Newsletter "gassi-gassi.de" --- verletzter Polizeihung in England

Erster Hund
Räuber / Mix (+07)
Zweiter Hund
Ronja / Mix (*07)
Hallo,

ich habe heute einen interessanten Newsletter bekommen, der den Einsatz von Hunden bei Krawallen ect. kritisch betrachtet. Mag ihn gerne mal zur Diskussion stellen:

Hallo Bettina,


die heftigen Unruhen in Tottenham/ London werden in ganz Europa mit Sorge betrachtet. Die Härte der Auseinandersetzungen zwischen “Randalierern” und Polizisten betrafen nicht nur Menschen, sondern auch eingesetzte Polizeihunde. In den Schlagzeilen englischer Zeitungen war in der letzten Woche beispielsweise Obi, ein dreijähriger Deutscher Schäferhund. Er wurde während der Straßenkämpfe von einem Backstein getroffen und schwer verletzt. Obi war einer von 30 Polizeihunden, der in Tottenham zum Einsatz kam. In einer Meldung des französischen Nachrichtendienstes AFP kam der Team-Hundeführer Simon Reynolds zu Wort: “Die körperliche Präsenz der Hunde wirkt stark (auf Menschen). Wir nutzen verschiedene Taktiken. So tauchen wir mit unseren Hunden zunächst einmal auf, später können wir sie bellen lassen. In jedem Fall ist ein Hundeeinsatz eine zur Schaustellung der Macht”. Der Polizeihund Obi wurde von seinem Hundeführer Phil Wells geführt. Der hatte die Verwundung des Hundes Obis zunächst nicht bemerkt. “Denn überall lagen Scherben, auch andere Hunde hatten Verletzungen wie schwere Schnittwunden erlitten”, so Well. Erst später sah er, dass der Hund aus der Nase blutete. Eine tierärztliche Untersuchung ergab, dass Obi einen Schädelbruch erlitten hatte.

In einem Interview bekannte Well seine Betroffenheit, denn “er ist mein bester Freund. Ich verbringe mit ihm mehr Zeit, als mit meiner Familie.” Der Hund, der als acht Wochen alter Welpe in die Familie aufgenommen wurde, muss sich nun erholen. Wahrscheinlich wird er mindestens 8 Wochen zuhause bleiben, um zu gesunden. Obi ist einer von 400 Polizeihunden, der zu verschiedenen Arbeiten von einer extra Polizeieinheit gezüchtet und ausgebildet wurde. Laut einer Informationswebsite der englischen Polizei sind die Aufgaben der Hunde vielfältig: Aufspüren von Menschen (Lebenden und Toten), Suchen von Sprengstoff und Drogen und sogenanntes “Massen-Management” (crowd-management) bei sportlichen Veranstaltungen.

Der Grund, warum ich diese Meldung für den Newsletter ausgewählte: Ich war ziemlich angewidert von dieser Art der Berichterstattung. Da wurde auf die Tränendrüse gedrückt, ganz nach dem Motto “armer Hund von bösen Menschen schwer verletzt”. Bei den Meldungen oder Berichten wird Tierliebe genutzt, um sogenannte Randalierer anzuschwärzen. Der Tenor: Diese scheinbar Außenstehenden der Gesellschaft randalieren, stehlen, brandschatzen auf Kosten aller - und nun verletzen sie auch noch bösartiger weise “arme Hunde”.

Derartige Meldungen bilden die übelste, primitivste Form von Manipulation in den Medien ab! Denn es ist nicht wahr, dass gegenwärtig nur Außenstehende randalieren. In vielen Städten Englands (Spanien, Griechenland, Frankreich) versuchen sich vor allem junge Leute, schon seit längerem Gehör zu verschaffen. Mittlerweile greifen sie zu gewaltsamen Mitteln, weil ihre Belange bisher nicht von der englischen Regierung (und anderen) zur Kenntnis genommen wurden. Diese Jugendlichen haben oft jahrelang vergeblich versucht, Ausbildungsplätze oder Arbeit zu bekommen. Sie haben Angst um ihre Zukunft, weil sie keine Chancen bekommen: Sie können nicht arbeiten gehen und Geld verdienen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen, oder eigene Familien zu gründen. Statt dessen müssen viele Jugendliche noch im Alter von 25 bis sogar 35 immer bei ihren Eltern leben.

Nun werden diese Menschen durch unverantwortliche Berichterstattung verteufelt und zu Gewalttätern abgestempelt. Der wahre Gewalttäter ist für mich hingegen kein geringerer als der englische Ministerpräsident David Cameron beispielsweise, der den Perspektivlosen den Krieg erklärt hat. Er ist es, der den erbarmungslosen Einsatz von Wasserwerfern, Gummigeschossen, Tränengas zu verantworten hat und nicht zuletzt Hunde einsetzen ließ.

Ich wende mich gegen den Einsatz von Polizeihunden - nicht nur in England - im sogenannten öffentlichen Raum. Denn damit werden auf primitivste Weise Ängste von Menschen angesprochen. Für mich entspricht das derselben Ebene, auf der sich manche Leute Kampfhunde anschaffen, um sich mit Hilfe ihres Hundes Respekt zu verschaffen. Diese Form der Polizeiarbeit erinnert mich an Sklavenhalter vergangener Jahrhunderte. Diese züchteten extra scharfe Hunde, um Slaven in Angst und Schrecken zu halten. Ich frage mich, wozu braucht der Staat solche primitiven “Demonstrationen der Macht”? Warum müssen Sportsfreunde oder Demonstranten mit Hundestaffeln eingeschüchtert werden?

Außerdem: Diese Einsätze unterwandern die Arbeit vieler Hundefreunde, die sich in verschiedenen Organisationen um die Rehabilitation zum Beispiel von sogenannten “schwierigen” oder “Kampfhunden” bemühen. Ich halte es für unmenschlich, Bürger, aus welchen Ländern auch immer, durch Hunde einschüchtern zu lassen. Regierungen wurden vom Volk gewählt. Es gibt keinen Grund, dass Regierungsbeamte Bürger mit Hunden durch die Straßen hetzen lassen. Wenn sie dies tun, ist etwas faul im Staat. Anstatt “hart gegen Randalierer” durchzugreifen oder gar den Krieg zu erklären, sollte Cameron und andere Regierungsverantwortliche endlich dafür sorgen, dass Jugendliche Arbeit bekommen, damit sie sich die Hightech-Geräte kaufen können und nicht stehlen müssen.

Herzliche Grüße

Marion vom Gassi-Team


Liebe Grüße

BETTY und Ronja

Quelle: gassi-gassi.de / Newsletter per Mail am 21.08.2011
 
Hmmm...ich überlege jetzt schon eine ganze Weile was ich dazu schreibe. Zum einen finde ich, dass der Newsletter ziemlich meine Meinung aufgreift - Leute gehen nicht ohne Grund auf die Straße.

Aber zum anderen klingt das ganze ein bisschen verteidigend für die Randale. Und diese finde ich schlicht und ergreifend nicht zu rechtfertigen. Schließlich haben die Jugendlichen ihre Hightech Geräte (wie ja als Beispiel aufgeführt wurde) nicht beim Staat geklaut - der ja an dieser Misere die Hauptschuld trägt, sondern im Einzelhandel.
Dass auch dort Menschen um ihr tägliches Brot kämpfen wird zu oft einfach fallen gelassen. Zerstörung von anderer Leute Eigentum ist nie in Ordnung.

Dass Menschen auf die Straße gehen und in Demonstrationen auf ihr Schicksal, auf Ungerechtigkeiten o.ä. hinweisen finde ich absolut ok - das habe auch ich oft getan.

Dabei habe ich auch meine Erfahrungen mit Polizeihunden gemacht. Diese waren durchweg nur negativ, ich kenne auch einige Leute die im vorbeigehen heftig gebissen wurden.

Ich persönlich verurteile trotzdem nicht Polizeihunde im allgemeinen - jedoch muss jeder (auch ein Polizist) der einen "scharfen" Hund hält diesen unter Kontrolle haben. Und meiner Meinung nach ist das viel zu oft nicht der Fall.

Auch dieses mediale Ausnutzen der verletzten Vierbeiner ist nicht in Ordnung. Schließlich weiß ich als Hundeführer, dass mein Tier bei solchen Veranstaltungen zu Schaden kommen kann, sei es durch herumliegende Scherben oder durch Wurfgeschosse. Ich gehe auch davon aus, dass der Backstein nicht für den Hund gedacht war. Solche Unfälle müssen im Vorraus bedacht werden - die Polizisten selber sind ja auch den gleichen Risiken ausgesetzt und schützen sich entsprechend, warum da nicht das gleiche für die Hunde gemacht wird, ist mir ein Rätsel.

Wie gesagt, der Post ist nur meine persönliche Meinung :jawoll:
 
Geht es dir eher um den ganzen Text oder um die Polizeihunde?
Ich sehe es so, die Leute gehen auf die Straße und demonstrieren, versuchen es immer wieder und erreicht wird nichts. Irgendwann sind diese vorwiegend jungen Leute dermaßen frustiert, dass sie anfangen zu randalieren, weil sie nicht wissen, wie sie sich noch helfen sollen. Denn sie werden nicht erhört. Und da muss man anfangen zu handeln, bzw. England sollte da anfangen. Aber so scheinen denen ihre jungen Leute (ihre Zukunft für das Land!) egal zu sein, zumindest kommt es mir so vor.

Dem Einsatz von Polizeihunden (und auch -pferden) stehe ich zwiespältig gegenüber. Denn wenn sie bei solchen Randalen eingesetzt werden, dann auch oft mit negativen Folgen für die Tiere, andererseits macht so ein unerschrockener Hund (Pferd) meist mächtig Eindruck auf die Leute und sie weichen von selber zurück. Und das soll ja im Endeffekt erreicht werden, dass die Menschen vor den Tieren zurückweichen und im besten Fall relativ friedlich abziehen. Jeder, der mal von einem Pferd angerempelt wurde, weiß, dass sowas böse ausgehen kann und wenn die in einer Reihe auf die Leute zureiten, entsteht bei denen auch die Angst, dass sie totgetrampelt werden. Dadurch sollen sie weichen und möglichst auch verschwinden. Genauso, wie wenn sie mit einer Reihe von Polizeihunden auftauchen, jeder Mensch weiß, dass ein Hund, vor allem so ein scharfer Hund, übel zubeißen kann. Viele kriegen da Angst und gehen. Meiner Meinung geht es eher um den optischen Eindruck, als dass die Tiere eingesetzt werden müssen.
Wenn es dann so ausartet, ist es natürlich schlimm, aber ein Polizist, der da auf die Straße muss, geht auch immer ein riesen Risiko ein. Allerdings sind sie geschützt und sowas fände ich bei den Hunden und Pferden auch angebracht, dass sie eine Art 'Rüstung', etc. tragen, die sie im gewissen Maße schützt, aber nicht in der Bewegung einschränkt.
Ich finde es auch schlimm, wie kaputt die Tiere da gemacht werden. Als Beispiel mal die Pferde, sie müssen auf Teerstraßen traben und galoppieren, dadurch gehen die Gelenke dermaßen schnell kaputt. Und von der Haltung muss ich, glaub ich, auch nicht viel erzählen, bisher alle, von denen ich erfahren haben, kommen nicht auf die Koppeln und haben nicht mal eine richtige Box, sondern werden am Stand angebunden. Quasi wie die Hunde im Zwinger. Mich macht der Verschleiß der Hunde/Pferde so traurig, wie kaputt sie nach ein paar Jahren sind, vor allem körperlich.
Es hat alles seine positiven und negativen Seiten, ich persönlich wäre für eine artgerechte Haltung und dem Alter angepasste Ausbildung. Nicht die Ausbildung, die oft zu früh und zu hart vollzogen wird.

Meine Meinung.
 
Mir ging es irgendwie um Beides :verlegen1:
Ich weiß, der Text ist bisschen doof geschrieben - aber anders konnt ich es leider nicht ausdrücken :denken3:

Wie gesagt, ich verstehe warum die Leute auf die Straße gehen - welche Möglichkeit bleibt ihnen denn. Aber trotzdem muss ich mir bei solchen Aktionen immer überlegen, wen ich damit schädige. Vor allem Schaden sich die Menschen damit ja auch selber - von ihren Mitmenschen erhalten sie durch Randale auch keine Unterstützung. Und wie gesagt, dem Staat tut das nicht wirklich weh.

Bezüglich den Tieren im Staatsdienst (stimme dir bei der Ausweitung auf Pferde zu :jawoll:), genauso sehe ich es auch. Die Lebensbedingungen und zum Großteil auch die Ausbildung der Tiere ist schlicht und ergreifend überholt. Wie gesagt, gegen die Tiere im Staatsdienst bin ich auch nicht. Nur die Art und Weise macht mich einfach wütend :zornig:
 
Also ich finde, dass dieser NEWSLETTER eine üble Meinungsmache ist und kein Newsletter im eigentlichen Sinn. Allein die Aufmachung des Textes und die Wortwahl sind in meinen Augen sehr reisserisch und erinnert mich doch irgendwie an einen Aufmacher einer namentlichen Zeitung mit den vier großen roten Buchstaben...
Zum Text an sich kann ich nur sagen: In jedem Land gibt es Missstände und dies führt früher oder später auch mal dazu, dass das Volk auf die Straße geht. Dagegen ist prinzipiell auch gar nichts zu sagen. Schwierig wird es erst dann wenn einzelne ihren Willen hierbei mit Gewalt versuchen durchzusetzen. Doch das sehe ich nicht als ein speziell englisches Problem. Wir müssen nur die Nachrichten der letzten Wochen erinnern. Diese gewaltbereiten "Ausreisser" werden wir wohl leider immer in einer Gesellschaft haben und wir müssen lernen wie wir sie dann eindämmen können.
Zu Hunden bei solchen Einsätzen kann ich nur sagen, dass ich das mehr als kritisch sehe. Spürhunde bei der Polizei, ja klar! Suchhunde, auch das! Aber Hunde die für den Konflikt ausgebildet werden? Da tendiere ich zum NEIN.

Lola
 
In vielen Städten Englands (Spanien, Griechenland, Frankreich) versuchen sich vor allem junge Leute, schon seit längerem Gehör zu verschaffen. Mittlerweile greifen sie zu gewaltsamen Mitteln, weil ihre Belange bisher nicht von der englischen Regierung (und anderen) zur Kenntnis genommen wurden. Diese Jugendlichen haben oft jahrelang vergeblich versucht, Ausbildungsplätze oder Arbeit zu bekommen. Sie haben Angst um ihre Zukunft, weil sie keine Chancen bekommen: Sie können nicht arbeiten gehen und Geld verdienen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen, oder eigene Familien zu gründen.
Achso. Dann ist es okay.
Wenn diese Leute früher einmal besser aufgepasst hätten in der Schule, hätten sie auch Arbeit.

Warum müssen Sportsfreunde oder Demonstranten mit Hundestaffeln eingeschüchtert werden?
Man kann auch Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschosse nehmen gegen Gewaltbereite. :)

Nun werden diese Menschen durch unverantwortliche Berichterstattung verteufelt und zu Gewalttätern abgestempelt. Der wahre Gewalttäter ist für mich hingegen kein geringerer als der englische Ministerpräsident David Cameron beispielsweise, der den Perspektivlosen den Krieg erklärt hat.
Steinigen müsste man ihn, dass er Unbeteiligte und deren Eigentum vor dem
Mob schützt mit den Mitteln, die ihm zu Verfügung stehen. Er ist echt böse, hat die ganze Wirtschaft in England kaputt gemacht. Oder waren es doch die Freimaurer oder die Illuminaten, wie steht es mit den Juden oder Kommunisten? Oder - meine Verschwörungstheorie - das System, das so keinen Bestand haben kann?! :O Man weiß es nicht!

Für mich entspricht das derselben Ebene, auf der sich manche Leute Kampfhunde anschaffen, um sich mit Hilfe ihres Hundes Respekt zu verschaffen.
Ja, absolut vergleichbar. Die Einen holen sich einen Pit Bull, weil sie kleine Eier oder fehlendes Selbstbewusstsein haben; die Anderen werden Hundeführer, machen eine Ausbildung um den Rechtsstaat notwendigerweise auch mal mit Gewalt zu schützen.

Regierungen wurden vom Volk gewählt.
Undzwar mindestend vom ganzen!!!!!!1!!eins!

Es gibt keinen Grund, dass Regierungsbeamte Bürger mit Hunden durch die Straßen hetzen lassen.
Regierungsbeamte. Soso.
Wenn der Mob vor Deinem Geschäft steht, Dein Eigentum stiehlt und Dir noch was vor die Fresse haut, bettel bitte nicht, dass die Hunde zurück kommen!

Anstatt “hart gegen Randalierer” durchzugreifen oder gar den Krieg zu erklären, sollte Cameron und andere Regierungsverantwortliche endlich dafür sorgen, dass Jugendliche Arbeit bekommen, damit sie sich die Hightech-Geräte kaufen können und nicht stehlen müssen.
Sic! Ich wollt nur noch kurz anfügen, dass der Herr Cameron nicht mal eben das Übel bei der Wurzel packen und beseitigen kann. :)
Das würde auch gar nicht gehen. Es sei denn England will sich wirtschaftlich isolieren.
 



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