Mögliche Trainingsansätze bei unerwünschtem Jagdverhalten

Vielen Dank Blumenfee für den tollen Bericht.
Zuerst hätte ich noch ein paar Fragen.

Wie lang ist die Schleppleine, die du nutzt?
Wie baust du die Schleppleine wieder ab?
In zwei Wochen beginnt bei uns ja die Brut- und Setzzeit, während dieser 4 Monate ist Kira immer an der Schleppleine/langen Leine. Während dieser Zeit trainiere ich auch alle Jahre wieder ziemlich intensiv mit ihr.

Aber es ist jedes Mal dasselbe, kommt die Schleppleine ab, dann fällt bei Kira ein Schalter. Es ist, als hätte sie zwei Persönlichkeiten in sich, einmal mit Schleppleine, da klappen sämtliche Dinge nach ein paar Wochen absolut super und dann, wenn die Schleppleine ab ist. Allein dieses Klick, wenn der Karabiner aus dem Geschirr ausgehakt wird, reicht schon. Sie weiß dann ganz genau, dass ich eigentlich keine Einflussmöglichkeit mehr habe.
Und interpretiert das so, dass sie jetzt wieder eigene Entscheidungen treffen darf.

Ich bin zwar nicht Blumenfee, aber ich hatte in einer Hundeschule ähnliche Fragen und bekam die Antwort, dass die Schleppe einfach ewig lange dran bleiben müsse. 6, 7, 8 Monate, zur Not 1 oder 2 Jahre. Immer. Erst eine lange und dann eine immer kürzer werdende. Dann würde der Hund irgendwann nicht mehr zwischen "Schleppleine dran" und "Schleppleine ab" unterscheiden können.
Ob das stimmt kann ich allerdings nicht beurteilen, da ich nicht mehr mit der Schleppleine arbeite.

Ich habe bis vor einiger Zeit häufig die Schleppleine benutzt - meist allerdings nur als lange Leine, sprich, ich hatte sie in der Hand und sie war nie länger als 6 Meter.
Ich empfehle die Schleppleine auch immer gerne, muss aber gestehen, dass ich gar kein Schleppleinenfan mehr bin. Aus bestimmten Gründen kann ich einfach nicht entspannt sein, wenn Abby die Schleppe dran hat. Nach einigen Malen werde ich ruhiger und dann erlebe ich immer und immer wieder, dass Abby es schafft sich das Teil um die Beine zu wickeln und dann losrennt. Ich sehe innerlich dann schon den nächsten Beinbruch und kann nicht mehr.
Alles was mit ihren Beinchen zu tun hat ist für mich der absolute Supergau :( In Anti-Jagd-Trainern liest man jedoch stets: Schleppe, Schleppe, Schleppe.
Irgendwann bin ich mal an einen Jagdhundausbilder geraten der meinte: Das hat ja so keinen Sinn. Es muss ein Ersatz zur Schleppe her.
 
@Blumenfee

Du darfst ruhig so garstig werden wie nötig, ich bin froh, dass du versuchst mir zu helfen.
Ich denke, du hast Recht damit, dass ich in den ersten beiden Jahren die Schlepp zu früh abgemacht habe und durch die Wiederholungen Kira schnell mitbekommen hat, was wann geht.

Das mit den zwei Leinen ist eine gute Idee, ich denke, das werde ich sicherlich ausprobieren, wenn das diesjährige Ende der Brut- und Setzzeit naht.
Nochmal danke. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Blumenfee

Du darfst ruhig so garstig werden wie nötig, ich bin froh, dass du versuchst mir zu helfen.
Ich denke, du hast Recht damit, dass ich in den ersten beiden Jahren die Schlepp zu früh abgemacht habe und durch die Wiederholungen Kira schnell mitbekommen hat, was wann geht.

Das mit den zwei Leinen ist eine gute Idee, ich denke, das werde ich sicherlich ausprobieren, wenn das diesjährige Ende der Brut- und Setzzeit naht.
Nochmal danke. :)

Um ehrlich zu sein, denke ich hapert es primär an genau dem Gedankengang... dass du das "wann der Hund von der Leine kommt" von der Brut- & Setzzeit abhängig machst und nicht vom Trainingsstatus des Hundes. Die Sache mit den 2 Leinen sehe ich nur als Krücke, um einen dumm eingelernten Fehler wieder auszubügeln. Wenn du den grundlegenden Fehler weiter machst, wird dir auch die Krücke nichts helfen :zwinkern2:
 
Zur Schlepp.
Habe jetzt längeres Training hinter mir.
Habe eine Schlepp von 5 m und eine von 8 m.
Zusammengebunden. Ist was schwieriger mit dem einholen, auch mußt du aufpassen das Hunf nicht durchstartet. Denn bei dem Anlauf lieg selbst ich auf dem.Boden.
Auch mußt du schonmal.ins Gebuesch krabbeln, weil die sich gerne verfängt.
Es ist halt schwieriger.
Wenn du nicht laufend an der Schlepp ziehst und zubbeltst merkt der Hund schon nach ein paar Tagen nicht, ob da jemand festhält.
Aber du merkst es. Ist die Schlepp immer gespannt, ist was verkehrt .
Schleift sie locker hinter dem Hund her. Koennte man einen Freilauf wagen.
Aber nur in.reizloser Umgebung..
 
Zuletzt bearbeitet:
Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.
Wenn die 5 Meter Leine dran ist, dann ist es heute so, dass Kiras Verhalten bereits nach zwei bis drei Wochen so ist, wie es wünschenswert wäre.
Sie bleibt ruhig bei Wildsichtung, hat eine entspannte Körperhaltung, teilweise sitzen wir beide ruhig da und beobachten das Wild.

Letztes Jahr hatten wir, ungefähr in der Mitte der Zeit den Fall, dass ein Reh, auf das wir offensichtlich beide nicht gefasst waren, ein paar Meter vor uns aus dem Gebüsch sprang und den Weg querte.Ohne irgendeine Einwirkung von mir blieb Kira ruhig stehen, kein aufgeregtes Bellen, kein Springen in die Leine, ich hatte die Leine locker in der Hand, leicht auf dem Boden schleifend.

Ich gehe stark davon aus, dass es auch dieses Jahr nach kurzer Zeit genauso sein wird. Während dieser 4 Monate bleibt sie aber auf jeden Fall an der 5 Meter Leine. Nur dass ich dieses Mal nach dieser Zeit, und ich bin mir sicher, dass ihr Verhalten dann in Ordnung ist, diesen Trick mit der zweiten Leine anwenden werde.
Denn Kira weiß eigentlich genau, was von ihr erwartet wird, scheint aber zu denken, dass das "Abklicken" das Signal ist, dass sie wieder selbst entscheiden darf. Und ich hoffe, dass das durch die dünne zweite Leine, die ich dann schleifen lasse und im Laufe der Zeit einkürzen werde, vielleicht beendet werden kann.

Sollte ihr Verhalten bis dahin nicht passen, werde ich natürlich weiter an der 5 Meter Leine trainieren, aber ich bin ziemlich sicher, dass es schon nach ein paar Wochen passen wird. Deshalb der Zeitpunkt zum Ende der Brut- und Setzzeit.
 
In den ersten beiden Jahren ja. Ich habe alle möglichen Leinenlängen da, 5 Meter, 8 Meter, 10 Meter und eine ganz lange, ich glaube 20 oder 25 Meter.

Mit den ganz langen Leinen war es furchtbar umständlich, die haben sich ständig irgendwo verwickelt und verheddert, weil wir eher selten auf "bequemen Wegen" unterwegs sind.
Die kürzeren Leinen habe ich auch schleifen lassen, dann musste ich aber immer wirklich auf Zack sein, sonst war Kira damit auf und davon.
Schlussendlich habe ich dann mit schleifender Leine nur noch auf den (abgemähten) Wiesen trainiert, wobei wir hauptsächlich die entsprechenden Kommandos, die wir im umzäunten Garten schon eingeübt hatten, gefestigt haben.

Wenn wir unterwegs waren, habe ich dann die 5 oder 8 Meter Leine nur noch in der Hand gehabt.
 
In den ersten beiden Jahren ja. Ich habe alle möglichen Leinenlängen da, 5 Meter, 8 Meter, 10 Meter und eine ganz lange, ich glaube 20 oder 25 Meter.

Mit den ganz langen Leinen war es furchtbar umständlich, die haben sich ständig irgendwo verwickelt und verheddert, weil wir eher selten auf "bequemen Wegen" unterwegs sind.
Die kürzeren Leinen habe ich auch schleifen lassen, dann musste ich aber immer wirklich auf Zack sein, sonst war Kira damit auf und davon.
Schlussendlich habe ich dann mit schleifender Leine nur noch auf den (abgemähten) Wiesen trainiert, wobei wir hauptsächlich die entsprechenden Kommandos, die wir im umzäunten Garten schon eingeübt hatten, gefestigt haben.

Wenn wir unterwegs waren, habe ich dann die 5 oder 8 Meter Leine nur noch in der Hand gehabt.

Ich würde mal sehen, wie weit ihr mit schleifender Leine kommt, es kann ja auch eine 5m Leine sein - nimm im bewachsenen Gebiet eine ohne Handschlaufe, das hilft ein wenig zwecks des Verhedderns wenn auch nicht völlig. Da hast du immer noch mehr Chancen, als wenn du sie gleich ganz runter tust und wenn klar ist, dass sie mit schleifender Leine schon weg ist, macht es keinen Sinn sie abzunehmen (und sich das Abklicken-Problem weiter zu verstärken).
 
Okay, da hast du recht. Also werde ich jetzt noch eine 5 Meter Leine ohne Handschlaufe shoppen gehen und frohgemut mit dem Training beginnen.
 
Danke dir!

Das war zwar durchaus in meinem Hinterkopf, jedoch finde ich es recht spannend es in der Situation als Belohnung einzusetzen. Mir fällt auf Anhieb keiner meiner Hunde ein, die sich in der Situation der Wildsichtung groß für ein ruhiges Streicheln über den Rücken bestätigen hätten lassen. Aber ich werde es mal so weiter im Hinterkopf lassen, man weiß nie, was man mal brauchen kann :jawoll:
Wir haben das eigentlich hauptsächlich zur Entspannung gemacht.
Also jetzt wenn ich so drüber schreibe, war bei uns wirklich der Dreh- und Angelpunkt die Ruhe, das Runterfahren und die Impulskontrolle.
Ich hab mir von unserer Physiotherapeutin zeigen lassen, wie ich den Hermes quasi 'massieren' kann um in solchen Situationen (er ist ja auch sonst ein rechter Hibbelhase) beim Runterkommen zu Unterstützen. Und eine Technik war eben, langsam, mit leichtem Druck links und rechts an der Wirbelsäule bis über den Po, den Rückenmuskel entlang zu streichen.
Ich gehe mal davon aus, dass er das nicht in erster Linie als Belohnung wahrgenommen hat.
 



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