Sehr langsames Gassi gehen, lastet aus?

Mir schoss beim Lesen spontan eines durch den Kopf: "sei authentisch!".
Du kannst Dich doch in deinem Tempo und weiterem nicht ein Hundeleben lang an dem Hund orientieren. Sei Du selbst und die bist auch glaubwürdiger für deinen Hund - das wird den auch ruhiger machen. Hunde profitieren von der Souveränität ihres Menschen.

Wie meinst du das? Dass ich einfach so gehen soll wie ich mag, eben auch dann halt schneller ja?
 
Wie meinst du das? Dass ich einfach so gehen soll wie ich mag, eben auch dann halt schneller ja?

Ich meine damit, dass Du Dein eigenes Tempo gehen sollst - nicht unbedingt das, was Du trainingstechnisch machen willst. Klar gehen auch einzelne schnelle Reprisen.
Mir geht es aber gar nicht so um eine km/h-Zahl oder eine Zeitangabe, sondern darum, dass Du selbst innerlich entspannst - das wird sich auf deinen Hund übertragen. Klingt esoterisch - funktioniert aber wirklich so.
Etwas überspitzt formuliert "Du machst deinen Hund mit deiner Art kirre!" ;)
 
Wie meinst du das? Dass ich einfach so gehen soll wie ich mag, eben auch dann halt schneller ja?
Es kann durchaus nötig sein, dass du für deinen Hund auch mal lahme Runden machen solltest. Hunde brauchen auch mal Zeit zum bummeln. Aber wenn du lieber schnell gehst, dann musst du dich nicht dauerhaft "verlangsamen" sondern den Hund daran gewöhnen, dass schnell gehen normal ist.

Ich war früher auch lieber zügig unterwegs, mir hat mal eine Freundin gesagt: du gehst nicht Gassi, du bist auf der Flucht. ;)
 
Die Mausi ist fast 8 Monate alt. Ich fahre nur mit dem Rad in ihrem Tempo mit, also nicht dass ich sie eine Stunde hinterher zerre. Macht doch null Unterschied wenn ich mit ihr renne oder sehr schnell gehe und sie da im trapp mit rennt oder ich am mit dem Rad im Schneckentempo fahre. Im Garten rast sie ewig lange herum und das ist 50 mal schneller. :) da ist sie mit 80/kmh unterwegs und am Rad mit 15/kmh :D LACH :)

Das ist tatsächlich ein himmelweiter Unterschied - aber in die andere Richtung, die du dir vorstellst.

Da ich auch immer wieder vor der Frage stehe, wie viel Auslastung wegen der Gelenke man einem jungen Hund zumuten kann, habe ich viel gelesen und recherchiert.
Natürlich läuft ein Hund im Garten oder im Spiel mit den Freunden schneller, schlägt Haken,.....
Aber gerade DAS ist tatsächlich gar nicht schlecht für die Gelenke (natürlich nicht von morgens bis abends und 20x am Stück den Abhang runter oder die Treppe hoch).
Beim Zusammendrücken der Gelenke in der Bewegung wird die alte Gelenksflüssigkeit aus den Gelenken gedrückt und beim Auseinanderziehen fliesst neue, nährstoffreiche Flüssigkeit nach, von der sich die Gelenge ernähren.
Wenn ein Hund Haken schlägt, stopt, neu Anlauf nimmt, wendet,.....gelange die wichtige Flüssigkeit wirklich in alle Ecken.
Beim Radfahren, Joggen und Co läuft ein Hund zwar oft in gemässigtem Tempo, aber in der Regel steretyp, geradeaus, gleichbleibend mit nur minimaler Änderung.
Die Gelenksflüssigkeit hat wenger Druck zum Ab- und Einfliessen und sie kommt nicht in alle Ecken.

Daher würde ich mit einem mittelgroßen Hund frühestens ab dem 15. Lebensmonat solchen Sport ausführen. Dann sind die Knochen und Gelenke fertig ausgewachsen und gekräftigt, die Knochen gut genährt und ausgereift.
 
Ich finds schon traurig, wie man langsam durch Extreme seinen jungen, noch nicht ausgewachsenen Hund gesundheitlich
kaputt macht. Was sind schlussendlich die Folgen solcher Versuche? Herzfehler, zu großes Herz (antrainiert wie bei vielen Leistungssportler), Gelenkprobleme, denn der Hund ist noch lange nicht ausgewachsen. Ein Hund sollte auch nie vor einem Alter von einem Jahr am Fahrrad laufen. Es ist ein großer Unterschied, ob er am Rad läuft oder sich austobt. Es ist auch ein großer Unterschied ob der Hund plötzlich untrainiert von einem Extrem ins andere geschickt wird oder ob er langsam aufgebaut wird. Ein 6 jähriges Kind wird auch Schaden nehmen, wenn es plötzlich bei einem Maraton der Erwachsenen mitlaufen und mithalten muss. Weshalb macht man überhaupt mit seinem Hund Extremversuche? Ich glaube, Kopf einschalten wäre da besser für einen Hundehalter, der seinen Hund gesund erhalten möchte.
Na ja, ich finde es nicht nötig, hier jetzt so den Teufel an die Wand zu malen. Bloß weil die TE ein Mal(!) ausprobiert hat, was passiert, wenn sie ihre Hündin körperlich richtig "platt macht", fällt der Hund nun nicht gleich tot um. Und von einem extrem trödeligen Spaziergang erst recht nicht. Die Hündin ist immerhin schon acht Monate alt, also bei Weitem kein Baby mehr. Regelmäßige Dauerbelastung führt zu Folgeschäden. Ein einziges Mal über die Stränge schlagen kann der Hundekörper dagegen schon verkraften. Und ich habe den Eindruck, die TE hat aus der "Auspower-Aktion" durchaus etwas gelernt.

Deine Ausführungen zu den Auswirkungen von Sport auf die Gelenke des Hundes finde ich sehr interessant, @TinaH.
Allerdings:
Daher würde ich mit einem mittelgroßen Hund frühestens ab dem 15. Lebensmonat solchen Sport ausführen. Dann sind die Knochen und Gelenke fertig ausgewachsen und gekräftigt, die Knochen gut genährt und ausgereift.
Ich finde, ein wichtiger Faktor ist schon noch, wie oft, wie lange und wie schnell man Rad fährt / joggt. Ich denke, dass man nicht erst mit 15 Monaten das Radfahren oder Joggen anfangen darf. Nur wenn man mit unter 12 Monaten anfängt, sollte man langsam fahren, die Strecken kurz halten (10 bis 15 Minuten bei zügigem Schritttempo z. B.) und das Ganze nicht zu häufig machen (vielleicht ein- bis zweimal pro Woche).
Wir sind übrigens mit Ronja damals auch schon mit dem Radfahren angefangen, als sie ca. 8 oder 9 Monate alt war - auf Anraten unserer damaligen Tierärztin. Okay, die TÄ stellte sich später als eine Niete heraus. Ihre Argumentation war, wir seien als Halter eines KML völlig ungeeignet und könnten diesem Hund niemals gerecht werden. Wir sollten schleunigst mit dem Radfahren anfangen, um diesen Hund wenigstens ansatzweise auszulasten.:rolleyes: Im Nachhinein betrachtet eine reichlich unqualifizierte Argumentation, ABER geschadet hat es unserer Ronja nicht.;)

Wichtig finde ich übrigens noch den Punkt, den @Sanshu angeführt hat: Kopfarbeit! Lass Raja Leckerchen oder Gegenstände suchen, bring ihr Tricks bei oder Ähnliches - das lastet (mental) unheimlich aus und du brauchst dir keine Sorgen über gesundheitliche Spätfolgen zu machen.

Liebe Grüße
Amica
 
Meami ....ich würde mir gar nicht so viele Gedanken machen, geniess die Zeit mit Hund ...und lass den Hund auch mal in Ruhe auf und ab laufen.

Ich habe hier auch so ein Exemplar, welches bestimmen will, wann die Gassizeiten sind. Manchmal mach ich das extra in dem Moment nicht...natürlich muss man unterscheiden können, wann der Hund will ...und ob er einfach mal muss.
 



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