Positive Verstärkung - und ihre Grenzen ? !

Grenzen entstehen im Kopf, meistens hervorgerufen durch Vorurteile und/oder Unwissenheit.

Wenn es um positive Verstärkung geht, sind es immer wieder die gleichen "Argumente" die ausgegraben werden um es als "Blödsinn" darzustellen. Am traurigsten finde ich, wenn positive Verstärkung total überzogen und als nicht funktional dargestellt wird - für mich immer ein Zeichen, dass der Schreiber/Redner keine Ahnung davon hat wie es tatsächlich funktioniert - nur damit man sich weiterhin auf "seinen" Weg berufen kann und man nicht von den angeblich funktionalen Strafen abweichen muss.

Man liest nicht was die Leute schreiben, die erfolgreich damit arbeiten, nein man selber kennt immer nur die, die ihre armen Hunde angeblich total streßen oder es wird von antiautoritäre Erziehung gesprochen und davon, dass die Hunde die mit positive Verstärkung "erzogen" werden, sowieso nicht hören oder man sieht immer nur die, die es "verkehrt machen" - ich lese dann immer von den Leuten die wie verrückt clickern sollen und ihren Hund ununterbrochen mit Leckerlie stopfen, in solchen Aussagen stecken soviele Vorurteile und Halbwissen, dass ich nur noch schmunzeln kann.

Und ja, man kann das Training mit dem Hund so planen und aufbauen, dass man nicht strafen muss, dass bedeutet nicht,aber es kann im Alltag zu Situationen kommen, in denen man manchmal einfach nur reagiert und mehr nicht.

Mir wurde als Mensch der Verstand zu gegeben, meinen Hund zu lehren, wie er sich richtig verhält und ich muss Verhalten nicht abbrechen oder unterbinden, sondern ich kann beim Hund was ändern und somit "falsches Verhalten" unnötig machen.

Hi Cordt,

genau das sie die Argumentationsketten, die ich in dem Kontext immer höre. Diese sind ja auch nicht falsch im Gegenteil. Ich möchte dazu nur kurz zwei Anmerkungen / Fragen loswerden.

- Beschreibe mir doch mal näher Dein "dass bedeutet nicht,aber es kann im Alltag zu Situationen kommen, in denen man manchmal einfach nur reagiert und mehr nicht." Wie sieht denn so eine Reaktion denn aus? Und auf was wird da reagiert?

- Positive Verstärkung muss die Basis jedwegen Umganges mit Hundes sein. Keine Frage. Ich stelle mich jedoch auf den Standpunkt, dass "pauschal immer und ausnahmslos eine Erziehung des Hundes über ausschließlich positive Verstärkung" nicht möglich und auch nicht ratsam ist. Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass ich mit "Strafe" keine Gewalt meine.

Hierbei müsste man im Übrigen "Erziehung" überhaupt mal definieren. Dies hat mir "Sitz" und "Platz" nix zu tun. Das sind nur Kunststückchen. Im Übrigen werden Menschen durchaus auch über Strafe erzogen. Überall. In der Schule. Zu Hause. Im Beruf. Im Studium. Und das ganze flächendecken und ausnahmslos. Spannend, dass es hier legitim ist.
 
Grenzen entstehen im Kopf, meistens hervorgerufen durch Vorurteile und/oder Unwissenheit.
Weil man eine Meinung, denn nichts anderes ist es, nicht teilt, fehlt es noch lange nicht an Wissen oder man wäre deswegen mit Vorurteilen behaftet. Nein, man hat nur aus seiner Erfahrung, eine andere Sicht der Dinge! Bewertungslos, weder besser noch schlechter.

Wenn es um positive Verstärkung geht, sind es immer wieder die gleichen "Argumente" die ausgegraben werden um es als "Blödsinn" darzustellen.
Also ich bin ja jemand der sagt: Eine reine positive Verstärkung ist "Blödsinn". Ich beobachte, lasse mir viel erklären und sehe auch immer wieder genau das Gleiche. Es klappt nicht!

Ich sage jetzt aber nicht dass es nicht geht! Ich sah einfach noch nie, dass es geht!

Aber warum sage ich das es Blödsinn ist? Weil genau von denen, die mir unterstellen, das ich unwissend und mit Vorurteilen behaftet bin, schwer in diesem Bereich enttäuscht werde. Nicht nur das diese dann alles andere als "nur" positiv bestärken, nein, sie haben noch eine ganz große Palette an Ausreden, wieso das bei ihrem Hund eben in diesem oder jenen Fall nicht funktioniert.

Das steht natürlich nie in einem Forum, das wird mir nur dann gesagt wenn man sich trifft und ich sehe dass es eben ganz und gar nicht klappt. Ausreden wie, ja, da hatte er früher mal schlechte Erfahrungen, deswegen schnappt er dazu, oder ja den habe ich aus einer Tötungsstation usw..

Was mir ganz besonders auffällt ist halt, das ich von jenen die immer erzählen das es geht, sie mir aber bewiesen haben das es nicht geht, mir dann auch noch erklären lassen muss, das mein Hund ja sowieso total einfach ist. Wie gesagt, die Ausredenpalette scheint hier das einzige zu sein, was geht.

Auch fällt mir auf, das alles was außerhalb des Forums dann passiert, nur halt nie so gehandhabt wird wie es in einem Forum beschrieben wird. Man nennt es dann halt positive Strafe *G* Da war dann vom Endloswürger mit Leinenruck bis zum Teletac schon alles dabei!

Am traurigsten finde ich, wenn positive Verstärkung total überzogen und als nicht funktional dargestellt wird - für mich immer ein Zeichen, dass der Schreiber/Redner keine Ahnung davon hat wie es tatsächlich funktioniert - nur damit man sich weiterhin auf "seinen" Weg berufen kann und man nicht von den angeblich funktionalen Strafen abweichen muss.
Auch dem wiederspreche ich vehement! Ich bin sicher nicht der einzige, der absolut offen für neues ist. Der von sich selbst sagt, ich kann immer wieder dazu lernen. Ist es nicht so das gerade jener der voll Überzeugung von der Positiven Verstärkung als das NON PLUS Ultra schreibt und jegliche andere Methode als Altbacken, Out und Tierquälerisch hinstellt?

Hier muss ich noch mal hinzufügen, dass aber meine Erziehungsmethode Früchte trägt, denn sie funktioniert. Dies stellte ich nicht nur einmal auf den Zahlreichen Hundetreffen eindrucksvoll unter Beweis. (Und das nicht nur mit einem Hund) Wohingegen ich noch nie, noch nicht ein einziges Mal einen Vertreter der positiven Verstärkung der jeglichen Leinenruck und co. als Altbacken und Tierquälerische Handlung abtut, sehen durfte, wo es funktioniert. Ausnahmslos hatten sie neben ihren 1000 Ausreden noch dazu einen Hund, den ich so niemals an meiner Seite dulden würde.
Gerne lade ich dich zu mir ein, das du mir vorführen kannst, natürlich im Alltagsleben, das es bei dir funktioniert. Selbst machte ich mich schon oft auf den Weg, um mir von Forum Usern die Beweise ein zu holen. Die vertane Zeit, wiederhole ich nicht noch einmal. Ich bin davon überzeugt, das eine reine positive Verstärkung nicht nur ungesund ist, sondern schlicht und ergreifend nicht funktioniert!

Die Vorstellung ist schön, aber nicht Alltagsfähig.

Und ja, man kann das Training mit dem Hund so planen und aufbauen, dass man nicht strafen muss, dass bedeutet nicht, aber es kann im Alltag zu Situationen kommen, in denen man manchmal einfach nur reagiert und mehr nicht.
Hier ist die Frage was du unter Strafen verstehst. Ich bin auch davon überzeugt, Strafen muss nicht sein, aber ein Aufweisen von Grenzen, ein Klarmachen dessen was nicht geduldet wird, halte ich für überaus wichtig, sinnvoll und auch im Interesse des Hundes.
Weiter sehe ich Verfechter der, "ich will alles positiv erreichen" Freunde die so angespannt darauf konzentriert ist ihr Timing so Punkt genau zu setzen, das sie selbst schon nicht mehr entspannt gassi gehen können. Weder ansprechbar noch Gesellschaftsfähig sind.

Man liest nicht was die Leute schreiben, die erfolgreich damit arbeiten.
Doch.. doch, ich lese es sehr wohl, aber komme mir dabei regelrecht veräppelt vor. Ich glaubte auch mal, das dies alles stimmt. Oftmals sind es die hinterhältigsten, fiesesten Gestalten die so etwas schreiben. zuhause ihre Hunde mit dem Elektroschocker traktiert und in einem Forum etwas von positive Verstärkung geschwafelt. All das erlebte ich schon. Aber nicht das du denkst, ich schiebe dich da in diese Ecke! NEIN, aber verstehe bitte, wieso "ICH" und auch sicher viele andere, nicht mehr so einfach alles glauben, was geschrieben wird.

Leckerlie stopfen, in solchen Aussagen stecken soviele Vorurteile und Halbwissen, dass ich nur noch schmunzeln kann.
Ist es denn nicht so? Viele berichten schon von einer Art dressur. Von einem Sozialem Miteinander wird hier doch ganricht mehr gesprochen. Ich bin ein absoluter Gegner von Umlenkung mit Leckerlis. Ich hasse Futterbeutel, habe weder selbst einen, noch nehme ich leckerlies zum Gassi gehen mit.

Es geht anders! Einfacher, für Hund und Mensch. Ich bin auch richtig stolz darauf, dass mein Hund gern zu mir kommt und nicht weil ich Leckerlies habe. Du magst "Schmunzeln" Ich schmunzle auch, glaube mir!

Mir wurde als Mensch der Verstand zu gegeben, meinen Hund zu lehren, wie er sich richtig verhält und ich muss Verhalten nicht abbrechen oder unterbinden, sondern ich kann beim Hund was ändern und somit "falsches Verhalten" unnötig machen.
Suggeriert mir, wer nicht so erzieht, handelt ohne Verstand. Mir wurde auch Verstand gegeben, daher lehre ich meinen Hund nicht mit Leckerli. Wieso auch, hätte Paulchens Mami, so auch nie getan.


Schlusswort: Ich finde die positive Verstärkung nicht Grundsätzlich schlecht! Ich denke nur nicht, dass dies als die reine und die einzige und die Wahre Erziehungsmöglichkeit ist. Ich vermute sogar (Sicher kann ich es nicht sagen) Das man sich hier gern selbst vollschwindelt wenn es um diese Erziehung geht. Fehlverhalten, bewusst ignoriert und strafen dann eben positives Strafen nennt.

Ich denke, eine Mischung aus allem, ist am erfolgversprechendsten.


Liebe Grüße Paolo
 
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Es geht anders! Einfacher, für Hund und Mensch. Ich bin auch richtig stolz darauf, dass mein Hund gern zu mir kommt und nicht weil ich Leckerlies habe. Du magst "Schmunzeln" Ich schmunzle auch, glaube mir!
Ja... weil er gelernt hat was passiert wenn er es nicht tut ;)

Positive Verstärkung funktioniert genau so lange wie man die 'ideale' Trainingssituation schaffen kann... z.B. immer genug Abstand... die richtige Umgebung und vor allem braucht man etwas was der Hund über alles andere liebt.
Man muß den Hund erstmal so an eine Situation heranführen das er noch ansprechbar ist... sonst kann man auch mitm Leckerlie/Spielzeug wedeln wie man will.

Bei Taye z.B. geht der Ball über alles... da kann ich ganz gut mit arbeiten. Bei Robin gehts eigentlich ganz gut mit Futter... naja... ist ihr aber dann auch oft egal...

Ich kann auch ohne Leckerlie/Spielzeug Gassi gehen... die Hunde hören trotzdem... erst nach einer Weile wenn wirklich gar nichts mehr kommt würden sie wohl nachlässig werden...
Ihr würdet ja auch nicht mehr arbeiten gehen wenn 2 Monate kein Gehalt kommt ;P Wohl aber wenn euch morgends wer abholt der ne Knarre bei sich trägt... wär aber kein schönes Gefühl oder!?

Und... wenn ich mit Leckerlie/Spielzeug belohne ist jeder Mensch der meinen Hunden etwas gibt oder mit ihnen spielt GIFT... das passiert ja leider oft genug ~.~'
Wenn mein Hund auf wen zurennen würde und es dann Leckerlies gibt... auch hingeworfen... danke für die Belohnung... wie schon gesagt da würd der Hund nächstes mal auch nicht besser auf mich hören... wieso auch!?
Wenn man fürs Rasenmähen 100€ bekommen würde... und wer anders kommt und sagt, ne du bleib mal sitzen hier haste 100€... da würdest auch lieber sitzen bleiben... oder erstnal sitzen bleiben und dann doch rasenmähen..dann hättest 200€ ;P

Positive Verstärkung funktioniert... dauert nur eeeeewig bis es mal Früchte trägt... und das eben auch nur wenn man die passende 'Bezahlung' bieten kann...
Kommt immer auf den Hund an...

Nun mal eine Frage:
Wie bestraft ihr denn den Hund ohne Gewalt das es etwas bringt!?

Wenn Robin einen Hund fixiert kann ich sie packen auf den Boden drücken und alles... kratzt sie nicht.
Wenn die JRT am Zaun kleffen brüll ich...renn hin... schmeiß auch mal die Leine... (auch auf Robin wenn sie mal wieder unerlaubt was futtert...) die haben immernoch nicht gelernt es zu lassen ;)

Damit 'Strafe' wirkt muß ich ja 'angst' davor haben!?
 
Ja... weil er gelernt hat was passiert wenn er es nicht tut ;)
Ja das ist das Problem! Man kennt nur übertriebene Handlungen, entweder positiv oder negativ. Dazwischen gibt es nichts.

Mein Hund hat gelernt dass ich Immer sein Fels in der Brandung bin und er bei mir seine Sicherheit sieht.

Das bedeutet aber eine hohe Selbstkorrektur für mich. Also bin eher ich es, der an sich, seiner Haltung und seiner Aufmerksamkeit arbeiten muss. Der Hund, kann das eigentlich alles, der macht mir dann einfach nach!

Konsequent zu sein, bedeutet nicht gewalttätig zu sein. Der Hund kann so aber lernen, dass es nicht funktioniert. Wenn ich hier sage, und er nicht kommt, hole ich ihn beispielsweise mit der Schleppe zu mir.
Dieses Hü und Hott und die Orientierungslosigkeit führen dazu das ein Hund auf Dauer Dinge selbst entscheiden muss, die es einfach nicht entscheiden kann. Also ist die Arbeit eher an einem selbst als an seinem Hund.

Ich habe meinen Hund noch nie getreten, geschlagen oder zu Boden gedrückt. Aber ich habe meinen Hund auch noch nie etwas 10-mal gesagt und dann aufgegeben.
Ich habe meinen Hund aber auch noch nie, einfach so sich selbst überlassen, ihn von fremden Antatschten lassen und auch niemals einen Fremden Hund einfach zu ihm hingelassen.
Er verlässt sich auf mich, lässt mich entscheiden, dafür, darf ich mich auch auf ihn verlassen. Wenn ich ihn rufe, kommt er!

Wie toll das funktioniert hab ich auf den letzten großen Hundetreffen gesehen. Wir waren an die 30 Hunde+ Hundehalter. Ein rufen in die Masse der tobenden Hunde und Paulchen rannte sofort ohne Umwege zu mir und blieb solange bis ich ihn wieder hinschickte. Ich war echt sehr erstaunt, denn ich wäre nicht erbost gewesen wenn ich in dieser Masse mal nicht so wichtig für ihn gewesen wäre.

Mit Angst hat das nichts zu tun.
 
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- Beschreibe mir doch mal näher Dein "dass bedeutet nicht,aber es kann im Alltag zu Situationen kommen, in denen man manchmal einfach nur reagiert und mehr nicht." Wie sieht denn so eine Reaktion denn aus? Und auf was wird da reagiert?
Ich denke solche Situationen kennt jeder Hundehalter. Unsere Hunde sind unberechenbar. Ob der Hund nun auf Grund eines Außenreizes unerwartet durchstartet und auf eine Straße zusteuert; der andere Hund gerade um die Ecke kommt um die man biegen will und die zwei sich sofort in die Wolle bekommen. Und wie meine Reaktion dann aussieht? Das kann von "Nein" brüllen, bis im Geschirr packen und wegziehen gehen, würde ich die Unversehrtheit meines Hundes in Gefahr sehen, würde ich beim Gegenüber auch zutreten oder schlagen - sag ich mal so, ich bin noch nie in solche Extremsituationen geraten.


- Positive Verstärkung muss die Basis jedwegen Umganges mit Hundes sein. Keine Frage. Ich stelle mich jedoch auf den Standpunkt, dass "pauschal immer und ausnahmslos eine Erziehung des Hundes über ausschließlich positive Verstärkung" nicht möglich und auch nicht ratsam ist. Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass ich mit "Strafe" keine Gewalt meine.
Und jetzt zeige mir die Stelle wo das hier
"pauschal immer und ausnahmslos eine Erziehung des Hundes über ausschließlich positive Verstärkung"
in diesem Thread genannt wurde. Die Hundehalter die ich persönlich kenne, die ihre Hunde auf positiver Verstärkung erziehen, sind sich sehr wohl bewusst, dass man nicht alles vorhersehen oder verhindern kann, dass sind nicht diese "Pseudo-Wattebauschwerfer" die phoenic begegnen und denen sie/er begegnet und daraus ihr/sein Wissen zieht.


Hierbei müsste man im Übrigen "Erziehung" überhaupt mal definieren. Dies hat mir "Sitz" und "Platz" nix zu tun. Das sind nur Kunststückchen.
Erziehung ist das was ich tue um meinen Hund etwas zu lehren.

Und wenn ich auf Entfernung das Signal "Sitz" oder "Platz" gebe, weil uns ein Radfahrer entgegen kommt, dann hat das für mich nichts mit Kunststückchen zu tun, sondern mit Alltagstauglichkeit.
Und auch, wenn keine 3 Meter vor der Nase meines Hundes mehrere Rehe wechseln und er nur guckt, weil er gelernt hat das genau das Verhalten belohnt wird, dann ist das kein Kunststückchen.
Ich musste meinem Hund im Übrigen noch nie das Verlassen des Weges im Wald verbieten, er tut es kaum, und wenn er wirklich mal Ansätze zeigt, dann kommt unser Umorientierungssignal oder was mir gerade so in den Kopf schießt und das Thema ist durch.

Kunststückchen kann meiner allerdings auch, er kennt "dreh Dich" und macht "Männchen" aus dem FF, Küsschen gibt er auch gerne.

Allerdings arbeite ich auch bei Hundekontakt (direkt, auf Abstand und auf Abstand mit Leine) mit Markern und ist das sehr funktional.


Im Übrigen werden Menschen durchaus auch über Strafe erzogen. Überall. In der Schule. Zu Hause. Im Beruf. Im Studium. Und das ganze flächendecken und ausnahmslos. Spannend, dass es hier legitim ist.
Ich weiß nicht ob etwas legitim ist, nur weil andere es tun. Für mich ist das kein Grund Dinge zu tun.
Und auch wenn ich bei der Erziehung meiner Tochter so weit es mir möglich war und ist auf Strafen verzichte, ist es für mich ein Unterschied zum Hund.
Warum, beim Hund wird in der Regel schon angefangen zu strafen, bevor ich ihn das richtige Verhalten gelehrt habe, das ist das Prinzip Leinenruck, mit dem man wirklich glaubt dem Hund damit beizubringen, dass er leinenführig zu sein hat.
Meiner Tochter kommt einmal zu spät und es gibt eine verbale Ermahnung - ebenso wie ich sie immer wieder lobe, wenn sie zuverlässig ist. Sie kommt ein zweites Mal zu spät und ich kündige bei erneutem zu spät kommen eine Konsequenz für sie ein. Sie weiß wie sie es richtig machen soll/kann und tut es dennoch nicht und das auch in eben diesem Bewusstsein.
Ein Hund der nicht leinenführig ist und immer wieder einen Leinenruck bekommt, wird nur dafür gestraft weil er zieht, er weiß aber - meist - nicht wie er es richtig machen soll.
Ich verlange von niemanden etwas was er nicht kann, bzw. noch nicht können kann, weil er es noch nicht gelernt hat (z.B. muss niemand positive Verstärkung wirklich verstehen, der sich nie damit richtig beschäftigt hat, bei solchen Leuten erwarte ich nichts anderes als nachgeplapperte Vorurteile), wer würde sein Kind strafen, weil er Matheaufgaben nicht lösen konnte, die es zuvor noch nicht gelernt hat, aber beim Hund scheint das Gang und gebe zu sein.
Ich übe mit einem jungen Hund den Rückruf. Für diesen Junghund sind andere Hunde superinteressant. Und während der Rückruf sonst ganz gut funktioniert, klappt es - natürlich - bei Kontakt mit anderen Hund kaum bis gar nicht. Was sollte passieren? Soll ich den Hund strafen, für ein Verhalten, was er noch nicht richtig gelernt hat? Ich setze da an, wo es wirklich hapert, es muss sich für den Junghund lohnen, auf den Rückruf zu hören, auch wenn er mit anderen Hunden zusammen spielt, ganz einfach und simpel.
Allerdings gibt es auch genügend Hundehalter die meckern und schimpfen, den Hund ruppig an die Leine nehmen, nachdem sie ihn eingefangen haben.
 
So wie du das beschreibst, is das gar nicht mehr so weit weg von meiner Hundeerziehung z.B. ob ich das nun über leckerchen mache oder meinen Hund überschwielig lobe wenn er zu mir kommt, spielt doch keine Rolle, Hauptsache der Hund hat hierbei eine positive Verknüpfung mit "mir" und dem was er tut.

So wie du das beschreibst ist das also auch keines Wegs die Wattebauschfraktion mit der du dann ungerechtfertigt verwechselst wirst.
 
Der Hund wurde über Jahrtausende darauf selektiert mit dem Menschen arbeiten zu wollen. Ohne den Mensch gäbe es keinen Haushund.
Strafe basiert nicht zwangsläufig auf angst. Hört leelah nicht auf mein 'sitz' kommt sie sie sofort an die Leine, denn das 'sitz' ist bei mir kein Witz mehr sondern todernst gemeint..
Die Leine ist in dem Fall die strafe. Ganz ohne Gewalt oder Tamtam.
 
Jetzt ist halt die große Frage ob der Hund "strafen" überhaupt so auffassen kann. Strafen hört sich für mich immer leicht nach, wenn du nicht, dann mach ich oder dann musst du!

Ich bin mir da nicht so sicher. Ich strafe auch nicht in dem Sinne, ich bin nur sehr konsequent. Da ich, egal was ich sage, es durchziehen muss, verzichte ich auch häufig auf "zu viele" Befehle meinerseits.

Wenn ich Sitz sage, muss ich die Zeit haben das auch in jedem Falle durchzusetzen. Also so arbeitete ich mich auf den heutigen Stand. Das Funktioniert nun recht problemlos! Mir fällt aktuell keine Situation ein, wo ich mit meinem Hund in einen Konflikt geraten könnte. Er hatte eine 2 Monatige Phase, wo er es immer wieder wissen wollte, aber die ist nun wieder vorbei.

Dann ist es ja auch so, wir alle machen dauernd Fehler, also ich auf jeden Fall. So schleichen sich einfach Kleinigkeitsfehler. Bei mir aktuell z.B., ich sag es immer zwei Mal! Selbst wenn ich es nicht muss! Das bürgert sich grad so ein, woran ich also wieder arbeiten muss.

Was mir bei euch allen ein wenig Fehlt um ehrlich zu sein, ist dass ihr auch darüber redet, euch selbst zu erziehen und zu kontrollieren. So könnte man den Eindruck haben, dass es Grundsätzlich immer der Hund ist, an dem gearbeitet wird.
 
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So wie du das beschreibst, is das gar nicht mehr so weit weg von meiner Hundeerziehung z.B. ob ich das nun über leckerchen mache oder meinen Hund überschwielig lobe wenn er zu mir kommt, spielt doch keine Rolle, Hauptsache der Hund hat hierbei eine positive Verknüpfung mit "mir" und dem was er tut.

Bitte nimm es mir nicht krumm (es ist wirklich nicht bös gemeint, aber die Pseudo-positiv-Verstärker, denen Du begegnet bist haben Dir ziemlich viel Bockmist erzählt), aber bitte lese etwas dazu wie das mit der positiven Verstärkung funktioniert. Man füttert nicht nur Leckerlies, sondern man belohnt den Hund mit dem was er gerne hat, dass ist abhängig vom Hund und von der Situation.

Schau mal hier, ist eine tolle Artikelreihe, die das Ganze erklärt ... gibt auf der Seite eine Menge guter Artikel.

So wie du das beschreibst ist das also auch keines Wegs die Wattebauschfraktion mit der du dann ungerechtfertigt verwechselst wirst.
Wie schon gesagt, da bist Du sicherlich auf Hundehalter getroffen, die auch mir sehr befremdlich erschienen wären.
 
Nene, das sind jene die ich hier im Forum, in den anderen Foren und auf Facebook massenhaft lese. Es sind jene die sagen, alles kann positiv belegt werden und schlechtes verhalten wird ignoriert. Das lesen wir Tagein Tag aus.

Vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt. Ich weiß sehr wohl was der Reiz und der Ansatz dieser Art der Hundeerziehung ist. Ich weiß dass die Belohnung und der Anreiz ALLES sein kann.

Ich muss mich diesbezüglich gar nicht mehr so sehr Bilden wie ihr vielleicht glaubt. Ich rede von dem was ich Tagtäglich vor die Füße geschmissen bekomme.

Meiner Meinung nach ist es ja so (Ich wiederhole mich hier ja ständig) Das der Grundgedanke sehr gut ist, aber es im Hardcorebereich so stark übertrieben wird, das es gleichzusetzen ist wie Erziehung mit reiner Gewallt.
 
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