Narkose wirkt nicht - Hund schläft nicht ein

Erster Hund
Maja / Border Collie Mix
Hab dieses Thema zwar auch in einem anderen Tread kurz angedeuedet, aber da ging es nicht direkt darum, deshalb hier nochmal kurz...

War heute mit meiner Hündin HD Röngten. Gottseidank alles in Ordnung.
ABER: die Narkose hatte bei ihr nicht die volle Wirkung, bzw. hat ihr die Ärztin 4 mal ein Mittel gegeben, bis sie etwas sediert war, geschlafen hat sie aber auch da noch nicht.
Was echt seltsam ist - denn die Tierärztin hat gemeint, das sie von der Menge her, eigentlich schon nach dem 2.Mal tief und fest schlafen hätte müssen. Andere - oftmals schwerere Hunde bekommen diese Menge für eine mehrstündige OP.
Bei meiner zeigte es jedoch keine richtige Wirkung, bzw. sie war schon müde und wackelig, aber operieren hätte man so nicht können.
Ich find das sehr beunruhigend, denn was wenn sie wirklich mal operiert werden muss? Auch die TÄ sagte das dies wirklich ein großes Problem wäre, denn sie wüsste nicht, was sie ihr sonnst noch geben könnte.

Meine Hündin hat seit der Kastration bei einer anderen Tierärztin panische Angst vorm Tierarzt. Die Ärztin die sie operiert hat, war eine Katastrophe. Da lief so einiges schief - nach der OP hatte sie Entzündungen, hohes Fieber, etc. Ganz schlimm.

Und nach dem heutigen Vorfall, kam mir der grauenhafte Gedanke - was wenn sie bei der Kastration auch munter wurde? Vil. hat sie da etwas mitgekriegt. Dies würde sofort erklären warum sie so panisch ist wenn es Richtung Tierarzt geht, und warum sie sich heute mit allem ihr möglichen gegen das einschlafen gewährt hat.
Horrorvorstellung!

Was denkt ihr darüber? Habt ihr auch schon mal erlebt, das das Narkosemittel nicht die nötige Wirkung zeigte?
 
Meine Hündin hat seit der Kastration bei einer anderen Tierärztin panische Angst vorm Tierarzt.


Und das wundert Dich? Hunde können sich eine Kastration nicht "erklären". Was sie aber mitbekommen: Sie werden zum Tierarzt gebracht, bekommen eine Spritze, die sie beängstigend müde und taumelig macht, evtl. auch Übelkeit bereitet. Wenn sie wieder wach werden, ist ihr Bauch aufgeschnitten, sie sind verwundet. Das ist für viele Hunde ein Trauma.
 
Das ist schon klar, dass eine Kastration ein großer Eingriff ist, jedoch kenne ich keine Hunde, die dannach so panisch reagieren wie die meine - so arg, das sie sich mit allen Mitteln gegen das einschlafen wehrt. Bzw. frage ich mich, kann man sich gegen die Narkose überhaupt so sehr wehren das sie nicht wirkt, oder gibt es tatsächlich Hunde bei denen Narkosemittel nicht wirken.
 
Ohje. Also mir hat eine TÄ mal erklärt, dass Narkosemittel auch nicht wirken bzw. sogar hochpuschen können, wenn der Hund zu aufgeregt ist/zu sehr Angst hat. Aber weiß nicht, wie das genau ist. Das sollte man in so einem Fall zumindest dann ja eigentlich definitiv "rechtzeitig" merken, also vor einer OP.
 
Also, dass ein Narkosemittel nicht in dem Maße wie üblich wirkt, kommt durchaus vor. Hat meistens genetische Grundlagen, kann aber auch passieren, wenn z.B. im Falle von Stress viele Stoffe (hauptsächlich Hormone wie Adrenalin) den Körper durchfluten, die eine dem Anästhetikum entgegensprechende Wirkung haben. Wir hatten auch mal nen Kater, der die doppelte Dosis Anästhetikum gebraucht hat, bis er sediert war. Das ist im Prinzip kein Problem. Normalerweise haben TAs auch genügend Auswahl aus verschiedenen Präparaten, wenn eines nicht wirkt wie gewünscht.

Das andere Thema ist eine eigene Frage. Es kann natürlich sein, dass sie aus der Narkose vorzeitig erwachte, aber in der Regel bekommt der TA sowas mit. Außerdem ist es auch ein Unterschied, ob das Narkotikum gar nicht erst richtig anschlägt oder ob es verkürzt wirkt. Dass ein Mittel nicht richtig sediert ist im Allgemein kein Hinweis darauf, dass es oder ein anderes Medikament nur verkürzt wirkt.

Dass Hunde Angst vom TH haben, ist nicht ungewöhnlich. Das muss man gar nicht so drastisch sehen wie Bubuka, zumal ihre Ausführungen auch etwas zweifelhaft sind.
Dass ein Hund den Schluss ziehen kann von "ich fahre gesund dorthin und ich komme krank zurück, also ist dieses "dort" böse" ist äußerst unwahrscheinlich. Das ist sehr komplexes Denken, zu dem Hunde wohl nicht fähig sind. Allein schon die Spritze und die Betäubung in Zusammenhang zu bringen, ist nicht unbedingt eine Leistung, von der man ausgehen kann. Hunde können nicht/kaum transferierend denken und können nur sehr unmittelbar Verknüpfungen herstellen. Eine Reaktion auf etwas, das vor 30 Sekunden geschehen ist, wird der Hund schon kaum noch in Zusammenhang bringen. Erschwerend kommt hinzu, dass vergleichbare Piekser ja auch ohne diese betäubende Wirkung geschehen (Impfung).

Die Angst vom TA kann sich auf viele andere Umstände gründen. Das Spritzen an sich ist z.B. schon etwas, das ein Hund vermutlich mit dem TA assoziieren kann, so dass er Angst vor dem TA bekommt.
Daneben gibt es andere Sachen, wie Stress in der Behandlung oder im Wartezimmer, gerade bei schüchternen Hunden. Auch ein sehr unangenehmer Geruch durch ein Desinfektionsmittel z.B. könnte eine solche Angst auslösen. Dazu kommt dann das veränderte Verhalten des Halters, dass den Hund weiter verunsichert oder in seiner Angst bestätigt (ohne dir fehlerhaftes Verhalten vorwerfen zu wollen. Hunde können schon auf geringe Nuancen reagieren, so dass man teilweise keine ernstzunehmende Chance hat, das zu vermeiden)
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinem musste mal ein Ohr getackert werden weil ein anderer Hund es ungünstig aufgeschlitzt hatte. Meiner war damals noch nicht ganz ausgewachsen, noch kein Jahr alt. Die Tierärztin hat zuerst die empfohlene Dosis gegeben. Da stand er noch nur leicht taumelnd. Sie gab ihm dann nochmal die selbe. Er lag konnte aber noch den Kopf heben. Sie gab ihm nochmal ein bisschen aber trotzdem war er noch nicht weggetreten.
Sie meinte dann mehr traut sie sich nicht zu geben. Wie gesagt er war ja noch im Wachstum.

Die TÄ (eigentlich sehr erfahren) meinte sie kennt das in diesem Ausmaß nur von Wildtieren die sie auch öfter behandelt.

Luke hatte davor keine Angst vorm TA (ganz im Gegenteil er rannte jedes Mal förmlich in die Praxis) und danach auch nicht. Erst bei der nächsten Aktion als ihm ein anderer Hund die Hoden aufschlitzte und man das ohne Narkose behandeln musste danach fand er TA doof.

Ein paar Jahre später musste er aufgrund seiner Epilepsie in Narkose gelegt werden. Er kam aus einer Anfallsreihe sonst nicht mehr alleine raus.
Ich sagte der Tierärztin (ich hatte in der Zwischenzeit gewechselt), wie das bei der damaligen Narkose lief. Sie glaubte es mir nicht (sie sprach es nicht aus aber man sah es ihr an).
Man muss dazu sagen er bekam damals schon Phenobarbitate + hatte er schon zusätzlich 2 Tuben Valium Rektal von mir verabreicht bekommen.
Als ich ihn am nächsten Morgen abholte meinte die TÄ ganz erstaunt, dass sie tatsächlich die doppelte Dosis benötigt haben um ihn ruhig zu stellen.
Einerseits war Luke durch die Anfälle entsprechend erschöpft, andererseits natürlich auch sehr erregt.

Ja es gibt durchaus Hunde bei denen die Betäubungsmittel anders wirken. Ob nun genetisch oder ob es eine Kopfsache ist weiß ich nicht. Auf jeden Fall schon beim ersten Mal, als das Mittel anfing zu wirken, sah man Luke regelrecht an wie er anfing innerlich dagegen anzukämpfen.

Ebenfalls auffallend war.

Beim 1. Mal meinte sie Luke wird jetzt erstmal den halben Tag verschlafen eventuell sogar noch die Nacht (Es war gegen 16Uhr). Zuhause angekommen, kaum 30min später, stand Luke schon bzw. vielmehr kämpfte er sich mit aller Kraft hoch obwohl er noch nicht wirklich stehen konnte.
Selbiges bei späteren Situationen wo er unter normalen Umständen gar nicht in der Lage hätte sein sollen überhaupt den Kopf hochzuheben.
 
Dass ein Hund den Schluss ziehen kann von "ich fahre gesund dorthin und ich komme krank zurück, also ist dieses "dort" böse" ist äußerst unwahrscheinlich.

Nur weil DU das unwahrscheinlich findest, ist es trotzdem nicht unwahrscheinlich.
Ich kenne einige Hunde mit einem Trauma nach der Kastration. Das muss sich nicht immer in dieser Weise zeigen, ist aber dennoch deutlich erkennbar.
 
Nur weil DU das unwahrscheinlich findest, ist es trotzdem nicht unwahrscheinlich.
Ich kenne einige Hunde mit einem Trauma nach der Kastration. Das muss sich nicht immer in dieser Weise zeigen, ist aber dennoch deutlich erkennbar.
Oder du erkennst das, weil du es so sehen willst.
Es gibt genügend Untersuchungen zu der Intelligenz von Hunden und in jedem Hundebuch wirst du den Hinweis finden, dass Strafen, wenn man sie denn überhaupt anwenden möchte, unbedingt unmittelbar erfolgen müssen, weil der Hund sie sonst nicht korrekt verknüpfen kann. Und da soll dann eine derartige Assoziation möglich sein?
 
Ich kenne einige Hunde mit einem Trauma nach der Kastration. Das muss sich nicht immer in dieser Weise zeigen, ist aber dennoch deutlich erkennbar.

Häh?
Und wenn der Hund operiert werden muss, weil er eine Gebärmutterentzündung, einen Kreuzbandriss oder sonstwas hat?
Sagt er sich dann: "Oh toll! Der Arzt hat mich gerettet, da gehe ich jetzt immer gern hin?"

Als ich meinen Rüden habe röntgen lassen (bin extra in eine spezialisierte Tierklinik gefahren, die gebügend Narkosärzte und Erfahrung haben), war Neo recht nervös.
Der Arzt hat ihn voruntersucht und beim Herzabhören gesagt, dass Neo recht aufgeregt wäre und er erst einmal ruhiger werden müsse, dami die Narkose richtig und sicher wirken kann.
Denn er würde nicht zu viel geben wollen, da das immer mit Risiko verbunden ist.
Neo hat dann erst einmal etwas zur Beruhigung bekommen - hätte das nicht angeschlagen, wäre ich ohne Röntgenbild heimgefahren.

Ich fand die Erklärung des Arztes sinnvoll und habe mich dort auch gleich gut aufgehoben gefühlt.
 



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