Positive Erziehung / "Ansage" gemacht nach Katzen-Jagd

Was versteht ihr eigentlich darunter?

Ich kenne Leute die erziehen ihre Hunde gar nicht, und nennen das positiv, ich kenne Leute die machen alles nur über Leckerlies.

Ich möchte meine Hunde positiv erziehen, mache sehr viel mit Leckerlie, habe sehr an meiner eigenen Ungeduld gearbeitet, so dass ich meistens eine wirklich stoische Ruhe verbreiten kann. Bei zwei Terriern auch nötig :)
Heute bin ich aber an meine Grenzen gestossen und es hat gescheppert.


Bei uns im Ort gibt es sehr viele Katzen, und draussen an der Leine läuft es positiv gesehen auch positiv :)
Da kann ich an der Katze vorbeilaufen, hole mir mit einem "Guck" Signal die Aufmerksamkeit, werfe dann in die andere Richtung ein Leckerlie, jeder hat Spass.
Vorhin dann die unerwartete Begegnung ohne Leine.
Shit.

kurzgefasst: Katze und Hund waren weg. GsD sass die Katze dann unter einem Auto, ich musste zweimal ums Auto rum um meinen Hund einzufangen und mir ist dann einfach der Kragen geplatzt, und ich habe ihr an Ort und Stelle eine Ansage gegeben, die sich dann, für unsere Verhältnisse, gewaschen hat. Ich habe ihr NICHT weh getan (also bitte nicht falsch verstehen), sondern habe sie einfach gegriffen, dabei auf den Boden gedrückt und sie angemotzt.

Das hat gewaltig Wirkung hinterlassen, denn sie hat die nächste halbe Stunde nur beschwichtigt.

Was denkt ihr?

Sicher war es nicht nett, aber wie kann ich ihr sonst nahelegen dass das Verhalten falsch und eben auch gefährlich ist? Ich kann diese Situation ja leider nicht wiederholen und wiederholen und positiv belegen, sie weiss ja wann sie an der Leine ist und wann nicht.

Wie verhaltet ihr euch in Situationen wo etwas nicht richtig läuft?

bei meinem Rüden habe ich das Problem, dass er unangeleint gerne zu anderen hinläuft. Wäre jeder andere nett und freundlch wäre das ja kein Problem, und auch hier habe ich das Gefühl, er lernt es nur, wenn es einmal scheppert, ich kann mich da noch so abmühen und ihm leckerlie geben wenn er kommt beim abrufen. Sieht er einen anderen Hund, und ist er ohne Leine, dann ist er weg.

Was tun? Straft ihr auch mal ab? und wie?
 
Ich mache das genau wie Du. Wenn Gefahr droht, und Hundis hören nicht gibt es eine Ansage die sich gewaschen hat. Bei Bailey fällt diese (Labradortypisch) auch mal etwas lauter aus. Aber dann wirkt das auch. Ich schlage keinen meiner Hunde, aber ich habe genau wie Du auch mal auf den Boden gedrückt. Keiner meiner 3 hat das je übel genommen, gewirkt hat es aber immer.
 
Ich mache auch viel über positive Sachen.
Ob Leckerli, Stimme, Spielzeug.
Aber es gibt auch Momente wo sie "negativ bestraft" werden.
Wie, kommt ganz drauf an ( was war, wie viel Mühe sie sich
gegeben haben, was meine Schuld war, was ich wirklich von
den Hunde verlangen kann, was für ein Hund usw. ).
Sie sind nicht aus Zucker.

Zb. wenn Hunde fressen bekommen. Jaano ist meist ab schnellsten
fertig ( ist der jüngste ). Er will zu Baasies Napf. Der geht. Ich
sage nein ( was er kennt ) er lässt wird er gelobt.
Ich sage "nein" will hin stelle ich mich in den Weg. Will er trotzdem
"schiebe" ich ihn weg oder halte fest. Kommt er trotzdem hin, dann
hole ich ihn auch "unfreundlicher" weg.
Nehme ich und schiebe in bissel deutlicher weg.
( hört sich immer alle schlimmer an, wie es ist ).

Oder Baasies hatte mal Probleme mit Leinenführigkeit.
Da gab es eine nach der anderen klare ansage.
Auch körperlich leicht zurecht gewissen ( weg gedrängt, geblockt,
Leine mal zurück geholt, mal am Fell festgehalten ( so wie wir es auch machen,
wenn wir schmusen oder so mal, nur dass ich da stinke sauer war, ab legen,
mal auf ihn zu gehen, anschnautzen.. was halt gerade gepasst hat )

Oder beim Hüten flog am Anfang bei Baasies die Flaschen auf ihn zu.
Er hat es da kapiert, aber angst von der Flasche nicht ( hat sie direkt mit gebracht ).
Aber da muss zb. auch härter streng bleiben, wie daheim vor dem Napf...
 
Zuletzt bearbeitet:
danke für eure ehrlichen Antworten!
Ich hatte vorhin ein echt schlechtes Gewissen, vor allem weil mich eben die Leute da auch sehr pikiert angeschaut haben, wie ich den kleinen süßen Püschelhund angegangen hab...Wurde dann von der kleinen auch extremst gestalkt, die ist mir mit ganz bedröppeltem Gesicht sogar bis aufs Klo gefolgt...:denken24:

Ich schau mir ja manchmal Sendungen im TV an, auch Viktoria Stilwell, die ich so ganz toll finde, und die ja irgendwie nie abstraft.
Was ich bis dato auch vermieden habe, aber vielleicht ist es echt die Kunst da kurz zu strafen, aber dann keinen Groll mehr zu zeigen (schwer! Musste echt danach ein paarmal tief einatmen um wieder runter zu kommen und nicht sauer zu sein mit ihr..). Zeigt irgendwie doch mehr Wirkung als ein reines Abbruchsignal oder der ständige Versuch umzulenken. (hab mir ja die Seele aus dem Leib herausgebrüllt :) )

Bin nur mal gespannt wie jetzt unsere nächste Katzen-Begegnung ausschaut....ob das jetzt Wirkung gezeigt hat oder bis dahin dann schon wieder vergessen ist...

ich denke meinem Rüden werde ich jetzt auch eine klare Ansage geben. Wenn der andere Hunde sieht hüpft er immer mit total verzücktem Gesicht von dannen, und ich habe es bis dahin auch nur mit Schlepp und Ablenkung etc versucht, aber ohne Leine hilft das nicht. Der ist ja auch nicht doof. Aber diese Situation ist mir auch zu gefährlich, und dann denke ich mir lieber einmal etwas klar dargestellt als die nächsten Male wieder hinterhergerannt....
 
Positive Strafen bzw. "maßregeln" gibt es bei uns nicht. Die einzigen Situationen, wo ich in Versuchung geraten würde, könnte es das Problem einigermaßen schnell ohne Backlash lösen, sind Situationen, wo es eh nix bringen würde bzw. ein riesiges Backlash-Potential hätte.

Eine halbe Stunde von meinem Hund beschwichtigt werden wär für mich ein Zeichen, dass was sehr schief gelaufen ist. (Ich meine, ist leicht passiert wenn man sich erschreckt etc., aber als Erziehungsmethode ist das für mich ganz klar nix.)
 
ja nur: was ist die Alternative?

Nur an der Leine laufen lassen will ich sie nicht. Das wäre eine noch viel größere Strafe.
Wie gesagt, laufe ich mit ihr an der Leine, dann kann auf sie einen meter vor der Katze absitzen lassen. Es wird nicht gebellt, ich werfe dann Leckerlie, dann wird weitergegangen.

Ist sie ohne Leine, reagiert sie aber nicht, vor allem wenn die KAtze anfängt zu rennen. und diese Situation ist dann einfach zu gefährlich.

Und hätte ich sie vorhin kommentarlos angeleint....hätte sie dann gelernt dass sie sich falsch verhalten hat?


ich weiss nicht. Ich bin ja sonst wirklich ein Fan von positiven Methoden, aber ich stosse her echt an meine Grenze, und ich kann ihr nicht erlauben das ein zweites Mal zu tun.
 
Ich nutze positive Verstärkung für meinen Hund. Lehre bzw. verstärke richtiges Verhalten. Belohnung bzw. Verstärker sind bei uns sehr umfangreich vom Leckerlie in unterschiedlich Arten und "Darbietung" über diverse Spielzeuge und auch Arbeitsaufgaben, Umweltbelohungen bis hin zu verbalen Lob oder Körperkontakt bzw. Streicheleinheiten, das ist bei uns immer ganz abhängig von der jeweiligen Situation.

Soweit es im Rahmen des Machbaren liegt, nutze ich positive Verstärkung, eben weil es einfach sinnvoller und auch nachhaltiger ist richtiges bzw. erwünschtes Verhalten zu lehren, als falsches bzw. unerwünschtes Verhalten immer wieder unterbrechen zu müssen oder so überzogen zu strafen, damit man es dann nach einmaliger Strafe nicht immer wieder unterbrechen muss, sondern die Strafe für den Hund so "eindrucksvoll" war, dass sie etwas "gebracht hat".
Unerwünschtes Verhalten kann auch sehr gut nett unterbrochen werden und für den Hund - bei richtig genutzter Verstärkung - sicherlich sehr viel "attraktiver" als unerwünschtes Verhalten durch Strafe abzubrechen.

Übermensch bin ich allerdings nicht und wenn "es brennt" werde auch ich mal lt. bzw. verbal unfreundlich oder greife mir den Arsch (ja war er in dem Moment wirklich) weil er den armen Labbi von ner Freundin völlig außer sich angeht. Auch gibt es Negatives das der Hund als Strafe empfindet und das ich nicht beeinflussen kann (wenn ich ihn nicht komplett isolieren will) und hab ich selber einen bescheidenen Tag, dann kommt der Hund an die Leine und ich halte soweit es geht die Klappe.
 
Ich habe schon sensible Hunde, aber nach der Strafe ist aber idr.
wieder alles in Ordnung. Es braucht normal keine 30 Sec., weil sie
wissen, es war falsch. Und nicht zu hart war, halt angepasst.

Beim Hüten zb. beim meinem großen hat ein "ey" dicke gereicht.
Das war schon "Strafe". Normal hat sein Name schon gereicht.
Der Kleene der hat Falsche gebraucht oder habe momentan eine
Peitsche ( nicht zum schlagen, einfach verlängerte Arm ). Weil
er es deutlicher braucht.


Mein Aussie hat Schiss vor andere Hunde. Zur Not "geht sie nach vorne".
Die wird nicht bestraft, weil ich weiß, sie kann nix dafür.
Beim Border gibt es dann mal ein "nein", wird bisschen weggedränt (
ich stelle mich dazwischen ) oder bisschen zurück gezogen, ein platz.
Weil ich weiß, er kann sich beherrchen...
 
Ich finde, es liegt ein großer Unterschied zwischen "Notfallmanagement", indem ich "handgreiflich" werden muss, indem ich zum Beispiel deutlich blocke oder den Hund "packe", um Schlimmeres zu verhindern (Beißerei zwischen Hunden, vor ein Auto laufen etc.) oder ob ich das als Erziehungsmaßnahme einsetze.
"Zu Boden drücken" hat es hier so noch nicht gegeben, ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was diese Maßnahme (dauerhaft) bringen soll.
Ich glaube kaum, dass man einem Hund die Jagd auf Katzen damit abgewöhnen kann.
Es besteht immer die Gefahr, dass positive Strafe falsch verknüpft wird oder dass keine Wirkung der Strafe eintritt und somit immer härter bestraft werden müsste.
Eine halbe Stunde beschwichtigen finde ich persönlich arg lang, spricht für große Verunsicherung dir gegenüber, die ich mir für meine Hunde nicht wünsche.

Wenn mein Hund unangeleint immer zu anderen Hunden rennen würde, wäre es für mich keine Option, darauf zu "hoffen", dass er deswegen von einem anderen Hund mal "verprügelt" wird, um daraus eine Lehre zu ziehen, geschweige denn, dass ich ihn für seinen "Ungehorsam" bestrafen würde.
Auch hier besteht die Gefahr der Fehlverknüpfung, dass er in Zukunft andere doof findet und selbst verhauen möchte (eine schlechte Erfahrung kann bei einigen genügen).
Ein Hund, der in gewissen Situationen nicht abrufbar ist, bleibt bei mir an der Leine, zumindest in Gebieten, in denen die Gefahr besteht, dass er abdüst oder dort, wo es unübersichtlich ist.

Die Erziehung über positive Verstärkung (es müssen nicht nur Leckerlies sein), ist meiner Meinung nach, sinnvoll und sollte nicht mit der positiven Strafe, als Erziehungsmethode (nicht Notfallmanagement) kombiniert werden.
Mein Weg wäre es nicht.

"An deine Grenzen" wirst du vermutlich auch mit Strafe kommen, denn ich bin mir sicher, dass du deinen Hund nicht dauerhaft von seinen unerwünschten Eigenarten (Katzen jagen, zu Hunden hinlaufen) abhalten wirst.
Möglich ist natürlich, dass du es mit positiver Verstärkung auch nicht wirklich erreichen wirst, dann bedeutet es für dich, dass du sehr wachsam und aufmerksam, zumindest in bestimmten Gegenden, Gassi gehen musst.

Ein Hund ist kein Computer, dem man mit ein paar Leckerchen als Eingabe, nicht jegliches natürliches Verhalten, jeglichen Drang, den er hat, "abgewöhnen" kann.
Das erreicht man weder mit Leckerlies noch mit Strafe.
Manchmal hilft nur Management.
So einen "Katzenjäger" hatte ich auch, bei ihm half nur Management (Leinenknast, wo viele Katzen liefen).
Weder Strafe noch Leckerchen hätten ihn aufgehalten, Katzen zu jagen.

Wie alt ist dein Hund eigentlich?

LG Leo
 
Hallo!

Sie wird fast 6. Und das Problem ist, dass es hier irgendwie jedes Jahr mehr Katzen gibt. Im Ort, wie auch ausserhalb.
Eigentlich dürfte sie dann fast gar nicht mehr ohne Leine rumlaufen, und das geht ja auch nicht.

Ich habe sie vorhin auch nicht auf den Boden geworfen, weil das ja als Erziehungsmethode oft empfohlen wird, sondern weil ich sie gegriffen habe, und 3, 5 kg fallen dann eben mal um ;)
Irgendwie war das eine Notfall-/ Erziehungsmethode, sie hat ja auch nicht mehr auf mich gehört als die Katze dann unter dem Auto sass (musst dann ums Auto rumlaufen, meinem Hund hinterher). Denke ich habe danach noch eine ziemlich saure Aura ausgestrahlt :), das hat sie wohl gemerkt. Jetzt ist aber wieder gut, sie hockt hier auf meinem Schoss.

Leckerlie werfen, oder Ablenken hätte da NICHTS genutzt, sie war voll im Jagdmodus. Positiv übe ich ja immer, wenn sie an der Leine ist, und da hilfts ja auch. Rennt die Katze, dann hilft auch das Leckerlie nix.

Ziel ist, dass sie einfach kurz nachdenkt bevor sie rennt, nach dem Motto: da war doch was. und sich es dann hoffentlich anders überlegt.

Auch bei meinem Rüden: es gibt hier IMMER Situationen wo einmal ein anderer Hund kommt, theoretisch müsste ich ihn dann auch immer an der Leine lassen, was für ihn auch ganz schrecklich wäre.
Ich plane nicht ihn umzuwerfen (hat sich vorhin halt so ergeben), aber wenn ich sehe er reagiert, möchte ich ihm einfach eine klare Ansage geben, ein böses Abbruchsignal und ihn wenns klappt vorne an der Brust nach hinten schieben. tut nicht weh, bringt ihn aber hoffentlich so weit dass er nicht mehr einfach wegrennt. Was ja zu seiner eigenen Sicherheit ist.

Negative Strafen bringen schon etwas, aber dahin will ich ja gar nicht, ist nicht mein Ziel!!
(ich kenne Leute die Malinois und Co für Schutzdienst ausbilden und Problemhunde "heilen", da gibt es ganz andere Methoden wo es den Hunden quasi rausprügelt wird, und die danach keinen Mucks mehr tun. Aber wie gesagt: Nicht meine Welt!)
 



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