohne aus. Ich denke, dass es in seinem Fall tatsächlich notwendig war, um die immer wieder aufflammende Entzündung rauszunehmen, sodass der Darm sich wieder regenierern konnte. Er bekommt jetzt noch 6 Tage 5 mg Prednisolon, dann 3 Tage 2,5 mg. Danach noch 2 mal 2,5 mg mit jeweils einem Tag Abstand.

Nochmal danke an alle, die Tipps gegeben haben, v.a. den Tipp auf Clostridien testen zu lassen. Die wären in dem von der TÄ empfohlenen Test nämlich gar nicht mit drin gewesen!

Die TÄ hat mir übrigens empfohlen, auf Milchprodukte fast komplett zu verzichten, im Laborzettel steht jedoch drin, dass Milchprodukte und Milchzucker ("in vorsichtiger Dosierung") die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen können. Werde ihm wohl weiter 1 EL Hüttenkäse pro Tag geben, dagegen hatte auch die TÄ nichts einzuwenden. Ich weiß jedoch von einer Frau, die bei Clostridien über Monate komplett auf Milchprodukte verzichten musste, was auch geholfen hat, und inzwischen verträgt sie Milchprodukte auch wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der viele Hunger und Durst sind eine Nebenwirkung des Cortisons. Man kann also nicht unbedingt darauf schließen, wie viel Hunger er tatsächlich hätte.

Was die Kauartikel angeht, damit würde ich auch erst mal warten. Auf Dauer lautet die Wahl allerdings auch nicht, entweder die oft tatsächlich massiv behandelten Kaustangen zu geben oder komplett zu verzichten. Mittlerweile gibt es wirklich gute Bezugsquellen, wo man völlig unbehandelte Snacks bekommen kann, auch in jeder Fleischsorte. Und für die Zwischenzeit, hatte ich auch anderweitig hier im Forum schon mal erwähnt: In eine dicke Karotte mit einem Messer Löcher bohren und diese mit etwas füllen, dass er ebenfalls gut verträgt und haben darf. Beispielsweise eben den Hüttenkäse.
 
Das stimmt, es gibt etliche unbehandelte Kauartikel... das Problem ist nur, dass er diese nicht frisst. Ich habe schon sooo viel durch. Er bekommt natürlich nichts mit Zucker oder offensichtlichen Geschmacksverstärkern, aber manchmal habe ich den Eindruck, er mag es trotzdem lieber je "industrieller", desto besser. Reines getrocknetes Rindfleisch rührt er z. B. nicht an, oder nur einmal im Jahr. Er hat ja nun auch nicht das allergrößte Gebiss (auch wenn er das anders sieht), und viele DInge sind für ihn vielleicht auch wirklich einfach zu hart.

Er steht total auf die "Cookies" Kaustangen von Hansepet, also Rinderhautstangen mit irgendwelchem "Hähnchen"-Formfleisch umwickelt, wobei er da auch zu 99% nur das Fleisch abnagt. Davon bekam er sonst oft 1-2 pro Tag.

Aber vielleicht führt die lange Abstinenz ja dazu, dass er auch "gesündere" Snacks animmt. Rohe Karotten isst er auch ganz gern, das stimmt. Ich weiß nur nicht, ob er rohes Gemüse jetzt schon verträgt. Ich glaube ich warte damit lieber noch.
 
Das getrocknete Zeugs ist Grundsätzlich eine Proteinbombe, absolut niemals etwas für jeden Tag!
Vielleicht kommen seine Probleme sogar daher, 1 am Tag ist schon heftig, 2 ist krass!
Die meisten sind auch noch chemisch behandelt damit sie auch wirklich halten, ich würde die gar nicht mehr füttern!
 



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