Rassen und Ihre Pflichten

Ally kannte auch noch gar nix. Sie kannte kein Sitz, kein Platz, geschweige denn bei Fuß gehen. Aber mit viel Geduld kann man auch einen älteren Hund erziehen. Erschwerend kam noch ihre totale Angst vor neuem dazu. Aber wir haben´s geschafft und haben unsere Niesche gefunden in der sie ihre Angst abbauen konnte/kann und trotzdem ausgelastet wird. Das ist ja auch noch der schöne Nebeneffekt beim Mantrailen, die Belohnung kommt von den gesuchten Personen, so lernt man noch dabei, dass Fremde Menschen gar nicht so übel sind. Dadurch ist im Umgang mit Fremden viel aufgeschlossener geworden.
 
Leider denken jedoch die wenigsten so.

Die meisten lassen die Hunde laufen und dann kommen immer diese Sätze wie "der will ja nur spielen" oder nach 8 jahren "och der macht das sein Leben lang"

Die meisten Hunde die hier bei uns nicht artgerecht gehalten werden,nutzen immer die Hasen als böse Opfer,wenn sie hinterher sind um ein mal das zu machen,was sie wollen.
 
Cash,
wir haben das Thema schon ein wenig angeleiert.
Ich bin der Meinung, dass ganz bestimmte Hunderasse entsprechend ihrer ursprünglichen Bestimmung gehalten werden sollten und dürften.
Hierzu zähle ich ganz besonders den Border Collie und den Beagle. Der Border ist und bleibt ein traumhafter, faszinierender Hütehund, der in meinen Augen rein gar nichts in einer "normalen" Hundehaltung zu suchen hat. Selbst wenn man diesem Hund so manchen Ausgleich bieten würde, finde ich, dass es dieser Rasse nicht gerecht wird. Das gleiche gilt auch für den nicht mehr so oft vorkommenden Collie, einer uralten Hütehunderasse.
Der Beagle wurde als reiner Jagdhund gezüchtet und hat für mich genauso wenig in einem "normalen" Haushalt was zu suchen (wie seine Jagdhundartgenossen selbstverständlich auch).
Dies kann man bestimmt auf einige andere Rassen ausweiten. Ich kenne jedoch nur die o.g. etwas näher.
Meine Schnauzerhündin Lara ist eine tolle Begleithündin, ich fühlte mich stets sicher mit ihr, sie war stets ein glücklicher und ausgelasteter Hund.
Bei Charly, der Jack Russel-Mixhündin von 1 1/2 Jahren weiß ich leider nicht, was da noch mitgemischt hat. Sie hat die Eigenheiten eines Jackys - lebhaft, wachsam, aktiv, intelligent, lernwillig, aber andererseits absolut nicht jagdfreudig (worüber ich natürlich froh bin)! Vielleicht ist da noch ein Fusselschmusehund (= unbekannte Rasse, die fusselig durch die Gegend läuft, aber gerne beschmust wird ;)) mit bei? Bei Charly muss ich noch suchen, was zu ihr - außer wie gedopt Ballspielen - passen könnte.
 
Gerade bei diesen beiden Rassen kann ich mich ebenfalls anschliessen.

Hatte ja geschrieben,das der Beagle in eine Familie von 4 Kindern kam und 3 Tage später die Tochter gebissen hat.Als ich dann da war um den Hund mal auf seinem Wesen zu Testen,war er artig,lieb und gehorsam.

Ich persönlich schliesse aber auch den Australian Shepherd mit ein.Es sind wunderschöne Hunde,aber für mich gehören die aufs Feld zum Hüten.

Wenn man es genau betrachtet muss man nur in die Tierheime gehen,die Gitterstäbe lang gehen und bei jeder Rasse (Hund) fragen warum er ins Tierheim kam.Oft mals Dinge wie "er hat gebissen" da sollte man sich vielleicht mal die Frage stellen warum.Denn ein Hund,beisst nicht Grundlos.

Zu Deiner Charly , mit 1 1/2 Jahren kann sie Dir immer noch was neues Zeigen,aber selbst wenn das so wäre,Du kennst sie und kannst sie einschätzen und so könntest Du genauso Arbeiten.
 
Ich denke, das hängt immer vom Hund ab. Unser Bordercollie kommt aus einer Linie, wo sehr viele Hunde aktiv hüten und auch an Wettbewerben erfolgreich teilnehmen. Doch unserer ist alles andere als ein Hütehund *gg* Als er noch jünger war, bin ich mit ihm zu einer Ausbilderin für Hütehunde gefahren, weil ich ebenso dachte - Bordercollie soll die Möglichkeit haben zu hüten. Nach einigen Stunden hat sie mir dann nahegelegt, doch mal etwas anderes mit ihm zu versuchen :rolleyes: Solange er im Pferch an der Leine war, war alles gut. Sobald die Leine ab war, haben ihn die Viecher null interessiert und er ist aus dem Pferch gesprungen, um sich Stöcke etc. zum spielen zu suchen. Er bewegt sich zwischen Schafen und Heidschnucken, als wären sie gar nicht da, er hat noch nicht mal einen Blick für sie übrig.
Und auch heute, Jahre danach, zeigt er keine Ambitionen zum hüten. Allgemein ist er im Vergleich zu anderen Bordercollies "anders".
Er hat seinen Ausgleich dann im Agility gefunden.

Unsere Terrier sind typische Jagdhunde. Ich mache mit beiden Unterordnung und Fährtenarbeit. Ohne würden die vermutlich durchknallen ;) Siesind aber durch die systemathische Arbeit so ausgeglichen, das sie auf Spaziergängen, auch ohne Leine, nicht mal auf vorbeirasende Rehe oder Karnickel reagieren. Da siegt dann der Gehorsam über den Jagdinstinkt.
 
Das sind ja dann die "ausnahmen" mit den man normalerweise Versucht,den Instikt,zu dem er gezüchtet wurde,aus zu Züchten und dann zu behaupten,es wären Familienhunde.
Das aber die Gene über Hunderte von Hunden reichen,das scheint niemandem zu Interessieren.

Damals hätte Dein Border zb gar nicht für die Zucht dienen können,da er nicht Typisch Border ist.

Weisst Du aber ich kenn hier zb eine Frau - sie ist ne Liebe keine Frage,aber sie hält hier in der Innenstadt einen Border Collie,an der Flexi,der mit hängender Rute und dumpfen Blick durch die Strassen läuft.Er ist zwar schon alt,aber er tut mir Leid.Dieser Hund gehört für mich in die Feldmarkt oder auf einen Trainingsplatz.Zumindest als ausgleich zum Stadtleben.

Grundliegend sehe ich hier alle Rassen fast nur an der Leine.Sie werden nur abgeleint,wenn sie mit anderen Hunden spielen.Frei nach dem Motto,dann ist er ja abgelenkt.
Viele lassen Ihre Hunde extra mit meinem Spielen,weil sie wissen das er hört,find ich genauso blöd.
Deshalb geh ich dann mit Cash in den Hundepark,denn da sind Hundehalter,die was von Ihrem Hund verstehen und trotz der schlimmen Anzahl an Wildhasen,ihre Hunde ableinen können.

Da hast Du aber eine ordentliche Bande bei Dir rum flitzen. :D
 
Jo, manchmal fühlt man sich hier wie in der Höhle des Löwen :happy2: Nee, ganz im ernst, die sind drinnen total entspannt, fallen kaum auf.
Draussen drehen sie dann beim Toben richtig auf. Läuft immer gleich ab: der Bordercollie hat etwas, läuft damit wie ein Irrer in der Gegend rum und die Terrier heizen hinterher und machen dabei Krach für 10 Hunde...:happy2:
Aber mir ist es wichtig, das jeder für sich gut erzogen ist und weiß, wo er steht, gerade bei mehreren Hunden kann sonst die Rangordnung so schnell durcheinander geraten.

Ich weiß, was du meinst. Wir haben hier z.B. einen Australian Shepard-Rüden, unkastriert, 3 Jahre alt. DIe Halter lassen ihn IMMER ohne Leine laufen und der Hund hört kein bisschen und reagiert dann noch aggressiv auf andere Hunde.
Dann ein Terrier-Mix, zickig wie kein anderer, ebenfalls IMMER ohne Leine. Der haut jeden morgen ab, landet am Ende meistens bei uns im Garten und jagd Wildenten (wir haben einen Angelsee). Sein Frauchen sagt, sie kann ihn nicht anleinen, wegen eines Bandscheibenvorfalls.
Oder der Herr mit dem Riesenschnauzer...aus 10 Meter Entfernung wird geschrien "der tut nix", nee, schon klar. Das unser Sohn aber jedesmal Panik bekommt, weil der aufihn losspringt und ihn anbellt, das macht ja nix... .

Hier sind viele Hundehalter leider der Ansicht, ihre Hunde sind ausgelastet, wenn die dreimal am Tag 30 Minuten spazierengehen und die Hunde den Rest des Tages allein im Garten verbringen :eek:
Oder halt die alten Damen mit den Jackys an der Leine, die total durchgeknallt rumkläffen, sobald sich etwas bewegt. Kein WUnder, DAS SIND KEINE SCHOßHUNDE. Aber genau diese Hunde sind es dann, die eine Rasse in Verruf bringen. Ich kenne so viele ausgeglichene Jackys, die z.B: Agility oder Obedience machen und die sind so etwas von unauffällig. Leider prägen sich 10 kläffende Jackys eher ein, als einer der ausgelastet und total ausgeglichen ist.

Beim Bordercollie ebenfalls. Unseren holte ich mit etwa 8 Monaten aus einer Familie ab, die mit ihm total überforder twar. Er zwickte die Kinder, kläffte, war nicht stubenrein und eine Leine kannte er nicht. Tja, so hatten sie es sich nicht vorgestellt. Bordercollies sind doch so lieb und intelligent und sie hätten gehört, es seien tolle Familienhunde.
DAS möchte ich auch nicht dementieren, aber nur wenn ein Bordercollie beschäftigt und bewegt wird, sonst werden sie zu Quälgeistern :(

Leider reichen ja tolle Hunde in Film und Fernsehen aus, um einen neuen Hype hervorzurufen. Informieren über dieRasse? Wozu? Man hat doch im Fernsehen gesehen, wie so ein Hund funktioniert :zustimmung:

Und ein Jacky braucht Auslauf und ARbeit? Wozu? Die sind doch so klein und so süß und amchen sich doch so gut auf Oma´s Lammfelldecke...:rolleyes:

Erziehung? Artgerechte Beschäftigung? Auslauf? Und dann auch noch gutes Futter??? Das ist doch alles nur Humbug :happy2::happy2::happy2: XYZ macht es doch auch immer so. :eek:
 
Das kenn ich aber auch.

Als ich noch auf dem Dorf gewohnt habe,hatten wir ein mal "angeblich" einen Boxermischling ( jeder sah den American Staff - aber egal) und der lief auch immer draussen rum.Da hatte ich ja auch noch meine Drei Kaoten und die DSH Hündin war fixiert drauf,das es Ihrem Rudel gut ging.Eines Abends - es war schon dunkel , stand dieser Hund in der nähe einer Laterne,Kopf gesenkt und Knurrte.

Ich sag nun lieber nicht,was ich dem Halter an den Kopf schmiss....

Ebenfalls ein alter Mann ... alt ne?
Hatte nach dem Tod seiner Goldi Hündin sich einen reinrassigen Border Collie WELPEN geholt ... Ich sagte ihm damals schon,das er vielleicht in seinem Alter nicht mehr auf einen Welpen,besonders nicht auf diese Rasse zurück greifen sollte,sondern eher einen älteren aus dem TH - denn auch den geht es schlecht.

Er wollte nicht hören ... Paul (der Hund) bückste immer aus und ging immer mit Uns Spazieren.Da ich meine immer Abrief,taten die auch nichts. Nach einem Jahr und 1000 Spaziergänge mit 4 Hunden und Stress pur,reichte es mir,ich lies meine Hündin los und sie ging natürlich auf ihn los.

Als er mich dann anscheissen wollte habe ich ihm dann nur an den Kopf geknallt ,das er mal aufpassen soll,was er sagt,denn sein Hund bricht gerade in mein Rudel ein und wenn er seinen Hund nicht artgerecht entlastet und erzieht,muss er damit rechnen,das andere Hunde auch mal beissen.

Seid her,handhabe ich das so.
Kommt mir ein Hundehalter entgegen und leint seinen nicht an,obwohl er mich sieht,lass ich Cash ebenfalls laufen.Nimmt er ihn ran,mach ich meinen auch ran.

Als wenn die falsche Rasse nicht schon schlimm genug wäre (auf den Halter gemeint) ,müssen diese Hunde auch noch frei laufen und nicht hören.Da geht mir der letzte rest in den Nacken.

Ich versteh nicht,wie man sich Rassen holen kann,wenn man genau weiss,man kann sie nicht artgerecht auslasten.
Das wird glaube ich nie platz in meinem Kopf finden.
 
Juhuuu ein Seelenfreund :happy:

Ne aber ist doch so,selbst wenn man Fragt - man bekommt stur und gezielt keine aussagekräftige Antwort ... weil sie es selber nicht besser wissen.
 



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