Pubertierender Junghund - kommt nicht zurück

Erster Hund
Hojna / Chart Polski (10)
Zweiter Hund
Ronja / Greyhound (6)
Dritter Hund
Bazyl / Chart Polski (5)
Hallo
Ich bin neu hier und wende mich gleich mit einem Problem an euch. Wir haben 4 Hunde, die üblicherweise immer frei laufen beim Gassi gehen. Die 3 älteren Hunde folgen eigentlich aufs Wort und sind jederzeit abrufbar. Wie in einem ordentlichen Rudel üblich kleben sie sowieso ständig an uns und entfernen sich nur über kurze Strecken von uns.
Nun ist aber unser jüngster Hund (1 Jahr) grade in der Pubertät und entwickelt ein seltsames Verhalten: in 9 von 10 Fällen kommt er zu uns, wenn wir ihn rufen, wenn auch nicht immer sofort. Fürs Kommen wird er immer ausgiebig gelobt. Dann nehmen wir ihn mal an die Leine, mal darf er wieder laufen, damit die Leine nicht negativ besetzt ist. Die Leine ist nötig, da er auf fremde Hunde und Leute gerne mal zurennt, die dann bei einem Hund mit 72 cm Schulterhöhe oft mal einen Schrecken kriegen.
Im 10. Fall aber kommt er überhaupt nicht wieder sondern geht in den Fluchtmodus. Er lässt sich weder rufen noch einfangen, wenn man auf ihn zugeht, haut er ab, selbst mit leckerli kommt er nicht. Das führt dazu, dass wir manchmal 2 Stunden lang den Hund jagen, bis wir ihn wieder haben. Mitunter haben uns schon fremde Leute beim Einfangen geholfen. Er folgt auch nicht den anderen Hunden, wir haben schon versucht, die Autotür aufzulassen, wo die anderen schon warten – er kommt einfach nicht. (Weder zu mir noch zu meinem Freund, wenn er mal am Flüchten ist) Unsere Angst ist, dass mal ein Auto oder Trecker kommt oder irgendeine Gefahr, in der es einfach NÖTIG ist, den Hund abzurufen. Zudem ist mein Freund selbstständig, hat oft Termine, er muss dann unter Umständen einen Termin absagen, wenn der Hund nicht zurückkommt. Mit der langen Schleppleine haben wir immer das Problem, dass er sich darin verwickelt und im Gebüsch hängenbleibt. Ihn an der kurzen leine zu lassen, halte ich für eine Strafe, wenn die anderen frei laufen dürfen. Weiß jemand Rat? Ich wüsste schon mal gerne, warum er das überhaupt macht.:wuetend2:
PS: Die Vorfälle ereignen sich meist am Ende vom Gassigehen (45 Minuten, 4 km)
 
In dem Fall muss aber Schlepp sein.
Meine jüngste läuft schon seit einigen Monaten damit.

Habt ihr nur Wege mit Gestrüpp?
Ich wähle meist so,das sie Freiraum hat ohne irgendwo hängen zu bleiben.
Immer ist das nicht möglich.

Zum Rückruf.
Habt ihr eine Hundepfeife?
Wenn nein evtl mal eine kaufen und drauf konditionieren.
Hatte vor kurzem auch eine,hab sie aber wieder mal verloren.

Bei dem Training immer das beste Leckerlie nehmen zb Käse oder Leberwursttuben.
Dadurch hört meine wieder sehr gut,trotzdem sind wir noch nicht soweit sie wieder ganz los zu lassen,ihr Radius ist noch zu groß den müssen wir verkleinern.
 
wir laufen immer durch den Wald, da artet das mit der Schleppleine dann eher in Bondage aus. Wenn er "seinen Anfall" hat, helfen weder Leberwurst, Frolic noch andere leckerlis, das ist ja das komische. eine Hundepfeife haben wir nicht, wir pfeifen so, aber das funktioniert ja dann auch nicht.
Alles war gut bis vor etwa 2 Monaten, da kam er ja auch immer problemlos.
Gruß
 
Junghund eben,er testet aus.
Wenn ihr keine Schlepp wollt,dann müsst ihr ohne klar kommen und euch weiter zum Hampelmann machen.

Ich kenn das gut,Freya hat mich immer verarscht,sehr lange bis zu 60 Minuten.
Ich war am Ende ich konnte nicht mehr,hab mich mit Männe gestritten weil ich immer allein da Stande.
Was war mir am Ende wichtiger?
Genau den Hund unter Kontrolle zu haben,das hab ich mit der Schlepp.
Lass da mal eine Person kommen die Angst hat und dein Hund kracht da hin.

Die Pfeife müsst ihr ja auch erst beibringen,erst zu Hause etc.
Das dauert.
Wenn man einen Jungspund hat,muss man auch Zeit aufbringen in der Erziehung das geht nun mal nicht direkt.
 
wie lange kann es dauern, bis er wieder normal wird? Ich will den Hund ja nicht ewig aus dem Gebüsch wickeln müssen. 2 Wochen?, 1 Monat? 3 Monate? Wie merke ich, dass er nicht mehr abhauen würde? Außerdem ist es ja nicht immer sondern nur manchmal, woher weiss ich dann, dass er geläutert ist?
Gruß
 
Ich würd auch lieber die Schlepp dranlassen und das Rückruftraining neu aufbauen bzw. wieder intensivieren. Freilauf gäbs wohl erstmal nicht, wenn der Hund so einen Zinober veranstaltet.

Meine Junghündin (11 Monate) lässt sich auch noch nicht 100% abrufen, aber sie kommt immerhin nach 2-3 Minuten wenn sie grad hinter nem Hasen her ist. Von Mäuselöchern, fremden Hunden und Menschen etc. lässt sie sich sofort abrufen bzw. geht erst gar nicht hin.

Wir hatten aber auch schon ne Zeit, da hat der Rückruf eigentlich gut geklappt (dachte ich) aber dann hat sie ihren Rappel und flitzt minutenlang im Kreis um mich rum bzw. prescht an mir vorbei. Ich bin dann entweder ruhig stehengeblieben, bis sie endlich zu mir kam oder bin auch schon mal einfach weitergegangen.....aber keinesfalls darfst du dich auf das "lustige Fangspiel" einlassen. Nach so ner Aktion war ne Zeitlang wieder nur ausnahmslos Gassi mit Leine angesagt.
 
Was halten Ihr von dem Vorschlag, dass der Hund sein gesamtes Futter nur noch beim Gassigehen fürs "zurückkommen" bekommt? bzw nur mit hungrigem Hund laufen, damit er auf Leckerli besser anspricht?
 
Das kommt drauf an, ob dem Hund Futter oder die restliche Ablenkung bzw. das Jagen wichtiger ist.

Bei meiner Hündin hätte ich da teilweise schlechte Karten....es gibt Tage, da nimmt sie draußen beim Gassi kein Leckerlie (warum auch immer), auch wenn sie den ganzen Tag noch nichts gefressen hat.


Aber du schreibst, ihr seid meistens im Wald unterwegs.....im Wald würde ich meinen Hund NIE frei laufen lassen, weil ich da nicht "vorausschauend" gehen kann. Da gibts soviele Fährten zu beschnüffeln und Geräusche zu hören und da meine einen Jagdtrieb hat, wär die ruckzuck weg und in dem Moment schaltet sie auch komplett auf Durchzug. Mir ist das bis jetzt zweimal passiert, weil ich auch dachte "ach die hört so schön, da lass ich sie mal frei". Ging ne Zeitlang gut und dann war ne Fährte plötzlich 1000x interessanter als Frauchen und Leckerli. Zum Glück war sie jeweils nur wenige Minuten weg, aber ich hab ganz schön geschwitzt.

Also bleibt sie auf Waldwegen an der (Schlepp-)leine.

Laufen darf sie dann, wenn wir über Wiesen und Felder gehen, da ich das weiträumig überblicken kann und sie bereits im Vorfeld ablenken kann, wenn ich merk, sie wird unaufmerksam.

Was du auf keinen Fall machen solltest, ist dich auf "lustige Fangspiele" einzulassen. Damit belohnt sich der Hund quasi selbst fürs Weglaufen. Hast du in so einer Situation mal versucht mit ganz übertriebener quietschiger Stimme zu rufen "XY (Name)...ja guck mal....ja sowas...was ist das denn???" und dann scharrst du etwas mit deinem Fuß am Boden. Am besten etwas abgewandt zum Hund. Normalerweise sollte seine Neugier siegen und er kommt angelaufen um nachzusehen, was es da so spannendes gibt.....du kannst dazu ein paar Leckerlis fallen lassen (unauffällig) und bist dann für deinen Hund der Held, weil du so ein tolles Fressi gefunden hast.

Wölfe machen das übrigens ähnlich, wenn sich ein Tier zu weit von der Gruppe entfernt......da läuft auch keiner hinterher und fängt den wieder ein, sondern das Leittier wendet sich ab und tut so als würde es etwas unheimlich spannendes beschnüffeln.
 
Was halten Ihr von dem Vorschlag, dass der Hund sein gesamtes Futter nur noch beim Gassigehen fürs "zurückkommen" bekommt? bzw nur mit hungrigem Hund laufen, damit er auf Leckerli besser anspricht?

Ich persönlich halte gar nichts davon, den Hund "hungern" zu lassen, damit er kommt.
Es ist nicht alltagstauglich und keine wirkliche Dauerlösung, die man 15 Jahre durchziehen wird.

Mein Rat wäre, auf besonders gute Belohnungen umzusteigen, anstatt schnöde Trockenleckerlies von Frolic und Co., könntet ihr auf kleine Käsehäppchen, gek. Hühnerherzen, Leberwursttube, Fleischwurst etc. ausweichen.
Die "ziehen" mehr als das, was ggf. sowieso schon im Napf liegt (Trockenfutter?).
Dann den Rückruf mit einem neuen Wort von vorne, an der Schleppleine, aufbauen.
Nicht hinter dem Hund herlaufen, sondern von ihm weg.
Dabei müsst ihr ihn richtig anfeuern, macht ein Spiel daraus und baut das gleich in d. Übungen mit ein.
Der Rückruf sollte mit Spaß, viel Schwung, viel Bewegung, Spiel und ganz viel Motivation trainiert werden.
Es soll sich richtig lohnen, dass der Hund freudig angelaufen kommt.
Ist der Hund abgelenkt, reicht ein langweiliger Pfiff in der Regel nicht, um den Hund auf sich zu lenken.
Erst recht dann nicht, wenn es für den Erfolg zu 80% nur ein Schulterklopfen und bei den restl. 20% nur ein trockenes Leckerlie gibt.

LG Leo
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben