Sprich, du akzeptierst seine Entscheidung nicht und setzt deine Entscheidung durch, zumindest in dem Moment.
Ja, genau wie ich das bei einem Kind tun würde.
Auch ein Kind lebt die ersten, in den meisten Fällen mindestens 16-18 Jahre lang, genauso abhängig von dir wie der Hund.
Du versorgst dein Kind mit Kleidung, Essen, einem Dach usw. oder wie du so schön sagst. Dein Kind kann in den ersten 14-18 Jahren (hängt auch ein wenig vom Kind ab) ohne dich (oder einen anderen Menschen) nicht (über-)leben. Wobei man sagen muss, gibt ja genügend Beispiele wo Haushunde von heut auf morgen auf sich allein gestellt und trotzdem überlebt haben.
Auch bei einem Kind bedeutet es das ich im Zweifelsfall derjenige bin der das Zepter in die Hand nimmt und das letzte Wort sprech und erwarte das mein Kind das es dies im Fall der Fälle hinnimmt und und meine Autorität erkennt.
Auch bei einem Kind eben in dem von mir gesetztem Rahmen. Auch mein Kind sollte sich beispielweise nicht auf den Esstisch legen. Dürfte aber, genau wie der Hund, selber entscheiden ob es in seinem Bett, in meinem Bett oder auf dem Sofa liegen möchte (oder von mir aus auch auf dem Boden) nicht aber bei seinem Freund ein paar Häuser weiter vor der Türe weil er lieber dort übernachten/spielen möchte.
Der Ansporn mit mir zu kooperieren ist das er mit mir gemeinsam interagieren will. Nicht nur das ich agiere und er reagiert. Es gibt ja Studien die belegen das ein Hund sich nicht unbedingt besser an die Person bindet die ihn beispielweise füttert.
Wenn wir unterwegs sind und ich möchte an einer Kreuzung links und er rechts. Meistens laufen wir links aber was spricht bitte dagegen das wir eben, wenn Luke das möchte, nicht manchmal auch rechts abbiegen? Wir machen das regelmäßig. Genau gesagt lauf ich sogar hin und wieder los mit der Prämisse das Luke völlig alleine entscheiden darf wo es lang geht (hab das schon ein paar Mal geschildert).
Ich würde nie behaupten das Luke und ich uns auf Augenhöhe begegnen. Aber sry das ist auch bei einem Kind nicht so und sei doch ehrlich, dieses Forum ist doch ein schönes Beispiel, selbst unter Erwachsenen begegnen deutlich älteren den deutlich jüngeren nicht unbedingt auf Augenhöhe.
Schon gar nicht begegne ich einem Kind in einer brenzligen Situation auf Augenhöhe.
Die geistige Überlegenheit gegenüber Kind/Hund sollte mich ja auch davon abhalten ihm gegenüber ausfällig zu werden.
Einzig der Unterschied mit der Leine wobei man sein Kind ja auch lange an der Hand führt und das ist der einzige Unterschied, einem Kind kann ich irgendwann erklären und es versteht das beispielweise Straßenverkehr gefährlich ist und es nicht blindlings auf die Straße rennen darf. Und selbst dann, wieviele Unfälle passieren jährlich genauso?
Jack hingegen dem wurde erklärt das er an der Ampel über die Bundesstraße warten soll bis er grün bekommt/bis die Straße frei ist. Tja er ist 3x ausgebüchst und jedes Mal unbeschadet drüber gekommen. Genau wie Momo die ebenfalls immer am Zebrastreifen sich erst hingesetzt und nachgesehen hat ob Verkehr kommt bevor sie, nur wenn es frei war, gelaufen ist. Auch dann wenn sie angeleint war und du eigentlich schon laufen wolltest weil es frei war hat sie erst selber schauen wollen sonst ist sie nicht gelaufen.
Und nochmals, nein ich möchte NICHT unbedingt das mein Hund exakt derselben Meinung ist wie ich. Nicht mehr oder weniger als es mir bei meinem Kind auch wichtig wäre (und keiner will hoffentlich leugnen das auch Eltern die Meinung ihrer Kinder maßgeblich beeinflussen auch heute noch).
Mein Hund/Kind darf eine Situation doof finden (Besuch beim Arzt beispielweise), darf es mir mitteilen und muss es trotzdem erdulden. Das selbe gilt für Freiräume. Ein Hund möchte natürlich andere Freiräume als ein Kind und ich bestimme aber die Grenzen in welcher sich die Freiräume der beiden bewegen darf. Beim Hund eben bis zu seinem Tod und beim Kind solange es nicht volljährig ist (man könnte sagen im Normalfall ist das Kind sogar länger "abhängig" als der Hund weil welcher Hund wird schon über 18 Jahre alt?)
Ein Hund ist natürlich abhängig aber ich fördere diese Abhängigkeit nicht noch gezielt. Genauso wie ein Kind abhängig ist und ich das nicht fördern sollte.
Und ja wenn Luke mit 25 zu mir kommt zum Kaffeetrinken weil er sonst unabhängig wäre, fände ich das schon ziemlich geil.