Parallelen zwischen Hunden/Kindern?

Ein Hund ist eine "Vorstufe" zum Kind.

Was mir persönlich bei meinem 1. Hund (ich habe noch kein Kind) auffällt, sind die vielen organisatorischen Punkte (Urlaubsplanung, Tagesbetreuung, regelmäßige Impftermine etc.) Natürlich auch die schlaflosen Nächte, wo der Hund noch nachts raus musste, weil nicht stubenrein.

Bei den organisatorischen Punkten hört es dann aber, was eine sog. "Vorstufe" zum Kind angeht, auch schon auf meiner Meinung nach.
Die Interaktion mit meinem Hund ist eine völlig andere, als mit meinen Kindern, was ich auch ganz normal finde. Und die Arbeit, die ein Hund macht, ist ja ganz anders gelagert als die, welche ein Kind macht.

Gleichzeitig empfinde ich bei all den genannten Punkten eine Art bedingungslose Liebe zu meinem Hund, ich bin für sie verantwortlich, für ihr gesundheitliches Wohl aber auch dafür, dass sie lernt, sozial mit anderen Hunden zu sein und auch mit anderen Menschen.

Ich liebe meinen Hund über alles, allerdings auf eine andere Art und Weise als meine Kinder. Wenn mein Hund stirbt, werde ich in ein tiefes Loch der Trauer fallen und ihn unendlich vermissen. Wenn eins meiner Kinder stirbt, zerbreche ich. Das ist der Unterschied zwischen der Liebe zu meinen Kindern und meinem Hund.


Wie sind eure Erfahrungen, kann man a) die Bindung zu einem Hund mit der zu einem Kind vergleichen und b) gibt es viele Parallelen in der Haltung/Erziehung?

a) Siehe oben, natürlich besteht eine sehr starke Bindung zum treusten Freund, aber wie schon gesagt, ist diese nicht mit der zu einem Kind zu vergleichen. Zumindest nicht bei mir.
b) Grunsatzparallelen auf jeden Fall, z. Bsp. Geduld, liebevolle Konsequenz, Regeln. Wie meine Vorrednerinnen schon so ähnlich schrieben, ist es der "Job" einer Mutter, ihre Kinder auf ein Leben vorzubereiten, in welchem sie später selbstständig parat kommen. Das ist beim Hund nicht der Fall, den wildere ich ja nicht irgendwann aus. Daher unterscheidet sich natürlich auch die Art der Erziehung teilweise grundlegend.
 
Ich liebe meinen Hund über alles, allerdings auf eine andere Art und Weise als meine Kinder. Wenn mein Hund stirbt, werde ich in ein tiefes Loch der Trauer fallen und ihn unendlich vermissen. Wenn eins meiner Kinder stirbt, zerbreche ich. Das ist der Unterschied zwischen der Liebe zu meinen Kindern und meinem Hund.

Das ist sehr schön auf den Punkt gebracht.
Ich danke...
 
Kindererziehung und Hundereziehung sind ziemlich unterschiedlich, wie Skoni schon schön beschrieben hat. Ein Kind wird ein Mensch, an dem man sich reiben kann. Man erzieht es so, dass es selbstständig wird und später ein Partner auf Augenhöhe wird.

Wobei das ja auch eher "automatisch" geschiet würde ich vermuten.
So ganz bewusst erzieht man ja nicht immer - ich zumnindest nicht.
das allermeiste kommt einfach im täglichen zusammenleben mit Hund/Kind.
man hat so ein paar Grundsätze an die man sich hält (z.B. Konsequenz, Demokratie) und der Rest geshciet dann mehr ode rwneiger auch automatisch.

Und weil Kind/Hund einfach zwei völlig anere Spezies sind, entwickeln die sich ja in unterschiedliche Richtungen.
Nach der Pupertäteines Hundes, ist es ja in der Regel so dass er stets beim "Rudel" bleibt und nicht in dem Sinne wie ein Mensch "erwachsen" wird.
Wobei man jetzt natürlich drüber diskutieren kann ob man beim Hudn eben schon gegensteuert. Würde man nicht gegensteuern würde er vielleicht auch ganz "automatisch" "flügge" werden.
Weiß ich nicht.
 
Ich hab selbst keine Kinder, ist noch n bisschen zu früh für mich :p

Aber ich glaube schon, dass es gewisse pädagogische bzw. erziehungsansatzmäßige Parallelen gibt. auch wenn man das mit Sicherheit nie auf einer Beziehungsebene vergleichen kann.

Viel wichtiger ist für mich aber vor Allem ein ganz großer Unterschied. Ein Kind erzieht man immer zu möglichst eigenständigem Denken, das Ziel der Erziehung ist immer das Kind darauf vorzubereiten allein klar zu kommen und auf eigenen Füßen zu stehen. Beim Hund ist es genau das Gegenteil, man will den Hund in einer Abhängigkeit haben und ihm nicht vollständig auf Augenhöhe begegnen, ansonsten würde er im Alltag nicht funktionieren.
Also bis 3 oder vielleicht 4 Jahre kann das bei Kindern ähnlich sein, aber danach glaube ich nicht mehr unbedingt.

Sry aber dein Ernst?

Ich wollte Luke niemals in einer Abhängigkeit haben. Ganz im Gegenteil hab ich ihn von Anfang an ermutigt auch selber Entscheidungen treffen zu dürfen. Klar manche seiner Entscheidungen war ich nicht einverstanden und dann "erklärt" man ihm das.

Beispielweise als er glaubte er dürfte bestimmen welcher Besuch willkommen ist.:rolleyes:

Natürlich IST der Hund abhängig. Ohne mich bekommt er kein Futter, kommt nicht raus usw. aber ansonsten möchte ich auch beim Hund das er auch selber entscheidet.

Beispiel. Ich wollte immer das Welpe Luke zum kuscheln ins Bett kommt. Welpe Luke fand aber Bett scheiße. Einfach zu warm. Vor allem wenn dann auch noch ich als zusätzliche Wärmequelle drin lag. Überhaupt all die bequemen Plätze. Wozu sollten die für einen Hund gut sein. Er lag immer daneben. Neben dem Teppich, neben der Decke und in seiner Box hat er die Decke zum Ausgang hin weggeschoben.:p


Ich selber hab keine Kinder und will auch keine. Glaube aber das es enorme Paralleln gibt.

Meine Schwester ist Erzieherin (oder wie das heißt) und obwohl sie von allen in der Familie am wenigsten mit Luke zu tun haben will und hat. Wenn sie ihm gegneüber eine Ansage macht, und dabei ist es irrelevant ob es das passende Kommando ist oder ob es dies jemals vorher mit ihm trainiert wurde, er versteht sie.
So ist es wohl bei ihr auch im Kindergarten. Andere Erzieherinnen müssen die Kinder hundert Mal bitten und werden doch ignoriert während das bei meiner Schwester direkt ausdiskutiert ist.

Klare Regeln, Konsequenz (auch sich gegenüber), ruhig, sachlich, fair usw.

Ich denke das eine bereitet auf das andere vor. Egal was zuerst erlebt wird.
 
Sry aber dein Ernst?

Ja, das ist mein voller Ernst.

Ich wollte Luke niemals in einer Abhängigkeit haben. Ganz im Gegenteil hab ich ihn von Anfang an ermutigt auch selber Entscheidungen treffen zu dürfen. Klar manche seiner Entscheidungen war ich nicht einverstanden und dann "erklärt" man ihm das.

Sprich, du akzeptierst seine Entscheidung nicht und setzt deine Entscheidung durch, zumindest in dem Moment.

Natürlich IST der Hund abhängig. Ohne mich bekommt er kein Futter, kommt nicht raus usw. aber ansonsten möchte ich auch beim Hund das er auch selber entscheidet.

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.

Abhängigkeit bedeutet nicht Versklavung auch nicht völlige Selbstbestimmungslosigkeit. Abhängig bedeutet, der Hund kann nicht ohne dich (über-)leben. Zumindest nicht so optimal wie mit dir. Es bedeutet, dass du derjenige bist der im Zweifelsfall das Zepter in die Hand nimmt und das letzte Wort spricht. Und du erwartest von deinem Hund, dass er das im Fall der Fälle hinnimmt und deine Autorität anerkennt. Abhängigkeit bedeutet nicht Unterdrückung. Natürlich gestehst du ihm eigene Entscheidungen zu. Aber eben lediglich im Rahmen der von dir gesetzten Regeln. Natürlich darf der Hund entscheiden wo er gerne liegen will - solange er nicht entscheidet, dass das der Küchentisch ist. Oder ein paar Straßen weiter vor der Haustür der läufigen Hündin.

Es ist nicht in deinem Interesse, dass der Hund von dir völlig unabhängig ist. Weder körperlich noch emotional. Wäre er das, hätte er überhaupt keinen Ansporn in irgendeiner Weise mit dir zu kooperieren. Wofür auch, wenn er damit weder körperliche noch emotionale Bedürfnisse befriedigen kann.

Ziel in der Kindererziehung ist es aber, die Kinder komplett von dir unabhängig zu machen. Wenn dein Kind irgendwann 25 ist und immer noch jeden Tag darauf wartet, von die bestätigt zu werden und Essen vorgesetzt zu bekommen, dann ist irgendwas falsch gelaufen. Das Kind soll irgendwann für sich selbst sorgen und sich über sich selbst identifizieren - und nicht über dich.

Würde Luke auf einmal nur noch mal sonntags auf n Kaffee vorbei kommen und hätte sich ansonsten völlig unabhängig von dir entwickelt dann ist irgendwas in eurem Hund-Halter-Verhältnis nicht so ganz richtig und ganz bestimmt nicht in deinem Interesse, oder? Für Kinder ist das aber relativ normal.

Leute behaupten immer wieder sie würden ihren Hunden auf Augenhöhe begegnen und sie zu nichts zwingen und seien "kein Rudelführer sondern Partner" und ich verstehe den Gedanken dahinter und es ist ja prinzipiell auch positiv. Aber realistisch ist es eigentlich nicht. Du willst mit deinem Hund nicht auf Augenhöhe diskutieren, denn wenn die Situation brenzlich ist, bist du derjenige mit der Leine in der Hand und du allein entscheidest. Auf Augenhöhe gäbe es keine Leine.
Natürlich will man seinen Hund dazu bringen möglichst derselben Meinung zu sein und die Entscheidung von sich aus genau so zu treffen. Und natürlich will man auch, dass der Hund nicht aktiv unterdrückt wird sondern ihm möglichst viel Freiraum geben. Aber der ist nicht unbegrenzt sondern innerhalb meiner Regeln. Und nicht seiner. Wirklich gleichberechtigt ist hier gar nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sprich, du akzeptierst seine Entscheidung nicht und setzt deine Entscheidung durch, zumindest in dem Moment.

Ja, genau wie ich das bei einem Kind tun würde.

Auch ein Kind lebt die ersten, in den meisten Fällen mindestens 16-18 Jahre lang, genauso abhängig von dir wie der Hund.

Du versorgst dein Kind mit Kleidung, Essen, einem Dach usw. oder wie du so schön sagst. Dein Kind kann in den ersten 14-18 Jahren (hängt auch ein wenig vom Kind ab) ohne dich (oder einen anderen Menschen) nicht (über-)leben. Wobei man sagen muss, gibt ja genügend Beispiele wo Haushunde von heut auf morgen auf sich allein gestellt und trotzdem überlebt haben.
Auch bei einem Kind bedeutet es das ich im Zweifelsfall derjenige bin der das Zepter in die Hand nimmt und das letzte Wort sprech und erwarte das mein Kind das es dies im Fall der Fälle hinnimmt und und meine Autorität erkennt.

Auch bei einem Kind eben in dem von mir gesetztem Rahmen. Auch mein Kind sollte sich beispielweise nicht auf den Esstisch legen. Dürfte aber, genau wie der Hund, selber entscheiden ob es in seinem Bett, in meinem Bett oder auf dem Sofa liegen möchte (oder von mir aus auch auf dem Boden) nicht aber bei seinem Freund ein paar Häuser weiter vor der Türe weil er lieber dort übernachten/spielen möchte.

Der Ansporn mit mir zu kooperieren ist das er mit mir gemeinsam interagieren will. Nicht nur das ich agiere und er reagiert. Es gibt ja Studien die belegen das ein Hund sich nicht unbedingt besser an die Person bindet die ihn beispielweise füttert.

Wenn wir unterwegs sind und ich möchte an einer Kreuzung links und er rechts. Meistens laufen wir links aber was spricht bitte dagegen das wir eben, wenn Luke das möchte, nicht manchmal auch rechts abbiegen? Wir machen das regelmäßig. Genau gesagt lauf ich sogar hin und wieder los mit der Prämisse das Luke völlig alleine entscheiden darf wo es lang geht (hab das schon ein paar Mal geschildert).

Ich würde nie behaupten das Luke und ich uns auf Augenhöhe begegnen. Aber sry das ist auch bei einem Kind nicht so und sei doch ehrlich, dieses Forum ist doch ein schönes Beispiel, selbst unter Erwachsenen begegnen deutlich älteren den deutlich jüngeren nicht unbedingt auf Augenhöhe.
Schon gar nicht begegne ich einem Kind in einer brenzligen Situation auf Augenhöhe.

Die geistige Überlegenheit gegenüber Kind/Hund sollte mich ja auch davon abhalten ihm gegenüber ausfällig zu werden.

Einzig der Unterschied mit der Leine wobei man sein Kind ja auch lange an der Hand führt und das ist der einzige Unterschied, einem Kind kann ich irgendwann erklären und es versteht das beispielweise Straßenverkehr gefährlich ist und es nicht blindlings auf die Straße rennen darf. Und selbst dann, wieviele Unfälle passieren jährlich genauso?

Jack hingegen dem wurde erklärt das er an der Ampel über die Bundesstraße warten soll bis er grün bekommt/bis die Straße frei ist. Tja er ist 3x ausgebüchst und jedes Mal unbeschadet drüber gekommen. Genau wie Momo die ebenfalls immer am Zebrastreifen sich erst hingesetzt und nachgesehen hat ob Verkehr kommt bevor sie, nur wenn es frei war, gelaufen ist. Auch dann wenn sie angeleint war und du eigentlich schon laufen wolltest weil es frei war hat sie erst selber schauen wollen sonst ist sie nicht gelaufen.:)

Und nochmals, nein ich möchte NICHT unbedingt das mein Hund exakt derselben Meinung ist wie ich. Nicht mehr oder weniger als es mir bei meinem Kind auch wichtig wäre (und keiner will hoffentlich leugnen das auch Eltern die Meinung ihrer Kinder maßgeblich beeinflussen auch heute noch).

Mein Hund/Kind darf eine Situation doof finden (Besuch beim Arzt beispielweise), darf es mir mitteilen und muss es trotzdem erdulden. Das selbe gilt für Freiräume. Ein Hund möchte natürlich andere Freiräume als ein Kind und ich bestimme aber die Grenzen in welcher sich die Freiräume der beiden bewegen darf. Beim Hund eben bis zu seinem Tod und beim Kind solange es nicht volljährig ist (man könnte sagen im Normalfall ist das Kind sogar länger "abhängig" als der Hund weil welcher Hund wird schon über 18 Jahre alt?)

Ein Hund ist natürlich abhängig aber ich fördere diese Abhängigkeit nicht noch gezielt. Genauso wie ein Kind abhängig ist und ich das nicht fördern sollte.

Und ja wenn Luke mit 25 zu mir kommt zum Kaffeetrinken weil er sonst unabhängig wäre, fände ich das schon ziemlich geil. :p
 
Der Ansporn mit mir zu kooperieren ist das er mit mir gemeinsam interagieren will. Nicht nur das ich agiere und er reagiert. Es gibt ja Studien die belegen das ein Hund sich nicht unbedingt besser an die Person bindet die ihn beispielweise füttert.
Hab ich doch auch so gar nicht gesagt. Will to please würde man das nennen, von mir aus auch der Wunsch nach sozialer Interaktion oder Dazugehörigkeit. In jedem Fall ist es etwas emotionales, also ein Stück weit emotionale Abhängigkeit. Oder von mir aus auch soziale? Ich sagte ja, dass es nicht rein um Futter (körperliche Abhängigkeit) geht, sondern dass eben auch der psychische, beziehungstechnische Faktor da ist.

Wenn wir unterwegs sind und ich möchte an einer Kreuzung links und er rechts. Meistens laufen wir links aber was spricht bitte dagegen das wir eben, wenn Luke das möchte, nicht manchmal auch rechts abbiegen? Wir machen das regelmäßig. Genau gesagt lauf ich sogar hin und wieder los mit der Prämisse das Luke völlig alleine entscheiden darf wo es lang geht (hab das schon ein paar Mal geschildert).

Gar nichts spricht dagegen. Ich weiß auch nicht wo ich das gesagt haben soll? Wenn Ace mit mir am Stall ist kann er da stundenlang überall hin rennen und machen was er will. Das ist Teil des Freiraums, wie bei dir und Luke. Ein Beispiel für absolute Entscheidungsfreiheit oder Unabhängigkeit wäre es aber erst dann, wenn Luke auch dann hin läuft wo er will wenn du dich entscheidest in die andere Richtung zu laufen und er sich nicht vergewissert, dass du folgst bzw. dieselbe Entscheidung getroffen hast. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht so ist ;)

Und nochmals, nein ich möchte NICHT unbedingt das mein Hund exakt derselben Meinung ist wie ich. Nicht mehr oder weniger als es mir bei meinem Kind auch wichtig wäre (und keiner will hoffentlich leugnen das auch Eltern die Meinung ihrer Kinder maßgeblich beeinflussen auch heute noch).

Du verallgemeinerst das viel zu stark. Von Immer und unbedingt exakt derselben war nie die Rede.
Es geht um Entscheidungen von Relevanz bzw. Entscheidungen an der Grenze des Freiraums. Nicht innerhalb.
Ob der Hund rechts oder links geht ist so lange wurscht, wie er sich damit innerhalb des Freiraums bewegt. Also darf er das auch völlig selbst entscheiden und es ist in Ordnung wenn ihr da nicht einer Meinung seid.
Wenn Luke aber vor der Entscheidung steht einem Hasen hinterher zu rennen und du damit nicht einverstanden bist, versuchst du ihn (auf Dauer) dazu zu bringen sich freiwillig und von sich aus dagegen zu entscheiden. Wenn das soweit ist, erweitert es wiederum seinen Freiraum und er ist derjenige der davon profitiert.
Du tust die ganze Zeit so als sei das total negativ seinen Hund in kritischen Situationen kontrollieren zu können oder ihm in solchen Situationen die Entscheidung schon vorweg zu nehmen. Aber das ist es überhaupt nicht, auch wenn es so klingt.

Auch bei einem Kind bedeutet es das ich im Zweifelsfall derjenige bin der das Zepter in die Hand nimmt und das letzte Wort sprech und erwarte das mein Kind das es dies im Fall der Fälle hinnimmt und und meine Autorität erkennt.

Ja genau. Aber bei jungen Kindern, nicht bei älteren und nicht ihr Leben lang.

Aber sry das ist auch bei einem Kind nicht so und sei doch ehrlich, dieses Forum ist doch ein schönes Beispiel, selbst unter Erwachsenen begegnen deutlich älteren den deutlich jüngeren nicht unbedingt auf Augenhöhe.
Schon gar nicht begegne ich einem Kind in einer brenzligen Situation auf Augenhöhe.

Ja, das ist doch richtig. Ich weiß nicht ob du das irgendwie ausblendest, aber ich sagte auch in meinen Anfangspost dass es sehr sehr viele Parallelen gibt. Der Unterschied ist eben das Ziel.

Die Erziehung deines Hundes ist eigentlich gescheitert wenn er völlig ungeachtet deiner Meinung und deiner Regeln eigenständige Entscheidungen trifft. Ein solcher Hund kann im Alltag so gut wie keinen Freiraum genießen, weil der voraussetzt, dass er sich an Regeln hält.

Wenn aber ein Kind (von mir aus auch erst ab der Volljährigkeit) soweit ist, eigenständige Entscheidungen selbstverantwortlich und richtig treffen zu können und damit auch gut lebt, dann war die Erziehung erfolgreich.

Einem Kind kannst du irgendwann erklären, warum es nicht bei rot über die Ampel laufen soll. Oder warum es nicht nachts alleine ausbüchsen darf. Oder warum es nicht alles Essen darf was irgendwo rum steht. Das Kind wird irgendwann selbstständig diese (bis dato) Regeln hinterfragen und erkennen, dass es ihm selbst dienlich ist das nicht zu tun.
Ein Hund wird das niemals verstehen. Wie auch, wie willst du deinen Hund die Gefahren von Autounfällen erklären oder von verdorbenen Speisen. Er wird niemals sachlich darüber diskutieren, Risiken abwägen und diese Regeln als ihm dienlich und sinnvoll erkennen können. Er kann höchstens verstehen, dass du das möchtest und er davon profitiert mit dir zu kooperieren. Der Hund bleibt sein Leben lang davon abhängig schlichtweg zu akzeptieren, dass die von dir gesetzten Regeln für ihn von Vorteil sind. So unfair das auch klingt.
 
Muss morgen antworten, hier hängt grad alles nervt wenn man kaum ein Wort schreiben kann ohne das es kurz hängt.
 
Ich glaube schon, dass man Hunde und Kinder in gewisser Weise vergleichen kann. Man darf nur nicht vergessen, dass der Hund in diesem Sinne nie erwachsen wird. Ähnlich wie bei einem Kind erhält er mehr Freiheiten, je besser er die geltenden Regeln akzeptiert. Im Laufe der Zeit muss man immer weniger regelnd eingreifen.
Ein ca. 7jähriges Kind weiß normalerweise auch, welches Verhalten von ihm erwartet wird. Trotzdem gibt es aber Situationen, in denen ein Erwachsener entscheidet um Ärger oder Gefahren abzuwenden. Und es braucht jemanden, der dafür sorgt, dass seine Bedürfnisse befriedigt werden.
Auch ein Kind in diesem Alter sieht nicht unbedingt ein, warum es etwas gerade jetzt tun oder lassen soll. Vertraut es uns, wird es unsere Entscheidung meist akzeptieren. Im Gegenzug wird es im Normalfall nicht mit willkürlichen "Befehlen" drangsaliert. Und darf im bestimmten Rahmen selbst Entscheidungen treffen.
Der Unterschied besteht meiner Meinung nach darin, dass der Hund entwicklungsmäßig auf dieser Stufe stehen bleibt.
 



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