Rohfütterung und Neospora Caninum

Erster Hund
Hermes / Whippet (9)
Zweiter Hund
En-Lil / Whippet (4)
Letztens gab es ja diesen Fall bei den Rütter Welpen, wo ein Welpe eingeschläfert werden musste, der an Neosporose erkrankt war.
Ich kannte diese Krankheit zugegebenermaßen bisher noch nicht, hab mich also erst mal belesen.

Offensichtlich handelt es sich um einen Parasiten, dessen hauptsächlicher Endwirt der Hund ist. Zwischenwirte sind wohl vorwiegend Rinder, Büffel, Schafe, Ziegen, Pferde, die den Erreger über Futter und Wasser aufnehmen. Also durchaus Tierarten, die sicherlich neben Geflügel einen großen Teil des beim BARFen verfütterten Fleisches ausmachen.
Die Parasiten infizieren wohl hauptsächlich Nervengewebe, aber eben auch Organe und Museklfleisch.

Man hört ja immer wieder diese Geschichten, dass Hunde nicht auf Futterwiesen koten sollen, weil die Rinder davon verkalben. Jetzt weiß ich auch, um welchen Erreger es sich dabei handelt.

Neben den Reproduktionsstörungen, die bei positiven Zwischenwirtstieren wohl bis zu dreimal häufiger vorkommen, als bei negativen, scheint es wohl eher selten zu den beim Rütter beschriebenen neurologischen Ausfallerscheinungen bei Hunden, Rindern und Pferden zu kommen. Trotzdem ist ein einmal infiziertes Tier, sein Leben lang betroffen und Überträger.

Die Universität Erlangen hat wohl eine Studie dazu gemacht, in der knapp 7% aller getesteten Rinder positiv waren und 22% der untersuchten Betriebe hatten infizierte Tiere.

Früher sagte man, dass der Hauptüberträger der eigene Hofhund war, da er Zugang zu den Nachgeburten hatte und sich so infizieren konnte. 'Stadthunde' waren aufgrund des Fertigfutters davor sicher.
Heute haben sich die Fütterungsgepflogenheiten jedoch stark verändert.

Da der Parasit wohl für den Menschen keine Bedeutung hat, werden, soweit ich weiß, geschlachtete Tiere nicht darauf getestet. Was für mich in der Konsequenz heißt, dass ich bei Rohfütterung nicht sicher gehen kann, meinen Hund damit zu infizieren, der dann als Überträger fungieren kann.

Hat sich von Euch darüber schonmal jemand Gedanken gemacht? Mich macht es schon nachdenklich, ob ich meinen Hund und somit anderen Tieren dieser Gefahr aussetzen will.
 
Ja, ich, tatsächlich, allerdings aufgrund von Tibbers "Symptomen". Mir wurde vom Tierarzt vorgeschlagen auf Neosporose und Toxoplasmose zu testen, weil das Krankheitsbild bei einem Ausbruch Tibbers Gangstörung ähnelt. Die Tests waren zum Glück negativ.
Als Infektionsquelle für Hunde kommen wohl auch gegüllte Felder in Frage, je nachdem was beim entsprechenden Bauer alles in der Gülle landet...
Tatsächlich ist dieses Infektionsrisiko mit ein Grund, warum ich meine Hund nicht Barfen möchte (weiterer Grund ist noch, dass Tibbers rohes Fleisch sowieso für unfressbar befindet...). Das Risiko meine Hunde einer Infektion von Neosporose, Toxoplasmose, Botulinum oder auch Salmonellen (wobei letzteres ja nur in den aller wenigstens Fällen Symptome zur Folge hat, der Hund aber durchaus als Infektionsquelle fungieren kann) auszusetzen ist mir zu groß. Dann würde ich lieber für die Hunde kochen...
Natürlich muss das Risiko jeder selbst abwägen. Laut unserem Tierarzt kommt sowas durchaus vor, Salmonellen sind jedoch deutlich häufiger als Neosporose/Toxoplasmose..

Man hört ja immer wieder diese Geschichten, dass Hunde nicht auf Futterwiesen koten sollen, weil die Rinder davon verkalben. Jetzt weiß ich auch, um welchen Erreger es sich dabei handelt.

Tatsächlich hab ich mich schon mit ein paar Bauern darüber unterhalten und sie gefragt, ob sie die Schilder wegen der Gefahr durch Neosporose aufstellen, tatsächlich war die Antwort aber fast ausschließlich, dass es eher an Medikamentenrückständen (Entwurmungsmittel, Antibiotika, etc.) liegt, als an Neosporose. Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass der Hundekot auf einer Wiese quasi als Infektionsquelle für die Küche zu vernachlässigen ist. Der Hofhund/Nachbarshund/eigene Jagdhund ist nach wie vor die größte Infektionsquelle...
 
Infektionsquelle für die Küche...

Für die Kühe natürlich, nicht die Küche... Immer diese Autokorrektur. Ist ja auch so unwahrscheinlich, dass ich mal "Kühe" schreiben möchte 🙄

Quelle hab ich auch wieder gefunden, finde ich eine interessante Seite:
 
Ich finde das alles hier sehr interessant.
Irgendwie ein mehr als unangenehmer "Nebenaspekt" der Rohfütterung.
 
Also da ich bisher davon noch garnix gehört habe, habe ich mir darüber natürlich noch keine Gedanken gemacht.
Ich überlege jetzt schon ein bisschen was eine Alternative sein könnte. Vermutlich am ehesten kochen.
TroFu möchte ich in keiner Variante füttern.
Nassfutter habe ich noch keins gefunden mit dem ich so richtig zufrieden war. Und selbst die waren mir eigentlich noch zu teuer. Ich bin beim barfen bei deutlich unter 1€ pro Tag und bei einem mittleren Futter wäre ich eher bei 2,50€ pro Tag und wäre aber eigentlich nicht zufrieden mit dem Futter.
 
Also da ich bisher davon noch garnix gehört habe, habe ich mir darüber natürlich noch keine Gedanken gemacht.
Ich überlege jetzt schon ein bisschen was eine Alternative sein könnte. Vermutlich am ehesten kochen.
TroFu möchte ich in keiner Variante füttern.
Nassfutter habe ich noch keins gefunden mit dem ich so richtig zufrieden war. Und selbst die waren mir eigentlich noch zu teuer. Ich bin beim barfen bei deutlich unter 1€ pro Tag und bei einem mittleren Futter wäre ich eher bei 2,50€ pro Tag und wäre aber eigentlich nicht zufrieden mit dem Futter.

So ganz neu ist das aber alles nicht, siehe z.B.:


Torsten
 
Na dass das Problem an sich nicht neu ist, ist mir schon klar. Deswegen kann es für mich aber doch ein neuer, unbekannter Aspekt sein?
Als der von der verlinkte Thread zb gestartet wurde hatte ich meine Hündin grade mal 2 Wochen. Da hab ich mir um sowas keine Gedanken gemacht
 
In dem Thema ging es um e coli und eine Gefährdung für den Menschen. Dieses Thema hier behandelt ja einen ganz anderen Aspekt.

Diese ständigen Horrormeldungen, welche (normalen und weitestgehend unproblematischen) Keime sich im rohen Fleisch finden, halte ich für reine Panikmache, da die Hunde zumeist keine Probleme damit haben.
Wäre halt schön, wenn diese ständigen Berichte mal echte Probleme ansprechen würden, dann wären sie auch glaubwürdiger...
 
Na dass das Problem an sich nicht neu ist, ist mir schon klar. Deswegen kann es für mich aber doch ein neuer, unbekannter Aspekt sein?
Als der von der verlinkte Thread zb gestartet wurde hatte ich meine Hündin grade mal 2 Wochen. Da hab ich mir um sowas keine Gedanken gemacht

Stimmt, ist schon ne Weile. Hatte jetzt gar nicht auf dem Zettel.

In dem Thema ging es um e coli und eine Gefährdung für den Menschen. Dieses Thema hier behandelt ja einen ganz anderen Aspekt.

Diese ständigen Horrormeldungen, welche (normalen und weitestgehend unproblematischen) Keime sich im rohen Fleisch finden, halte ich für reine Panikmache, da die Hunde zumeist keine Probleme damit haben.
Wäre halt schön, wenn diese ständigen Berichte mal echte Probleme ansprechen würden, dann wären sie auch glaubwürdiger...

Unterm Strich ist es (zumindest meiner Ansicht nach) schon dasselbe, da es letztendlich immer um die Auswirkungen & Folgen der Massentierhaltung geht. Parasiten, Viren und Bakterien werden oft erst unter diesen Umständen zu einem richtigen Problem.

Ich zu mindestens mache daher schon seit Jahren um das normale Barfen einen großen Bogen. U.a. genau aus diesen Gründen.

Bio-Barf ist leider kaum bezahlbar und für viele schwer händelbar, sodass ich schon seit geraumer Zeit selbstkochen bzw. Bio-Nassfutter als das Praktikabelste und Beste erachte.

Torsten
 
Ich glaube da unterliegst du einem Irrtum.
Bakterien gibt es überall. Dazu braucht es keine Massentierhaltung.
E coli wirst du auch in gesunden Veganern und Bio Rindern finden.

Trotzdem ist es ein Unterschied, ob wir von normalen Bakterien sprechen, die mit gewöhnlicher Hygiene kein Problem beim Barfen ist, oder ob wir von Parasiten reden, gegen die man im Rahmen von Rohfütterung generell nichts machen kann.
 



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