Mißtrauischer Hund

[Manolo]

Mein Mischling ist jetzt 8 Monate alt und extrem mißtrauisch gegen Personen, die er nicht so gut kennt.
Er war als Baby schon so, daß er sich von Fremden nicht anfassen ließ, nur da hat er noch nicht gebellt!
Und leider bleibt es ja nicht beim Knurren sondern er bellt auch ganz ordentlich.
Er kennt das Wort nein, aber gerade da akzeptiert er es nicht.
Ich war dann oft schon sehr laut, weil die Leute mich dann auch fragen, ob der beißt :traurig2:
Vielleicht hab ich ihn auch unbewußt dazu ermutigt zu Bellen????
Bei Menschen die er kennt ist er sehr, sehr freundlich!
Hat wer einen Tipp für mich oder Ähnliche Erfarungen gesammelt?

 

[Liz]

In welchen Situationen macht er das denn genau?
Ich würde nicht den Hund schimpfen, sondern die fremden Leute, die deinen Hund streicheln wollen! Stell dir mal vor, die wollten dir alle den Kopf graulen... Das fändest du wahrscheinlich auch nicht toll.
Schrei ihn nicht an, er zeigt dir meiner Meinung nach nur, wie er das empfindet. Manche Hunde mögen das vielleicht, andere mögen es nicht ständig angefasst zu werden. Vielleicht empfindet er das als Bedrohung oder es ist ihm einfach unangenehm.
Ich denke wenn er sich das von bekannten Personen gefallen lässt ist alles im grünen Bereich.

 

[FrauGrimm]

Es gibt Rassen, die zu so einem Verhalten neigen und es gibt Hunde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben oder durch ihren HhH dazu ermutigt wurden

Was heißt denn Nein bei dir?

Meine Lütte (Terriertöle) neigt zum Verteidigen und zu Unsicherheitsbellen.
Ich bringe sie dann immer einfach kommentarlos hinter mich.
Wenn sie verunsichert ist, gibt ihr das Sicherheit, wenn sie einfach verteidigen will, zeig ich ihr, dass sie diese Situation ganz einfach nicht zu regeln hat.

Großartig schreien oder Kommandos abrufen würd ich gar nicht machen.

Lässt du denn jeden Fremden deinen Hund anfassen?

Ich habe bei Missy akzeptiert, dass sie Fremde grundsätzlich erstmal verbellenswert findet.
Ist ja ok.
Das heißt, Fremde haben sich ihr gegenüber auch mit entsprechendem Respekt zu verhalten. Und das heißt in unserem Fall: ignorieren, nicht ansehen, nicht angrabbeln, nicht ansprechen, maximal mit weggedrehtem Kopf und hingehockt die Hand anbieten. Ggf mit Leckerli^^
Wenn Missy dann nicht will, will sie nicht und gut ists.

 

[Manolo]

Er bellt ALLE Leute an, die er auch schon in der Entfernung entdeckt, natürlich wenn sie vorbeigehen, die kommen nichtmal in die Nähe oder machen auch nur Anstalten ihn anzufassen- was ich garnicht zulassen würde!
Er verbellt auch fremde Katzen (obwohl wir 2 daheim haben und er extrem lieb zu ihnen ist), Fußbälle, die in Gärten liegen, bemalte Hydranten, Gartenzwerge.....
An manchen Tagen stellt er dauernd den Kamm auf und rennt aber mit stolz geschwellter Brust durch die Gegend.
Es ist natürlich sehr unangenehm, wenn Besuch kommt und er bellt und knurrt, aber da macht er auch große Unterschiede!
Ich habe halt gehört, dass man nicht zulassen soll, dass der Hund Menschen anknurrt!

 

[FrauGrimm]

Naja, lieber Knurren als Beißen. Knurren generell verbieten ist Quatsch.

Dein Guter scheint ein Bisschen das Gefühl zu haben, euch vor Fremden verteidigen zu müssen. Das würd ich unterbinden.

Erstens: Schneller sein, als der Hund und BEVOR er anfängt rumzuzicken ihn ins Fuß nehmen und entsprechend belohnen für braves Verhalten.
Zweitens: Wenn er verbellt ihn schnappen und hinter dich bringen, die Situation kontrollieren und dem Hund deutlich vermitteln, dass er das nicht zu tun hat.

Ist er wieder brav, natürlich wieder loben und belohnen.

Kann es sein, dass euer Hund etwas unausgelastet ist?
Was machst du so mit ihm?
Grundgehorsam?
Impulskontrolle?
Beschäftigung?

 

[motte]

wir haben es immer so gemacht, dass wir immer leckerchen dabei haben und die leute, die dem hund nicht geheuer sind fragen ob sie vielleicht mal ein leckerchen nehmen würden und es dem hund geben würden.

es gab kaum leute, die nein gesagt haben. und geholfen hat es auf jeden fall.:jawoll:

lg ilka

 

[Migi13]

wir haben es immer so gemacht, dass wir immer leckerchen dabei haben und die leute, die dem hund nicht geheuer sind fragen ob sie vielleicht mal ein leckerchen nehmen würden und es dem hund geben würden.

es gab kaum leute, die nein gesagt haben. und geholfen hat es auf jeden fall.:jawoll:

lg ilka

Das würd ich nicht machen. Ich möchte nicht dass unsere Hunde von jedem was nehmen. Ihr habt Fremde gefragt ob sie ihm Leckerchen geben wollen? Was, wenn der Hund dann tatsächlch mal schnappt? Mir wäre das zu nah, und vielleicht haben Hunde bei manchen Fremden auch zu Recht ein ungutes Gefühl.
Davon mal ab, wäre es für mich logisch, dass es sein Verhalten bestärkt. Er schiebt Aufstand und der Fremde gibt ihm Leckerlie, normal müsste er dann gelernt haben: "Fremde finden toll wenn ich sie ankläffe und belohnen mich sogar dafür."

 

[motte]

ich gehe mal stark davon aus, das der hund unsicher ist.
und wenn er merkt, dass der mensch ihm nichts tut, wird er nicht bestärkt, dass er bellt. ich sehe das nicht so.

ich kann ja nachvollziehen, dass du es nicht machen möchtest, weil dein hund nichts von einem fremden nehmen soll.

die person soll ja auch kein leckerchen geben, wenn der hund bellt. bezweifle auch, dass der hund zu dem zeitpunkt ein leckerlie nehmen würde, er soll in die hocke gehen und den hund auf sich aufmerksam machen.
wenn der hund dann freiwillig zu ihm geht, soll die person ihm das leckerchen auf der flachen hand zeigen.

lg ilka

 

[FrauGrimm]

ich gehe mal stark davon aus, das der hund unsicher ist.

Und der Hund soll lernen, dass er sich in Situationen, die ihm nicht geheuer sind, am Halter orientieren soll und nicht wie ne Terrortöle alles zu verbellen hat, was ihm in die Quere kommt.

 

[Manolo]

Manolo ist sonst sehr brav. Ich hab ihn bekommen, als ich arbeitslos war und hatte dementsprechend viel Zeit für ihn.
Sitz, Platz, Fuß, er darf wenn möglich freilaufen und kommt (beinahe) immer wenn ich ihn rufe. Er bleibt brav alleine daheim, er geht mit ins Restaurant und verhält sich dort ruhig, hatte ihn 2 Std während einem Seminar unter meinem Sessel liegen, überhaupt kein Problem. Er kennt die Großstadt mit U-Bahn und S-Bahn fahren, da können noch so viele Menschen sein, kein Problem. Er kann mit in den Stall kommen, wo er sehr viele Hunde zum Spielen hat, wir gehen Radfahren und ewig lange spazieren.
Er ist zwar die ersten 8 Wochen seines Lebens ohne menschlichen Kontakt aufgewachsen (hab ihn aus Bulgarien quasi gerettet), aber sein Bruder ist das genaue Gegenteil - er springt ganz freudig alle Menschen an und ist generell ein sehr unbekümmerter Charakter.
Bei Rauchern ist er extrem, hab ich festgestellt!
Heute hab ich ihm in aller Ruhe nur "nein" gesagt und so getan als wär nix und er hat nur sehr wenig gebellt.
Er ist wohl sehr sensibel und ich denke schon zu viel im vorraus: oh gott, gleich bellt er wieder! und schon gehts los.
Mit Leckerlies mach ich das auch nicht. Er bekommt nur welche von Menschen, die er gut kennt und die er schon schwanzwedelnd begrüßt!
Wenn er ängstlich ist dann stellt er sich von ganz alleine hinter mich.
Braves Verhalten wird eh sofort belohnt und brummen hab ich ihm erlaubt, fremde Leute sollen ruhig Abstand halten :happy2: