Samojede

Hallo zusammen,

meine Freundin und ich würden uns gerne zukünftig einen Samojeden anschaffen.
Haben uns auch schon auf der Seite vom VDH nach Züchtern informiert.
Gibt es hier Hundehalter, die schon Erfahrungen mit Samojeden haben und uns sagen können, auf was wir achten sollten?
Vielen Dank schon einmal für die Antworten.

LG
Finn
 
Hallo Finn09,

ich habe keinerlei Erfahrungen mit Samojeden (ich glaube auch dass hier im Forum niemand einen Samojeden hält/gehalten hat).
Daher hat wohl bisher niemand geantwortet.

Im anderen Thread sehe ich gerade, dass du noch einmal Fragen in Richtung Samojeden stellst.
Es tut mir Leid dass ich da kaum Auskunft geben kann - der Übersichtlichkeit halber - vielleicht kommen ja doch noch ein paar Erfahrungen/Meinungen - füge ich mal deinen zweiten Post hier ein um auf beide gleichzeitig antworten zu können.

Hallo zusammen,

wir würden uns in naher Zukunft gerne einen Samojeden anschaffen.
Im Jahr sind wir auch öfters im Wanderurlaub unterwegs, dabei haben wir schon von Norden bis Süden viele Routen bewandert.
Hauptsächlich sind wir aber eher im Norden in Norwegen und Schweden unterwegs.
Wie gut eignet sich der Samojede als treuer Wanderbegleiter?
Ich meine, er braucht ja viel Bewegung und lange Spaziergänge sind ja auch nur förderlich für ihn.
Deshalb denken wir, dass es auch der optimale Hund für uns sein wird.
Oder gibt es irgendetwas, was wir bisher nicht beachtet haben?

LG

Wie gesagt kenne ich mich wenig mit dem Samojeden aus.
Was wisst ihr denn über die Rasse? Warum passt er gut in euer Leben? Hattet ihr bereits Hunde in eurem Leben?
Mit Samojeden-Erfahrung kann ich nicht dienen - aber vielleicht mit der "Übersetzung" einiger Verhaltensweisen und der Erfahrung, was sie im Alltag bedeuten könnten.

Ich finde die Beschreibungen des VDH )auf der Seite und in dem Video) etwas wiedersprüchlig.
Er wurde von den Samojeden als Jagd- und Schlittenhund verwendet, hat aber heute keinen ausgeprägten jagdtrieb mehr. Merkwürdig.
Er ist sanftmütig und lebte sehr eng mit seiner Familie/seinem Rudel zusammen, eignet sich aber aufgrund dominanten Verhaltens nicht als Familienhund. Sehr merkwürdig (und dominantes Verhalten ist wender angeboren noch genetisch noch sagt es etwas über die Eignung als Familienhund aus .... das nur mal nebenbei)

Vom Bauchgefühl her (und aufgrund einer Assoziation zu anderen nordischen Rassen vom Urtyp) würde ich mich drauf einstellen dass der Samojede:
- eine gute Portion Jagdtrieb mitbringen kann
- sich sehr eng bindet und noch mehr Rudelanschluss benötigt als andere Rassen.
- sich ganz wunderbar als "Allround-Begleithund-Familienmitglied-Plüschbär" ^^ eignet

Er benötigt einen fairen und souveränen Umgang. Hundehalter die ihm mit Empathie und Geduld seine Welt zeigen. Er benötigt Zeit und Raum zur freien Bewegung/Erkundung/Hund sein dürfen. Aber das ist nichts was ihn von anderen Hunden unterscheidet.
 
Ein Arbeitskollege hat eine Samojeden-Hündin aus schlechter Haltung. Ich glaube sie war zwei oder drei Jahre alt, als sie bei ihm einzog, jetzt ist sie etwa neun Jahre alt.
So wie er erzählt ist sie sehr lieb und verschmust, nicht besonders anspruchsvoll. Erlebt hab ich sie als immer freundliche Hündin, sowohl gegenüber Menschen wie auch Hunden, sehr geduldig im Umgang mit Kindern.
So wie er erzählt reichen ihr normale Gassirunden, sie geht aber auch gerne lange Wanderungen mit. So wie ich es erlebt habe hat sie keinerlei Jagdtrieb, aber ob das generell so bei der Rasse ist weiß ich nicht.
Ein Problem hat sie wohl mit dem allein bleiben, sie hängt sehr an ihm, aber das kann auch mit ihrer Vergangenheit zusammenhängen.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.
Durch die Urlaube im Norden sind wir auf die Rasse aufmerksam geworden. In unserer Unterkunft hatten unsere Vermieter einen Samojeden und wir waren uns ab diesem Zeitpunkt eigentlich einig, dass wir uns auch einen Samojeden anschaffen möchten.

Die Familie hatte auch zwei kleine Kinder und die liebevolle Art des Hundes und der Umgang mit den Kindern und Menschen allgemein hat uns überzeugt. Unser damaliger Vermieter meinte, dass es ein sehr treuer Hund ist, der sehr sozial und empathisch sein soll und sich perfekt als Familienhund eignet.

Das ist eigentlich auch der Grund warum wir uns für diese Rasse entschieden haben, er würde perfekt in unser Leben passen. Wir wohnen auf dem Land, sind oft in der Natur unterwegs und planen auch noch die Familie zu erweitern.

Der Vermieter meinte aber auch, dass der Samojede teilweise dazu tendiert zu gutmütig und gutgläubig zu sein und dann andere Hunde nicht einschätzen kann. Bedeutet, dass er eine Drohung nicht so gut erkennt, weil er immer nur das Gute in dem Wesen erkennt.
Mit dem Jagdtrieb gibt es wohl auch manchmal Probleme. Es kann vorkommen, dass er von jetzt auf gleich irgendeiner Maus hinterherjagt.

Aber wir denken, dass der Hund allgemein betrachtet am besten zu uns passt. Vor allem die Nähe, die der Hund gesucht hat und die liebevolle und lebensfrohe Art haben uns damals überzeugt :)

LG
 
Ich kenne zwei Samojeden.

Beide sehr clever, lernen gern und schnell (dummerweise dadurch auch nicht Erwünschtes, man muss da als Besitzer genau "arbeiten"), leichtführig, nett.
Die Hündin interessiert sich überschaubar für Wild (schaut nur.. ), der Jungrüde ist sehr jagdig unterwegs.
 
Die Freundin meines Hundes ist eine Samodjehündin. Die Besitzer haben noch einen Rüden...sie beschreiben die Rasse als sehr freundlich und leichtführig...bringen aber eine gute Portion Jagdtrieb mit 😘
 
Er ist sanftmütig und lebte sehr eng mit seiner Familie/seinem Rudel zusammen, eignet sich aber aufgrund dominanten Verhaltens nicht als Familienhund. Sehr merkwürdig (und dominantes Verhalten ist wender angeboren noch genetisch noch sagt es etwas über die Eignung als Familienhund aus .... das nur mal nebenbei)

Ich denke mal, die Rasse bringt eine gewisse Eigenständigkeit mit, wie andere Nordische auch. Also eher "meinungsstabil".

Leider wird diese Eigenschaft oft als "Dominanz" gewertet, auch in Rassebeschreibungen.
 
Ich weiß nur, dass sich das Fell hervorragend verspinnen lässt. Wie Angora (=Haare von Angorakaninchen)... Der Züchter, bei dem es meine Freundin geholt hat, hatte mehrere Säcke voll. Ich würde also erwarten, dass die Hunde gewaltig haaren und zumindest in den Zeiten ausgiebig gekämmt oder gebürstet werden sollten.
 
Hallo Finn,

Der Thread ist zwar schon länger nicht aktualisiert worden, aber da ich direkte Samojedenerfahrung habe, wollte ich noch etwas beisteuern, vielleicht hilft es ja bei der Entscheidungsfindung, falls die nicht schon abgeschlossen sein sollte.

Mein Exfreund hatte eine Samojedenhündin. Ich war knapp drei Jahre mit ihm zusammen, über etwa 1,5 wohnten wir sogar zusammen, wobei er in der Zeit teilweise über Monate im Ausland gearbeitet hat, sodass ich in der Zeit quasi die alleinige Halterin des Hundes gewesen bin.
Sie war ein absoluter Traumhund, sehr lieb und fröhlich und absolut sozial. Menschen wie Hunden ging sie freudig entgegen und das obwohl sie schon einmal von zwei Rüden derartig attackiert worden war, dass ihre Hüften anschließend kaputt waren. Das tat ihrer Liebe überhaupt keinen Abbruch, sie wollte trotzdem jedermanns Freundin sein. Ein absoluter Sonnenschein. Sie nach der Trennung nicht mehr zu sehen hat mir sehr leid getan und tut es manchmal noch, aber es war die Entscheidung ihres Besitzers.

Natürlich gibt es nicht nur Vorteile. Meine Hündin zum Beispiel war so treu, dass anfangs richtig unter der teils monatelangen Abwesenheit meines damaligen Freundes gelitten hat. Sie hat sogar angefangen sich stellenweise ihr Fell auszurupfen. :( Nachdem sie mich jedoch vollends als neue Bezugsperson akzeptiert hatte, war sie schnell wieder der Sonnenschein schlechthin. Aber wie gesagt, eine sehr treue Seele, der selbst studenweise Alleinebleiben manchmal Schwierigkeiten bereitete, was sie gelegentlich in der Zerstörung einzelner Kleinobjekte (Bücher, Reisepässe, sowas durfte man besser nicht herumliegen lassen^^') kanalisierte. Und das obwohl sie gar nicht vollständig alleine war, sondern mein inzwischen verstorbener Rüde Lenny immer bei ihr war. Das ist allerdings wahrscheinlich auch eine Frage der Erziehung.

Ich hab zwei andere Samojeden erlebt, einen Rüden und eine weitere Hündin. Der Rüde war eig ähnlich cool, die Hündin irgendwie aufgekratzer, offenbar gibt es auch solche. Eine Portion Jagdtrieb kann dabei sein, Samojeden lassen sich aber eigentlich ganz gut erziehen, auch wenn der nordische Dickkopf manchmal durchschlägt. Ich glaube der ist bei denen nicht ganz so ausgeprägt wie bei einem Husky oder einem Malamute, ich kann mich aber auch irren, mit den beiden Rassen habe ich schließlich keine direkte Erfahrung. Meine war ziemlich redselig, auch damit muss man umgehen können. Sie war jedoch kein Kläffer, was ich jedoch schon bei zwei verschiedenen Samojeden, die wir jeweils beim Spazierengehen passiert haben, erlebt habe. Also, dass die Leinenpöbler gewesen sind.

Auslastungstechnisch war sie gerne lang und ausdauernd unterwegs, bis es halt wegen ihrer körperlichen Gebrechen nicht mehr so gut ging, aber ich glaube auch da sind Samojeden deutlich genügsamer als andere Schlittenhunde, wobei man natürlich auch alles mit ihnen machen kann, was die anderen so können.

Das Fell ist nicht zu unterschätzen. Sowohl was das Bürsten angeht, als auch das Haaren an sich. Du kannst dir nicht vorstellen, wieviel sie haaren. Wenn du ein paar Tage nicht staubsaugst, dann fliegen die Fellbüschel durch die Wohnung wie diese Graskugeln im Western. Sie haaren das ganze Jahr über nicht wenig, zum Fellwechsel nochmal extra viel. Das muss man auf jeden Fall bedenken, wenn man sich einen Samojeden anschafft.
Ebenfalls bedenken würde ich das Klima. Meine Hündin zumindest war sehr hitzeempfindlich. Im Sommer ging man idealerweise früh morgens und spät abends mit ihr raus. Zu anderen Zeiten war es einfach nicht möglich. Dafür war sie im Schnee wahrlich in ihrem Element.
Wie bei jeder Hunderasse gibt es Vor- und Nachteile, insgesamt sind Samojeden aber super liebenswerte Zeitgenossen und wenn ihr euch einen anschaffen solltet, dann habt ihr einen außergewöhnlichen und überaus treuen Freund gewonnen. Ich denke noch heute oft an mein Mädchen und eines Tages in ferner Zukunft wird vllt auch wieder ein (mein ganz eigener) Samojede bei mir einziehen.
 



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