"Schuss vor den Bug"zum Unterbrechen/Unterbinden von unerwünschtem Verhalten...

Einen "Schuss vor den Bug" geben heißt für mich in dem Moment eine Aktion eindringlich und sofort zu unterbrechen, das kann mit Worten sein, meist ist es aber mit dem Körper (z.B. blocken)
Schlagen und treten meine ich natürlich nicht, im Zweifel würde ich das aber auch gegenüber anderen Hunden nutzen, wenn ich Leib und Leben in Gefahr sehe, allerdings als wirklich letzte Instanz.

Wir haben hier eine kleinere Hündin, die es wirklich giftig auf Lady abgesehen hat. Einmal kam es zur Konfrontation, als sie urplötzlich und blitzschnell vor meine Füße und Lady direkt vor die Nase sprang - ihr Vorhaben war alles andere als freundlich, ihr Besitzer hat ihr dann den Regenschirm vor die Nase gehauen (das ist wohl auch ein Schuss vor den Bug) als die Damen sich zähnefletschend gegenüber standen.
Die anderen Male habe ich sie geblockt, dummerweise war sie lernfähig und jetzt geht sie erstmal mit großem Abstand vorbei ohne uns zu beachten, um uns dann, sobald sie in unserem Rücken ist, eben in diesen zu fallen :confused:
Das letzte mal ließ sie nicht ab, ich war zwischen beiden Hunden, hab getrampelt, geschrien und ihr schließlich mehrfach die Leine mit dem Karabinerhaken vor die Füße geknallt. Hätte sie nicht abgelassen und wäre wirklich auf meinen Hund los, hätte ich auch mehr eingesetzt.

Ihr Herrchen meinte übrigens nach dieser Szene "die tut doch nix"... ich fragte ihn, ob das nach 5 malen wohl immer noch eine Ausnahme ist
 
Das ist in Ordnung. Man kann nur den eigenen Anspruch an seinen Hund durchsetzen, nicht den Anderer.

Das stimmt. Und mein Anspruch an Kira ist definitiv ein anderer als beispielsweise mein Anspruch an Amy.
Bei Kira kann ich mit dem leben, was wir erreicht haben, weil sie eine andere Kategorie Hund ist als der "Otto Normalhund" hier.

Sie ist 7 - 8 mal (durchschnittlich) im Jahr für 1 bis maximal 5 Minuten unterwegs, wobei die einminütigen Ausflüge überwiegen und ich sie meist noch sehen bzw. hören kann.
In 1 - 2 Fällen davon ist nicht mal direkt Wild betroffen, sondern sie fegt nur eine Spur entlang.

Für einen Hund wie Kira ist das in meinen Augen vertretbar, zumal noch nie Wild zu Schaden kam, wenn man vom Hetzen mal absieht.

Bei Amy habe ich einen komplett anderen Anspruch, da peile ich die 100 Prozent an.
Bei ihr kann ich von Anfang an an der Bindung und an richtigem Verhalten arbeiten, ich kann Ersatzbefriedigung aufbauen.
Das klappt auch bei vielen Tierschutz-/Auslandshunden, nicht dass jetzt wieder die Auslandshetze einsetzt.
Ich kenne viele Hunde, die aus dem ausländischen Tierschutz sind und ein gut händelbares Jagdverhalten haben.

Kira gehört nicht dazu, sie braucht das tägliche Rennen wie die Luft zum Atmen und die Weise, in der sie rennt (ohne abzuhauen) funktioniert nicht mit Schleppleine. An der ist sie gut 4 Monate im Jahr, da bei uns die Brut- und Setzzeit am 1. März beginnt und ich in der Regel erst Mitte Juli die Schlepp wieder abmache. Das reicht und ja, es ist mir tatsächlich egal, ob andere das nachvollziehen können oder nicht.

Dass du und dein Hund von anderen Hunden belästigt werden hat nichts mit dem Jagdverhalten deines Hundes zu tun, insofern verstehe ich deine Ausführung dazu in diesem Zusammenhang nicht. Das ist ein bisschen wie Autofahrer die geblitzt werden und sich dann über andere Autofahrer aufregen, die nicht geblitzt wurden. ;)

Das steht z.B. auch im direkten Zusammenhang mit drei Jagdhunden, zwei werden von Jägern geführt, einer von einem, der "nur" Nachsuche macht.
Der Labrador, der für die Nachsuche vorgesehen ist, belästigt munter alle Hunde, die ihm so vor die Füße kommen, wir hatten schon dreimal "das Vergnügen". Sein Herrchen erzählt mir dann noch stolz, wann er welche Prüfung macht und dass er extra im Schäferhundeverein trainiert.:rolleyes:

Der Hund hört zehnmal schlechter als meiner, tut was er will, aber der "darf ja".
Ist ja mit legitimiertem Jäger unterwegs.

Die anderen beiden sind Deutsch Kurzhaar und wir hatten eine Begegnung mit ihnen und den dazugehörigen Jägerinnen.
Die beiden Damen schossen in der Brut- und Setzzeit (nach eigenen Angaben) in die Luft, während die beiden Hunde kreuz und quer vor ihnen herumliefen, ohne jede Bezugnahme.

Ich war nur etwa 40 Meter entfernt, allerdings auf der anderen Seite einer Senke, so dass sie mich nicht sehen konnten, während ich zuerst die beiden aufgeschreckten Rehe bemerkte, die vor der unangeleinten Kira und mir querten. Da ich sie rechtzeitig gesehen hatte, konnte ich Kira abrufen und anleinen.
Dann bemerkte ich die beiden Jagdhunde, die ziemlich kopflos herum rannten, allerdings (was ich mit einer gewissen Schadenfreude bemerkte), in die falsche Richtung rannten. Von den Damen kamen nur wiederholte Schüsse, keinerlei Ansagen an ihre Hunde.

Als wir aufeinander trafen war ich wirklich geladen und erklärte ihnen ziemlich deutlich, was ich davon hielt, dass sie einfach durch die Gegend ballern, während ich in der Nähe laufe.
Sagen die doch glatt, dann soll ich halt woanders laufen. Was mich dann richtig in Fahrt brachte.
Währenddessen konnte ich die zwei Jagdhunde von meiner Kira abhalten, dann beschlossen die zwei, dass das nun langweilig ist und verschwanden im Gebüsch. Auf die Rufe ihrer Frauchen passierte genau....nix.

Wenn Kira das jetzt gemacht hätte, wäre die Hölle los gewesen (wobei die wenigstens in die richtige Richtung gerannt wäre).

Gut, Jagdhunde sind nun wirklich in der Minderheit, was die reinbretternden Hunde betrifft, das muss ich zugeben und ich ärgere mich über jeden gleichermaßen. Allerdings habe ich mich auf einer Feier mit dem Kollegen meines Mannes unterhalten, seit Jahrzehnten Jäger mit stets selbst ausgebildetem Jagdhund. Der sagte mir nun, dass meine Erlebnisse keine Ausnahme wären und viele Jagdhunde im Revier öfter mal machen was sie wollen.
Ich bin mir sicher, dass die mehr Schaden anrichten als Kira.

Wenn mein Hund regelmäßig Wild hetzt, muss ich ihn an der Leine behalten oder damit rechnen, dass der Hund wegen diesem Fehlverhalten möglicherweise mal das Zeitliche segnet.

Der Jäger, der meinen Hund abknallt, hat seinen letzten Schuss abgegeben, das kann ich dir versichern.
Kira entfernt sich nicht kilometerweit von mir, in der Regel sehe bzw. höre ich sie auf ihren Ausflügen.

Einen Schuss bekäme ich mit und ich würde wissen, wer das war.
Im Saarland darf kein Hund mehr einfach so erschossen werden. Zuerst mal kommt eine schriftliche Ermahnung vom Ordnungsamt, dann gewisse Auflagen und erst dann darf das Ordnungsamt nach Ankündigung den Hund zum Abschuss freigeben.

Da ich noch keinerlei Ermahnung erhalten habe, darf hier kein Jäger einfach so schießen.
Und das ist auch gut so.
Sollte das passieren, kann ich dir versichern, dass derjenige vor mir keine Ruhe mehr hätte.
Das würde ich mir zur Lebensaufgabe machen.

In diesem Zusammenhang wirkt es auf mich fast kindisch. 'Mein Hund jagd zwar, aber der Hund von dem dort drüben springt Menschen an!' ;)
Ändern kann ich nur das Fehlverhalten meines eigenen Hundes. Genannt wurden Jagdausflüge, geäußert habe ich mich zu Jagdausflügen. Dass der Hund von Hinz und Hunz Menschen belästigt ist ein anderes Thema.

Und ich sagte schon, dass Jagdausflug, was Kira betrifft, das falsche Wort ist.
Man könnte es Rennausflug nennen oder meinetwegen Hetzausflug, erjagt hat sie noch etwas.
 
Wir haben uns, Renate, ja immer schon mal über Jäger ausgetauscht, aber die aus dem Saarland scheinen in der Tat ein besonderes Völkchen zu sein.
Der eine Jäger hat einen Labrador als Schweisshund? Echt, einen Labrador?
 
Den Anspruch den man an seinen Hund hat kann man meinetwegen davon abhängig machen, wie 'schwierig' der eigene Hund. Man wurde zwar nicht gezwungen einen Hund zu kaufen, dessen Jagdtrieb man nicht händeln kann, aber okay. ;) Wenn dem so ist sollte man zumindest eine Schleppleine nutzen.

Ich habe immer meine Probleme mit Menschen, die die Jagdausflüge ihres Hundes damit entschuldigen, dass es ja nur gelegentlich vorkommt.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis Wild oder Hund zu Schaden kommen.

Wenn du davon ausgehst, dass dein Hund Rennen mehr braucht als du es brauchst, dass er zu 100% von Wild rückrufbar ist, dann wären Alternativen doch eine Option. Viele Windhundhalter treffen für sich diese Entscheidung. Der Hund bleibt an der Schlepp´ und darf seinen Trieben beim Coursing nachgehen. Ich muss zugeben, dass ich weder von Windhunden noch von Coursing viel Ahnung habe. Aber es erscheint mit sinnvoller, als den eigenen Hund einfach in der Natur 'machen zu lassen'.

Einen Labrador in der Nachsuche habe ich zugegeben noch nie gesehen. Bis zur Prüfung schaffen die es vielleicht. Einen tötlichen Treffer zu finden den vorher schon mindestens 2 Leute ausgegangen sind ist keine Kunst und eine Prüfungssituation ist nicht die Praxis. Sowas kriegt man mit jedem Hund hin der halbwegs eine Fährte halten kann.
Bei Prüfungen habe ich schon fast alles gesehen. In der Praxis nicht mehr. ;)

Der Jäger, der meinen Hund abknallt, hat seinen letzten Schuss abgegeben, das kann ich dir versichern.

Auch wenn ich persönlich kein Freund davon bin, ist der böse Jäger in diesen Fällen leider öfter im Recht, als der arme Hundehalter zugeben möchte.

Da ich noch keinerlei Ermahnung erhalten habe, darf hier kein Jäger einfach so schießen.
Und das ist auch gut so.
Sollte das passieren, kann ich dir versichern, dass derjenige vor mir keine Ruhe mehr hätte.
Das würde ich mir zur Lebensaufgabe machen.

Stattdessen könntest du es dir auch einfach zur Lebensaufgabe machen, dass dein Hund kein Wild mehr hetzt :D Aber das sind offenbar Feinheiten die ich nicht verstehe.
 
Einen Labrador in der Nachsuche habe ich zugegeben noch nie gesehen. Bis zur Prüfung schaffen die es vielleicht. Einen tötlichen Treffer zu finden den vorher schon mindestens 2 Leute ausgegangen sind ist keine Kunst und eine Prüfungssituation ist nicht die Praxis. Sowas kriegt man mit jedem Hund hin der halbwegs eine Fährte halten kann.

Ich auch noch nicht. Wohl aber sog. Retriever-Tussen (die nennen sich selbst so und zeigen damit ein bestimmtes Maß an Humor) mit Jagdschein, deren Goldie da auch ein bischen rumkläffte und dieses oder jenes Reh bei der Flucht begleitete.

Nachsuchenführer ist modern geworden und mancher, der keinen Schweisshund (nicht mal einen ohne Abstammungsnachweis) kriegt, bindet sich halt was anderes an den Strick. Dann noch das neueste Pfanner-Equipment sowie die Special-Nachsuchenbüchse und fertig ist der Spezialist.
Ich weiss ja echt nicht, wie die früher mit dem umgebauten 98K klargekommen sind.:D
 
Natürlich mit Pfanner-Equipment, wo denkst du hin! Wenn nicht bis zur Unnerbüx alles von Pfanner ist wird das nichts mit der Nachsuche.

Manchmal fühle ich mich, als würde ich alt. Als wäre ich nicht mehr auf dem Laufenden, entscheidende Erneuerungen gehen an mir vorbei. Neulich habe ich einen jungen Mann bei der Nachsuche gesehen, der einen Schalldämpfer auf seinen Repetierer schraubte. Ich war so perplex, ich habe mir nicht einmal gemerkt, was er da führte.

Der selbe junge Mann erklärte mir zuvor, dass meine Heym eine tickende Zeitbombe ist. Man wüsste ja schließlich, dass alles von Heym irgendwann explodiert. Irgendwann fliegt dir das Ding um die Ohren und dann wars das.

Und .308 ist ein Frauenkaliber, das habe ich auch erst kürzlich von eimem Pfannerjäger gelernt.

Diese Pfannerboys, was man durch die alles lernt, toll! :)
 
Du hast eine Heym? :D
Dann hast Du - Ironie an - eine tickende Zeitbombe, vor allem, wenn es sich um eine 80B handelt. Das hat der hoffnungsvolle Nachwuchs nämlich in der W&H gelesen, die hatten das im August als Aufmacher.

Soso, .308 ist ein Frauenkaliber.
Klar, der richtige Jäger schiesst .375 H&H, das stand letztens in der DJZ. Damit geht alles, vom Füchslein bis zum Büffel.
 
Wir haben uns, Renate, ja immer schon mal über Jäger ausgetauscht, aber die aus dem Saarland scheinen in der Tat ein besonderes Völkchen zu sein.
Der eine Jäger hat einen Labrador als Schweisshund? Echt, einen Labrador?

Braucht man den Jagdschein, um Nachsuche zu machen?
Ich weiß nicht, ob er den Jagdschein hat, aber ja, er hat jetzt (seit etwa 4 Jahren) einen Labrador, den er im Schäferhundeverein im nächsten Ort trainiert und der bei unserem letzten Treffen (ist gut 2 Jahre her) kurz vor seiner Prüfung stand, damit er in die Nachsuche darf.

Als ich Kira ein paar Monate hatte, vor ungefähr 5 Jahren, habe ich diesen Mann das erste Mal getrofffen.
Damals hatte er eine Boxermischlingshündin, knapp ein Jahr alt.
Die sollte auch schon Prüfungen machen, aber er sagte da schon, die wäre ziemlich lebhaft und würde nicht hören.
Sie war zwar lebhaft, ließ sich aber ganz gut von Kira ablenken, mir hat die Hündin gefallen.

Dann traf ich ihn über ein Jahr später wieder, als ein Labbijunghund Kira umrannte, in die Enge trieb und Kira kurz vorm Zubeißen war.
Ich habe die Beiden getrennt, was er damit kommentierte, weshalb ich das Spiel unterbräche.
Ich fragte ihn, ob er jetzt noch einen zweiten Hund hätte und er sagte, nein, die Hündin habe er einschläfern lassen, die hätte "ein nicht zu beherrschendes aggressives Gen" gehabt, da hätte auch seine jahrelange Erfahrung versagt.
Jetzt habe er einen Labbi aus dem Dorf neben unserem (dachte ich mir schon, so wie der sich verhielt) und würde mal "anständig trainieren" im Schäferhundeverein, damit er dann bei der Nachsuche gehen könne.

Als ich ihn dann wieder traf, rannte der Labbi in gewohnter Manier auf Kira zu, die brachte sich hinter mir in Sicherheit, der Halter kam dann irgendwann auch um die Ecke, wollte seinen kurz vor der Prüfung stehenden Hund greifen, der ihm in die Beine rannte und ihn zu Fall brachte.

Da sagte er dann wortwörtlich: "Jetzt muss ich schon einen Verbandskasten mit in den Wald nehmen", weil er an der Hand blutete.

Ich war ganz brav, habe keine sarkastischen Bemerkungen gemacht und bin von dannen gezogen.
Falls der Labbi die Prüfung bestanden hat, dann wird er wohl in die Nachsuche gegangen sein.
Ich habe es ja schon mal geschrieben, bei den Jägern hier herrscht chronischer Mangel an geeigneten Jagdhunden, da hat kaum noch einer einen Hund.

Als Kira damals das verletzte Reh gefunden hatte, das sich dann verkrochen hatte bis die Jäger eintrafen, hatten sie ja auch keinen Hund, der für die Nachsuche geeignet gewesen wäre und sind eine Runde mit Kira gegangen.

Ein Bekannter aus dem Freundeskreis, auch Jäger, auch einer der wenigen, der immer einen ordentlich ausgebildeten Jagdhund hat (momentan einen Münsterländer) beklagt sich, dass er dauernd gerufen wird, weil es keinen mehr gibt, der die Nachsuche macht.

Ja, die Jäger hier sind "seltsam".
Ich denke mal (oder hoffe es zumindest), das ist nicht im gesamten Saarland so, aber hier in der Region auf jeden Fall.
Mein Cousin, der gerade den Jagdschein macht, will sich nach seinem Australian shepherd/Schäferhund +x Hund auf jeden Fall einen Malinois aus dem Tierheim holen und den jagdtauglich machen.:rolleyes:

Auf meine Frage, warum er sich denn dann um Gottes Willen nicht einen Jagdhund holt, der seit Jahrhunderten dafür gezüchtet wird, sagte er, er fände die Malinois "cool", die hätten es ihm angetan.

Ein Malinois aus dem Tierheim, nach Cesar Millan "erzogen", lieber Sturmgeweiht, wenn der dann hier durch die Wälder zischt, bleibe ich freiwillig daheim.:D

Den Anspruch den man an seinen Hund hat kann man meinetwegen davon abhängig machen, wie 'schwierig' der eigene Hund. Man wurde zwar nicht gezwungen einen Hund zu kaufen, dessen Jagdtrieb man nicht händeln kann, aber okay. ;) Wenn dem so ist sollte man zumindest eine Schleppleine nutzen..

Als ich Kira adoptierte hatte ich nur das Bild von ihr und alles sah nach kroatischem Schäferhund aus.
Ich machte mich ein wenig kundig, durchaus auch über deren Jagdtrieb und überall hieß es, der sei gut händelbar, viel wahrscheinlicher wäre es, dass ich mit dem "Bewachen" Probleme bekäme.

Soweit so gut, der Mensch denkt und "irgendwer" lenkt.;)
Kira war von Anfang an ein Traumhund, kleinere Problemchen hatten wir recht schnell im Griff, geblieben ist ihr "Distanzwunsch" gegenüber anderen Hunden und ein Jagdtrieb, der mehr als knackig war.
Im Vergleich zum Beginn sind wir schon um Lichtjahre weiter und nein, es kam mir nicht in den Sinn, sie deswegen abzugeben, wohin auch.

Es ist aber einer der Gründe, warum ich mein ursprüngliches Vorhaben, den nächsten Hund wieder dort aus der Tötung zu holen, aufgegeben habe.
Weshalb ich auch keinen Hund mehr adoptieren werde, den ich vorher nicht sehr gut kennen lernen kann.
Weshalb jetzt ein Welpe vom Züchter hier eingezogen ist, mit einer Rasse, bei der ich mir zutraue, den Jagdtrieb zu händeln.

Denn ob du es glaubst oder nicht, ich bringe diverse Opfer und brauche viel Zeit, eben wegen des Jagdtriebes.
Ich verzichte auf meine bis dato geliebten Fahrradtouren, weil es illusorisch ist, hier eine Strecke zu finden, wo sie längere Zeit unangeleint laufen kann. Und angeleint am Fahrrad ist für Kira Höchststrafe.

Ich muss immer sehr konzentriert mit ihr laufen, wenn sie frei ist (momentan gehen wir dann entweder zu zweit oder ich gehe extra, wenn mein Mann bei Amy ist). Muss auf die Umgebung achten, auf ihre Körpersprache, muss improvisieren können.

Und das Training, überhaupt dahin zu kommen, wo wir jetzt sind, war auch nicht gerade leicht.

Stattdessen könntest du es dir auch einfach zur Lebensaufgabe machen, dass dein Hund kein Wild mehr hetzt :D Aber das sind offenbar Feinheiten die ich nicht verstehe.

Wer sagt, dass es das nicht ist?
Und ja, ich unterstelle jetzt mal, dass du einen Hund wie Kira noch nicht kennengelernt hast und es deshalb nicht verstehen kannst.;)
 
Braucht man den Jagdschein, um Nachsuche zu machen?
Ich weiß nicht, ob er den Jagdschein hat, aber ja, er hat jetzt (seit etwa 4 Jahren) einen Labrador, den er im Schäferhundeverein im nächsten Ort trainiert und der bei unserem letzten Treffen (ist gut 2 Jahre her) kurz vor seiner Prüfung stand, damit er in die Nachsuche darf.

Als ich Kira ein paar Monate hatte, vor ungefähr 5 Jahren, habe ich diesen Mann das erste Mal getrofffen.
Damals hatte er eine Boxermischlingshündin, knapp ein Jahr alt.
Die sollte auch schon Prüfungen machen, aber er sagte da schon, die wäre ziemlich lebhaft und würde nicht hören.
Sie war zwar lebhaft, ließ sich aber ganz gut von Kira ablenken, mir hat die Hündin gefallen.

Dann traf ich ihn über ein Jahr später wieder, als ein Labbijunghund Kira umrannte, in die Enge trieb und Kira kurz vorm Zubeißen war.
Ich habe die Beiden getrennt, was er damit kommentierte, weshalb ich das Spiel unterbräche.
Ich fragte ihn, ob er jetzt noch einen zweiten Hund hätte und er sagte, nein, die Hündin habe er einschläfern lassen, die hätte "ein nicht zu beherrschendes aggressives Gen" gehabt, da hätte auch seine jahrelange Erfahrung versagt.
Jetzt habe er einen Labbi aus dem Dorf neben unserem (dachte ich mir schon, so wie der sich verhielt) und würde mal "anständig trainieren" im Schäferhundeverein, damit er dann bei der Nachsuche gehen könne.

Als ich ihn dann wieder traf, rannte der Labbi in gewohnter Manier auf Kira zu, die brachte sich hinter mir in Sicherheit, der Halter kam dann irgendwann auch um die Ecke, wollte seinen kurz vor der Prüfung stehenden Hund greifen, der ihm in die Beine rannte und ihn zu Fall brachte.

Da sagte er dann wortwörtlich: "Jetzt muss ich schon einen Verbandskasten mit in den Wald nehmen", weil er an der Hand blutete.

Ich war ganz brav, habe keine sarkastischen Bemerkungen gemacht und bin von dannen gezogen.
Falls der Labbi die Prüfung bestanden hat, dann wird er wohl in die Nachsuche gegangen sein.
Ich habe es ja schon mal geschrieben, bei den Jägern hier herrscht chronischer Mangel an geeigneten Jagdhunden, da hat kaum noch einer einen Hund.

Als Kira damals das verletzte Reh gefunden hatte, das sich dann verkrochen hatte bis die Jäger eintrafen, hatten sie ja auch keinen Hund, der für die Nachsuche geeignet gewesen wäre und sind eine Runde mit Kira gegangen.

Ein Bekannter aus dem Freundeskreis, auch Jäger, auch einer der wenigen, der immer einen ordentlich ausgebildeten Jagdhund hat (momentan einen Münsterländer) beklagt sich, dass er dauernd gerufen wird, weil es keinen mehr gibt, der die Nachsuche macht.

Ja, die Jäger hier sind "seltsam".
Ich denke mal (oder hoffe es zumindest), das ist nicht im gesamten Saarland so, aber hier in der Region auf jeden Fall.
Mein Cousin, der gerade den Jagdschein macht, will sich nach seinem Australian shepherd/Schäferhund +x Hund auf jeden Fall einen Malinois aus dem Tierheim holen und den jagdtauglich machen.:rolleyes:

Auf meine Frage, warum er sich denn dann um Gottes Willen nicht einen Jagdhund holt, der seit Jahrhunderten dafür gezüchtet wird, sagte er, er fände die Malinois "cool", die hätten es ihm angetan.

Ein Malinois aus dem Tierheim, nach Cesar Millan "erzogen", lieber Sturmgeweiht, wenn der dann hier durch die Wälder zischt, bleibe ich freiwillig daheim.:D



Als ich Kira adoptierte hatte ich nur das Bild von ihr und alles sah nach kroatischem Schäferhund aus.
Ich machte mich ein wenig kundig, durchaus auch über deren Jagdtrieb und überall hieß es, der sei gut händelbar, viel wahrscheinlicher wäre es, dass ich mit dem "Bewachen" Probleme bekäme.

Soweit so gut, der Mensch denkt und "irgendwer" lenkt.;)
Kira war von Anfang an ein Traumhund, kleinere Problemchen hatten wir recht schnell im Griff, geblieben ist ihr "Distanzwunsch" gegenüber anderen Hunden und ein Jagdtrieb, der mehr als knackig war.
Im Vergleich zum Beginn sind wir schon um Lichtjahre weiter und nein, es kam mir nicht in den Sinn, sie deswegen abzugeben, wohin auch.

Es ist aber einer der Gründe, warum ich mein ursprüngliches Vorhaben, den nächsten Hund wieder dort aus der Tötung zu holen, aufgegeben habe.
Weshalb ich auch keinen Hund mehr adoptieren werde, den ich vorher nicht sehr gut kennen lernen kann.
Weshalb jetzt ein Welpe vom Züchter hier eingezogen ist, mit einer Rasse, bei der ich mir zutraue, den Jagdtrieb zu händeln.

Denn ob du es glaubst oder nicht, ich bringe diverse Opfer und brauche viel Zeit, eben wegen des Jagdtriebes.
Ich verzichte auf meine bis dato geliebten Fahrradtouren, weil es illusorisch ist, hier eine Strecke zu finden, wo sie längere Zeit unangeleint laufen kann. Und angeleint am Fahrrad ist für Kira Höchststrafe.

Ich muss immer sehr konzentriert mit ihr laufen, wenn sie frei ist (momentan gehen wir dann entweder zu zweit oder ich gehe extra, wenn mein Mann bei Amy ist). Muss auf die Umgebung achten, auf ihre Körpersprache, muss improvisieren können.

Und das Training, überhaupt dahin zu kommen, wo wir jetzt sind, war auch nicht gerade leicht.



Wer sagt, dass es das nicht ist?
Und ja, ich unterstelle jetzt mal, dass du einen Hund wie Kira noch nicht kennengelernt hast und es deshalb nicht verstehen kannst.;)
 



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