Nicht erklärbare Schwindel beim Senior

Ein Hallo in die Rund und in der Hoffnung auf Tipps oder eventuell den selben Erfahrungen.

Bis vor kurzem (Januar 2021) erfreute sich unser Sweeper, ein 13-Jähriger Australian Shepherd der besten Gesundheit. Bis auf die, ich sag mal altersbedingten Dinge und die hielten sich sogar in Grenzen, keine Vorkommnisse.

Letztes Jahr im Juni dann zum erste mal der Schock und das große Bangen.
Krankheitsbild: Abgeschlagenheit, 41/42 Grad Fieder, geschwollenes Gesicht, Hals Lymphen geschwollen, über fast 4 Wochen ein auf und ab mit Fieber etc.
  • Diagnose 1 Zeckenbiss Borreliose- Blutbild negativ !
  • Diagnose 2 Anaplasmose - nachweisbar
  • Diagnose 3 Lymphdrüsenkrebs – nach Biopsie negativ !

Mit diversen Fiebersenker, Kortison Tabletten und Spritzen etc. so schlagartig wie es da war, war es wieder weg. Viele Fragezeichen standen nun beim Tierarzt und uns im Raum. Eventuell doch ein Biss von irgendetwas ? Keinen Plan

Swepper ging es zumindest wieder gut und er erfreute sich wieder des Lebens !!

Jetzt nun das! Seit Januar macht er uns aber richtig sorgen

Nicht schlagartig aber stetig und doch jetzt recht schnell fing er an mit Koordinierung Schwierigkeiten, Kopfdrehern, Schwindel, kann sich fast nicht mehr beim Absetzen halten überdreht den Kopf nach hinten und kippt dann nach hinten weg, schwankt, kann ohne Leine fast nicht geradeaus laufen, wackelt vor seinen Futternapf hin und her und sonst noch so ein par Dinge.

Er frisst und trinkt, er bettelt J , will spielen was nicht geht, hat großes Interesse an Artgenossen etc. So an sich altersbedingt normal, wenn dieser ****** Schwindel usw. nicht wäre.


Nach unserem Umzug waren wir bei zwei weiteren Tierärzten

  • Tierarzt/Physio 1
  • Läuft unruhig – eventuell eine Blockade der Wirbelsäule
  • Ok, hat einige Dinge wieder da hingeschoben wo sie hinsollten. Aber keine Besserung des gesamten Eindrucks

  • Tierarzt 2
  • – Nach der Vorstellung, Diagnose – Hat irgendetwas im Kopf oder im zentralen Nervensystem. Wir müsste erstmal eine Liquorpunktion machen die würde eventuell Aufschluss geben. Er möchte keine Medis geben bevor die Punktion erfolgt ist.
Das wollte ich nicht und entschied mich erstmal einen Zweitmeinung dazu einzuholen
  • Tierazt/Physio 1 jetzt der Chef
  • Narkose Röntgen der Wirbelsäule – ohne Befund kein erkennbares Problem
  • Blutabnahme und Untersuchung auf Erbkrankheiten und Toxoplasmose – negativ
  • So und ab jetzt geht das große Fragezeichen Spiel los. Was hat Sweeper?

Schlaganfall, Hirntumor, Vestibulärsyntrom, MS, Nervenschäden usw. Tierarzt ist schwer am überlegen und hat bis jetzt noch keine Lösung bzw. Etwas zur Linderung gefunden.

Aktuelle Medis
  • Vertigohell 4x täglich
  • Vitofyllin 2x Täglich
  • CBD Trofen 5% 2x täglich 3 Tropfen
  • Hypericum 2x täglich 2 Tropfen
Besserung oder Veränderung nahezu keine.

Ok, die Aussagen Sweeper ist über 13 Jahre und das ist ein stolzes Alter, die kenn ich schon zu genüge und ich akzeptiere die Aussagen ja auch. Aber war es das wirklich schon? Gibt es wirklich nichts mehr, was noch helfen kann um unserem Dicke seinen Lebensabend erträglicher und schwindelfrei zu machen.

Wäre über jeden Tipp und Anregung dankbar. Viele Grüße aus dem Schwabenlande

PS heute haben wir wieder einen Termin bei unserer „alten“ Tierärztin die Sweepy seit Geburt kennt, vielleicht hat sie ja noch was.
 
Ich tippe mal dass die Anaplasmose im Hirn arbeitet.zur Abklärung ob nicht doch ein raunfordender Prozess im Hirn stattfindet,würde ich mal ein schlichtes Röntgenbild vom Kopf machen.
Ist da nichts,dann würde ich ganz schnell die Behandlung mit Antibiotika beginnen,um die Anaplasmose vielleicht doch noch unter Kontrolle zu bringen.
Ach ja,Neosporose würde ich auch noch abklären.
 
Krankheitsbild: Abgeschlagenheit, 41/42 Grad Fieder, geschwollenes Gesicht, Hals Lymphen geschwollen, über fast 4 Wochen ein auf und ab mit Fieber etc.

Besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit einer Impfung oder einem Spot-On gegen Zecken?

Diagnose 2 Anaplasmose - nachweisbar

Wie wurde das getestet? Mit einem Antikörpertest oder mit einem PCR-Test?

Nicht schlagartig aber stetig und doch jetzt recht schnell fing er an mit Koordinierung Schwierigkeiten, Kopfdrehern, Schwindel, kann sich fast nicht mehr beim Absetzen halten überdreht den Kopf nach hinten und kippt dann nach hinten weg, schwankt, kann ohne Leine fast nicht geradeaus laufen, wackelt vor seinen Futternapf hin und her und sonst noch so ein par Dinge.

Hat er einen Nystagmus?
Bewegen sich die Augen so, wie im Video?


Wurden die Ohren gründlich untersucht und eine Infektion oder Fremdkörper ausgeschlossen?
 
Ich würde ebenfalls schnellstens die Anaplasmose abklären, falls positiv zeitnah Antibiotika ( in der Regel Doxicyclin) für mindestens 3 Wochen.
 
An Neosporose hab ich auch gleich gedacht.
Zusammenhang mit Impfung oder Spot-On wäre möglich, falls das zeitlich passen würde.
Sonst würde ich auch sagen: da kann auch die Anaplasmose schuld sein.
 
Erstmal danke für die Infos.
Jetzt zum aktuellen Stand.
Waren jetzt bei unserem Tierarzt, dann gab es Cortison. Nach drei Tagen leichte Besserung. Dann gab es noch Antibiotika.
Am nächsten Tag der völlige Einbruch.
Kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Schwanken mit drall nach rechts.
Beim Wasserlassen wird der Rücken durchgebogen, der Kopf in den Nacken gedreht und mit ganzer Kraft gegen meine Hand gedrückt (mit der ich ihn unterstütze damit er nicht umfällt).
Wieder zum Tierarzt. Antibiotika angesetzt, Besserung nein.
Vermutung Tierarzt Tumor in Kleinhirn.
Jetzt raucht natürlich mein Kopf, was tun ? Bub ist 13+ frisst wie eh und je und mehr. Hat Interesse an seiner Umwelt nur der Körper will nicht mitmachen.
Ich hab keinen Plan mehr. Muss ich mich nun mit dem Abschied befassen?
 
Muss ich mich nun mit dem Abschied befassen?
Ich habe - ausgehend von deinen Schilderungen - den Eindruck, dass Sweeper nicht mehr so sehr viel Lebensqualität hat. Das hat nichts mit möglichen Schmerzen zu tun, sondern mit dem Schwindel und der Unfähigkeit, eigenständig geradeaus zu laufen. Frage dich, ob du das für ihn willst. Ein Leben, das er nicht mehr alleine bewältigen kann.

Ein Kollege von mir musste seine Retriever-Hündin mit 12 einschläfern lassen, weil sie einen Tumor im Kopf hatte. Er erzählte mir, dass sie morgens beim Gassi völlig unauffällig gewesen sei, gerannt sei, Stöckchen geholt hätte und einen rundum zufriedenen Eindruck gemacht hätte. Aber kaum, dass sie zu Hause waren, wurde sie schlapp und lag nur noch herum, konnte den Kopf nimmer heben - und es dauerte Stunden, bis sie wieder aufstehen konnte. Und dann hat er sich gefragt, ob das noch was mit Lebensqualität zu tun habe... morgens die halbe Stunde alles ok, und der Rest des Tages am End'.

Bei uns ist der Fall medizinisch gesehen ganz anders, dennoch beschäftige auch ich mich inzwischen mit dieser Frage.
Unser Leo (13) läuft seit Wochen (!) auf Cortison und einem Antibiotikum plus Schmerztherapie wegen seiner chronischen Darmentzündung. Das Cortison schleiche ich in winzigen Schritten wieder aus, wegen des Antibiotikums muss ich mich am Dienstag nochmal mit der TÄ besprechen. Aber Leo verhält sich wie dein Sweeper:

Bub ist 13+ frisst wie eh und je und mehr. Hat Interesse an seiner Umwelt nur der Körper will nicht mitmachen.

Meine TÄ meinte ernst, dass Leos Kraft einfach langsam zu Ende gehe.
Und ich weiß, wie ihr Satz in ihrem Kopf weiterging: ... und Sie sollten nicht versuchen, seine schwindende Kraft mit Medikamenten krampfhaft am Laufen zu halten.

Überstürze nichts, beobachte deinen Schatz genau und frage dich immer wieder, ob und wenn ja, wie lange du ihn so sehen möchtest.
Liebe Grüße von einer Leidensgenossin
 



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