Problem mit anderem Hund

Hallo zusammen,
ich muss eine Situation schildern die mich mehr und mehr anfängt zu nerven.
Ich habe einen Bearded Collie, Rüde, sieben Jahre alt, Gewicht 25kg. Er war lange Zeit ein totales Schaf, keine Probleme mit keinem Hund. Dann kam es innerhalb von wenigen Wochen zu zwei Raufereien mit zwei anderen Rüden, einmal mit einem Boxer, und einmal mit einem Golden Retriever. Obwohl wir beide Hunde kannten, fielen die Beiden ohne für mich erkenntlichen Grund direkt über meinen her. Es war jeweils ein kurzes Gerangel, meiner verlor jeweils ein bisschen Fell. Mehr ist Gott sei Dank nicht passiert. Allerdings ist seitdem mein Hund nicht mehr auf jeden Rüden gut zu sprechen und ich muss schon aufpassen, wie er auf welchen Hund reagiert.
Jetzt gibt es seit zwei Jahren in der Nachbarschaft einen neuen Hund, einen Mischling, Kampfhund mit drin, 50kg schwer. Dieser Hund rennt jedes mal wenn er nicht angeleint ist schnurstracks auf meinen Bobby zu, unterwirft sich sofort, kugelt sich vor ihm und leckt ihm die Lefzen. Trotzdem findet das mein Bobby nicht lustig. Er wird sofort steif, stellt die Rute und knurrt und will das einfach nicht. Und ich auch nicht. Ich hab tierisch Bammel, dass wenn Bobby dem anderen gegenüber aggressiv wird, der irgendwann merkt, dass er meinem Fellknäuel haushoch überlegen ist. Das hab ich auch schon mehrfach mit den Haltern besprochen. Denn das Problem ist, dass dieser Hund mehrfach schon ohne Begleitung aufgetaucht ist. Wenn die Kinder mit ihm laufen, rennt der hunderte Meter weg und dann steht diese Muskelmaschine komplett alleine vor meinem Kleinen und rollt sich und meiner kriegt die Krise. Vor zwei Tagen lauf ich Richtung Felder, das andere Frauchen steht mit ihrem Hund, angeleint, ich laufe weiter, plötzlich taucht der Hund auf, selbes Schauspiel wie immer, kugelt sich vor meinem, meiner wird garstig und das andere Frauchen steht 50 Meter weg und reagiert null. Ich krieg Blutrausch.
Was soll ich tun? Ist es wirklich zu viel verlangt, dass man seinen Hund so lange an der Leine lässt, bis jemand, der den Kontakt zwischen diesen beiden Hunden nicht möchte, vorbei ist? Zumal diese Frau und deren Kinder sowieso nicht in der Lage wären, den Hund zu halten, wenn er denn los rennen wollte. Das versaut mir echt das Gassi gehen.
Freue mich über Feedback, ob ich das zu ängstlich sehe oder ob meine Sorgen berechtigt sind.
LG
 
Gerangel unter Rüden passiert, das würde ich jetzt nicht überbewerten.

Und das deiner dann nicht mehr so gut auf andere rüden zu sprechen ist, auch nicht. Beardies sind ja eher sensible Hunde, die unangenehme Erfahrungen schnell abspeichern und dann mit Meideverhalten oder "vorsorglicher Aggression" reagieren.

Das mit dem anderen Hund, der frei läuft und deinen Hund belästigt, geht aber garnicht. auch wenn der sich unterwirft, oder mit deinem Hund spielen will.
Deiner will das nicht, der ist genervt und das ist auch verständlich.

Das Problem ist halt nur, wenn die Halter so uneinsichtig sind. Wie ist denn die Hundeverordnung in eurem Wohnort? Wenn da Leinenzwang ist, kannst du die andern Hundehalter ja mal deutlich drauf hinweisen.

Und überhaupt ist es ja eigentlich so, dass auch ohne Leinenzwang, der frei laufende Hund niemand anderen belästigen oder bedrohen darf. Weder Menschen noch andere Tiere.

Da würde ich mal eine deutliche Ansage machen.
 
Ist es wirklich zu viel verlangt, dass man seinen Hund so lange an der Leine lässt, bis jemand, der den Kontakt zwischen diesen beiden Hunden nicht möchte, vorbei ist?
Ja, für manche Hundehalter ist es das. Sie können den Hund entweder an der Leine nicht halten, wie es scheinbar hier der Fall ist oder deren Hund tut nichts und wenn der eigene keine Lust auf Kontakt hatte dann ist er schlecht sozialisiert.

Der Hund, der in euch reinläuft scheint aufgrund deiner Schilderung grundsätzlich harmlos zu sein. Ich habe es mit meinen drei kleinen Rüden noch nie erlebt, dass sich ihnen ein Hund der kein Welpe mehr war unterworfen hat und die Drei haben das auch nie gemacht.

Ich würde den Hund entschlossen und mit Nachdruck blocken. Also deinen Hund hinter dich nehmen oder absetzen, einen Schritt auf den anderen Hund zugehen und ihn wegschicken. Vielleicht reicht das schon. Manche Hunde kennen es nicht, dass ihnen Grenzen gesetzt werden und einmal Grenzen setzten ist dann so nachhaltig, dass der Hund nicht mehr nah an euch rankommt.
Ich hab tierisch Bammel, dass wenn Bobby dem anderen gegenüber aggressiv wird, der irgendwann merkt, dass er meinem Fellknäuel haushoch überlegen ist.
Es kann natürlich sein, dass die Stimmung irgendwann kippt aber vielleicht hat der Hund nach einem entschlossenen Blocken von dir keine Lust mehr auf Kontakt.
 
Danke für euer Feedback. Leinenverordnung bei uns im Ort hab ich ganz ehrlich gar keine Ahnung, muss ich mal schauen. Ansonsten hab ich wie gesagt mit dem Halter des anderen Hundes schon zwei drei Mal die Situation besprochen, ihm erklärt, wovor ich Sorge habe und ihn darum gebeten, dass Kontakte zwischen unseren beiden Hunden kontrolliert und eben an der Leine ablaufen. Das war für ihn auch ok, die Umsetzung schaut aber leider anders aus, zumindest wenn der Rest seiner Familie unterwegs ist. Ich überlege auch schon, das eventuell an höherer Stelle zu melden. Allerdings ist da eben die Problematik, dass in dem Hund als Mischling Kampfhund mit drinnen ist, was der Halter auch weiß und deswegen bewusst auf einen Gen-/Wesenstest verzichtet, weil er Angst hat dass der Hund weg kommt. Was ich natürlich auch nicht will. Das ist alle so nervig und verzwickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es so wie Wautzi. Im Prinzip kannst Du doch dankbar sein, denn es ist doch eine tolle Situation, um zu üben und um sich selber weiter zu entwickeln, zumal der "gegnerische" Hund doch durch seine Unterwürfigkeit genau das richtige Potential mitbringt. Zeig' Deinem Hund, dass Du ihn splitten (von mir aus können wir es auch beschützen nennen) kannst und Du souverän auftreten kannst. Wenn Du Deinem Hund zeigst, dass Du eine solche Situation kontrollieren kannst, dann profitiert Eure Bindung davon.

Dein Hund reagiert evtl. hauptsächlich auf die schnelle und somit unhöfliche Art der Annäherung, denn Du schreibst, dass er angerannt kommt. Höflich ist unter Hunden langsam, evtl. sogar mit Meidebogen, begleitet von Beschwichtigungsschlecken etc. Hört sich lt. Deiner Beschreibung aber eher nach Überfallkommando an.

Außerdem schreibst Du, Du hättest Bammel vor Aggressionen. Diesen "Bammel" spürt Dein Hund und ist evtl. (auch) deshalb in Hab-Acht-Stellung. Dein Hund genauso wie Du haben damals eine doofe Situation erlebt, die ja zum Glück glimpflich ausgegangen ist. Wie sehr hängt Dir diese Erinnerung aber noch in den Knochen? Hälst Du Deinen Hund mit Deinem Verhalten (Deiner Erinnerung) in diesem Zustand fest, oder kannst Du grundsätzlich entspannt in neue Kontakte gehen?

Gesetzeslage hin oder her - wenn das nächste dieser Kollos auf Euch zugerannt kommt, dann beobachte doch mal Deine Gefühle, ob Du nur angenervt bist, weil da jemand seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, oder ob da Furcht/Angst/Bammel/Panik o. ä. mitschwingt. Der solltest Du Dich stellen. Und wenn Du es schaffst, beim übernächsten Mal ruhig zu bleiben, dann verfahre so, wie Wautzi es beschrieben hat. Ohne Zorn, Frust, eigener Aggression oder so, sondern souverän und bestimmt. Ich möchte wetten, Dein Hund wird überrascht von Dir sein.

LG
Matthias
 



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