Nierenwerte plötzliche extrem hoch - Hilfe!

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Hallo liebe Forumsmitglieder,
seit nun fast zwei Wochen lebt unser Donald jetzt bei uns. Jetzt der Schock! :eek: (Achtung es folgt ein langer Text)

Am Samstag sind wir nichtsahnend aufgewacht und die ganze Wohnung war voll mit blutigem Durchfall und Erbrochenem. Normalerweise war Donald wunderbar stubenrein und sagt auch immer Bescheid - auch nachts - wenn er mal muss. Am Freitagabend hatte er schon breiigen Stuhl und sehr wenig gefressen obwohl er eigentlich sehr verfressen ist. Getrunken hatte er seit wir ihn haben schon viel, allerdings haben wir das auf das warme Wetter geschoben, zu mal uns das Tierheim versicherte er erfreue sich bester Gesundheit!

Wir sind sofort mit ihm in die Tierklinik gefahren, die ihn auf alle Mittelmeerkrankheiten untersucht hat und der Befund ist, dass er sich wohl mit Babesiose infiziert haben muss. (Er kommt aus Rumänien) Zur Behandlung wurde ihm Cabesia gespritzt und zusätzlich bekam er ein paar Spritzen gegen das Erbrechen und den Durchfall. Dann ging es ihm erstmal besser.

Zur Kontrolle wurden sein Blut am Montag nochmal beim Tierarzt im Tierheim untersucht. Dienstag dann der Knaller. Seine Nierenwerte sind extrem hoch (Harnstoff, Creatinin und Phosphat), fast doppelt so hoch wie der Normbereich. Er wurde direkt an den Tropf gelegt und hat wieder Antibiotika bekommen. Der Tierarzt im Tierheim versicherte uns, dass es sich dabei um eine "Lapalie" handeln würde, dass unser Hund nun akutes Nierenversagen hätte, aber das ja ganz leicht in den Griff zu bekommen sei mit einer Infusion und ganz viel Trinken. Ich dachte ich höre nicht richtig!! :eek:

Dann sagte uns der Tierarzt im Tierheim noch, dass er sich auch ab heute (mittwoch) im Urlaub befinde und wir die Behandlung bei unserem Tierarzt fortsetzen sollten.

So rief ich bei der Tierklinik an und teilte seine Blutwerte mit. Die nette Dame am Telefon reichte mich direkt an die Ärztin weiter, die mir mitteilte, sie könne für meinen Donald vermutlich nichts mehr tun und ich hätte einen im Sterben liegenden Hund adoptiert. Sie sagte, meine einzige Möglichkeit sei, ihn entweder zurück ins Tierheim zu bringen (absolut gar keine Option! :O) oder mir vom Tierheim eine schriftliche Bestätigung zu geben, dass es für die Kosten seiner Behandlung aufkommt, da sie meint, er würde in den nächsten Tagen sowieso sterben und dann hätte ich mein Geld und meinen Hund verloren.

Das war für uns alle der ultimative Schock! Unser Donald war augenscheinlich gesund und munter und seit der Infusion ging es ihm doch auch besser!

Wir sind also wieder ins Tierheim gefahren und haben von unserem Leid berichtet...Das Tierheim hat uns direkt an einen weiteren Tierarzt weiter geleitet und gemeint wir sollten die Rechnungen ans Tierheim schicken lassen und alle Mitarbeiter im Tierheim waren sichtlich besorgt.

Darum geht es mir natürlich nicht. Mir geht es viel mehr darum, ob ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen habt? Ich möchte meinen Hund nicht aufgeben und ich werde meinen Hund nicht aufgeben, aber da nun bereits von Einschläfern die Rede war, bin ich komplett verzweifelt.

Hat irgendjemand irgendwelche Tipps oder Erfahrungen mit akutem Nierenversagen/Niereninsuffizienz oder ähnlichem? Ich bin so ratlos. :(


Vielen lieben Dank!
 
Wirklich hilfreich kann ich nicht sein.

Gegooglet habt ihr sicher selber schon. Klingt schon echt fies wobei da was von Bluttransfusionen steht. Du hast jetzt nur von Infusionen gesprochen. Vielleicht in diese Richtung nochmal nachbohren?

Ansonsten kann ich leider nur Daumen drücken. :(
 
Wir haben jetzt nur eine normale Infusion bekommen um die Nieren zu spülen und ein paar Antibiotika um die Nieren zum Laufen zu bringen. Seit dem frisst unser Donald jetzt Gott sei dank auch wieder! Er hatte 6kg innerhalb kürzester Zeit abgenommen, weil er nur noch Durchfall hatte und nichts mehr fressen wollte. :( Ich lasse ihn jetzt gar nicht mehr aus den Augen, weil ich so Angst habe, dass es ihm wieder schlechter geht.

Morgen haben wir unseren Arzttermin bei der dritten Ärztin...da sollen die Nierenwerte nochmal überprüft werden. Eigentlich steht auch immer noch die zweite Cabesia Spritze an, aber das will ich ihm im derzeitigen Zustand nicht zumuten.

Hat irgendjemand Erfahrungen mit Babesiose oder Hundemalaria?

Und ja, gegooglet habe ich schon. Aber so wirklich geholfen hat das auch nicht.

Ich verstehe auch einfach die Welt nicht mehr. Wieso muss ihm das jetzt passieren, wo er nach so langer Zeit im Tierheim endlich ein Zuhause hat? Und er war so so glücklich! Und er wedelt immer noch ohne Ende wenn man ihn nur anspricht. Hat sich auch zu einem richtigen Schoßhund verwandelt und liegt nur noch mit seinem Kopf auf meinem Schoß...

Es muss doch irgendein Arzt was für ihn tun können :(
 
Hat irgendjemand irgendwelche Tipps oder Erfahrungen mit akutem Nierenversagen/Niereninsuffizienz oder ähnlichem? Ich bin so ratlos. :(

Ich habe Erfahrungen, allerdings mit einer Katze. Josy war im Februar 2016 wegen einem akuten Nierenversagen in Behandlung. Nach zwei Tagen Infusion waren ihre Werte sehr viel besser und nach weiteren zwei Tagen hatten wir die Niereninsuffizienz im Griff und Josy hätte noch eine Weile mit Nierenfutter oder Ipaketine leben können. Allerdings lag bei ihr noch eine andere Erkrankung vor (vermutlich irgendeine Schädigung im Gehirn), so dass sie ständig ruhelos im Kreis gelaufen ist und taub und blind war. Ein taubes und blindes Tier hätte ich nicht einschläfern lassen aber bei Josy kam noch dazu, dass sie nicht fressen wollte obwohl sie ein Medikament gegen Übelkeit bekommen hat. Bei einer Zwangsernährung mit "Päppelfutter" hat sie gebissen.

Ich drücke für deinen Hund ganz fest die Daumen, dass ihr die Erkrankung in den Griff bekommt. Mit Babesiose oder Hundemalaria habe ich keine Erfahrung.
 
Puuh... das ist schrecklich und erinnert mich an das Szenario vom letzten Jahr, das ich hatte- ziemlich genau zur selben Zeit.

Mein Hund hat seit wenigen Monaten Tabletten für sein Herz sowie gegen Gelenkschmerzen bekommen. An einem Samstagmorgen war er dann plötzlich sehr ruhig, wirkte allgemein recht abwesend, hatte Durchfall. Wir sind noch am selben Tag zum Tierarzt, die sein Blut kontrolliert hat, seine Nieren haben versagt. Zu diesem Zeitpunkt (nur wenige Stunden sind seitdem vergangen) war er bereits recht apathisch und unterkühlt. Er hat ebenfalls eine Infusion bekommen, paar Spritzen, usw. Problem war: entweder geben wir dem Hund was, das seinem Herz schadet aber seinen Nieren gut tut oder andersrum. Die Tierärztin sagte aber direkt zu mir, lang macht der so oder so nicht mehr.
Ich bin noch am selben Abend weiter zu meinem Stammtierarzt, dem ich mehr vertraue und der Notdienst hatte. Sie hat die Blutwerte kontrolliert und bestätigt, dass man da leider nichts mehr retten kann, höchstens herauszögern. Wir haben ihm die folgenden Tage spezielle Nierenaufbaukost aus der Flasche mit einer Spritze gegeben, anfangs hat er die noch gefressen, schnell aber gar nichts mehr. Auch Medis hat er bekommen, aber naja. Nach 4 Tagen habe ich ihn einschläfern lassen, weil er schließlich nur noch apathisch war, unkontrolliert Urin verloren hat, nicht mehr laufen konnte, usw. Es ging also wirklich sehr, sehr schnell. Am Freitagabend ist er noch gerannt und war fitter als sonst.

Ich will dir damit keine Angst machen. Aber es kann leider wirklich so brutal sein und so schnell gehen.

Mehrere Tierärzte haben die Werte bereits gesehen und bestätigt, dass nichts mehr getan werden kann zur Heilung, oder? Trotz schlechter Nierenwerte können viele Tiere noch eine Weile gut damit leben, aber wenn die Werte sehr schlimm sind, ist es leider zu spät. Und das kann wirklich sehr schnell gehen :(

Ich hoffe, es gibt noch Hoffnung für euch.
Aber wenn die Nieren tatsächlich total versagt haben, werdet ihr ihn wirklich gehen lassen müssen.
Das tut mir sehr leid.

Vielleicht steht wenigstens dann das Tierheim gerade dafür... Aber selbst wenn: ein schwacher Trost, ich weiß.
 
Ich kann mir vorstellen, dass die Babesiose und die Nierenproblematik zusammenhängt. Babesien setzen Giftstoffe frei, die Leber, Nieren und Milz schädigen können.

Wenn es mein Hund wäre, würde ich einen Spezialisten aufsuchen und die beste Behandlung ermöglichen. Es ist auf jeden Fall keine Lappalie - weder die Babesiose noch das Nierenproblem. Da sollte ein TA ran, der sich richtig gut mit so etwas auskennt.

Ich drücke deinem Donald die Daumen, dass er noch eine Chance hat.
 
Ja genau, ich vermute auch, dass die Babesiose und die Niereninsuffizienz zusammen hängen. Ich habe morgen einen Termin beim dritten Tierarzt, der hoffentlich besser ist. Zumindest wurden wir vom Tierheim dahin "weitergeleitet". Dass es sich dabei um keine Lappalie handelt, ist mir natürlich auch klar, deshalb war ich ja auch so überrascht, wie der Tierheimstierarzt damit umgegangen ist. :(

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Nieren durch dieses Cabesia so geschädigt wurden. Das scheint ja ein ziemlicher Hammer zu sein. Finde es vor allem krass, dass es in Deutschland eigentlich gar nicht zugelassen ist und es extra aus dem Ausland beschafft werden muss aber es anscheinend das einzige Mittel ist, was gegen die Babesiose helfen soll. Leider habe ich mich vorher nicht wirklich mit dem Thema Babesiose auseinander setzen können und Donald direkt darauf behandeln lassen. Weiß gar nicht was ich jetzt so davon halten soll. Die zweite Cabesiaspritze soll er dann demnächst bekommen... ist wohl ne 50/50 Sache, ob er die Spritze überlebt. Aber wenn ich ihm die nicht geben lasse, dann erledigt die Babesiose vermutlich von alleine den Rest? :( Und zusätzlich ist ja noch die Sache mit der Niere. Wenn man das nicht stabilisiert bekommt, geht ja sowieso gar nichts. Aber sollte man das stabilisiert kriegen, können Leber und Milz ja auch noch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ich bin inzwischen aber auch echt misstrauisch. Der Hund ist 5 Jahre alt und wurde mir als kerngesund verkauft. Aber wenn er aus Rumänien kommt und so eine "typische" Mittelmeerkrankheit wie die Babesiose hat...da hätte das Tierheim doch auch was heraus finden müssen oder? Hätte das nicht eher auffallen müssen?

Es muss sich in seinem Fall ja eigentlich um eine chronische Babesiose handeln, mit seinen 5 Jahren hat er die bestimmt nicht erst gestern bekommen?

Ich hoffe einfach, dass die Blutwerte beim Tierarzt morgen besser sind. Er war heute auch sehr gut drauf in der Zeit wo er wach war. Und auch öfter wach als sonst. Auch das mit dem vielen pinkeln und trinken ist besser geworden. Nun weiß ich natürlich nicht, ob das ein gutes Zeichen ist oder nicht... ach Mensch..

Drückt meinem armen Schatz bitte die Daumen :(

Liebe Grüße,
OldMcDonald

(entschuldigt den Roman :) )
 
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Nieren durch dieses Cabesia so geschädigt wurden.

Carbesia ist eigentlich ziemlich nebenwirkungsarm. Das Medikament wird nur sehr niedrig dosiert gegeben - je nach Erreger.
Das Nierenversagen tritt häufig im Zusammenhang mit der Babesiose auf.

Ich habe morgen einen Termin beim dritten Tierarzt, der hoffentlich besser ist.

Die wenigsten Tierärzte kennen sich mit den Mittelmeerkrankheiten aus.
Darum würde ich vorher fragen, wieviel Erfahrung die Tierärztin hat. Die Nierenwerte kann sie natürlich prüfen.
Wenn es deinem Hund seit der Infusion besser geht, hat er gute Chancen gesund zu werden.

Wie hat denn die Tierklinik die Diagnose Babesiose gestellt?
Wurde das Blut untersucht? Eine Anämie festgestellt? Wurden die Babesien in den Blutkörperchen nachgewiesen oder wurde nur ein Antikörpertitertest gemacht?

Du könntest dich auch noch im Leishmaniose-Forum anmelden.
Die Leute dort kennen sich richtig gut mit diesen Krankheiten aus.
 
Das macht mir ja Hoffnungen! :)

Die Tierklinik hat etwas Blut abgezapft und damit dann auf die Mittelmeerkrankheiten getestet und Herzwürmer. Alles war negativ bis auf die Babesiose. Die Titer wurden auch ermittelt. Seiner ist 1:128...also sehr stark positiv und nach langer Recherche sieht das wohl auch nicht mehr so rosig aus mit dem Wert. :( Danach hat er dann das Carbesia gespritzt bekommen.

Dann sollte zur Kontrolle am Montag nochmal Blut abgezapft werden, dabei habe ich dann ein großes Blutbild machen lassen weil ich alle Werte des Hundes haben wollte. Blöd dass ich das nicht von Anfang an hab machen lassen, dadurch hab ich natürlich wieder wichtige Zeit für meinen Donald verloren. Sowas doofes aber auch. Habe aber irgendwie gedacht, wenn die Tierklinik nur darauf testen möchte und ihm nur was gegen die Übelkeit gibt...dann ist das wohl das sinnvollste...

Und dann wurde bei diesem Blutbild dann festgestellt, dass die Nierenwerte so extrem hoch sind. (Spritze Cabesia also Samstag + Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen). Ärgert mich alles, dass ich mich vorher nicht genug damit auseinander gesetzt habe, mit den Mittelmeerkrankheiten meine ich. Dann hätte ich natürlich eher so einen Test machen lassen. Ärgert mich aber auch, dass das Tierheim mich nicht drauf hin gewiesen hat. Aber hilft ja alles nichts, das ganze "hätte, hätte"...

Fakt ist, dass es ihm im Verlauf des Tages zusehends besser geht. Gestern hat er ja die Infusion bekommen. Das macht mir sehr große Hoffnungen und ich kann nicht akzeptieren, dass die Tierklinik mir sagt, dass mein Hund im Sterben liegt. Er frisst auch wieder normal. Hat eben sogar ein wenig zum Spielen aufgefordert und mir sein Tau zum Ziehen auf den Schoß gelegt. Auch als wir im Garten waren ist er wieder herum gerannt und hat sich im Gras gewälzt. Hab es dann gewagt, ihn mal wieder auf einen Spaziergang durchs Dorf mitzunehmen. Das war die letzten Tage nicht drin, viel zu anstrengend. Er ist ganz freudig neben mir her getrabt und hat ganz viel geschnüffelt und war allgemein gut drauf...

Morgen gibt es dann endlich mehr Gewissheit wie es jetzt weiter geht. Ich bin so nervös, ich werde vermutlich kein Auge mehr zu machen bis wir die neuen Blutergebnisse in der Hand halten.

Vielen Dank für den Tipp mit dem Forum, da werde ich mal nachschauen!

Liebe und hoffnungsvolle Grüße,
Old McDonald
 
Achso und ja, es wurden dann wohl nur die Antikörper festgestellt ... Aber aus dem Blutbild vom Montag geht hervor, dass er keine Anämie hat. Wunderlich, irgendwie... Auch wenn man so die ganzen Symptome googlet, die er so zeigt...so richtig passen will alles nicht. Ich bete, dass wir morgen übern Berg kommen. Bis dahin hilft nur Daumen drücken und ganz, ganz viel kuscheln.
 



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