Schon wieder das alte Thema.... welcher Hund?

Einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben ist auf jeden Fall eine gute Sache und ich finde es toll, wenn das jemand macht Aber für uns als ersten Hund, wollen wir gerne einen Hund, bei dem wir wissen, was er für Erfahrungen gemacht hat und was ihn geprägt hat. Auch wenn man es ja trotzdem nicht mit absoluter Sicherheit sagen kann. Es käme für uns evtl. schon ein vermittelter Hund in Frage. Aber eben nur, wenn man weiß, was er vorher erlebt hat, wenn er charakterlich zu uns passt und er absolut verträglich ist.
An wen wendet man sich da am besten? Ich schaue ab und zu auf der Seite unseres Tierschutzvereins. Aber da steht dann eigentlich immer "nicht zu Kindern", "für hundeerfahrene Menschen" usw... Ich denke nicht, dass das was für uns wäre.

Im Prinzip gebe ich dir Recht. Aber wenn du- evtl auch über das Forum- jemanden kennst oder kennenlernst, der aktiv im Tierschutz ist, kannst du da auch sehr viel mehr "Glück" haben, als bei einem Welpen. Den kann man nämlich noch immer gut selbst versauen*g*

Ich habe hier das beste Beispiel. Chaosbande, hier aus dem Forum, hat mir Fiona mehr oder weniger "angedreht" :happy33: Dort war sie vorher- lange Zeit- als Pflegehund. Ich wusste wahrscheinlich mehr über sie, als es viele andere je wissen. Ich wusste, dass sie absolut geeignet ist, um zu Kindern zu kommen z.B. und ich wusste im Vorfeld, dass sie NICHT mit anderen Hunden verträglich ist. Hätte mich das abgeschreckt, hätte ich sie natürlich nicht nehmen "müssen". Für mich gab es eben wenig große Überraschungen, da ich schonungslos ehrlich alles über sie wusste. Und der absolute Vorteil war, dass ich, wenn ich Probleme hatte (oder habe!), mich nach wie vor an Chaosbande wenden kann, denn sie kennt Fiona ja.

Damit möchte ich nur sagen, dass du in jedem Fall- auch bei einem Welpen- Probleme bekommen kannst oder auch Glück haben kannst. Was die Rasse angeht kann ich dir da nicht wirklich weiterhelfen, ich persönlich mag bei fast jeder Rasse irgendwas nicht so sehr und würde da wohl nach der eierlegenden Wollmilchsau suchen :verlegen1:
 
Nicht ganz :zwinkern2: Eine Bulldogge ist wie ein Mops mit gut zwei Jahren vollständig ausgewachsen. Bis dahin zeigt sich in der Regel die Atmungsprobleme. Selten erst im Alter von drei Jahren. Die beiden Hunde können entsprechend noch etwas entwickeln und dürfen auch noch nich als "freiatmend" bezeichnet werden.
Auch gibt es folgende Probleme, weshalb es zum röcheln kommen kann:
- zu enge Nasenlöcher (kann operiert werden. Sie werden durch Verbrennungen erweitert)
- zu enge Nasenmuscheln/deformierte Nasenmuscheln mit Stenosen und keine genügende Auskleidungsmöglichkeit mit Schleimhaut, die dringend zur Thermoregulation benötigt wird
- zu lange Zunge
- Unter- und/oder Fehlentwicklung des Kehlkopfes und der Luftröhre
- sekundär vorgefallene Tonsillen, Schleimhautverdickung durch den permanenten Unterdruck bei der Atmung, die wiederum zur weiteren Verengung der Atemwege führt

Gaumensegel und zu enge Nasenlöcher sind am meisten vertreten.

Im zweiten Jahr entwickeln sich aber bei kleinen Rassen "nur" noch die Knochen und Muskulatur und natürlich der Geist, von der Größe her (Kopfgröße, Körpergröße, Länge der Beine,Ohren, Schnauze,...) sind sie im Schnitt mit etwa 9 Monaten fertig.
Selbst Perros, die zu den mittelgroßen Rassen gehören, sind mit 9-12 Monaten ausgewachsen und da verändert sich nichts mehr, außer dass der schlaksige Hund Muskelmasse und stärkere Knochen bekommt.
Da wird in der Regel weder ein Nasenloch noch schrumpfen oder ein Gaumensegel.
Auch in den ganzen Zuchtvereinen (ob Dissidenz oder VDH) dürften dann weder die Belastungstests noch die ZZL vor 2-3 Jahren durchgeführt werden.
Es steht aber in jeder Zuchtordnung (zumindest beim Mops), dass Hündinnen ab dem 14-15. Lebensmonat zuchttauglich geschrieben werden dürfen, Rüden oft schon ab dem 12. Monat.
 
Ich denke da würde ein Havaneser sehr gut passen!

Ich hatte früher eine Bolonkamischlingshündin und bekam einen damals 4 jährigen Havaneser dazu.
Den Papa meiner Hündin- reinrassiger Bolonka kannte ich auch sehr gut. Der Havaneser war ein richtig liebenswerter Clown der mit Kindern super spielte. Er war so charmant, war sofort Jedermanns Liebling!

Wenn man dem Havaneser im Sommer einen Welpenschnitt gönnt ist auch die Fellpflege kein so großes Thema. Das sieht dazu auch richtig knuffig aus!
Im direkten Vergleich fand ich den Bolonka nicht so aufgeweckt und etwas sturer.
Der Havaneser hat finde ich eine schöne Größe für Kinder und ist recht clever und macht gern jeden Spaß mit.
Havaneser gibt es auch in so vielen schönen Farben!
 
Von dem Verein Mopsengel e.V. habe ich glaub schonmal gelesen. Muss mich nochmal genauer informieren. Dankeschön für den Tipp!

Da mich die gesundheitlichen Probleme von Mops und Co. ja eben auch eher abschrecken und ich das durch meinen Kauf nicht auch noch weiter unterstützen möchte, dachte ich ja auch eher an so eine "Rückzüchtung" oder wie man das nennt. Also eben einen Retro-Mops (oder im Falle des Bulldogs der Continental Bulldog). Darüber habe ich halt schon viel gutes gehört. Und ehrlich gesagt gefallen sie mir "mit Nase" auch noch besser. Aber ich finde leider keinen Züchter bei uns in der Nähe. Darum hatte ich gehofft, dass hier vielleicht jemand Erfahrungen hat, ob die Retro-Rassen wirklich gesünder sind usw.

Der Bolonka ist glaub jetzt auf jeden Fall im Rennen :zustimmung: Der Tibet Terrier wäre von Aussehen und Größe supi. Da müsste ich mich aber auch noch näher mit dem Charakter und den Anforderungen beschäftigen.
Bullterrier ist auf jeden Fall raus. Die gefallen mir optisch leider überhaupt nicht. Und einen Listenhund möchte ich ehrlich gesagt auch nicht. Sorry.

Einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben ist auf jeden Fall eine gute Sache und ich finde es toll, wenn das jemand macht :zustimmung: Aber für uns als ersten Hund, wollen wir gerne einen Hund, bei dem wir wissen, was er für Erfahrungen gemacht hat und was ihn geprägt hat. Auch wenn man es ja trotzdem nicht mit absoluter Sicherheit sagen kann. Es käme für uns evtl. schon ein vermittelter Hund in Frage. Aber eben nur, wenn man weiß, was er vorher erlebt hat, wenn er charakterlich zu uns passt und er absolut verträglich ist.
An wen wendet man sich da am besten? Ich schaue ab und zu auf der Seite unseres Tierschutzvereins. Aber da steht dann eigentlich immer "nicht zu Kindern", "für hundeerfahrene Menschen" usw... Ich denke nicht, dass das was für uns wäre.

Was die Rückzüchtungen bei Mops & Co. betrifft, gibt es da halt auch solche und solche. Da gibt es bestimmt ein paar Züchter, die wirklich bemüht um die Gesundheit der Tiere sind, andere springen halt auf die "Retromops"-Schiene auf, um Geld damit zu machen. Und: Nur weil ein Mops dann etwas mehr Nase hat, bedeutet das leider nicht, dass er deshalb gesünder und agiler ist als ein Mops aus normaler Zucht! Einige dieser Probleme brachycephaler Rassen kann man auch nicht wirklich daran erkennen, ob die Nase nun ein wenig länger ist oder nicht, das stellt sich dann erst im Laufe der Zeit heraus.
Wie gesagt, charakterlich finde ich Möpse und gerade auch die Frenchies wirklich liebenswert, gesundheitlich wäre mir das aber zu bedenklich, mir da einen Welpen vom Züchter zu holen. Hier in der Gegend gehören Frenchies zu den beliebtesten Rassen, ich unterhalte mich auch öfter mal mit Frenchie-Haltern, aber wirklich rundum gesund ist leider keiner der Hunde (wobei sicherlich etliche dieser Hunde nicht aus wirklich kompetenter Zucht kommen). Aber selbst in einem anderen Hundeforum schrieb z.B. die Halterin eines Frenchies erst kürzlich, dass sie sich keinen Frenchie mehr nehmen würde, eben aufgrund dieser gesundheitlichen Probleme.
Mestchens Idee mit einer "Plattnase" aus einem Verein, der Abgabetiere vermittelt, finde ich aber sehr gut!


Was den Tierschutz betrifft: Ich habe meinen Hund auch aus dem örtlichen Tierheim und bin sehr glücklich mit ihm :) Rex kam mit 6 Monaten zu uns und ist ein sehr aufgeweckter, aufgeschlossener und unkomplizierter Hund. Die Vermittlung von ihm ging sehr schnell, er war nur wenige Stunden im Tierheim, bevor wir ihn mitnahmen ;) Das ist eben so bei den unkomplizierten Hunden, die ins Tierheim kommen: Sie werden sehr schnell, meist innerhalb weniger Wochen, wieder vermittelt und darum landen diese Hunde oft auch gar nicht erst auf der Tierheim-Homepage. Es lohnt sich also durchaus, die Tierheime der Umgebung zu kontaktieren, sich vielleicht einen Termin für ein Beratungsgespräch geben zu lassen. Dann ist der Erstkontakt schon mal hergestellt und eventuell kann man mit den Mitarbeitern dann z.B. vereinbaren, dass sie sich melden, sollte ein passender Hund im Tierheim abgegeben werden.
Es ist ja auch nicht bei allen Tierheimhunden so, dass die Vergangenheit im Dunkeln liegt. Rex kam als Abgabehund ins Tierheim. Ich vermute, er hat davor bei einer Familie gelebt, vielleicht auch bei einer Einzelperson, so genau erfragt haben wir das nicht (war für uns, da keine kleinen Kinder im Haushalt und "anpassungsfähig", aber auch nicht so wichtig). Es kommt immer wieder mal vor, dass ganz normale Familienhunde abgegeben werden, weil keine Zeit mehr für sie ist, ein Kind vielleicht eine Allergie entwickelt hat, man sich den Hund vielleicht finanziell nicht mehr leisten kann... Von einem Hund mit ungewisser Vergangenheit würde ich bei Hundeanfängern und Leuten mit Kind, die sich einen fröhlichen Familienbegleithund wünschen, auch eher abraten, aber wie gesagt, nicht nur solche Hunde landen in den Tierheimen.

Ansonsten sind auch kleinere Vereine und Organisationen eine gute Idee, könnt ja mal gucken, was es so in eurer Nähe gibt. Hunde auf Pflegestellen sind z.B. für euch vielleicht eine gute Option, da habt ihr die Möglichkeit, den Hund auf seiner Pflegestelle kennenzulernen und mehrmals zu besuchen und könnt euch von seiner Zweibeiner-Pflegefamilie erzählen lassen, wie er sich im Alltag so verhält und ob er gut mit verschiedenen Situationen klarkommt.
 
Mal in den Tierheimen der Umgebung zu schnuppern, halte ich auch nicht für verkehrt, wenn man sich auch den Einzug eines älteren Hundes vorstellen kann.
Welpen aus dem Tierheim würde ich jetzt in diesem Fall nicht unbedingt nehmen. Die ersten Lebenswochen sind für Welpen einprägsam und und in dieser wichtigen Phase verinnerlichen sie Eindrücke und lernen. Die Welpen aus Tierheimen stammen oft aus Animal Hording Fällen oder illegalen Welpentransporten. Das könnte für Amfänger, die einen unkomplizierten Hund möchten, schwierig werden.
Aber es gibt in Tierheimen viele Hunde, die ihr Zuhause aus familiären Gründen verloren haben, nicht wegen ihres Chrakters.

Zu Pflegestellen würde ich jetzt in diesem Fall nicht unbedingt raten, wenn man sich nicht sicher ist, dass die Pflegestelle wirklich gut ist.
Die Hunde dort stammen ja fast ausschlieslich aus dem Ausland, da gibt es oft nicht viel über die Vorgeschichte zu sagen - meist wurden die Hunde ja auf der Straße gefunden.
Die Pflegestelle sollte den Hund also möglichst über mehrere Wochen haben und beobachten, nicht erst seit einer Woche und dann schon einen Platz suchen.
Hunde müssen sich ja erst einmal eingewöhnen, bevor sie alle Facetten zeigen.
Ich denke, bei Hunden aus dem Tierschutz sollte man möglichst flexibel genug sein.

Ich persönlich rate aber tatsächlich gern bei Anfängerfamilien zu Welpen von Züchtern, sofern man sich darüber im Klaren ist, dass
- Welpen, besonders in den ersten Wochen, sehr anstrengend sein können
- es ist, als hätte man ein Baby und man muss den Welpen immer im Blick behalten
- Erziehung und Stubenreinheit Zeit und liebevolle Konsequenz benötigen (es kann schon mal 1/2 Jahr dauern, bis so ein Welpe zuverlässig stubenrein ist)
- Welpen wie Kinder auch eine Art Pubertät durchmachen, in der sie gelerntes vergessen und ihre Ohren auf Durchzug stellen

Ein guter Züchter wird aber das ganze Hundeleben lang Ansprechpartner sein.

Ich selbst liebe die Welpenzeit, denn
- ich wachse mit dem Welpen an unseren Aufgaben
- zumindest meine Kinder haben zu den als Welpen gekommenen Hunden ein viel innigeres Verhältnis, da ist ein gemeinsames Aufwachsen und Erleben
- Fehler in der Erziehung sind "meine" Fehler, ich kann sie schneller herausfinden und entsprechnend handeln

Ich denke, es gibt für jede Möglichkeit der Aufnahme eines Tieres die passenden Menschen.
Manche sind geradzu prädestiniert für alle Arten Tierschutzhunde, seien sie noch so schwierig oder einfach.
Manche lieben Senioren und geben ihnen ein Endheim.
Einige finden immer den passenden Hund im Tierheim oder Kleinanzeigen.
Manche suchen sich ihren Hund ausschliesslich als Welpe vom Züchter.

Einige fallen rein, sind überfordert, haben anderes erwartet,....
Andere haben genau das, was sie erwartet und worauf sie sich gefreut haben.
 
Ich persönlich bin leider gar kein Fan (mehr) von plattnasigen Hunden. Jahrelang wollte ich eine Franz Bulldogge haben und finde sie auch nach wie vor toll, dann war ich mal mit einer Freundin unterwegs, welche eine in Pflege hatte. Wir waren höchstens eine Stunde in langsamen Tempo bei ca 15 Grad im langsamen Schritt unterwegs. Als ich den Hund danach im Auto auf dem Schoß hatte, dachte ich sie erstickt, so laut hat sie geröchelt und gejapst und gezittert. Seitdem bin ich schocktherapiert und kam so zum Spitz. Ich sehe nun viele solcher Rassen sehr kritisch, aber wahrscheinlich auch, weil ich ein absolut fittes und robustes Modell habe :zwinkern2: ich finde mittlerweile haben die meisten Rassen ihre Defizite, welche aber einfach so hingenommen werden, da dies scheinbar im Vergleich zur Optik das weniger gewichtige Argument ist.

Falls ihr euch für einen Bolonka entscheidet, habt ihr außerdem das Glück dass euch die vielen Haare im Haus erspart bleiben. Ich kenne ein paar solche Wuschels und sie sind allesamt ganz liebe kleine Mäuse.
 
@Tina: Wieso sich die Atmungsprobleme noch im zweiten Lebensjahr entwickeln können, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich kenne auch bisher nur einen Hund, wo sich die Atemprobleme erst im Alter von 1,5 Jahren zeigten und da kann ich mir auch noch vorstellen, dass es halt der zweite Sommer war und beim ersten noch alles super war (da wird da Hund ja zwischen fünf und acht Monaten alt gewesen sein).
 
bezüglich Mops und Atemprobleme und Alter:

Neulich kam bei Hundkatzemaus ein Beitrag von einem 8jährigen Mops (der aussah als wäre er 15), der wurde anscheinend in jungen Jahren schon am Gaumensegel operiert, und mit seinen 8 Jährchen bekam er dann trotzdem Atemprobleme. Wurde da in Narkose gelegt, und irgendwie war dann der gesamte Kehlkopf zu eng und inoperabel.
Wurde dann eingeschläfert.

Fand aber wirklich erschreckend wie alt dieser Hund war. Meine Hündin wird auch 8, aber der Mops und meine Hündin, das waren echt Welten.
Das war einer von diesen komplett platten Hunden, total das Häufchen Elend.
 



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