Neuer Hund (Welpe) wird angegriffen

Hallo
Wie im Vorstellungsthread schon geschrieben, haben wir 2 erwachsene Hunde; eine sehr alte Schäferhündin und einen jüngeren Beauceron.
Seit ein paar Tagen noch einen 10 Wochen alten Welpen (Mix Leonberger Vater und australischer Schäferhund Mutter).
Sie ist in einem anderen Gebäude, unserem Wohnhaus. Die beiden anderen Hunde sind im Arbeitsbereich gegenüber, durch eine kleine Strasse getrennt.

Nun haben beide versucht, den Welpen anzugreifen.
Bei der Schäferhündin verstehe ich das, sie ist generell nicht umgänglich mit fremden Hunden.
Aber der Beauceron greift sonst nie andere Hunde an.

Entweder sind sie sehr eifersüchtig?
Oder vielleicht liegt es daran, dass der Welpe einen Plastikkragen tragen muss ( noch bis zum 25.10.).
Und deshalb fremdartig wirkt und nicht als Welpe erkannt wird.

Wir haben uns gar nicht mehr getraut, die Hunde und das Kleine gleichzeitig raus zu lassen.

Hat jemand von euch vielleicht Erfahrung mit einer solchen Situation und kann Ratschläge und Tipps geben?

Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüsse
Mai
 
Hallo Mai,

einen Welpenschutz gibt es nicht bzw. wenn, dann nur im eigenen Familienverband.
Dein DSH ist alles andere als jung. Sie möchte mit größter Wahrscheinlichkeit einfach nur ihre Ruhe genießen und du setzt ihr einen Nervzwerg (also aus ihrer Sicht) vor die Nase. Das findet die alte Lady natürlich alles andere als toll und sagt dem Nervzwerg klar ihre Meinung: Lass mich in Ruhe. Und wenn der Nervzwerg dieses nicht versteht, dann macht sie es erneut, und erneut und erneut. Die Intensität steigert sich entsprechend. Sie ist dann nicht wie beim ersten Mal genervt, sondern gereizt.

Das sieht bei deinen Franzosen nicht anders aus. Zum einen gibt es eine Gruppendynamik, die er mit dem DSH bildet, zum anderen finden viele Hunde einfach Welpen ziemlich blöd und lästig. In dieses eingespielte Duo hast du einen dritten Hund geworfen. Dieser ist fremd und muss integriert werden.
Die Regeln der Integration bestimmt du und nicht deine Hunde.
Du hast dir einen dritten Hund geholt, weil du einen dritten Hund wolltest - nicht, weil deine beiden Hunde einen dritten haben wollten.

Gewöhne die Hunde am besten Einzelnd aneinander. Auf neutralem Gebiet und nicht auf den eigenen Hof. Da wird schon der erste Fehler gelegen haben.
Nimm deinen Partner mit. Er führt einen Althund, du nimmst den Welpen - oder halt andersherum. Lasst die Hunde an der Leine laufen. Achtet auf die Signale/Körpersprache des Hundes. Wenn er nach mehreren Hundert Metern sich entspannt, lasst ihn von der Leine und sein eigenes Ding machen. Den Welpen lasst ihr noch an der Leine. Geht etwas weiter und lasst den Welpen frei. Achtet hier wieder auf beide Hunde. Wenn der Welpe anfängt, den Althund zu nerven, schreitet ihr spätestens zur zweiten Ermahnung eures Althundes ein.

Es wird eine Zeit lang dauern, bis der dritte Hund integriert ist. Es kann auch passieren, dass dieser niemals integriert wird.
Bedenkt auch, dass die Geschlechtsreife des späteren Junghundes noch einiges auf den Kopf stellen kann.

Ich wünsche Dir natürlich alles Gute bei der Integration!
 
Danke für die Antwort.

So haben wir das ja gemacht, bis auf das neutrale Gelände.
Es war im Aussenbereich, aber auf dem Terrain der beiden Erwachsenen.
Dort sind sie aber eigentlich an fremde Hunde gewöhnt, die dort ein und aus gehen.
Mein Mann hat den Beauceron an der Leine herausgeholt, während ich mit der Kleinen an der Leine schon draussen stand.
Der Beauceron hat gar nicht erst geschnuppert, wie bei anderen fremden Hundem, sondern sich sofort auf den Welpen gestürzt, ihm sogar an einer Stelle mit den Zähnen erwischt (nur eine einzige Spur, aber ein Schock für die Kleine).

Die Begegnung mit der Schäferhündin war gar nicht geplant. Sie ist entwischt, als mein Mann die Tür geöffnet hat und hat sich sofort auf den Welpen gestürzt. Glücklicherweise hat sie ihn nicht verletzt.

Deshalb dachte ich, es könnte vielleicht mit dem Plastikkragen zu tun haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb dachte ich, es könnte vielleicht mit dem Plastikkragen zu tun haben.

Kann sein, muß aber nicht. Wie reagieren denn die Hunde generell auf Hunde/Menschen/Dinge, die irgendwie "anders" sind? Wenn sie sonst eher entspannt sind, wird das wohl mit dem Kragen nichts zu tun haben.

Ansonsten stimme ich mestchen im großen und ganzen zu.

Vergesellschaftung auf dem Territorium der Alteingesessenen ist eine schlechte Idee. Zumal Schäferhunde doch recht territorial sind.

Da die Sache schon einmal eskaliert ist, würde ich jetzt das kennenlernen auf gemeinsame Gassigänge beschränken. Und zwar anfangs so, das die Hunde nur miteinander/nebeneinander laufen und überhaupt keinen Kontakt aufnehmen.
Nicht stehenbleiben und gucken, sondern die Hunde in Bewegung halten.
Ist mit einem Welpen sicher nicht ganz einfach. Aber machbar, wen man zu zweit geht. Und immer nur einen Althund mitnehmen.

Erst wenn das entspannt läuft, dürfen sie auf neutralem Gebiet auch mal Kontakt aufnehmen.
Und auch da würde ich anfangs die Hunde in Bewegung halten. Manche Sachen eskalieren einfach deshalb, weil die Hundebesitzer auf der Stelle stehen und nur gucken was die Hunde machen. Bewegung entspannt viele Situationen.

Andere Frage:
Ich bin immer etwas skeptisch, wenn Hundebesitzer schreiben "angegriffen". Oft fällt der vermeintliche Angriff noch unter normale Kommunkation, wenn man das hinterfragt.

Würden Deine Hunde ernsthaft verletzen? Oder haben sie das möglicherweise schon mal getan?

Mein jetziger Rüde bspw. gilt bei einigen Hundebesitzern als aggressiv. Er stürzt sich auf Fremdhunde, wenn die rankommen und er die Chance dazu hat. Aber er hat noch nie verletzt. Das Getöse, das er veranstaltet ist aber sehr beeindruckend und hat ihm einen schlechten Ruf verschafft.
 
Das "gefällt mir " gilt deiner vorgeschlagenen Vorgehensweise denn so sehe ich das auch aber nicht Alis schlechtem Ruf.;)
 
Das "gefällt mir " gilt deiner vorgeschlagenen Vorgehensweise denn so sehe ich das auch aber nicht Alis schlechtem Ruf.;)

Oh doch, er hat sich nen schlechten Ruf erarbeitet (bei einigen HH). Es gibt so 2-3 Hunde, wo er wirklich fast "out of control" ist bei direkten Begegnungen. Wüstes Gebrüll. Mein einziger Erfolg in diesen Situationen, das er jetzt wenigstens schnell wieder runterkommt von seinem Trip. Und nicht schon 20m vorher und hinterher noch rumtönt.
 
Danke für den Tipp, RosAli, gute Idee.

Ich denke, wir warten zur Sicherheit noch ab, bis der Kragen ab ist.
Vielleicht lassen wir sie einander auch erst mal nur durch den Gartenzaun einander beschnuppern.

Den Beauceron habe ich noch nie so erlebt, deshalb hat nich das schon erschreckt.
Angegriffen hat er bisher nur unsere Schäferhündin, wenn sie es gewagt hat, sich an seinem Futternapf zu vergreifen, nachdem sie ihren leer gefressen hat. Dann hat es auch schon mal leichte Verletzungen gegeben.
Aber das macht sie jetzt schon lange nicht mehr.

Fremden - sowohl Menschen als auch Hunden - gegenüber ist er ansonsten sehr zurückhaltend und vorsichtig.

Aber auf die Kleine ist er sofort losgegangen und hat nach ihr gebissen. Ich konnte sie gar nicht schnell genug hochrreissen und er hörte gar nicht auf. Am Bauch hat er sie erwischt, aber nur eine ganz kleine Wunde. So, wie er sich aufgeführt hat, sah es so aus, als wolle er sie totbeissen.
Ich denke nicht, dass das etwas von "normaler Kommunikation" hatte - bisher hat er jedenfalls noch nie so kommuniziert.
 
Jetzt haben wir vielleicht die Erklärung: Die Schäferhündin ist läufig.
Wir haben es erst gestern abend bemerkt, der Beauceron bestimmt schon eher.
 
Kann sein, muß aber nicht. Wie reagieren denn die Hunde generell auf Hunde/Menschen/Dinge, die irgendwie "anders" sind? Wenn sie sonst eher entspannt sind, wird das wohl mit dem Kragen nichts zu tun haben.

Ansonsten stimme ich mestchen im großen und ganzen zu.

Vergesellschaftung auf dem Territorium der Alteingesessenen ist eine schlechte Idee. Zumal Schäferhunde doch recht territorial sind.

Da die Sache schon einmal eskaliert ist, würde ich jetzt das kennenlernen auf gemeinsame Gassigänge beschränken. Und zwar anfangs so, das die Hunde nur miteinander/nebeneinander laufen und überhaupt keinen Kontakt aufnehmen.
Nicht stehenbleiben und gucken, sondern die Hunde in Bewegung halten.
Ist mit einem Welpen sicher nicht ganz einfach. Aber machbar, wen man zu zweit geht. Und immer nur einen Althund mitnehmen.

Erst wenn das entspannt läuft, dürfen sie auf neutralem Gebiet auch mal Kontakt aufnehmen.
Und auch da würde ich anfangs die Hunde in Bewegung halten. Manche Sachen eskalieren einfach deshalb, weil die Hundebesitzer auf der Stelle stehen und nur gucken was die Hunde machen. Bewegung entspannt viele Situationen.

Andere Frage:
Ich bin immer etwas skeptisch, wenn Hundebesitzer schreiben "angegriffen". Oft fällt der vermeintliche Angriff noch unter normale Kommunkation, wenn man das hinterfragt.

Würden Deine Hunde ernsthaft verletzen? Oder haben sie das möglicherweise schon mal getan?

Mein jetziger Rüde bspw. gilt bei einigen Hundebesitzern als aggressiv. Er stürzt sich auf Fremdhunde, wenn die rankommen und er die Chance dazu hat. Aber er hat noch nie verletzt. Das Getöse, das er veranstaltet ist aber sehr beeindruckend und hat ihm einen schlechten Ruf verschafft.

@RosAli, @mai, ihr liegt da schon vollkommen Richtig mit eurer Vermutung, der Plastikkragen ist was Fremdes was deine Hunde nicht kennen.

Ich spreche da nämlich aus Erfahrung, denn ich halte etwas mehr Hunde als nur 3 die sich Normalerweise alle gut Verstehen, ich bin zwar nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen aber als ich wegen einer Schnittwunde mit einem noch sehr jungen Rüden zum TA musste und der dem dann auch einen Plastikkragen verpasst hatte damit Er nicht an der Wunde lecken konnte, da war ich dann doch als ich wieder zu Hause war Erstaunt, das selbst sein eigener Vater auf ihn Losgehen wollte.

Nach dem ich dann kurz den Kragen abgemacht hatte erst dann war wieder Ruhe in meinen Rudel, denn bei meiner Rasse stehen die Welpen bis zu einem Jahr unter Welpen Schutz und bei den Eltern ihr ganze Leben, also das lag bei mir nur an dem Kragen.

Und in der Regel ist es auch fast immer so, das Erwachsene Hunde so gut wie nie an Welpen gehen um sie ernsthaft zu Beißen, es sei denn wenn deine z.B. jetzt Charakter schwache Hunde wären da kann das Natürlich auch passieren, aber das wäre jetzt Tatsächlich ein purer Zufall das beide alt Hunde von dir so einen miesen Charakter hätten denn Normal kommt das von 10 bei einem nur vor.

Nicht jeder alt Hund kann zwar mit einen Welpe was Anfangen, das ist schon Richtig, aber wenn Er normal Tickt da lässt der schon so einiges mit sich machen, die werden zwar keine Freunde aber Beißen den Störenfrieden auch nicht Ernsthaft das machen eben nur Charakter schwache Hunde.
 
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Reaktionen: mai
Vielen Dank für deine Einschätzung und deinen Erfahrungsbericht.
Bei unserer Schäferhündin hatte es mich nicht gewundert, sie ist nicht immer einfach mit fremden Hunden.
Aber der Beauceron hat sich noch nie so verhalten. Angegriffen hat er nur, wenn es wirklich einen Anlass gab, also wenn die Schäferhündin an sein Futter ging. Und das auch erst nach missachteter Vorwarnung (Knurren).
Daher hat mich sein Verhalten schon sehr irritiert.
 



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