Moderne Hundepsychologie - ironisch gesehen

Du brauchst dich wirklich nicht entschuldigen bei mir, es gibt kaum etwas, schon gar nicht im Internet, das ich persönlich nehme.

Ich bin zugegebenermaßen enttäuscht über die Diskussionskultur (nicht nur auf einen einzelnen User bezogen) in einem (Unter)Forum in dem es um Hundeerziehung geht.
 
Nachdem Dieter diesen Thread erstellt hat, fragen wir mal wie das hier gemeint ist...

Sollte das hier ein Scherz-Thread (ironisch und so) werden, bei dem man über den Witz lachen kann? Dann sollte der Thread eigentlich in den OffTopic Bereich verschoben werden...

Oder sollte man hier ernsthaft über Moderne Hundeerziehung unter Vorlage des Textes diskutieren? Dann sollten wir die Richtung der Diskussion vielleicht generell ändern :denken24:
 
Also ich komme echt aus einer Ecke, wo ich das Argument keinen Meter nachvollziehen kann, dass man etwas nicht mehr (ohne persönlich aufs Äußerste angegriffen zu werden) kritisieren darf, sobald es als "lustig" oder "ironisch" betitelt wird. Aber da will ich jetzt nicht groß drauf eingehen, weil zwischen dem Witz hier und den diskriminierenden Witzen, an die ich da denke, natürlich ein großer Unterschied besteht. Trotzdem ist es für mich einfach nicht abzustreiten, dass Witze verletzend und ein Mittel sein können, Personen oder Ansichten in ein schlechtes Licht zu rücken, manchmal mehr und manchmal weniger gravierend. Und dass dieser Witz an anderer Stelle schon so benutzt worden ist und ich sehr ähnliche "ironische" Texte und Aussagen schon häufig so verwendet gesehen habe, sodass mir der Spaß daran einfach vergangen ist und ich als erstes daran denke, ist einfach eine Tatsache.

Ich bekomme hier, wo ich wohne, auch wenig von dem mit, worauf der Witz laut vieler hier ansonsten anspielen soll. Hier treffe ich noch regelmäßig Leute, die sehr über krassere aversive Methoden (wie Hund "anpacken") erziehen oder diese bei ihrem Angstbeißer empfohlen bekommen. Ich habe gesagt, dass ich diesen Witz nicht lustig finde und warum, nicht mehr und nicht weniger. Dass Leute, die mich daraufhin aufs krasseste persönlich angegriffen oder keinen Piep dagegen gesagt haben, jetzt etwas davon erzählen, dass "wir" ja alles nur zu ernst nähmen und all dies ein unnötiger Streit wäre, dazu denke ich mir meinen Teil
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem Dieter diesen Thread erstellt hat, fragen wir mal wie das hier gemeint ist...
Aus meiner Sicht wäre eine Diskussion über die Auswüchse der "modernen Hundeerziehung" wünschenswert gewesen. Allerdings hätte ich das auch schreiben können, insofern: Schande über mein Haupt.
Du hast bereits 2 mal einen Ansatz dazu gebracht, der aber leider untergegangen ist.
Ich bin ein großer Freund sanfter - gleichwohl konsequenter - Methoden und Vorgehensweisen und hab mehr als einmal auf meinen alten Chef bei der RAF Laarbruch abgestellt, der zu sagen pflegte:

Keep him (den Hund) happy - Show him the right way.
Think about it.

Mein Großvater pflegte zu sagen: Er muss wollen was er soll, dann tut er was er muss.

Der kam zwar von der Kavallerie und meinte Pferde, aber die Erkenntnis ist auf Hunde gleichermaßen übertragbar.

Und ich mag nicht Hunde bestrafen, weil ich oder jemand anders sie schlecht trainiert hat.

Aber es gibt Hunde, da geht sowas nicht. Versaute Tiere, mental sehr starke Hunde und ähnliche Kandidaten.
Und wenn der 2-jährige Schäferhundrüde im Türrahmen sitzt, Dich "angrinst" und damit und ansonsten mit Augenausdruck, zuckenden Lefzen und körpersprachlich zum Ausdruck bringt: wollen wir doch mal sehen, ob du - ich - hier durchgehst, dann weisst Du: Der oder ich - oder: geb ich jetzt nach, hab ich verschi...en.
Da nutzt Dir kein Ignorieren, der Clicker liegt auch nicht passend und beruhigende Worte hört der schon nicht mehr.
Und Du bist 3 Schritte vom Türrahmen weg und hast 1 Sekunde.
 
Nachdem Dieter diesen Thread erstellt hat, fragen wir mal wie das hier gemeint ist...
Aus meiner Sicht wäre eine Diskussion über die Auswüchse der "modernen Hundeerziehung" wünschenswert gewesen. Allerdings hätte ich das auch schreiben können, insofern: Schande über mein Haupt.
Du hast bereits 2 mal einen Ansatz dazu gebracht, der aber leider untergegangen ist.
Ich bin ein großer Freund sanfter - gleichwohl konsequenter - Methoden und Vorgehensweisen und hab mehr als einmal auf meinen alten Chef bei der RAF Laarbruch abgestellt, der zu sagen pflegte:

Keep him (den Hund) happy - Show him the right way.
Think about it.

Mein Großvater pflegte zu sagen: Er muss wollen was er soll, dann tut er was er muss.

Der kam zwar von der Kavallerie und meinte Pferde, aber die Erkenntnis ist auf Hunde gleichermaßen übertragbar.

Und ich mag nicht Hunde bestrafen, weil ich oder jemand anders sie schlecht trainiert hat.

Aber es gibt Hunde, da geht sowas nicht. Versaute Tiere, mental sehr starke Hunde und ähnliche Kandidaten.
Und wenn der 2-jährige Schäferhundrüde im Türrahmen sitzt, Dich "angrinst" und damit und ansonsten mit Augenausdruck, zuckenden Lefzen und körpersprachlich zum Ausdruck bringt: wollen wir doch mal sehen, ob du - ich - hier durchgehst, dann weisst Du: Der oder ich - oder: geb ich jetzt nach, hab ich verschi...en.
Da nutzt Dir kein Ignorieren, der Clicker liegt auch nicht passend und beruhigende Worte hört der schon nicht mehr.
Und Du bist 3 Schritte vom Türrahmen weg und hast 1 Sekunde.

Was sagst du aber zu Fällen, wo hoch aggressive Tiere rehabilitiert werden konnten und das nur mit positiven Verstärkung? Wo sich kein Tierarzt herangetraut hat weil er alles gebissen hat, was ihm in Weg stand?
Um das geht es meistens bei aggressiven Tieren. Positive Verstärkung geht ja nur bei harmlosen Hunden, sobald der in Verletzungabsicht geht, kann man ja nur aversiv arbeiten. Das stimmt so nicht und ich habe es gesehen.
Ich habe den größten Respekt vor solchen Menschen, denn so etwas muss man erst können.
 
Also war es doch ein "ernstes" Thema...

Sehe ich auch so wie Pudelfreund, ich persönlich würde auch allein schon aus Sicherheitsgründen niemals versuchen, einen "versauten" Hund mit aversiven Methoden zu erziehen, denn so wird Aggression ja oft noch gefördert und so wird sie in vielen Fällen auch entstanden sein. Neulich noch auf den Blog einer Trainerin gestoßen, die einen Pflege-Husky zum Training zu sich genommen hatte, der da so gar nicht ohne war und dazu noch keinem Menschen über den Weg getraut hat. Sie hat tolle Fortschritte über positive Verstärkung erzielt, musste den Hund aber leider wegen Schwierigkeiten, die zwischen ihrem Hund und dem Husky auftraten, wieder weitergeben. Vor solcher Arbeit mit potentiell gefährlichen Hunden hab ich auch einen enormen Respekt und es tat mir in dem Fall sehr leid zu lesen, dass dieser Hund nicht bleiben konnte.
 
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"Ich habe es gesehen" heißt was genau? Man hat eine Trainingseinheit gesehen? Man hat demjenigen 24h über die Schulter geschaut, wochenlang, in jeder Situation?
Es wurden hier vor kurzem erst ein Video von den K9-Trainern gepostet und als positiv betitelt. Ja, die loben & bestätigen richtig, aber auch die arbeiten nicht rein positiv, wie sogar auf den Videos ersichtlich.

Mir ist übrigens kein wirklich "rehabilitierter" Fall bekannt, der rein und ausschließlich positiv (wobei man das eigentlich erstmal definieren müsste, für manche ist ein "Nein" schon zu aversiv, für andere "erst" ein Abblocken...) gearbeitet & im Endeffekt nicht eingeschläfert wurde oder sein Leben doch im Tierheim weggeschlossen verbracht hat. Und ich wage zu behaupten einige zu kennen.
 
Was sagst du aber zu Fällen, wo hoch aggressive Tiere rehabilitiert werden konnten und das nur mit positiven Verstärkung? Wo sich kein Tierarzt herangetraut hat weil er alles gebissen hat, was ihm in Weg stand?
Um das geht es meistens bei aggressiven Tieren. Positive Verstärkung geht ja nur bei harmlosen Hunden, sobald der in Verletzungabsicht geht, kann man ja nur aversiv arbeiten. Das stimmt so nicht und ich habe es gesehen.
Ich habe den größten Respekt vor solchen Menschen, denn so etwas muss man erst können.

NUR mit positiver Verstärkung arbeitet wohl niemand... in jedem Fall, wo ich einen Hund nur ignoriere oder ihm ein Leckerchen vorenthalte, arbeite ich schon über negative Bestrafung.
Wenn wir darüber nun reden sollen, müsste man offenbar zuerst mal Begriffe definieren...

Ich persönlich halte auch Diskussion über das Thema: "welchen Schwierigkeitsgrad muss ein Hund haben, um zu..." für schwierig... weil es alleine schon spannend wird, wer welches Verhalten als "schwierig" empfindet.

In obigem Beispiel kann ich zB vom Schäfer sehr unterschiedliche Reaktionen erwarten.
... er kann mich androhen und recht viel mehr ist da nicht dahinter
... er kann mich androhen und im Ernstfall schnappen, was mir blaue Flecken oder vielleicht mal ein paar Löcher einbringt
... er kann mich androhen und dann ernsthaft zubeißen, was im Krankenhaus enden würde

Wie man das als Mensch einschätzt, wird wohl sehr vom eigenen Erfahrungsstand abhängen - ich behaupte mal, dass sehr viele Leute Aggressionsverhalten überinterpretieren und schon sehr früh von "ganz schlimm" reden, wo noch nicht wirklich was war...


Was möglich ist oder auch nicht halte ich eigentlich auch nicht für das Besorgniserregende in der Entwicklung der Modernen Hundeerziehung. Ganz einfach weil das "was möglich ist" sehr vom Können der trainierenden Einzelperson abhängt. Es gibt Leute, die schaffen es (methodenunabhängig) selbst die leichtesten Kandidaten ordentlich zu versauen und es gibt Leute, die knacken (wieder methodenunabhängig) auch härtere Nüsse ohne große Mühen...

Was ich persönlich aber besorgniserregend finde ist eine völlig übertriebene Idealisierung einer eigentlich guten Sache. Diese beobachte ich durchaus und darüber bin ich nicht besonders glücklich.
 
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Natürlich kann man solch einen Hund nicht aversiv erziehen. Die sind ja gerade so, weil sie in der Regel zu viel "Prügel, Rucke oder sonstwas" bekommen haben.
Aber gelegentlich muss man ritualisierte Verhaltensweisen unterbrechen - das geht ganz gut ohne "draufzuhauen" - oder einem "Groß****" (wie dem Schäerhund im Türrahmen) zeigen, dass er solche Spielchen durchaus bei seinem alten Herrchen, nicht aber bei mir versuchen kann. Nachdem das übrigens geklärt war - auch ohne Prügel - wurde das einer der besten Hunde, die ich je hatte.
 



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