Pankreatitis ohne Symptome

Erster Hund
Foxi / Mischling (8)
Wir haben ja letzte Woche einfach mal so auf blauen Dunst mal ein großes Blutbild machen lassen.

Heute morgen lag das Ergebnis vor.

Alle Werte super gut, nur die Bauchspeichdrüsenwerte waren abnorm hoch. Die TÄ hat dann nach Rücksprache mit mir beim Labor angerufen und noch einen weiteren spezifischen Test machen lassen mit dem Blut das bereits vorlag. Das Ergebnis kam gerade eben.

Der Wert der Bauchspeicheldrüse der normalerweise bei 200 liegen soll ist bei Foxi 1120!

Nur Foxi hat keinerlei Symptome!!!

Er bricht nicht, hat keinen Durchfall, keinen Gewichtsverlust, ist lustig drauf wie immer und hat auch normalen Appetit.

Wie kann das sein?

Das ganze ist also ein absoluter Zufallsbefund. Wenn wir nicht das Blut getestet hätten wäre das gar nicht aufgefallen.
Nun soll ich ihn fettarm ernähren und er soll irgend so ein Enzym bekommen um die Bauchspeichdrüse zu unerstützen.

Am Donnerstag fahre ich in die Praxis und lasse mir spezielles Futter abfüllen um zu testen ob er das überhaupt fressen mag.

Nun frage ich mich natürlich

- geht das wieder weg?
- kann das ganze auch durch einen verfälschten Wert rausgekommen sein und was könnte das, wenn, für eine Ursache sein das der Wert falsch ist (er war mehr als 12 Stunden nüchtern vor der Blutabnahme) ?
- wieso hat er überhaupt keine Symptome (das wundert die TÄ auch)?

Hat da jemand Erfahrungen?
 
Eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse lässt sich nicht mal eben mit 1 oder 2 Laborwerten feststellen.
Die Erhöhung einzelner Werte kann auch durch andere Erkrankungen entstehen.

Ich würde mir die Laborwerte kopieren lassen und in eine Tierklinik zur Diagnose gehen.


Diese spezifischen Labortests sind ein wichtiges Puzzlestück auf dem Weg zur richtigen Diagnose. Es sei hier angemerkt, dass sich eine erfolgreiche Diagnose nur auf einem Fundament mehrerer erworbener Befunde zusammensetzt. Nämlich den Symptomen, den Befunden der klinischen Untersuchung und den Befunden der Bildgebeneverfahren (Ultraschall und Röntgenuntersuchung), sowie letztendlich der Blutuntersuchungen.

Die Abweichung dieser Pankreas-spezifischen-Enzyme geben noch keine 100%ige Sicherheit, ob es sich hierbei um eine Pankreatitis, Bauchspeicheldrüsenentzündung handelt, denn diese Enzyme können auch bei anderen Erkrankungen erhöht sein.

http://www.pankreatitis-hund.de/diagnose/

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Du warst neulich zum Impfen?
Ist die Blutabnahme zeitgleich gemacht worden oder später?
 
Es wurde erst das Blut abgenommen und anschließend geimpft.
Er hat mehr als 12 Stunden zuvor das letzte zu fressen bekommen.

Ca. 4- 5 Wochen davor habe ich Frontline aufgetragen und als das nicht wirkte vor ca. 2 - 3 Wochen hat er eine Tablette Comfortis gegen Flohbefall bekommen.
Ansonsten hat er keinerlei Medikamente erhalten.
 
Jedes Medikament kann Auswirkungen auf die Organe haben.

Ich würde auf jeden Fall nochmal eine Zweitmeinung einholen.

Die Diagnose einer Pankreatitis ist nicht so einfach zu stellen.
 
Es wäre möglich, dass die Gabe von Comfortis dafür verantwortlich ist.
Der Wirkstoff davon (Spinosad) kann zu einem Anstieg der ALT führen. ALT ist ein Enzym, dessen Aktivität zur Beurteilung der Leber aber auch des Pankreas genutzt wird. Für gewöhnlich ist dieser Anstieg eher klein und klingt auch nach spätestens 4 Wochen wieder ab.

Dennoch sollte man dringend eine Diagnose absichern, denn es gibt viele andere Krankheiten, die Auswirkungen auf die Laborwerte haben können. Wichtig wäre vor allem eine Untersuchung des Lipasewertes, dieser ist der beste Indikator für eine mögliche Pankreatitis und kann diese zumindest ausschließen. Für eine Diagnosesicherung reicht er jedoch nicht aus.
Ich würde Bubukas Rat folgen und mir mit den Laborwerten eine zweite Meinung einholen, am besten in einer Tierklinik, wo im Zweifelsfall weitere notwendige Untersuchungen vorgenommen werden können.
 
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Die Tablette Comfortis könnte - ich betone könnte - eine Ursache für die Erhöhung der Pankreas-Werte sein.

Hier ist der Beipackzettel von Comfortis:

http://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2013/20130114125064/anx_125064_de.pdf

Hier ist ein Auszug daraus:

"Bei Dosen bis zu 100 mg/ kg Körpergewicht pro Tag für 10 Tage war Erbrechen das einzige klinische
Symptom der Überdosierung und trat innerhalb von 2,5 Stunden nach der Dosis auf. Bei allen mit Comfortis behandelten Hunden kam es zu einem milden Anstieg der ALT (Alaninaminotransferase),wobei die ALT-Werte bis Tag 24 zu ihren Ausgangswerten zurückkehrten.

Der o.a. Auszug steht zwar im Zusammenhang mit einer Überdosierung, aber wer kann ausschliessen, dass der Hund besonders empfindlich auf den Wirkstoff ist oder ggf. geworden ist.

Zur Alaninaminotransferase:

http://flexikon.doccheck.com/de/Aminotransferase

Auszug daraus (siehe 4, Bedeutung im klinischen Alltag):

"Auch die AST (GOT) ist vorwiegend in Leberzellen, jedoch auch in erhöhtem Maße in Herz- und Skelettmuskelzellen, Gehirn, Niere und Pankreas vor. Wenn nun Zellen zugrunde gehen, gelangen die Enzyme in den Blutkreislauf. Zu einem gewissen Maß ist das völlig normal, gehen jedoch vermehrt Zellen aus den oben genannten Organen zugrunde kann eine erhöhte Konzentration von einer oder beiden Aminotransferasen im Blut gemessen werden".

Ich bin kein TA und weiss nicht, ob da ein Zusammenhang besteht. Ich würde auch eine zweite Meinung in einer Tierklinik einholen und die Gabe der Comfortis-Tablette erwähnen.

Edit: Arac war schneller - und ich hätte mir die Recherche sparen können. Da ich mir aber die Mühe gemacht habe, sollst Du es auch lesen :) .
 
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Vielen Dank, das ist echt lieb von euch.

Die Comfortis Tablette habe ich ihm am 10. und 11.03. gegeben, jeweils eine halbe wegen der besseren Verträglichkeit.
Die Blutabnahme und Impfung war am 01.04. also 3 Wochen später. Kann das noch solange nachwirken?
Aber das ist jetzt erstmal ein Strohhalm an dem ich mich klammere.

Ich habe heute morgen ein Termin für Freitagnachmittag bei einem anderen TA für eine Zweitmeinung gemacht. Ist jetzt keine Tierklinik in dem Sinne, kommt dem aber schon sehr nahe. Da waren wir früher auch schon mal, die sind echt gut. Das sind dort 3 oder sogar 4 Tierärzte, machen alle möglichen Diagnostiken und auch größere OP`s.

Beim Gespräch heute morgen fragte die Helferin extra bei einer der TÄ nach und es kann durchaus sein das ein Hund keine Symptome zeigt. Sie fragte auch ob Foxi eher hart im nehmen wäre (weil er keine Schmerzen zeigt), was ich eher verneinen würde. Ich finde ihn eher manchmal etwas wehleidig. Mein Freund meint es käme auf die Situation drauf an, hmm.

Morgen werde ich mir die Werte von der ersten TÄ holen. Die füllt mir auch Diätfutter ab, zum testen ob Foxi das frisst, bevor wir gleich größeren Mengen besorgen und er es nicht anrührt. Enzyme wird sie mir wohl auch gleich mitgeben.

Und dann werde ich ihm am Freitag morgen nichts zu fressen geben, falls die eine neue Blutentnahme machen wollen.
 
Am Donnerstag war ich ja nochmal bei TÄ A wo ich die Blutuntersuchung habe machen lassen. Die füllte mir Diätfutter als Trockenfutter ab und gab mir 2 Dosen Diät Nassfutter zum ausprobieren mit (von Hills Prescription i/d Low Fat). Zusätzlich, wie ich mir schon gedacht hatte, ein Medikament (almazyme) was er immer zur Mahlzeit dazu bekommen soll. Pro 100 g Futter 1 Tablette. Foxi seine Ration beträgt 130g. Gut das ich keine Dogge habe....

Am Freitag war ich dann bei TA B um mir eine Zweitmeinung zu holen.

Tja, und die sagt nun: Diätfutter, ja auf jeden Fall. Aber das Medikament würde sie noch nicht geben, weil er eben noch keine Symptome zeigt. Sie würden auf ein homöopathisches Mittel setzen. Momordica und Pancreas suis injeel.

Sie selber hatte schon zwei Fälle wo auch die Werte extrem hoch waren und die Hunde keine Symptome zeigten. Der eine Hund wurde ebenfalls mit diesen homöopathischen Mittel und Diätfutter behandelt und dessen Werte waren nach einem Jahr wieder normal!
Der andere Hund zeigte aber irgendwann dann doch Symptome.

Sie schlägt vor in 2 Monaten noch mal eine Blutuntersuchung zu machen und dann mal sehen wie es aussieht.

Was mich sehr freut ist das TA B mir nicht gleich irgendwelches Futter aufschwatzen wollte. Und auch das homöopathische Mittel sagte sie, auf mein Nachfrage, könne ich über die Praxis beziehen wenn ich es denn nicht selber freiverkäuflich bekommen würde. Die wollen nicht nur verdienen und Geld machen, das merkt man deutlich.

Für die die sich damit auskennen, nochmal die genauen Werte:
a-Amylase 2218 (sollte weniger als 1264 sein)
Lipase 966 ( sollte weniger als 298 sein)
Canine spezifische Pankreaslipase 1120 (sollte weinger als 200 sein)

Ich habe mit einer Bekannten drüber gesprochen die sich in dem Bereich ganz gut auskennt. Die meint sie würden Foxi das Medikament nicht geben, solange er keine Symptome zeigt. Weil es sonst sein könnte das dadurch die Bauchspeicheldrüse ihren Dienst einstellt und er dann, aufgrunddessen, sein Leben lang dieses Medikament braucht.
Dazu werde ich TÄ B nochmal befragen, weil so klar hat sie das nicht gesagt. Aber mir immerhin davon abgeraten.

Ich werde am Montag bei TA B anrufen und denen mitteilen das ich zukünftig Foxi bei denen behandeln lassen möchte. Das homöopathische sagt mir auf jeden Fall mehr zu....

Ich habe dann zwar statt 5 Minuten Fahrzeit immerhin 25 Minuten, aber vielleicht zeigen die uns wie man die Analdrüsen selber ausdrückt (ich meine das die uns das schon mal angeboten haben) Ich selber scheue mich davor, aber mein Freund hat da kein Probelm mit. Deswegen bin ich ja eigentlich nur bei TA A gelandet, weil das bei Foxi alle 6 - 8 Wochen, manchmal noch öfter, vorkommt und ich keine Lust und Zeit hatte deswegen immer so weit zu fahren. TA A wollte uns das nie zeigen wie das geht.
 
Am Mittwoch habe ich nochmal ein neues Blutbild machen lassen. Erschien mir und der TÄ sinnvoll bevor wir mit der homöopathischen Behandlung loslegen. Zu diesem Zeitpunkt bekam Foxi seit 1 1/2 Wochen Diätfutter von Hills Prescription was man nur eim TA zu kaufen bekommt.
Gestern erhielt ich das Ergebnis:

a-Amylase 498
Lipase 34
Pankreaslipase 30

Alle Werte wieder normal!!! Yippie Yeah!!!! :happy4::happy4::happy4:

Ob das nun beim ersten Blutbild ein Messfehler war, was die TÄ unwahrscheinlich findet weil dann gleich 3 Werte falsch gewesen wären oder eine wundersame Selbstheilung, man wird es nie erfahren. Ist mir letztendlich auch egal. Ich bin einfach nur froh das der Spuk vorbei ist.
Die TÄ meint, das Foxi vermutlich zum Zeitpunkt der ersten Blutabnahme eine Spitze hatte und der Körper das selber wieder reguliert hat.
Das Labor war übrigens dasselbe.

Er soll aber weiterhin Diätfutter bekommen. Muß aber nicht mehr das spezielle vom TA sein, sondern kann auch einfach Magen-Darm schonendes sein.
Kann mir da einer Empfehlungen geben?
 
Schön, dass die Blutwerte wieder in Ordnung sind.:zustimmung:

Hier kannst Du Dich ein wenig in die Ernährung einlesen, was die Bauchspeicheldrüse betrifft:

http://www.barfers.de/barf_pankreas.html

Dein Hund ist jetzt 8 Jahre. Jede Chemie, die in den Hund kommt, kann natürlich die Organe schädigen oder überfordern.
Es sammelt sich im Laufe der Jahre einiges im Körper an.

Ich weiss nicht, wie oft Du impfen lässt. In dem Alter ist ein Hund eigentlich ausreichend geimpft und braucht keine Wiederholungen. Wenn Antikörper vorhanden sind, kann man nicht noch mehr immunisieren.

Höchstens die Tollwut müsste man alle 3 Jahre wiederholen, wenn man ins Ausland will.
In Deutschland braucht man die Impfung nicht.

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Wir haben ja letzte Woche einfach mal so auf blauen Dunst mal ein großes Blutbild machen lassen.


Das ist immer so eine Sache mit einer Blutuntersuchung auf blauen Dunst hin.
Man kann immer Werte außerhalb der Norm finden, weil die Werte von vielen Faktoren abhängig sind, teilweise sogar von der Jahreszeit.

Wirklich Bedeutung bekommen Werte erst, wenn ein Hund Symptome zeigt.


In Abhängigkeit von der Labormethode können auch andere Normalbereiche gelten. Zahlreiche Krankheiten, aber auch viele Medikamente können ebenfalls vorübergehende oder leichte Anstiege von Amylase und Lipase verursachen.

Außerdem gibt es unter Umständen tageszeitliche und jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.


http://www.diabetes-ratgeber.net/Laborwerte/Laborwerte-Amylase-und-Lipase-107035.html


Also musst Du nicht unbedingt davon ausgehen, dass Dein Hund eine kranke/schwache Bauchspeicheldrüse hat. Erst, wenn Symptome dazu kommen, kann man sich näher damit befassen.
 
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