Positive Verstärkung - und ihre Grenzen ? !

Das ist z.B. ein typisches positiv- Ding das ich nicht (mehr) versuchen würde und auch kaum jemandem empfehlen würde.
Ich kann sage genau das Gegenteil. Ich kann es jedem empfehlen, der mal einen vernünftigen Blick auf die Bedürfnisse seines Hundes werfen möchte und der andere Belohnung als immer nur Leckerlies, Körperkontakt, Spiel oder verbales Lob anwenden möchte, diese Liste zu erstellen.


Ich habe solche Listen gemacht, ja. Ich habe auch versucht sie anzuwenden.
Das Ende vom Lied war, dass ICH auf dem Gassi gestresst war, ständig die Augen nach einer 'Umweltbelohnung', nach Reizen, Mitmenschen und Hunden und eventuellen Problemen offen gehalten habe.
Ich möchte fast sagen ich habe zwanghaft versucht alles unter Kontrolle zu behalten um mit dem Hund 'angenehm' gassi zu gehen und habe das genaue Gegenteil erreicht.
Ich lese immer wieder, dass ganz viele Hundehalter meinen, dass sie nicht lernen müssen, wenn sie positiv mit dem Hund arbeiten möchten. Man ist der Meinung, dass alles und dann auch sofort funktionieren muss. So wie mein Hund schrittweise lernt, lerne auch ich. Und nur weil ich eine Belohnungsliste mit den Top 20 Belohnungen für meinen Hund aufschreiben, bin Ich noch lange nicht der Meinung, dass ich die alle immer und sofort "aus dem Ärmel" schütteln kann für meinen Hund. Ich fange schrittweise an und arbeite mich weiter voran.
Nicht die Methode sorgt für Streß, sondern der Anwender. Aber nur weil man selber mit etwas nicht klar kommt, sollte man davon nicht gleich auch allen anderen abraten.


Hunde sind nicht doof. Und meine Hunde brauchen jemanden an den sie sich klammern können wenn sie nicht weiter wissen,
Mein Hund klammert sich nicht an mich, er lässt sich von mir lenken, weil er mir vertraut.


genau wie ich mich an sie klammere, wenn ich nicht weiter weiß.
Ich hatte bisher noch keine Situation in der ich mich an meinen Hund klammern musste und ich hoffe es kommt nie soweit.


Ich bin ein Mensch der schnell hypernervös wird, früher auch schnell aggressiv wurde. Der Druck der einem entgegenkommt wenn man sich sagen lässt, dass es unfair sei den Hund zu strafen wenn nötig und stattdessen sein komplettes Leben nach dem Hund auslegen solle um diesen so angenehm wie nur möglich zu erziehen ist nicht ohne und reicht (bei mir zumindest) um mich in ein Stressstadium zu versetzen das meine Hunde verrückt macht. Selbst wenn ich mich nicht anders verhalte als sonst, allein der Stress der meinen Puls höher schlagen lässt reicht um meine Huskymische zum nörgeln und mein CC- Monster zum 'nach- vorn- agieren' zu bewegen.
Bei soviel Hypersensiblität Deiner Hunde Dir gegenüber, habe ich nur im Kopf, dass sie nie wirklich entspannen können, weil sie scheinbar der Meinung sind jederzeit auf Dich reagieren zu müssen.
Und ja, ich halte es für unfair einen Hund zu strafen, wenn er vorher nicht gelernt hat, wie er sich richtig verhalten soll. Kommt hinzu, dass ich als Mensch die Möglichkeiten habe im Training nicht strafen zu müssen. Ich habe den Verstand dazu, warum sollte ich ihn dann nicht einsetzen?


Ich habe mich damit abgefunden auch mal Fehler zu machen. Das ist menschlich. Und obwohl der Hund kein Mensch ist ist er trotzdem darauf ausgelegt seinem Menschen Fehler zu verzeihen und diese auch als Fehlverhalten zu erkennen ohne seine Erziehung bei der ersten Gelegenheit über Bord zu werfen.
Wer verlangt denn hier dass Du Deine bisherige Erziehung über Bord werfen sollst? Du bist diejenige die anderen davon abrät Dinge auszuprobieren, die Du nicht geschafft hast.


Hunde sind irre schlau.
Nun ja, was man so unter irre schlau auch immer verstehen mag.


Wir können uns selbst garnicht so perfekt eine Maske aufsetzen, dass ein Hund es nicht mitbekommen würde. Und dieses 'heititei, ich bin ein Gänseblümchen' bin einfach nicht ich.
Und da haben wir es wieder. Jemand kann mit etwas nicht umgehen, weiß wirklich wirklich genau worum es geht und wertet es mit wirklich blödsinnigen Aussage total ab.


Mit einem Hund ist es gewissermaßen wie in einer Beziehung. Man kann Anfangs versuchen sich selbst und dem Gegenüber etwas vorzumachen aber irgendwann, spätestens wenn es einen Schampus zuviel gab, merkt das Gegenüber wie man wirklich ist. So eine Maske über Jahre aufrecht zu erhalten ist nicht nur irre stressig sondern bei Hunden auch unmöglich (sofern keine Zwingerhunde). Da reicht ein Wimpernzucken und Hund weiß genau, dass du zwar mit einer Belohnung wedelst, ihm aber in wirklichkeit den Hals umdrehen willst. Dieser Widerspruch in sich selbst verwirrte zumindest meine Hunde so sehr, dass es kontraproduktiver war als jedes Stachelhalsband der Welt. Wie kann ein Hund einem das Urvertrauen entgegenbringen, dass ihm über Jahrtausende in die Wiege gelegt wurde, wenn man sich als Halter so paradox und unnachvollziehbar verhält, dass es dem Hund einen Knoten ins Hirn setzt?
Ich verstelle mich nicht meinem Hund gegenüber, muss ich nicht, denn ich habe kaum Situationen in denen ich stinkig auf ihn bin. Und wenn dem so ist, dann bin ich es eben, heißt aber noch lange nicht dass ich ihn strafen muss deswegen. Meist liegt Fehlverhalten eh nicht am Hund, sondern am Halter, der z.B. meint weil sein Hund sonst abrufbar ist, dass auch ist, wenn plötzlich ein Artgenosse in nächster Nähe auftaucht.


Es mag sein, dass es Menschen gibt die von Grund auf Watte pupsen (nicht böse gemeint) und denen emotionale überreaktionen ein Fremdwort sind, der großteil der Menschheit ist allerdings emotional bezogen und hat auch einfach mal ****** Tage.
Wenn ich jemandem bei einem Hundeproblem helfen soll sage ich zuerst man solle sich mal von ALLEM was man im Kopf hat frei machen und so handeln wie man es möchte.
Weißt Du wie viele Hundehalter unterwegs sind, die "Deiner Empfehlung" folgen und ihre Hunde zusammen ******en, wenn die nicht hören, weil man es ihnen nicht richtig beigebracht hat (und das nicht nur verbal tun)? Wieso ist es okay, seine eigene Laune am Vierbeiner auszulassen, weil man einen ******tag hat und leider man emotional überreagiert?
Und wie sieht es bei Dir mit dem Inhalt Deines Kopfes aus, der steckt so voller Vorurteile - auch wenn Du es nicht böse meinst, kann man schön lesen wie abwertend Du dazu denkst -, dass eigentlich nichts mehr rein passt.


Fast jeder Mensch hat eine Grenze die ihm Starkzwang auszuüben unangenehm macht, fast jeder Mensch hat ein Gewissen nach dem er handelt. Ein Gewissen lässt sich nicht belügen.
Ich weiß nicht wo Du lebst, aber ich erlebe tagtäglich wie gut einige Hundehalter ihr Gewissen belügen und dabei geht es nicht um Starkzwang, sondern schon allein um die Tatsache, dass sie meinem mit dem ewigen Leinengerucke bringen Sie ihrem Hund bei wie er richtig an der Leinen zu laufen hat.


Ich zumindest möchte (wie in so vielem) 'Back To The Roots' gehen.
Und "back to the roots" bedeutet genau was? Wie lehrt man mit dieser Methode/Einstellung den Hund die Leinenführigkeit, wie bringe ich ihm bei auf den Rückruf zu hören, wie das Sitz, Platz lehren?


Ich lese viele Bücher über Hunde und Erziehung. Nur nehme ich mittlerweile sogut wie nichts davon in mein Verhaltensrepertoire auf.[/QOTE]
Die Frage ist dann natürlich, wozu noch die Bücher lesen? Mal ganz davon ab, dass Buch nicht gleich Buch ist.


Ich bin einfach ich.
Und andere die Du so schön als "heititei, ich bin ein Gänseblümchen" oder als jemand der auf "Watte pupst" bezeichnet sind dann wer? Ich bin auch ich, ich muss mich nicht verstellen, auch meinem Hund gegenüber nicht.


Ich weiß zumindest aus meiner 'Erziehungsmethodenfindungsphase', dass es noch nie so schön war Hunde zu haben wie jetzt, wo ich einfach ich bin und meine Hunde ohne Erfolgsdruck durch das Leben vegetieren und einfach leben.
Bei mir gab es nie Erziehungsfindungsphasen, der jeweilige Hund hat mich gezwungen mich nicht auf dem auszuruhen, was ich meinte zu wissen. Ich war regelrecht genötigt zu lernen und bin jedem meiner Vierbeiner dafür dankbar.
Keiner meiner Hunde war bisher so anspruchslos, dass ihm ein "einfach Leben" oder "vegetieren" ausgereicht hätte, schon gar nicht auf Spaziergängen.
 
Es gab hier mal einen Thread, erstellt von Frau Grimm. Betty hat ihn angepinnt soweit ich weiss, er hieß glaube ich Belohnungsliste oder so ähnlich.
Jedenfalls klappte es bis dato nie wirklich Baylie von irgendwas abzurufen, und durch den Thread von Frau Grimm kam ich drauf als Belohnung fürs Herkommen ein Suchspiel herzunehmen, bzw. ein paar Leckerlies in die Botanik zu werfen. Frau Grimm hatte dazu aufgerufen den Hund zu beobachten und zu gucken woran er am meisten Spaß hat.
Das habe ich so umgesetzt und bemerkte das Baylie immer wenn ich ihn rief und er nicht kam mit Schnuppern beschäftigt war.
Was liegt da näher als ihn vom Schnuppern abzurufen und mit Schnuppern zu belohnen ? Seitdem klappt bei uns der Rückruf viel viel besser, und inzwischen habe ich die Suchspielchen zum Großteil abgebaut und belohne mit Lob. Hin und wieder belohne ich dennoch so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Ilona, mir scheint du reagierst und interpretierst etwas zu übertrieben auf meinen Post.

Mal schauen ob ich heute Abend Lust habe deinen Post auseinanderzufriemeln um dir zu antworten.
 



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