Pitbull-Labrador-Mischling tötet Mops

Erstmal ist das natürlich tragisch:(. Und sicher wäre es zu verhindern gewesen (wie so oft).

Wollte aber kurz mal darauf eingehen, dass einige hier glauben, man müsse einen Hund "trainieren", einen anderen zu töten. Das glaube ich so nicht.
Es gibt sie, adulte Hunde, die fremde Welpen töten, Hunde, die gleichgeschlechtliche Konkurrenten töten wollen etc. Und die sind nicht per se "krank" oder werden dazu gezwungen. Genauso wie wirkliche Kampfhunde, die heute (leider) noch für diesen Zweck so gezüchtet werden, nicht gezwungen werden müssen, sich in den Gegner zu verbeissen. Das sind ja in der Regel nicht Rudelmitglieder, die sie angehen, sondern mögliche Konkurrenten, bei krassen Größenunterschieden kann auch mal eine Verwechslung mit Beute passieren.
Hunde sind und bleiben eben Hunde.
 
Hallo,

eben...sie sind und bleiben Hunde...

Und ihnen ist das Töten von Artgenossen NICHT angeboren. Diese gesteigerte Form der Aggression ist "gemacht". Entweder durch schlechte Zucht (Krankheit, Schmerzen ect...) oder durch schlechte Prägung und Sozialisierung. Oder im schlimmsten Fall ganz bewußt durch den Menschen. KEIN Hund würde nur weil er geboren wurde sich in einen Artgenossen verbeißen und nicht loslassen. Das ist asoziales Verhalten und NICHT angeboren. Man kann mit Hunden züchten, die tendenziell eine gesteigerte Aggression zeigen, ja. Aber auch der Welpe, der jungfräulich geboren wird, muß trainiert werden, um dieses Verhalten in Vollendung zu zeigen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hm, ich sehe das halt anders. Töten an sich ist angeboren. Und ja, es gibt viele Hunderassen, die mittlerweile auf Infantilismus gezüchtet werden. Wo, weil heute keine eigentliche Arbeit mehr für diese Tiere da ist, auf Unterwürfigkeit gezüchtet wird oder eben das Aussehen das einzige Zuchtziel ist. Aber eben auch noch einige, die Konkurrenten, gerade auf so engem Raum, eben "loswerden" wollen. Spaziergänge mit läufiger Hündin und intaktem (eigenen) Rüden, und dann kommt ein fremder aufdringlicher, unangeleinter Rüde dazu- kann knallen. Wenn nicht, ist das nicht der "Normalzustand", sondern schon eher ungewöhnlich. Kann je nach Situation und Hundetyp auch tödlich enden, wenn der Fremdhund nicht aufgeben und sich schnell verziehen wird. Oder wie erwähnt Hündin, evtl. gerade mit eigenem Wurf, trifft auf fremden Welpen. Oder Beispiel Windhund, der stark auf Bewegungsreize reagiert, und aus Unwissenheit auf einen kleinen, schnell rennenden, womöglich noch quietschenden Hund gelassen wird.
Ich würd bei einem Kangalmix (Bernhardiner evtl. drin), den ich im Bekanntenkreis habe, z.B. niemals einen fremden Rüden zu Besuch mitbringen. Bei vorsichtig bekannt gemachten Hündinnen geht das, aber ein unkastrierter Rüde auf seinem Terretorium... nicht gut.
Einmal habe ich, als Neuhundehalter (war sehr verstörend) einen Kampf zwischen einer Parson Russelhündin und einer Minibullyhündin mitbekommen. Es war kein schöner Anblick. Zuerst wurde gegenseitig versucht, den anderen auf den Boden zu drücken, ihn ruhig zu stellen, aber weil die Russelhündin am Ende (nach mehrmaligem Jagen, wechselndem Niederdrücken und das alles bis gegen Ende beinahe lautlos) weiterhin strampelte und schnappte, hat die Bullyhündin dann mit ehrlicher Beschädigungsabsicht in die Kehle gebissen. Durch Eingreifen von einem anderen Hundehalter, der wohl Erfahrungen mit kämpfenden Hunden hatte, ist das ganze mit einem Loch im Russelhals, einem abgerissenen Ohr und zerbissener Nase beim Bully geendet. Mir war danach richtig schlecht.... Keine Ahnung, was der Auslöser war und wer angefangen hatte, es ging zu schnell. Die Dame mit der Russelhündin sagte nur, dass ihre Hündin keine anderen Hündinnen mag, die mit dem Bully war wohl am fertigsten von allen Zuschauern, sie war ganz erschrocken, denn ihre Hündin war gerade mal 8 oder 9 Monate alt. Vll. gings anfangs noch um einen Stock, ein Mauseloch, vll. war die Junghündin der Althündin zu "frech", keine Ahnung, aber die haben sich sehr schnell lautlos und BEIDE aufeinander gestürzt.

Es gibt unverträgliche Hunde, die sind nicht krank oder unnormal, nur nicht mehr gern gesehen. Im eigenen Rudel sind die meisten ganz normal verträglich (kenne ich jedenfalls häufig so, sogar Rüde mit Rüde etc), aber haben eben noch ein "ursprünglicheres" Wesen. Dabei kann ihre Haltung unproblematisch sein, solange man als Halter aufpasst und sich die unangeleinten Tutnixe vom Leib hält.

Natürlich gibt es auch vom Menschen dahin erzogene Tiere, deren Beutefangverhalten ausufert, die schlechte Erfahrungen mit Artgenossen machen mussten und aus Angst Leib und Leben verteidigen wollen oder deren Besitzer es "cool" finden und mögliche Artgenossenunverträglichkeit bewusst födern. Keine Frage, dass ist, wenn der Hund dann ungesichert in der Öffentlichkeit agiert, nicht so prikelnd.
Ich denke jedenfalls, dass man viele Hunde nicht zu Beissereien zwingen muss, die das von sich aus schon "gern" tun. Vorallem bei Terrierrassen ist mir das halt aufgefallen, dass da gerne mal gepöbelt und auch verbissen wird. Und selbst unter den Labradoren kann ein Hund fallen, der vom Charakter nicht unnatürlich ist, nicht schlecht behandelt wurde, keine schlechten Erfahrungen machte, keinen Gendefekt hatte etc., der aber keine anderen Hunde mag. Ist vll. durch die Zucht weniger warscheinlich als bei anderen Rassen, kann aber sein. Ist das jetzt schlimm, wenn der Halter das weiss und einfach Vorsichtsmaßnahmen trifft?

Hatte früher auch ein ..."romantischeres" Bild vom friedliebenden Hundewesen, aber durch die enorm gehäuften Konflikte mit Fremdhunden (bei denen immer nur meine Hunde in der Klinik landeten, weil sie zu denen gehören, die sich irgendwie gar nicht wehren und in eine Art Schockstarre verfallen) und zwei ernsten Beissereien (wobei ein Hund das linke Ohr und Auge verlor, alles weggerissen- Kampf unter "Erzfeindinnen", die mit anderen Hunden sonst keine Probleme hatten) mitansehen musste, bin ich einfach vorsichtigiger und eben der Meinung, dass es viel häufiger "böse" Absichten unter Hunden gibt, als man glauben möchte. Alleine was da rumgemobbt wird, respektlos gerempelt und angebellt, das sehe ich alles schon nicht mehr als "harmlos", wie ich es noch vor acht Jahren getan hätte.

In meinen Augen sind tötende Hunde nicht krank, sondern folgen einfach ihren Instinkten, die halt nicht immer in unser Wunschbild passen. Manche heutige Hunde haben dieses Verhalten nicht mehr so stark, sei es wegen ihrer Rassezugehörigkeit oder eben wegen ihres eigenen Charakters. Generell sollten alle HH vorsichtiger mit Hundekontakten umgehen und mal ein Auge darauf haben, ob das "Spiel" unter nur flüchtig bekannten Hunden auch wirklich eines ist, oder ob da Kräfte gemessen werden, einer immer wieder untergebuttert, zurechtgewiesen und ihm ständig mit Imponiergehabe entgegen getreten wird.
Wenn man sich der potentiellen Gefahr, die von jedem Hund ausgeht (auch Menschen gegenüber übrigens) bewusst ist und achtsam mit dem Tier und seiner Umwelt umgeht, kann viel Schlimmes verhindert werden.


LG

- - - Aktualisiert - - -

Noch kurz wegen dem Begriff "asozial":

Aggressionen gehören zum Sozialverhalten. Und seine Sozialgemeinschaft (bestehe sie nun aus zusammen lebenden Hunden oder Menschen) gegenüber konkurrierenden Artgenossen (Konkurrenz um Terretorium- wir leben in D eh schon sehr eng-, um Geschlechtsparthner- Altrüde, der keine gerade geschlechtsreifen Jungrüden leiden kann- etc.) zu verteidigen, ist logisch. Manche Hunde sehen das nicht so eng, oder zeigen sehr viel Geduld mit Artgenossen, andere reagieren gleich auf die erste Respektlosigkeit (und das ist schon das Reinlaufen eines Fremdhundes in eine feste Hundegruppe) heftiger. Wenn Verjagen und Abschnappen nicht hilft, wird der andere zu Boden gedrückt. Erschreckenderweise können viele Hunde dann nicht einfach still liegen bleiben und kleinbei geben, sondern legen dann richtig los. Und schon hat man eine, wenn zwischen den "falschen" Hundecharakteren etnstandene, Situation, die ernste Folgen haben kann.
Ich find beissende Hunde nicht assozial, in einigen Fällen gibt es vll. wirklich Verhaltenstörungen, Krankheiten dahinter oder krasse Fehlprägungen in der Vergangenheit, aber meistens lassen sich Konflikte doch logisch erklären.
Hilft dem toten Hund dann nur nicht mehr:(
 
Ich bin der Ansicht das der Mensch da seine Finger im spiel hat. Welpen zerfetzen sich auch nicht gegenseitig. Eine normal sozialisierte Hundemutter versorgt ihre Welpen. Es kann vorkommen das einzelne ausverschiedenen Gründen abgelehnt werden, aber wenn sie ihre Welpen zurechtweist, weil sie zu frech wurden, bekommen diese kurz "geschimpft" aber sie verletzt dabei die Welpen nicht. Es gibt einzelne Exemplare die sich nicht zu benehmen Wissen, aber das hat meist erzieherische Gründe. Aggressionen können zudem von Schmerzen herrühren. Aber in einem hast du recht man sollte die Hundekontakte auswählen und nicht jeden fremden Hund an seinen eigenen lassen.
 



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