(Riesen-)Schnauzer als Hofhund?

Grüß Gott,

wie bereits im kurzen Vorstellungsbeitrag erwähnt, bin ich kein Neuling in der Hundehaltung; Erfahrung mit Amerikanischen Bulldoggen und einem Westhighland White Terrier. Nun hatten wir einige Jahre lang keinen Hund, besitzen jetzt aber ein Eigenheim in Dorfrandlage und würden uns gerne einen Hofhund mit Wach- und Verteidigungstrieb für das Grundstück anschaffen.
Wir verfügen über einen Zwinger (gut befestigtes Gebäude, es handelt sich um einen kleinen, ehemaligen Schweinestall), in dem der Hund voraussichtlich schlafen würde. Ansonsten soll er sich im Garten vom Gemüsebeet abgesehen frei bewegen können. Als weitere Tiere sind Hühner geplant, vielleicht auch mal eine Hand voll Schafe auf einem zweiten Grundstück, aber das ist noch Zukunftsmusik und würde keines Hütehundes bedürfen. Kinderfreundlich muss er sein.

Wir würden gerne eine Rasse nehmen, die zum einen hier heimisch ist und zum anderen für diesen Zweck auch gezüchtet wurde. Von den infrage kommenden Rassen, zu denen auch der Hovawart oder der Leonberger zählen würden, spricht uns am meisten der Riesenschnauzer an. Die konsequente Erziehung, die der Schnauzer benötigt, bereitet uns keine Sorgen.

Die Frage, die sich uns aber stellt ist: Wie stark ist der Bewegungs- und Beschäftigungstrieb der Schnauzer? Einerseits liest man, dass sie viel Aktion brauchen, andererseits sind sie ja als Wachhunde nicht nur für Fuhrwerke, sondern auch für Grundstücke und Gebäude gezüchtet worden, was in meinen Augen impliziert, dass sie trotz ihres aufgeweckten Wesens genügsam sind.
Der Hund soll natürlich ins alltägliche Familienleben im Garten, eingebunden werden (meine Frau ist Hausfrau und ich arbeite von zu Hause) und wir haben bewaldete Hügel in der Nähe, die sich zum Spazieren eignen. Allerdings wollen wir uns keinen Energiebolzen anschaffen, mit dem man jeden Tag stundenlang intensiven Sport machen muss, um ihm gerecht zu werden. Zu viele Leute unterfordern ihre Hunde.

Ist der Riesenschnauzer dann die falsche Rasse für uns?


Vielen Dank für's Lesen des langen Beitrages und für etwaige Antworten! :)

P.S. Die Hühner sollen sich in einem abgezäunten Bereich aufhalten, Verträglichkeit mit dem Hund ist aber dennoch wichtig.
 
Ich halte von Zwingerhaltung gar nichts und kann sie mir für meine bisherigen oder zukünftigen Hunde nicht vorstellen. Aber ich sehe beim Gassigehen immer mal wieder Hunde in Zwingern und grundsätzlich ist die Zwingerhaltung erlaubt wenn man sich an die Vorgaben im Tierschutzgesetz hält.

Der Hund soll natürlich ins alltägliche Familienleben im Garten, eingebunden werden...
Wieviel Familienleben findet bei dir bei Regen oder im Winter im Garten statt? Bei mir findet Familienleben im Garten nur im Sommer statt. Und dann sind meine Hunde natürlich auch im Garten.

Beim Gassigehen laufe ich ab und zu an Hofhunden vorbei. Es ist mir allerdings noch keiner begegnet, der Hoftreu ist, das Grundstück also nicht verlässt um meine Hunde kennen zu lernen. Planst du dein Grundstück ausbruchsicher einzuzäunen bzw. ist es bereits ausbruchsicher eingezäunt?

Bezüglich deiner Frage ob ein Riesenschnauzer als Hofhund geeignet ist wird dir vermutlich @Reykah weiterhelfen können weil ein Riesenschnauzer bei ihm lebt.
 
Tu ich, wenn ich ihn sehe. 😉
Willkommen.

Ich merke, ich habe kein sehr gutes Gefühl wenn ich deine Ansprüche lese und komme spontan auf den verdrehten Spruch: "Wie das Gescherr, so der Herr". Ist aber nur mein Gefühl, also bitte nicht pesönlich nehmen.

Du hast präzise Vorstellungen, ("einen Hofhund mit Wach- und Verteidigungstrieb") die andersrum vieles offen lassen.

Hof- und Wachhund mit Verteidigungstrieb ? Vielleicht ein Rottweiler der XXL-Klasse > ist hier heimisch und bewährt und im Prinzip auch sehr kinderfreundlich. Den Rottweiler gibt es allerdings auch "schon maßgerecht" abgerichet und wohl auch entsprechend gezüchtet. Wie es dann mit der Kinderfreundlichkeit und der Personenfreundlichkeit (und der Bindung an die Familie) aussieht, kann ich nicht sagen. 😉

Über die anderen von dir erwähnen Rassen kann ich keine entsprechenden Erfahrungen mitteilen.

Es gibt zahlreiche (große) Rassen und MIxe, die - auch wenn sie hundegerecht gehalten werden - die von dir gewünschen Qualitäten erfüllen können. Suchen, anschauen, ... urteilen ... und vielleicht ein bisschen bescheiden sein.

Den Schweinestall würde ich, falls der Hund wirklich dort logieren sollte, energisch "ent-duften" und desinfektionieren lassen, ... falls das überhaupt noch möglich sein wird !!
Ein anderes Logis würde ich ausdrücklich empfehlen. Warum nicht im Haus, allein schon wegen der Bindung an die Familie.

Hühner- und Schafe-Sympathien sind kein Garant.

Im Ernst:
Da du Geflügel und Rasenpfleger halten willst, würde ich darüber nachdenken, ob da nicht noch Platz für eine Handvoll Gänse wäre. Aus Erfahrung weiss ich (aus einer langjährigen Nachbarschaft), dass Gänse mitunter den besten Wachhund ersetzen können. Sie sprechen zu allen Tages- und Nachtzeiten auf jedweden "Besucher" an mit lautstarkem Geschnatter und Geplärre und können mitunter auch ziemlich agressiv werden, wenn man ihre "Warnungen" nicht ernst nimmt. Daneben sind Ihre EIer und ein saftiger Braten nicht zu verachten.

Ich wünsche dir und dem zukünftigen Hund viel Erfolg bei deiner Suche. Hoffen wir, dass der richtige dich findet. 😇
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte von Zwingerhaltung gar nichts und kann sie mir für meine bisherigen oder zukünftigen Hunde nicht vorstellen. Aber ich sehe beim Gassigehen immer mal wieder Hunde in Zwingern und grundsätzlich ist die Zwingerhaltung erlaubt wenn man sich an die Vorgaben im Tierschutzgesetz hält.


Wieviel Familienleben findet bei dir bei Regen oder im Winter im Garten statt? Bei mir findet Familienleben im Garten nur im Sommer statt. Und dann sind meine Hunde natürlich auch im Garten.

Beim Gassigehen laufe ich ab und zu an Hofhunden vorbei. Es ist mir allerdings noch keiner begegnet, der Hoftreu ist, das Grundstück also nicht verlässt um meine Hunde kennen zu lernen. Planst du dein Grundstück ausbruchsicher einzuzäunen bzw. ist es bereits ausbruchsicher eingezäunt?

Bezüglich deiner Frage ob ein Riesenschnauzer als Hofhund geeignet ist wird dir vermutlich @Reykah weiterhelfen können weil ein Riesenschnauzer bei ihm lebt.
Das Grundstück ist vollständig eingefriedet und der Hund soll auch entsprechend erzogen werden, dass er nicht durch's Dorf streunt, auch wenn das Tor offen ist. Da ich eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert habe, sind mir sowohl positive als auch negative Beispiele für Hofhundehaltung bekannt. Die negativen hingen immer mit mangelnder Erziehung zusammen.

Zum Zwinger: Wie gesagt, der ist gut befestigt und genügt selbstverständlich nicht nur dem Minimum der Anforderungen des Tierschutzgesetzes, sondern übersteigt diese. Überdies soll er im Normalfall geöffnet sein, so dass sich der Hund auf dem Grundstück frei bewegen kann.

Wir haben bereits mit dem Gedanken gespielt, den Hund vielleicht auch in die (allerdings relativ kleine) Eingangsdiele des Hauses zu lassen, also keine einhundertprozentige Zwingerhaltung. Hauptzweck ist allerdings wie gesagt, ihn draußen als Wachhund zu haben.

Was den Winter angeht: Wir gehen gerne wandern und spazieren und gehen auch im Winter viel raus. Freilich setzt man sich dann nicht mit einem Bier auf die Terasse, das ist klar. Gerade anfangs werde ich außerdem viel am Haus und in der Werkstatt machen, wo der Hund dann dabei sein kann. Die Grundsanierung eines Altenteilers steht ebenfalls an, bei der der Hund dabei sein kann. Mit zunehmender Zeit kommen dann mehr Tiere hinzu, was wiederum auch die Zeit, die wir draußen verbringen, erhöht. Der Hund wird also nicht von Oktober bis Ostern einsam im Zwinger sitzen, falls Du das meinst. ;)
 
Tu ich, wenn ich ihn sehe. 😉
Willkommen.

Ich merke, ich habe kein sehr gutes Gefühl wenn ich deine Ansprüche lese und komme spontan auf den verdrehten Spruch: "Wie das Gescherr, so der Herr". Ist aber nur mein Gefühl, also bitte nicht pesönlich nehmen.

Du hast präzise Vorstellungen, ("einen Hofhund mit Wach- und Verteidigungstrieb") die andersrum vieles offen lassen.

Hof- und Wachhund mit Verteidigungstrieb ? Vielleicht ein Rottweiler der XXL-Klasse > ist hier heimisch und bewährt und im Prinzip auch sehr kinderfreundlich. Den Rottweiler gibt es allerdings auch "schon maßgerecht" abgerichet und wohl auch entsprechend gezüchtet. Wie es dann mit der Kinderfreundlichkeit und der Personenfreundlichkeit (und der Bindung an die Familie) aussieht, kann ich nicht sagen. 😉

Über die anderen von dir erwähnen Rassen kann ich keine entsprechenden Erfahrungen mitteilen.

Es gibt zahlreiche (große) Rassen und MIxe, die - auch wenn sie hundegerecht gehalten werden - die von dir gewünschen Qualitäten erfüllen können. Suchen, anschauen, ... urteilen ... und vielleicht ein bisschen bescheiden sein.

Den Schweinestall würde ich, falls der Hund wirklich dort logieren sollte, energisch "ent-duften" und desinfektionieren lassen, ... falls das überhaupt noch möglich sein wird !!
Ein anderes Logis würde ich ausdrücklich empfehlen. Warum nicht im Haus, allein schon wegen der Bindung an die Familie.

Hühner- und Schafe-Sympathien sind kein Garant.

Im Ernst:
Da du Geflügel und Rasenpfleger halten willst, würde ich darüber nachdenken, ob da nicht noch Platz für eine Handvoll Gänse wäre. Aus Erfahrung weiss ich (aus einer langjährigen Nachbarschaft), dass Gänse mitunter den besten Wachhund ersetzen können. Sie sprechen zu allen Tages- und Nachtzeiten auf jedweden "Besucher" an mit lautstarkem Geschnatter und Geplärre und können mitunter auch ziemlich agressiv werden, wenn man ihre "Warnungen" nicht ernst nimmt. Daneben sind Ihre EIer und ein saftiger Braten nicht zu verachten.

Ich wünsche dir und dem zukünftigen Hund viel Erfolg bei deiner Suche. Hoffen wir, dass der richtige dich findet. 😇
Der Schweinestall ist bereits seit Jahrzehnten nicht mehr als solcher in Betrieb, sondern wurde vom Vorbesitzer bereits zum Hundezwinger umgebaut. Also muss ich mich vor Gerüchen nicht fürchten. :D
Kannst Du mir genauer erklären, was das Problem mit meinen Ansprüchen ist bzw. welche Vorstellungen ich offen lasse? Es geht mir im Grunde um eine eher traditionelle Hofhundehaltung, wie ich sie in der Landwirtschaft häufig festgestellt habe. Problem war hier, wie gesagt, oft mangelnde Erziehung und teilweise auch falsche Rassenwahl. Beispielsweise hat man sich einen Hütehund angeschafft, diesen aber kaum als solchen arbeiten lassen. Naturgemäß führte das zu Problemen.

Deshalb denke ich über eine traditionelle Hofhunderasse nach, die genau dafür gezüchtet wurde.
 
RS ist ne gute Wahl für dein Vorhaben, hast du aber auch an die Fellpflege gedacht? 3 bis 4 mal trimmen pro Jahr ist schon nötig.
Die Rüden können sehr terretorial werden, sobald sie erwachsen sind, aber Mädels sind auch nicht ohne. Ich würde zu einem Hund aus Showlinie raten, weil sie nicht so fordernd in der Auslastung sind, aber Schutz-und Wachtrieb trotzdem überdurchschnittlich vorhanden sind. Hochleistungszuchten sind nur mit nötigem Knowhow zu händeln.
Der RS ist ein guter Familienhund, der sein Rudel immer verteidigen wird. Man muß diesen Trieb schon frühzeitig in die richtige Bahn lenken, damit er sich nicht selbstständig macht. Der Hund liebt das gesammte Rudel, aber Chef ist immer nur ein Familienmitglied.
 
Der Schweinestall ist bereits seit Jahrzehnten nicht mehr als solcher in Betrieb, sondern wurde vom Vorbesitzer bereits zum Hundezwinger umgebaut. Also muss ich mich vor Gerüchen nicht fürchten. :D
Ich fürchte mich auch nicht vor Gerüchen, nur haben Hunde eine "andere Nase" als unsereins. Ich gebe zu, dass mich "Schweinestall" etwas abgeschreckt hat, Aber das ist eine andere Geschichte und ausschließlich "mein Ding". 😀 Ich hoffe bloß, dass dieser Stall von dem Vorgänger hundegrecht kernsaniert wurde, denn Schweine(und Hühner)Ställe hinterlassen nachhaltige "Erinerungen".

Kannst Du mir genauer erklären, was das Problem mit meinen Ansprüchen ist bzw. welche Vorstellungen ich offen lasse? Es geht mir im Grunde um eine eher traditionelle Hofhundehaltung, wie ich sie in der Landwirtschaft häufig festgestellt habe. Problem war hier, wie gesagt, oft mangelnde Erziehung und teilweise auch falsche Rassenwahl. Beispielsweise hat man sich einen Hütehund angeschafft, diesen aber kaum als solchen arbeiten lassen. Naturgemäß führte das zu Problemen.
Deine Vorstellungen und Haltungsweise hast du ja in deiner vorigen Antwort an Wautzi schon dargestellt, so dass meine Bedenken zum Teil mit beantwortet wurden.
Dass es ein relativ großer Hund sein muss/soll, verstehe ich, da schon allein das Aussehen "beim Wache schieben" beeindrucken kann. Und - wie du ja auch schreibst - spielt die heimische Erziehung eine maßgebliche Rolle und kann u.U. besonders bei schon im Vorhinein "zweckgezüchteten" (und vielleicht abgerichteten) Hunden sehr anstrengend und langwierig werden.

Was meine bisherigen Erlebnisse und EIndrücke mit und von Hof- u nd Wachhunden anbelangt, so sind die nicht immer sehr schneichelhaft für die HH. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Nebenbei: man kann sich auch einen sogenannten Hütehund anschaffen,, ohne ihn entsprechend arbeiten lassen zu müssen. Es ist nicht zwingend "nur" die Zweck-Arbeit, sondern die allgemeine Auslastung, die gewährleistet sein sollte. Nicht jeder Aussie- DSH usw.-Halter ist auch Schafzüchter.
Deshalb denke ich über eine traditionelle Hofhunderasse nach, die genau dafür gezüchtet wurde.
Mal neugierig in die Runde gefragt: gibt es eine solche Hunderasse?
(@Dominikus > das ist keine versteckte Ironie)
 
RS ist ne gute Wahl für dein Vorhaben, hast du aber auch an die Fellpflege gedacht? 3 bis 4 mal trimmen pro Jahr ist schon nötig.
Die Rüden können sehr terretorial werden, sobald sie erwachsen sind, aber Mädels sind auch nicht ohne. Ich würde zu einem Hund aus Showlinie raten, weil sie nicht so fordernd in der Auslastung sind, aber Schutz-und Wachtrieb trotzdem überdurchschnittlich vorhanden sind. Hochleistungszuchten sind nur mit nötigem Knowhow zu händeln.
Der RS ist ein guter Familienhund, der sein Rudel immer verteidigen wird. Man muß diesen Trieb schon frühzeitig in die richtige Bahn lenken, damit er sich nicht selbstständig macht. Der Hund liebt das gesammte Rudel, aber Chef ist immer nur ein Familienmitglied.
Danke für die knackige Zusammenfassung und genau nach solchen persönlichen Einblicken habe ich gesucht!
Dann lohnt es sich auf jeden Fall, sich mit der Rasse tiefgehender auseinanderzusetzen.
Kannst Du bestimmte Bücher zur Rasse empfehlen, die zur Vorbereitung hilfreich sind? Werde mich sowieso damit auseinandersetzen, Empfehlungen nehme ich gerne.

Die Fellpflege habe ich auf dem Schirm, aber danke nochmal für den Hinweis!
Auch der Hinweis mit der Showlinie ist gut, das verfolge ich weiter. Vermutlich ist auch die Gesundheit dann stabiler, als bei Hochleistungszuchten?

Ich fürchte mich auch nicht vor Gerüchen, nur haben Hunde eine "andere Nase" als unsereins. Ich gebe zu, dass mich "Schweinestall" etwas abgeschreckt hat, Aber das ist eine andere Geschichte und ausschließlich "mein Ding". 😀 Ich hoffe bloß, dass dieser Stall von dem Vorgänger hundegrecht kernsaniert wurde, denn Schweine(und Hühner)Ställe hinterlassen nachhaltige "Erinerungen".


Deine Vorstellungen und Haltungsweise hast du ja in deiner vorigen Antwort an Wautzi schon dargestellt, so dass meine Bedenken zum Teil mit beantwortet wurden.
Dass es ein relativ großer Hund sein muss/soll, verstehe ich, da schon allein das Aussehen "beim Wache schieben" beeindrucken kann. Und - wie du ja auch schreibst - spielt die heimische Erziehung eine maßgebliche Rolle und kann u.U. besonders bei schon im Vorhinein "zweckgezüchteten" (und vielleicht abgerichteten) Hunden sehr anstrengend und langwierig werden.

Was meine bisherigen Erlebnisse und EIndrücke mit und von Hof- u nd Wachhunden anbelangt, so sind die nicht immer sehr schneichelhaft für die HH. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Nebenbei: man kann sich auch einen sogenannten Hütehund anschaffen,, ohne ihn entsprechend arbeiten lassen zu müssen. Es ist nicht zwingend "nur" die Zweck-Arbeit, sondern die allgemeine Auslastung, die gewährleistet sein sollte. Nicht jeder Aussie- DSH usw.-Halter ist auch Schafzüchter.

Mal neugierig in die Runde gefragt: gibt es eine solche Hunderasse?
(@Dominikus > das ist keine versteckte Ironie)
Dein grundsätzliches Misstrauen gegenüber vielen Hofhundehaltern kann ich verstehen. Zu viele denken, mit auf den Hof setzen und füttern ist es getan. Darum geht es mir natürlich nicht. Im Gegenteil, ich will vermeiden, dass ich mir einen Hund anschaffe, dessen Ansprüche dann nicht erfüllt werden.
Und ja, nicht jeder Hütehund muss als solcher eingesetzt werden. Aber arbeiten muss er. Ein Bauer den ich kannte, hatte sich einen Kuhhütehund geholt. Ich komme gerade nicht auf den Namen der Rasse, der Hund sah aus wie ein kleiner Schäferhundmischling mit dichter Wolle und einem waschbärartigen Maul. Jedenfalls konnte der Hund den ganzen Tag auf dem Hof erkunden, mit den vielen Angestellten interagieren, auf dem Traktor mitfahren, zwei mal täglich Kühe treiben und obendrein Ratten jagen. Ausgelastet war er trotzdem nicht, weil er einfach noch mehr Beschäftigung gebraucht hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hauptzweck ist allerdings wie gesagt, ihn draußen als Wachhund zu haben.
Auch wenn es "früher" gang und gäbe war Hunde vornehmlich als reine draußen-Wachhunde zu halten, kollidiert das mit dem heutigen Kenntnisstand über artgerechte Hundehaltung.
Heute weiß man viel mehr um die sozialen Bedürfnisse von Hunden (die nicht weniger bedeutsam sind als Bedürfnisse wie Schlaf, Bewegung oder vernünftige Nahrung).

Hunde sind hochsoziale Lebewesen, leben in engen Familienverbänden und Gruppengefügen.
Es ist für Hunde sehr unnatrülich dass ein einzeles Tier viele Stunden des Tages isoliert vom "Rudel" verbringt.
Für den Menschen von großem Vorteil ist, dass Hunde sehr anpassungsfähig sind - genügsam und still leidend.
Was für den Menschen von Vorteil ist, ist jedoch zum Nachteil für den Vierbeiner.

Es ist nicht fair dass der Hund nur dann Ansprache erfährt wenn es für euch passt, aber selten die Möglichkeit bekommt Ansprache zu bekommen wenn er sie braucht. Jede Nacht viele Stunden isoliert zu sein. Dazu kommen deine 8h Homeoffice, Arbeit deiner Frau - eure verbrachte Freizeit drinnen. Im Winter oder Herbst sind das tagsüber zusätzlich noch sehr viele Stunden der Einsamkeit.

Ich weiß nicht genau wie "Hofhundleben" früher aussah. Ob die Hunde, die expleziet dazu gezüchtet wurden, mit diesem Leben glücklich waren oder nicht. Vielleicht schon, wenn es mehrere Hofhunde gabe - 2 Hunde in Hof und Zwinger sind halt nicht allein.
Oder wenn in einer Landwirtschaft wirklich Sommer wie Winter von 7 - 20 Uhr draußen auf dem Hof verbracht wurde - mit Familie, Knechten usw.
Dann kann ich mir das schon artgerecht vorstellen.
Vielleicht/Vermutlich ging es den Menschen auch gar nicht darum, dass der Hund "glücklich" ist - den Luxus hatte man damals nicht. Weder das Wissen, noch die Alternativen. Da war der Arbeitshund Existenzgrundlage und fertig.

Aber wir haben heute diesen Luxus - und daher denke ich sind wir auch in der Verantwortung ein möglichst hundegerechtes Leben zu ermöglichen.
Und so wie du es dir vorstellst - was ich rauslese - ist es in meinen Augen nicht hundegerecht, weil soziale Bedürfnisse weitesgehend ignoriert werden - egal ob die Hunderasse extra für dieses Dasein gezüchtet wurde oder nicht.

Brauchst du etwas zum bewachen des Grundstückes, gibt es Alternativen.
Die meisten davon sind auch denke ich zuverlässiger und günstiger. (Alarmanlage, Gänse wurden auch schon genannt).
Willst du einen Hund als Sozialpartner (zum lieb haben, erziehen, rumalbern, spazieren, Sport machen oder gemeinsam arbeiten)
der aber auch eine Wachfunktion übernimmt,
dann behanlde ihn wie einen solchen, erfülle die sozialen Bedürfnisse und schließe ihn nicht zu 40-70% des Tages von seiner Familie aus.
Was spricht für euch dagegen, das Haus für den Hund zu öffnen wenn ihr nicht draußen seid - damit er die Wahl hat die Familiennähe zu suchen wenn er es möchte. Beim Eigenheim würde ich mir starkGedanken über eine Hundeklappe machen.
Und den zwinger einstampfen und Nutzfläche haben - Wiese, Teich, Schildkrötengehege ;)

Ein Hund mit ensprechendem Wachtrieb - davon gehe ich aus - wird trotzdem bewachen auch ohne große Erziehung.

Mein Hund lebt seit 8 Jahren in einer Etagenwohnung. (haben ihn mit 2.5 Jahren aus einem polnischen Tierheim geholt)
Ich habe da nie irgendwas trainiert (eher den mäßigen Wachtrieb versucht zu managen)
Wenn wir Freunde/Familie mit Haus und Grundstück besuchen - auch mal über mehrere Tage - dann ist Arek bei uns in der Nähe - positioniert sich aber oft so, dass er möglichst viel im Blick hat, rennt zum Zaun wenn was komisch ist, verbellt, dreht mal ne Runde um nach dem Rechten zu sehen und kommt dann wieder zu uns um unterm Kaffeetisch zu dösen.

Sehr interessant finde ich auch, dass arek nie auf das Grundstück großes oder kleines Geschäft macht.
Er hält so lange ein, biss wir ne Runde drehen. Also trotz Grundstück komme ich nicht um die 3-4 Gassirunden am Tag ;)

Er hat außerdem stets die Wahl wo in der Wohnung er schlafen möchte - meist ist er mit uns im Schlafzimmer.
Neulich sind über mehrere Tage hinweg Nachbarn über uns aus- und eingezogen.
Das waren natürlich andere/nicht alltägliche Geräusche.
Und auch andere Gerüche im Hausflur
Arek hat die Nächte im Flur verbracht - mit Blick auf die Wohnungstür - freiwillig. (er ist erst in den frühen Morgenstunden zu uns unter die Bettdecke gekrochen, war wohl kalt).

So in etwa stelle ich mir den Wachtrieb vor, den ihr euch wünscht bei eurem zukünftigen Hund.
Und ich bin sicher - obwohl Arek sich zum bewachen freiwillig immer von der Familie zurück zieht - wäre er einsam und unglücklich im Zwinger, draußen, ohne die Möglichkeit zu seiner Familie zu gehen wenn ER es möchte und braucht.

Mit zunehmender Zeit kommen dann mehr Tiere hinzu, was wiederum auch die Zeit, die wir draußen verbringen, erhöht.

Und wenn nicht?
Wie viele Jahre seines Lebens wird der Hund von Oktober bis Ostern alleine im Zwinger sitzen?
2 Jahre, 3 Jahre? Kannst du das mit Bestimmtheit sagen?


Ich weiß nicht, vielleicht sehe ich das alles zu schwarz - meine Erfahrungen mit Zwingerhunden die als wachhund angeschafft wurden sind halt auch nicht die besten. (höchstens 2 Spaziergänge die Woche, werden weggesperrt wenn Kinder draußen spielen, wenn Besucht kommt, viele Zwingerhunde dürfen nur raus, wenn die Menschen drinne sind, ...
Eine einzige positive Zwingerhaltung ist mir bekannt wo mehrere Hunde zusammenleben - die sind dann auch wirklich Familientauglich wenn Besuch kommt, die Kinder auf dem Grundstück spielen wollen usw.)

Jedoch liest es sich für mich bisher auch nicht so, als würdet ihr gerne Zeit mit dem Hund verbingen.
also er wird als Alarmanlage angeschafft - ne gute Erziehung muss sein, sonst funktioniert die Alarmanlage nicht - das wars.
Wenn ihr spazieren geht kann er mit, ist ja kein Aufwand.
Beim Hausumbau kann er auch dabei sein - Juhu - da seid ihr doch aber mit Umbau beschäftigt, nicht mit dem Hund.

Ich kenne keine Riesenschnauzer,
würde sie zwar eher im Schutzhudesport ansiedeln als bei den Hofhunden - aber eingehend informiert habe ich bisher nicht über die Rasse.
Ich finde sie dennoch nicht geeignet - weil ich denke dass keine einzelne Rasse unter den Vorraussetzungen wie ich sie (sehr subjektiv, gebe ich zu) rauslese, für eure Vorstellungen geeignet ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Gegenteil, ich will vermeiden, dass ich mir einen Hund anschaffe, dessen Ansprüchen dann nicht erfüllt werden.
Finde ich sehr gut.

Dann würde ich mit den sozialen Ansprüchen anfangen.
Bei der Frage "wie lange sollte man Hunde alleine lassen" spuckt das Internet viele viele Zahlen und Meinungen aus.
In der Regel sind es 6h regelmäßiges alleine lassen - höchstens 8h.
Die allermeisten Hundehalter sind der Meinung, dass ein alleine lassen von 8h+ keine artgerechte Hundehaltung entspricht.
(Vielen ist auch das zu viel - dem schließe ich mich an)
Nicht nur wegen des 8h lang einhalten müssens, sondern wegen der Isolation.

Überschlage mal euren Tag, wie viele Stunden ihr draußen auf eurem Grundstück seid.
Kommt ihr da auf mind. 18h täglich?

Berücksichtigen solltest du auch die unterschiedlichen Anforderungen des Alters.
Planst du, einen Welpen aufzunehmen, ist es in meinen Augen absolut fahrlässig den alleine im Zwinger schlafen zu lassen.
 



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