Das mit dem Rausgehen und Pinkeln wird sich im Lauf der Zeit einpendeln, ich würde da in Ruhe abwarten und wenn was ins Haus geht, ist das halt so.
Ich habe seit knapp 4 Monaten einen Welpen zu Hause, Amy ist Anfang September mit 8 Wochen bei mir eingezogen und ist jetzt knapp 6 Monate alt.
Die ersten Tage war sie nur im Garten und hat sich dort auch recht schnell gelöst.
Die ersten Male außerhalb vom Garten waren wir im Wald hinter dem Garten, wo sie ohne Leine laufen durfte und halt nur so weit, wie sie selbst es wollte.
Wir sind vielleicht 50 Meter gegangen, alles wurde genauestens untersucht und dann sind wir wieder in den Garten zurückgegangen.
Mir ging es nur darum, dass sie lernt, es ist spannend, den gewohnten Bereich zu verlassen und wir gehen auch schnell wieder dahin zurück, wenn sie das will.
Die ersten Spaziergänge an der Straße mit Leine haben wir nach knapp einer Woche gemacht, allerdings war unsere Hündin Kira mit dabei, das hat Amy sehr geholfen. Es waren etwa 7 Minuten bis zu meiner Mutter, dort Pause und dann wieder zurück.
Trotzdem hat es Wochen gedauert, bis sie freudig und selbständig an der Leine mit aus dem Haus gegangen ist.
Bis dahin musste sie jedes Mal "überzeugt" werden. Ist aber ganz normal und wenn wir dann etwa 100 Meter gegangen waren, ist sie freudig mitgelaufen und hatte ihren Spaß.
Das mit dem stubenrein werden habe ich tatsächlich überhaupt nicht ernst genommen, es war mir grundsätzlich ziemlich egal.
Ich bin in den ersten Wochen immer dann mit ihr in den Garten gegangen wenn sie aufgewacht ist, nach dem Fressen und nach intensivem Spiel.
Es ist öfter mal eine Pfütze im Flur gelandet, habe ich dann weggewischt und fertig. Ich finde es immer ein bisschen lustig, wenn erwachsene Menschen schon nach 2 Wochen die bange Frage stellen, wie und wann der Welpe denn stubenrein wird.
Fast alle haben selbst Kinder und von denen wird ja auch nicht erwartet, dass sie mit einem halben oder einem Jahr sauber sind.
Obwohl ich da also ziemlich nachlässig war, ist das letzte Malheur passiert als Amy ungefähr 5 Monate alt war, seit gut 3 Wochen landet nix mehr im Haus, obwohl sie jetzt schon drei Mal etwa 4 Stunden allein daheim war.
Nachts war sie nach gut einer Woche sauber, d.h. sie hat von etwa 23 Uhr bis morgens um 7 Uhr ausgehalten.
Wenn deine Hündin gerade mal eine Woche bei euch ist und erst 13 Wochen alt ist, würde ich da gelassen dran gehen.
Die Box war auch bei uns ein Thema, weil ich Katzen habe, die gewohnt sind, bei mir im Bett zu schlafen, die Hunde möchte ich allerdings nicht im Bett haben. Kira, meine erste Hündin, schläft auf einem Kissen neben meinem Bett und auch bei Amy wollte ich erreichen, dass sie zwar im Schlafzimmer, aber neben dem Bett schläft. Allerdings dachte ich, wie soll ein 8 Wochen alter Welpe verstehen, dass die Katzen ins Bett dürfen, sie aber nicht. Die Züchterin riet mir dann dazu, eine Stoffbox neben dem Bett aufzubauen, die man oben öffnen kann.
Bei ihr waren die Welpen an eine große Box gewohnt, in die sie rein und raus laufen konnten und wo sie des öfteren (in der geöffneten Box) zusammen geschlafen haben.
Also habe ich Amy am ersten Abend die Box gezeigt, habe sie mit Leckerchen gelockt, sie ist auch reingegangen, habe ein bisschen mit ihr darin gespielt, dann die Tür zugemacht.
Noch bevor ich oben aufmachen konnte, gab es ein riesiges Geschrei. Als oben offen war, hat sie weiter geschrien und die ganze Zeit versucht, irgendwie da raus zu kommen, auch wenn ich meine Hand reinhielt und sie beruhigen wollte.
Nach 2 Minuten habe ich die Tür wieder aufgemacht, der arme Hund hat am ganzen Körper gezittert. Habe sie beruhigt, die Box abgebaut und ihr Kissen neben mein Bett gelegt. Da habe ich sie gestreichelt und sie ist ruhig eingeschlafen.
Nach ein paar Stunden hat sie mich geweckt und wir sind rausgegangen.
In der ersten Woche war ich zwei bis viermal nachts draußen mit ihr, in der zweiten Woche noch jeweils einmal, dann hat sie nachts durchgehalten.
Obwohl sie sich im Schlafzimmer frei bewegen konnte, hat sie nie irgendwo hin gemacht, sondern mich immer geweckt.
Als sie ein paar Nächte durchgeschlafen hatte, habe ich auch die Schlafzimmertür wieder aufgemacht, so dass die Katzen wieder ins Bett konnten.
Amy hat ein paar Mal versucht, auch ins Bett zu kommen, das habe ich unterbunden und seither hat sie es akzeptiert.
Sie kann sich nachts frei im Haus bewegen, macht sie auch zeitweise, stellt aber nichts an und hat nachts auch nie irgendwo hin gemacht.
Die "Unfälle" sind immer nur tagsüber passiert, sie weckt mich morgens, wenn sie nach draußen muss, das ist zwischen 7 und 8 Uhr, wenn der Wecker nicht vorher klingelt.
Ich persönlich würde aus diesen Erfahrungen heraus keinen Hund unbedingt an eine Box gewöhnen, wenn er nicht will.
Ich habe im Lauf der ersten Wochen verschiedene Boxen im Wohnzimmer und auch im Schlafzimmer aufgestellt, sie geht nicht gern rein, nicht mal bei geöffneter Tür. Wenn ich ein Spielzeug oder Leckerlie reinwerfe, geht sie genau so lange rein bis sie es hat und kommt sofort wieder raus.
Daher habe ich alle Boxen auf den Dachboden verbannt.
Das Folgen im Haus habe ich immer zugelassen, Amy durfte überall hin mit, auch auf die Toilette und zum Duschen.
Als ich merkte, sie bleibt von selbst mal liegen, wenn ich aus dem Zimmer gehe, habe ich dann angefangen, mal kurz eine Tür zuzumachen, mal ohne sie in den Garten zu gehen usw.
Nach etwa 2 Wochen bin ich dann auch mal ein paar Minuten vors Haus gegangen und habe das langsam gesteigert.
Sie ist noch bis vor kurzem öfter mal mit zum Duschen gegangen, seit etwa 2 Wochen merkt man, dass sie selbständiger wird und das nicht mehr braucht.
Ich würde mich da nach dem Hund richten, das ist sicher sehr unterschiedlich von Hund zu Hund.
Jedenfalls ist Amy auch ohne Box und ohne großartiges Training stubenrein geworden, stellt nachts oder wenn sie allein bleibt nichts an und ist in den meisten Situationen mittlerweile sehr gelassen und ausgeglichen.
Für sie war es definitiv wichtig, jederzeit die Möglichkeit zu haben dicht bei mir zu sein, so lange sie es brauchte.
Jetzt nabelt sie sich langsam etwas ab. In ihrem eigenen Tempo halt.