Schreckhaftigkeit - Gründe?

Erster Hund
Rosie/Mischling
Zweiter Hund
Mina/Mischling
Ali wird ja nun demnächst 12 Jahre. Und sein Gehör läßt eindeutig nach. Und ich denke, das auch seine Sehfähigkeit nachgelassen hat.

Soweit ja noch normal. Ich kenn das ja von meinen anderen Hunden, als die alt wurden.

Nur ist er die letzten Wochen (eigentlich so seit Jahresanfang) ziemlich schreckhaft geworden. Und das fällt mir sehr auf, weil er nie leicht zu beeindrucken war und ausgesprochen umweltsicher.

Nur mal ein paar Beispiele:

Ich mache eine Colaflasche auf, das zischt und Ali quiescht und springt weg, das gleiche beim abklopfen eines Löffels am Topfrand. Ich schüttle Trockenfutter im Becher zurecht - Schreck. Meine Packung Tiktaks klappert im Beutel, Ali springt weg.
Also alles so banale Alltagsgeräusche.
Andrerseits, mir fällt neben den Hunden der Schlüsselbund runter - keine Reaktion.

Ich kanns nicht einordnen.

Ebenso mit Bewegungen oder Berührungen. Mein Mann tippt ihn seitlich mit seiner Gehhilfe an, damit er aus dem Weg geht. Hund schreit auf, als hätte man ihn geschlagen.
Ich wollte ihm gestern die Daumenkrallen schneiden, ist mal wieder Zeit. In dem Moment, wo ich die Krallenzange ansetzen will (ich hatte ihn noch nicht berührt mit der Zange, nur seine Pfote in einer Hand), schreit er los. Dabei kennt er das und ich habe ihn noch nie verletzt beim schneiden.
Oder ich komme vom Bäcker und berühre mit dem Brötchenbeutel versehentlich seinen Kopf. Gequietsche und wegspringen.

Wie gesagt, ich kanns nicht einordnen. Meine anderen Hunde wurden einfach taub, aber ohne Verhaltensauffälligkeiten.

Schmerzen zeigt er so keine. TA meinte auch, das da nichts akut schmerzhaftes wäre. Er hat Spondylose und Arthrose im rechten Ellbogen. Wenn er da manchmal Schmerzen hat, zeigt er das und bekommt dann Schmerzmittel.

Andrerseits prollt er nach wie vor gern rum, will mit seiner Lieblingshündin toben, wollte heute einen Reisigstapel auseinandernehmen, weil da anscheinend irgendwas drunter saß. Also sein normales Verhalten.

Und dann wieder solche Reaktionen auf Kleinigkeiten.

Hat einer von euch schon mal ähnliches erlebt?

Ich sehe grade, das mein Thema versehentlich unter "wichtig" gelandet ist. @Torsten, könntest Du das bitte verschieben?
 
Ich denke, der Hund scheint irgendwelche Fehlwarnhemmungen zu haben
und kann diese Veränderungen seiner Empfindungen noch nicht richtig einordnen .
Es ist wohl für den Hund erschreckend , wenn plötzlich Wahrnehmungen zu ihm durchdringen ,
die er so nicht kennt und er nicht erwartet hat .
 
Jack war vom Charakter her dem Ali ja schon relativ ähnlich.
Auch bei ihm ließen vor allem die Augen nach aber zeitgleich auch, wenn auch nicht ganz so stark, die Ohren. Da lag es eher an Umgebungsgeräuschen die dann zu viel wurden und das er Geräusche nicht mehr orientieren konnte von woher sie kommen.

In den ersten ca. 6 Monaten ist er auch häufig vor banalem erschrocken. Wie es im Haushalt war weiß ich nicht aber draussen ist er einmal vor einem Grashalm erschrocken, ein anderes Mal vor dem Wind.

Nach nem halben Jahr wurde das wieder sichtbar besser. Natürlich haben wir uns auch darauf eingestellt und wussten wo wir drauf achten müssen. Beispielweise haben wir andere Hunde 2x geblockt bevor sie zu Jack durften (wir hatten ja Luke als unseren Hauptblocker und danach sind wir nochmal dazwischen). Noch besser war wenn Jack sich dem anderen Hund genähert hat solange der noch mit Luke beschäftigt war.
Ansonsten haben wir ihn, bevor etwas "erschreckendes" kam häufig einfach angesprochen.
Hauptsächlich wird er sich aber auch gewöhnt haben.

Ob das bei Ali auch so läuft weiß ich natürlich nicht aber ich drück euch dazu die Daumen.
 
Unser Lucky bekommt trotz seiner weitestgehenden Taubheit trotzdem immernoch Vieles mit und reagiert da viel mehr auf Sachen mit bellen. Mein Eindruck ist, weil er es nicht mehr so gut einordnen kann. Ich meine es so: früher- Geräusch, das ist das und das, ich brauch nicht bellen, heute: da ist irgendwas, ich erkenne es nicht- vorsichtshalber bellen. Mit der Zeit wird es besser.
Hilft dir nicht viel, glaub ich...
 
Das ist bei unserer Micky auch. Mit der Zeit wird es besser da sich auch der Hund erst daran gewöhnen muss. Sie sieht nicht mehr viel und das Gehör ist fast ganz weg, da erschrickt sie auch öfter mal wenn plötzlich doch wieder Geräusche zu hören sind und sie nicht sofort erkennt was das ist. Orten aus welcher Richtung es kommt schafft sie nicht mehr. Sie macht jetzt viel mehr über die Nase als früher.
 
Ist bei meinem alten Mädchen auch so. Mir scheint, sie hört und sieht nicht mehr viel, ist sehr schreckhaft geworden. Oft sieht sie abends ziemlich lange in eine Richtung ohne dass da was ist. Manchmal traut sie sich kaum ihr Geschäft zu machen und sucht immer wieder aufs neue einen sicheren Platz dafür. Sie reagiert oft auch gar nicht darauf, wenn sie angesprochen wird. Sie fällt jetzt auch immer öfter in altes Verhalten zurück (ist bereit immer auf der Flucht zu sein). Wenn es irgendwo, weit weg knallt, versucht sie panisch davon zu laufen. Jetzt trau ich mich abends nicht mehr sie von der Leine zu lassen. Ich hatte bei ihr über 10 Jahre so gute Therapieerfolge und nun geht alles von vorne los. Dazu dann noch ihre zeitweise Demenz. Da kann man wohl nicht viel machen, außer Verständnis für die Lage unserer alten Veteranen zu haben.
 
Scheint also doch nicht so ungewöhnlich zu sein. Ich kannte das nur nicht von meinen vorherigen Hunden, solche Verhaltensänderungen.

Da hoffe ich mal, das Ali sich mit der neuen Situation irgendwie arrangiert. Es stört mich ja nicht, ist nun mal ein älterer Hund und er entwickelt halt seine Eigenheiten. Nur wenn er sich erschreckt und so quietscht und wegspringt, tut mir das immer leid. Ich spreche ihn dann auch immer freundlich an, versuche die Situation aufzulockern, da reagiert er auch gut drauf und kommt dann wieder an und freut sich.
 



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